From the Bookshelf of Legendäre Länder…

Satanstango

László Krasznahorkai,

Mari Alföldy (Translator)

Start date: December 1, 2018

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Dec 16, 2018 Hendrik rated it it was amazing · review of another edition

Den Satanstango muss man bis zum bitteren Ende tanzen. Erst durch die Schlusssequenz offenbart sich die wahre Dimension des Grauens, das die Dorfbewohner in eiserner Umklammerung hält. Aber um bis dahin zu kommen, wird dem Leser ein gehöriges Maß an Geduld abverlangt. Den ganzen Roman durchzieht eine ausnehmend pessimistische Grundstimmung, die Lethargie der Dorfbewohner legt sich, so mein Empfinden, zuweilen wie Mehltau auf den Text und den Leser. Manches Mal meinte ich angesichts der Trostlosi Den Satanstango muss man bis zum bitteren Ende tanzen. Erst durch die Schlusssequenz offenbart sich die wahre Dimension des Grauens, das die Dorfbewohner in eiserner Umklammerung hält. Aber um bis dahin zu kommen, wird dem Leser ein gehöriges Maß an Geduld abverlangt. Den ganzen Roman durchzieht eine ausnehmend pessimistische Grundstimmung, die Lethargie der Dorfbewohner legt sich, so mein Empfinden, zuweilen wie Mehltau auf den Text und den Leser. Manches Mal meinte ich angesichts der Trostlosigkeit der Szenerie förmlich im Morast festzustecken, ein Weiterlesen war nur noch schwer vorstellbar.

Krasznahorkai hat das Buch in den 1980er Jahren geschrieben, als eine Parabel auf den ungarischen Sozialismus. Die Utopie des sozialistischen Paradieses auf Erden, war damals schon längst an der Realität gescheitert und in der historischen Sackgasse geendet. Diese Atmosphäre einer gefühlten Stagnation und des verlorenen Glaubens an die großspurigen Zukunftsversprechen, greift der Roman gekonnt auf und macht sie in den hilflosen Bemühungen der Dorfbewohner sichtbar. Es ist eine Gesellschaft im Niedergang, die nur noch mühsam in der Lage ist die bröckelnden Fassaden aufrecht zu erhalten. Dahinein stößt nun der teuflische Irimiás, eine obskure Gestalt, die bei den verlorenen Dorfbewohnern Erlösungsphantasien zu wecken weiß. Daraus entwickelt sich ein Reigen aus Manipulation und vergeblichen Hoffnungen, der durchaus auch grotesk komische Züge trägt. Die historische politische Situation tritt dabei dezent in den Hintergrund, was der Erzählung eine gewisse Zeitlosigkeit und Allgemeingültigkeit verleiht.

Alles funktioniert leer und sinnlos, im Zwang der Abhängigkeit und eines zeitlosen, wilden Schwunges, und allein unsere Phantasie, nicht das ewige Scheitern unserer Sinne, verlockt uns unablässig mit dem Glauben, wir könnten uns aus den Löchern des Elends herausstrampeln.

Wirklich genial ist der Schluss, der fast radikal zu nennen ist, wegen seiner Form und Konsequenz. Er stellt die ganze Handlung in einen Rahmen, den man (um in der Bildsprache des Titels zu bleiben) nur als ein Abbild der Hölle bezeichnen kann. ...more

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Dec 15, 2020 Markus rated it it was amazing · review of another edition

Shelves: krasznahorkai, osteuropa, favorites, ungarn

Ende Oktober, es regnet pausenlos. In den Spurrinnen steht knöcheltief das Wasser, alles versinkt in einem Meer aus Schlamm. Der Putz bröckelt ab, Dachziegel gehen verloren, Mauern stürzen ein, und mittendrin ein übriggebliebenes Dutzend tragikomischer Figuren, die sich gegenseitig belauern, diffamieren und betrügen.
Aber es ist nicht nur das, es ist vor allem »der innere Regen, der aus dem Herzen kommt und pausenlos den Magen, die Milz und die Niere wäscht«, der das Leben so trostlos macht, so ö ...more

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Oct 24, 2024 howtodowtle (AJD) marked it as to-read · review of another edition

Shelves: claude-recs

Oct 09, 2025 Rudi marked it as to-read

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