From the Bookshelf of Legendäre Länder…

Die Ladenhüterin

Sayaka Murata,

Ursula Gräfe (Translator)

Start date: August 1, 2021

Discussion: Aktuelle Leserunden

Find A Copy At

Libraries

Group Discussions About This Book

Showing 2 of -2 topics — 64 comments total

Aktuelle Leserunden

Mo Yan - Die Schnapsstadt
By Peter · 16 posts · 10 views

last updated Oct 19, 2025 02:27PM

Thome - Gott der Barbaren
By Peter · 18 posts · 10 views

last updated Oct 03, 2025 07:40AM

showing 1 of 1 topics view all »

What Members Thought

May 24, 2024 Alexander Carmele rated it really liked it

Etwas zu kurz geratener Par-Force-Ritt zur kompromisslos akzeptierten Emanzipation: Die Lust am Räderwerk.

Inhalt: 5/5 Sterne (Chronik einer verwalteten Welt)
Form: 4/5 Sterne (distinkte, unterkühlte Sprache)
Komposition: 4/5 Sterne (intensiv, etwas abruptes Ende)
Leseerlebnis: 4/5 Sterne (alptraumartige Sequenzen, aber zu kurz)

Sayaka Muratas Die Ladenhüterin erzählt die kurze, sehr engumrissene Lebensgeschichte Keiko Furukawa bis zur Lebensmitte. Von jungen Jahren an hat sie Probleme, Situationen ...more

37 likes · Like · see review

Aug 04, 2021 Peter rated it liked it · review of another edition

Shelves: japan-korea, audiobook

Als jungfräuliche, ledige Aushilfskraft hat Keiko im Alter von 38 Jahren ein dreifaches Handycap. Dabei hatte alles vor 18 Jahren so schön angefangen. Keikos Verhalten weist deutlich autistische Züge auf, die sie in ihrer Kindheit und Jugend zur Außenseiterin machten. Das änderte sich als sie einen Job als Aushilfskraft in einem für Japan 24x7 „convenience store“, einem Konbini, annimmt, dessen klare Regeln ihr Halt und ein Zuhause geben. Zum ersten Mal war es mir gelungen am normalen Leben teil Als jungfräuliche, ledige Aushilfskraft hat Keiko im Alter von 38 Jahren ein dreifaches Handycap. Dabei hatte alles vor 18 Jahren so schön angefangen. Keikos Verhalten weist deutlich autistische Züge auf, die sie in ihrer Kindheit und Jugend zur Außenseiterin machten. Das änderte sich als sie einen Job als Aushilfskraft in einem für Japan 24x7 „convenience store“, einem Konbini, annimmt, dessen klare Regeln ihr Halt und ein Zuhause geben. Zum ersten Mal war es mir gelungen am normalen Leben teilzunehmen, als wäre ich gerade erst geboren worden. Mein erster Tag im Konbini war mein Geburtstag als normales Mitglied der Gesellschaft.

Mit zunehmendem Lebensalter änderte sich aber die Einstellung ihrer Umgebung, einschließlich ihrer Familie. Inzwischen war ich überall die Einzige, die weder durch einen Beruf noch durch eine Ehe gesellschaftsfähig war. Der deutsche Titel ist kongenial gewählt. Ein großes Kompliment an die Übersetzerin. Keiko versucht ihrer neuerlichen Anstößigkeit entgegenzuwirken, indem sie den Taugenichts Sihara bei sich aufnimmt, was ihre Umwelt als Beziehung deutet und sie sofort wieder in die Normalität zurückführt, auch wenn allen klar ist, dass Sihara Keiko nach Strich und Faden ausbeutet. Selbst ihre Schwester beglückwünscht sie. Eine normale Schwester mit ein paar Problemen machte sie viel glücklicher als eine Unnormale ohne Problem. Schließlich macht sich Keiko von den Zwängen frei und gesteht sich und anderen ein, dass sie mit Leib und Seele eine Konbini-Angestellte ist und darin ihr Lebensziel gefunden hat.

