Ein grundsätzliches, auch heftiges Gefühl ziellosen und ungestalteten Dahinflutens. Als läge ich, von seinen Wassern getragen, in einem breiten, gluckernden, fürs Erste ungefährlichen Strom willenlos, mit ausgebreiteten Armen und wüsste nicht, wie mir geschieht. Daher ständig der Impuls,
etwas zu tun, einen Plan zu machen, ein Buch zu schreiben,herauszufinden wer ich jetzt bin.Aber vergeblich: er verpufft ein ums andre Mal. Und ich, mit diesem dezidiert grundsätzlichen Gefühl, ziellos und jetzt ungestalt dahinzufluten, bei genauerem Hinsehen sogar: zunehmend ungestalt, und mit zwar nicht wirklich ausgebreiteten Armen, aber doch irgendwie auf eine deutlich daran erinnernde Weise durch den Tag rudernd, fuchtelnd, verschlucke mich an den Staubwolken, die vom Sofa aufsteigen, wenn ich mich daran klammere wie an ein Stück Holz auf höchster Tiefsee.
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Mit allerbesten Grüßen voa mai mohst wondavull vräntz ät
Queen Mary University of London
Published on March 05, 2013 10:44