From the Bookshelf of Legendäre Länder…

Licht im August

William Faulkner,

Helmut Frielinghaus (Übersetzer)

Start date: June 1, 2023

Finish date: July 2, 2023

Discussion: Aktuelle Leserunden

Find A Copy At

Libraries

Group Discussions About This Book

Showing 2 of -2 topics — 64 comments total

Aktuelle Leserunden

Mo Yan - Die Schnapsstadt
By Peter · 16 posts · 10 views

last updated 17 hours, 48 min ago

Thome - Gott der Barbaren
By Peter · 18 posts · 10 views

last updated Oct 03, 2025 07:40AM

showing 1 of 1 topics view all »

What Members Thought

Jul 05, 2023 Babette Ernst rated it liked it · review of another edition

Anfang des 20. Jahrhunderts treffen in Jefferson, Mississippi, verschiedene Menschen aufeinander, deren Leben aus verschiedenen Gründen aus den Fugen geraten ist. Da ist Lena, eine Waise, die unverheiratet schwanger geworden ist und sich von Alabama aus auf die Suche nach dem Vater ihres Kindes begibt. Weiterhin Joe Christmas, der als Baby Weihnachten vor einem Kinderheim gefunden wurde, mit etwa fünf Jahren von einem calvinistischen Paar adoptiert wurde, deren Erziehung aus Arbeit, Gewalt und G Anfang des 20. Jahrhunderts treffen in Jefferson, Mississippi, verschiedene Menschen aufeinander, deren Leben aus verschiedenen Gründen aus den Fugen geraten ist. Da ist Lena, eine Waise, die unverheiratet schwanger geworden ist und sich von Alabama aus auf die Suche nach dem Vater ihres Kindes begibt. Weiterhin Joe Christmas, der als Baby Weihnachten vor einem Kinderheim gefunden wurde, mit etwa fünf Jahren von einem calvinistischen Paar adoptiert wurde, deren Erziehung aus Arbeit, Gewalt und Glaubenssätzen bestand. Schon im Heim wurde ihm der Gedanke eingeimpft, er könnte schwarzes Blut haben, obwohl man es ihm nicht ansieht. Dieser Gedanke führte ihn in eine tief empfundene Nicht-Zugehörigkeit, weder zu den Weißen noch zu den Schwarzen. Die dritte Hauptperson ist der ausgeschiedene Reverend Hightower, der nach seinem Studienabschluss unbedingt nach Jefferson versetzt werden wollte, weil er, teils unbewusst, das unrühmlich beendete Leben seines Großvaters im Bürgerkrieg fortführen wollte. Dazu kommen noch ein paar interessante Nebenfiguren, die allesamt nicht alltäglich sind, die sich aus ihrer persönlichen Geschichte genauso wie aus der Historie mit Bürgerkrieg und den daraus entstandenen Traumata sowie aus dem allgegenwärtigen Rassismus erklären lassen. Diese Verbindungen von persönlichen Schicksalen, amerikanischer Geschichte und gesellschaftlicher Situation machen den Reiz des Buches aus. Faulkner schreibt ohne jede Wertung, Rassismus und Frauenhass bleiben unwidersprochen und trotzdem lassen sich Ursachen und Wirkungen gut erkennen. Obwohl ich mich gefragt habe, ob man das Buch mit anderen Ansichten auch anders lesen könnte?

Der Stil ist gewöhnungsbedürftig. Oft wechselt die Sicht des Erzählers völlig unvermutet. Die Charaktere sind stark, aber zum Teil schablonenhaft. Lena ist immer geduldig, unbegründet zuversichtlich, in sich ruhend. Christmas schaut immer verächtlich und Hightower sitzt viele Jahre untätig am Fenster. Die Dialoge oder inneren Monologe sind oft ausufernd. Manchmal habe ich dabei den Faden verloren. Und plötzlich tauchen einzelne Sätze auf, die meiner Meinung nach nicht zu den Figuren passen. Solche eingestreuten Erklärungen oder Belehrungen haben den Text mitunter zerstört, fand ich.

Insgesamt konnte ich mir ein gutes Bild von Mississippi zu dieser Zeit machen und begreifen, wie verflochten die gesellschaftliche Situation mit den persönlichen Schicksalen ist. Ablehnung der schwarzen Bevölkerung bzw. Hass auf diese, manchmal nur unbewusst, die gesellschaftliche Stellung der Frau, die Sicht auf die unverheiratete Schwangere, aber auch die Sicht auf den männlichen Helden ergeben eine Konstellation, die verkorkste Charaktere, wie im Buch beschrieben, hervorbringen muss. Ein Lesegenuss war mir aber nicht immer vergönnt und manches ist mir nur durch das Nachwort klar geworden. Vielleicht erschließt sich der Text besser beim zweiten Lesen oder mit mehr Konzentration. Ich könnte mir auch vorstellen, es noch mit einem anderen Buch von Faulkner zu versuchen. ...more

21 likes · Like · see review