Das Goodreads Profil der Autorin informiert, dass sie selbst eine Zeitlang in einem Konbini gearbeitet hat. Das verleiht dem Buch Authentizität. Der Roman ist sehr japanisch. Man verbirgt seine Persönlichkeit hinter der Rolle, die man in der Gesellschaft spielt. Bei Keiko geht das so weit, dass diese Rolle zu ihrer Persönlichkeit wird. Diese Extrapolation macht den Roman zur Mahnung, wohin gesellschaftliche Zwänge führen können, nicht nur in Japan, auch bei uns. Vor dem Hintergrund zweier kurzer Aufenthalte in Tokio, habe ich diese Geschichte mit Interesse und Nachdenklichkeit gehört. Das Thema hat mir gefallen, die Übersetzung und die Lesung hat meiner Meinung nach den Ton gut getroffen, doch hätten die Personen mehr an Tiefe verdient. So ist die Autorin dem Verhalten auf den Leim gegangen, dass sie im Buch kritisiert. Wir sehen nur die Rolle, nicht den eigentlichen Menschen. ...more

32 likes · Like · see review

Aug 05, 2021 Hendrik rated it it was ok

Zur Wahl des doppeldeutigen Titels "Die Ladenhüterin" kann man dem deutschen Verlag wirklich gratulieren. Insgesamt fand ich die Geschichte von der Aushilfe im 24/7-Supermarkt leider nicht ganz gelungen. Das Buch ist ein internationaler Erfolg, was nicht unbedingt überraschend ist. Kritik an den Auswüchsen der Leistungsgesellschaft und zunehmender Konformitätsdruck sind Themen, die vielen Menschen in den modernen Industrienationen nicht fremd sind. Dazu eine Hauptfigur deren Verhalten, wegen ein Zur Wahl des doppeldeutigen Titels "Die Ladenhüterin" kann man dem deutschen Verlag wirklich gratulieren. Insgesamt fand ich die Geschichte von der Aushilfe im 24/7-Supermarkt leider nicht ganz gelungen. Das Buch ist ein internationaler Erfolg, was nicht unbedingt überraschend ist. Kritik an den Auswüchsen der Leistungsgesellschaft und zunehmender Konformitätsdruck sind Themen, die vielen Menschen in den modernen Industrienationen nicht fremd sind. Dazu eine Hauptfigur deren Verhalten, wegen einer nicht näher genannten Persönlichkeitsstörung, aus dem Rahmen dessen fällt, was gemeinhin als normal bezeichnet wird. Trotz ihres sehr eigenwilligen Charakters nimmt man Anteil am Schicksal dieser Figur, wie sie versucht, Strategien im Umgang mit einer für sie schwierigen Umwelt zu entwickeln.

Die Ironie ist, dass ihr das zunächst auch hervorragend gelingt. Gerade ihre besondere Persönlichkeit führt dazu, dass sie in ihrer Tätigkeit als Konbini-Aushilfe vollständig aufgeht. An einer Stelle heißt es: "Mit jeder Zelle lebe ich für den Konbini." Jedes Unternehmen träumt von solchen Mitarbeitern. Tatsächlich hat Keiko das Arbeitsethos der japanischen Gesellschaft vollkommen verinnerlicht. Vermutlich mehr als alle anderen. Trotzdem erntet sie dafür keine Anerkennung, weil sie aus Sicht ihrer Mitmenschen keinen "richtigen" Beruf ausübt. Sie verschwende mit ihrer Tätigkeit als Aushilfe ihr Potenzial. Ein Vorwurf über den es nachzudenken lohnt. Denn das Individuum in der modernen Hochleistungsgesellschaft hat quasi die Pflicht, jederzeit das Maximum aus sich herauszuholen. Alle sollen heutzutage "Karriere machen", obwohl nüchtern betrachtet die meisten lediglich auf Arbeit gehen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Da besteht zwischen allgemeiner Erwartung und schnöder Realität oft eine ziemliche Diskrepanz. Neben Statusdenken und Leistungsstreben, kommt auch das traditionelle Familien- und Frauenbild in Japan zur Sprache. Diese Aspekte der Geschichte fand ich eigentlich ganz interessant, gleichfalls die Beschreibungen der Arbeitsabläufe im Supermarkt. Eine kleine Welt für sich.

