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Fraulein Julie

August Strindberg

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Mar 11, 2025 Peter rated it liked it · review of another edition

Shelves: classic, favorites, scandinavia, drama

Fräulein Julie, ich habe Mitleid mit Dir und Deinem Schicksal. Dennoch bist Du nicht das typische Opfer einer Tragödie. Ja, die Umstände haben es Dir schwer gemacht: Frucht einer erzwungenen Verbindung, vielleicht sogar einer Vergewaltigung, vom Vater im Namen einer natürlichen Erziehung vernachlässig, von der Mutter zum Männerhass getrieben, aufgerieben von dem Trieb zum anderen Geschlecht. Eifrige Verfechterin von Standesschranken – selbst Deiner Hündin verzeiht Du es nicht, sich mit einem ein ...more

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Mar 22, 2025 Babette Ernst rated it liked it · review of another edition

In einer einzigen Mittsommernacht spielt dieses Trauerspiel, ein fataler Konflikt zwischen dem adligen Fräulein Julie und Jean, einem ehrgeizigen Diener. Dabei werden zentrale Themen wie Klassenunterschiede, Geschlechterrollen und die Macht der Triebe in einem dichten, konfliktreichen Dialog zusammengemixt.

Julie, die von einem destruktiven Freiheitsdrang getrieben wird, gerät in eine verhängnisvolle Beziehung zu Jean. Was als Verführung beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Machtkampf. Die g In einer einzigen Mittsommernacht spielt dieses Trauerspiel, ein fataler Konflikt zwischen dem adligen Fräulein Julie und Jean, einem ehrgeizigen Diener. Dabei werden zentrale Themen wie Klassenunterschiede, Geschlechterrollen und die Macht der Triebe in einem dichten, konfliktreichen Dialog zusammengemixt.

Julie, die von einem destruktiven Freiheitsdrang getrieben wird, gerät in eine verhängnisvolle Beziehung zu Jean. Was als Verführung beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Machtkampf. Die gesellschaftlichen Gegensätze zwischen den beiden Protagonisten brechen in voller Wucht hervor: Julie ist trotz ihrer aristokratischen Herkunft unsicher und labil, auch wenn sie mitunter die Herrscherin herauskehrt. Mir schien, sie wusste vor allem durch fehlende Vorbilder und Bezugspersonen nicht, welchen Platz sie in der Gesellschaft einnehmen kann und will. Jean hingegen ist sich seiner untergeordneten Stellung bewusst, nutzt aber jede Gelegenheit, um sich zu behaupten. Beide träumen von einer Überwindung der gesellschaftlichen Klassenschranken, obwohl sie im Inneren wissen, dass sie ihre Träume letztendlich nicht umsetzen können.

Strindberg verbindet Naturalismus mit symbolischen Elementen. Die Kontraste zwischen Herr und Knecht, zwischen Mann und Frau werden durch Dialoge, durch subtile Andeutungen in den Figurenzeichnungen und wohl auch durch die Bühnengestaltung unterstrichen. Besonders die Darstellung Julies als innerlich zerrissene Figur zeugt von einer psychologischen Studie, die ihrer Zeit voraus war.

In meiner Lesegruppe wurde ein anderer Blick auf das Stück geworfen, ausgelöst durch Strindbergs Frauenhass. Tatsächlich zeichnet er Julie als instabile, ihrer Herkunft und ihrem Geschlecht ausgelieferte Figur, die letztlich scheitert. Seine Schriften außerhalb des Dramas enthalten ebenfalls polemische Aussagen über Frauen, was den Eindruck verstärkt. Doch ich finde, das Stück kann gleichzeitig als scharfe Analyse gesellschaftlicher Zwänge gelesen werden. Jean ist ebenso gefangen in seiner Rolle, und das Drama zeigt nicht nur eine persönliche Tragödie, sondern auch das erstarrte soziale Gefüge, das Männer und Frauen gleichermaßen einschränkt.

Trotzdem konnte ich den Frauenhass nicht mehr völlig ausblenden und musste die Bewertung entsprechend anpassen.

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Mar 16, 2025 Marion rated it really liked it · review of another edition

Es fällt mir schwer das Stück zu bewerten.
Beim Lesen hat es mich aufgeregt, regelrecht verärgert.
Strindberg ist mir nicht sympathisch geworden und ich schaue nun sehr skeptisch auf die anderen „Meisterdramen“ in der mir vorliegenden Ausgabe und werde wohl eine Weile warten, ehe ich dem eine Chance gebe.
Nichts desto trotz ist das Drama natürlich gut geschrieben und meine Reaktion auch Zeichen der möglichen Auseinandersetzung mit dem Autor und dem Inhalt.

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