From the Bookshelf of Legendäre Länder…

Herr der Fliegen

William Golding,

Hermann Stiehl (Translator)

Discussion: Golding - Herr der Fliegen 2017

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Showing 2 of 13 topics — 80 comments total

Golding - Herr der Fliegen 2017

12 Das Geheul der Jäger
By Steffi · 2 posts · 7 views

last updated Mar 18, 2017 02:10AM

8 Gabe an die Dunkelheit
By Steffi · 6 posts · 7 views

last updated Mar 16, 2017 11:54AM

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Jun 15, 2022 Max rated it it was ok · review of another edition

"Klassenausflug wird zur Robinsonade"
Zwischen zwei und drei Sternen.

Die Moral von der Geschicht` fand ich von Anfang an erzkonservativ und unsympathisch. Allein die Tatsache, dass Ralph - der angebliche spätere Held dieser heldenarmen Story - einen dicklichen Jungen gleich "Piggy" nennt, wie dieser auf keinen Fall genannt werden möchte, unterläuft die später aufgebauten Konflikt der Wilden gegen die paar Guten. Ich fand Ralph ab Seite 3 doof, den Erzähler ebenso, der zieht nämlich ohne Not über "Klassenausflug wird zur Robinsonade"
Zwischen zwei und drei Sternen.

Die Moral von der Geschicht` fand ich von Anfang an erzkonservativ und unsympathisch. Allein die Tatsache, dass Ralph - der angebliche spätere Held dieser heldenarmen Story - einen dicklichen Jungen gleich "Piggy" nennt, wie dieser auf keinen Fall genannt werden möchte, unterläuft die später aufgebauten Konflikt der Wilden gegen die paar Guten. Ich fand Ralph ab Seite 3 doof, den Erzähler ebenso, der zieht nämlich ohne Not über Piggy vom Leder.

Die Schilderungen der Insel und der Ereignisse waren sprachlich - soweit ich sie im englischen Original verstehen konnte - durchaus schön, sehr bildreich. Was dazu führte, dass ich gerade die Adjektive genau übersetzen musste, um ein Gespür für den Filter zu bekommen. Momente der Verzweiflung und blutigen Exzesse haben sich mir eingegraben, da kanalisiert Golding seine pessimistische Ästhetik in starke Szenen.
Die Dialoge hingegen waren mir unangenehm und peinlich. Kindliches Sprechen ist für Golding offenbar kümmerliches, grammatisch falsches Sprechen. Als Lehrer habe ich andere Erfahrungen gemacht.

Die hinter dem Werk stehende Weltanschauung ödet mich an, gerade wenn sie sich mit klar rassistischen Ideen dessen trifft, wie sich wahre Wildheit und Brutalität des Menschen äußern. Beziehungsweise, um den Vorwurf weniger pauschal zu formulieren: Die stereotypische Wildheit der Kinder wiederholt rassistische Klischees, auch wenn die Bilder dadurch natürlich rasch - und auch für Kinder - als Barbarentum zu entschlüsseln sind. Darin ist dieses Buch eigentlich der Gegenentwurf zum Herz der Finsternis. Die Brutalität der gewaltbereiten Kinder, also des Menschen an sich, zeigt sich bei Golding in primitivvölkischen Tänzen, im halbnackten Leben mit Lendenschutz, in der Gesichtsbemalung, im Springen übers Feuer.
Erinnert euch dieses ethnologische Bild an etwas? Ja, ich weiß...

Wie Golding nach den Erfahrungen der 40er Jahre, als die selbst ernannten Herrenmenschen Wagner hörend und Goethe lesend Millionen töteten, auf den Gedanken kam, die Bestien seien die Nackten, Angemalten, erschließt sich mir nicht.

Piggy, eine Figur der Guten, hält den "Wilden" dann auch mal anklagend vor, sie würden sich wie "regellose, wilde N...." verhalten und ich weiß nicht, ob Golding selbst oder der Verlag die Pünktchen besorgt hat.

Irgendwo las ich, der Roman sei die ironische Brechung konventioneller Abenteuerromane mit deren kolonialistischer Fremdbeschreibung. Der Mensch hatte Fantasie!

Allerdings räume ich gerne ein, dass mich die Entwicklung mancher Jungen (es sind natürlich nur Jungen. Leute, glaubt ihr ernsthaft, Määädchen sind gut für Abenteuergeschichten, pah!) fasziniert hat: Der hellsichtige Simon oder der sadistische Roger laden durchaus zur Spurensuche ein.

Mich erstaunt, wie unsympathisch hier alle Kinder gezeichnet und wie wahnsinnig spießig und dumm die wenigen "Guten" sind. Bei der siebzehnten Bemerkung Ralphs, man müsse ein rauchendes Feuer aufbauen, hätte ich ihm gerne einen sedierenden Joint zwischen die Lippen gedrückt.