Sehr zu bedauern ist der Umstand, dass die Autorin keine adäquate Form für ihren Stoff gefunden hat. Die bedeutungsvolle Thematik kommt in einer ziemlich trivialen Verpackung daher. Der Leser trifft weder sprachlich, noch formal auf Widerstände. Alles ist eingängig und auf leichte Konsumierbarkeit getrimmt. Es drängt sich unfreiwillig das Bild, der nach verkaufsfördernden Kriterien sortierten Regale im Konbini auf. Den Charakteren fehlt es überwiegend an Ambivalenz, die Rollen sind allzu klar verteilt. Trotz einiger witziger Szenen, alles in allem zu wenig. ★★½
...more

24 likes · Like · see review

Aug 01, 2021 Markus rated it it was ok

Shelves: asien, japan

Zwei Aussenseiter in Japan - Keiko, die Erzählerin mit einer leichten autistischen Störung, kann die Erwartungen ihrer Umgebung nicht erfüllen, ihr Gegenspieler, Shiraha, ein schwieriger junger Mann, will sie nicht erfüllen. Keiko arbeitet seit 18 Jahren als Aushilfe in einem Convenience Store, einem Konbini, wo ihr die straffen Strukturen Halt und Orientierung geben. Shiraha, der trotzige Taugenichts, will eigentlich nur seine Ruhe.

Der Konbini Store ist die zentrale Metapher in der Geschichte, ...more

18 likes · Like · see review

Aug 09, 2021 Babette Ernst rated it liked it · review of another edition

Eine Außenseiterin, die sich nichts mehr wünscht als normal zu sein, die sich anpassen will bis zur völligen Selbstaufgabe, die die Stimmlage und die Art zu sprechen von anderen nachahmt, die sich kleidet und bewegt wie andere, die letztendlich sogar heiraten will, um eine gesellschaftliche Norm zu erfüllen – das lässt sich als Leserin in Deutschland nur schwer nachvollziehen. Sicher gibt es auch hierzulande Erwartungen und gesellschaftliche Zwänge, aber genauso wird die persönliche Selbstverwir ...more

6 likes · Like · see review

Jan 09, 2023 Sebastian rated it really liked it

Die Ladenhüterin ist ein kurzer und kurzweiliger Roman über Keiko Furukura, Außenseiterin und Aushilfe in einem 24-Stunden Convenience Store. Schon in jungen Jahren stellt sie fest, nicht in die Gesellschaft zu passen. Sie zieht sich zurück, versucht, keine Fragen aufzuwerfen und ihrer Umwelt irgendwie gerecht zu werden. Während ihres Studiums beginnt sie den Aushilfs-Job im Supermarkt, mit dem sie in den folgenden Jahren regelrecht verschmilzt.
Der Roman beschreibt auf liebevolle Art und Weise w ...more

1 like · Like · see review

Oct 16, 2025 Stefanie rated it really liked it

Die Geschichte einer Frau, die schon als Kind auffällig anders ist als alle anderen: Unempathisch, bis hin zur arglosen Gewalt, kann sie sich nicht einfühlen und nicht einfügen - bis sie eine Aushilfsstelle in einem Konbini/24h-Supermarkt antritt. Hier gelten strenge Regeln und Routinen, die sie versteht und adaptiert. So schlüpft sie in die Hülle eines normalen Menschen und fühlt sich wohl, 18 Jahre lang.
Bis die Suggestionen der Außenwelt, das reiche so nicht für ein erwachsenes Leben, überhan ...more

1 like · Like · see review