Vielleicht sollte ich es nochmal auf Deutsch lesen, um Verständnislücken zu schließen, aber ich denke, die Zeit nutze ich anderweitig. ...more

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Mar 26, 2017 MaggyGray rated it liked it

Shelves: my-books-in-2017, autor

Ich konnte mich nur noch an ein paar Details erinnern, als ich dieses Buch das zweite Mal gelesen habe - das erste mal war in der FOS, wo wir es im Englisch Unterricht bearbeiten mussten.

Alles in allem finde ich diese Geschichte nicht schlecht, ich habe es sogar dieses Mal mit größerem Genuss gelesen, als damals in der Schule (obwohl ich es damals nicht furchtbar o. Ä. fand). Leider ist es für mich aber nur sehr schwer einzuordnen, was ich bei dieser Art Büchern nicht so mag. Was wollte Golding Ich konnte mich nur noch an ein paar Details erinnern, als ich dieses Buch das zweite Mal gelesen habe - das erste mal war in der FOS, wo wir es im Englisch Unterricht bearbeiten mussten.

Alles in allem finde ich diese Geschichte nicht schlecht, ich habe es sogar dieses Mal mit größerem Genuss gelesen, als damals in der Schule (obwohl ich es damals nicht furchtbar o. Ä. fand). Leider ist es für mich aber nur sehr schwer einzuordnen, was ich bei dieser Art Büchern nicht so mag. Was wollte Golding uns mit dieser Geschichte sagen?
Ist es eine Abenteuergeschichte, bei der dieses typische Szenario "Kinder-ohne-Eltern-was-nun?" aufgegriffen wird, und das Ganze mehr wie eine spannende Lagerfeuerepisode auf- und ausgebaut wird, bis dann die Rettung kommt? Oder organisiert man sich so gut, dass eine Rettung eigentlich gar nicht mehr gewollt oder benötigt wird? Was bei "Herr der Fliegen" als Abenteuer beginnt, wandelt sich dann aber doch schnell zu blutigem Ernst, als sich zwei Lager bilden, von der das eine in eine archaische und sehr rohe Daseinform abrutscht, ständig den seltsam geisteskranken Wünschen und Vorstellungen des "Häuptlings" unterworfen. Die andere Gruppe mit ihrem Anführer Ralph beharrt auf Regeln und Vorschriften, um sich ein Stück Menschlichkeit zu erhalten. Dies klappt aber letztendlich nicht mehr.
Spätestens bei dem Plan, Ralph aufzuspüren und dafür einen "an beiden Enden zugespitzten Stock vorzubereiten" wird es richtig blutrünstig, denn man hat ja erfahren, was der "Häuptling" mit dem Kopf eines erlegten Schweins gemacht hat. Auch der "Schweinetanz", der irgendwann aufkommt und so extrem wird, dass er tatsächlich ein Menschenleben fordert, ist ein Indiz dafür, dass die kleine Gesellschaft auf dieser Insel in ein reines "Fressen-oder-gefressen-werden"-Schema abgleitet.

Nur habe ich mich die ganze Zeit gefragt: würden Kinder tatsächlich auf diese Art und Weise agieren und reagieren? Würden wirklich über kurz oder lang solche Strukturen Einzug halten und alles in einen... nun ja... Blutrausch ausarten? Vielleicht wäre es so, wenn man eine Person mit dabei hat, die psychisch nicht mehr gesund ist (ich umschreibe das so, denn Jack - der Häuptling - kam mir fast von Anfang an wie ein Psychopath vor), vielleicht kommt es soweit, wenn man sich von einem nicht greifbaren "Monster" bedroht fühlt und weiß, dass man von dieser Insel nicht entkommen kann. Ist es also ein Jugendroman? Ein psychologisches Diagramm? Ein Abenteuerroman? Eine Gesellschaftsstudie?

Und schlussendlich: ich bin bestimmt kein Leser, der auf jede Ungereimtheit oder Diskrepanz lauert, aber auch in der Hinsicht hat mich vieles an dieser Geschichte gestört. Zum Beispiel finde ich es seltsam, dass die Kinder anscheinend nie auf die Idee kommen, das abgestürzte Flugzeug aufzusuchen. Wenn das Unterhalten des Feuers - und das Feuer überhaupt - so immens wichtig ist, und Piggys Brille, die dazu verwendet wird, das Feuer zu entfachen gestohlen wird - dann ist es doch naheliegend, im Flugzeug nach Ähnlichem zu suchen. Zumindest war das mein erster Gedanke. Überhaupt die Brille: Piggy ist kurzsichtig, was bedeutet, dass man mit den Gläsern seiner Brille überhaupt kein Feuer hätte machen können. Dazu muss man das Licht bündeln, was nur mit der Brille eines Weitsichtigen möglich ist. Aber das nur am Rande.

Alles in allem eine interessante und spannende Geschichte, die aber weder Fisch noch Fleisch für mich ist, und deshalb allenfalls im Mittelfeld spielt. ...more

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