Tom Monderath ist frisch verliebt: Mit Jenny erlebt er die glücklichste Zeit seines Lebens. Bis er durch Zufall auf seinen Halbbruder Henk stößt, der alles über ihren gemeinsamen Vater wissen will. Doch Konrad starb vor vielen Jahren und seine demente Mutter Greta kann Tom nicht befragen. Als sich weitere Halbgeschwister melden, wird es Tom zu viel. Jenny und Henk hingegen folgen den Spuren Konrads. Selbst fast noch ein Kind, kämpfte Toms Vater im Krieg, geriet in amerikanische Gefangenschaft, bevor er in den späten 40er-Jahren nach Heidelberg kommt. Dort verliebt er sich Hals über Kopf in die junge Greta, nicht ahnend, dass ein Geheimnis aus der dunkelsten Zeit des Nationalsozialismus ihre gemeinsame Familie ein Leben lang begleiten wird ...
Genau solche Geschichten müssen erzählt werden.....genau jetzt! Eine emotionale Reise in die Vergangenheit der Schrecken des 2. Weltkriegs, über Euthanasie und die Frage nach den ethischen und moralischen Auswirkungen von Samenspenden auf die daraus entstandenen Kinder....
Obwohl für mich die Geschichte um Greta und ihren Sohn Tom nach " Stay away from Gretchen " eigentlich zu Ende erzählt war und ich überaus überrascht war, als dieser neue zweite Band erschien, bin ich von dieser Fortsetzung absolut überzeugt!
Tom ist in seiner Beziehung mit Jenny angekommen...nur seine Mutter Greta bereitet ihm Sorgen, denn ihre Demenz Erkrankung schreitet weiter fort. Sein niederländischer Halbbruder Henk sucht Toms Nähe....und es tauchen bald Fragen zur Vergangenheit und Herkunft der Brüder auf. Eine emotionale Reise in die Familiengeschichte beginnt....
Ein tief berührendes Buch, bei dem Autorin Abel dieses Mal auf überflüssigen Kitsch verzichtet. Für mich hat diese Fortsetzung den ersten Band an Intensität und Dramatik getoppt!
In „Was ich nie gesagt habe“ schreibt Susanne Abel nicht nur die Geschichte von Greta und ihrem Sohn Tom fort, sondern gewährt gleichzeitig auch einen Blick in die Familienhistorie der Monderaths. Aber keine Sorge, diesen Roman kann man auch ohne Kenntnis von „Stay away from Gretchen“ lesen, da sämtliche relevanten Ereignisse erwähnt und in die Handlung eingearbeitet wurden. Auch wenn die Autorin immer wieder Verbindung zum Vorgänger herstellt, ist der Fokus diesmal auf Tom und die männliche Linie gerichtet und beschäftigt sich mit der zentralen Frage, welche traumatischen Auswirkungen das Verschweigen wichtiger Geschehnisse und Entscheidungen innerhalb einer Familie auf die Nachgeborenen haben kann.
Schauen wir zuerst auf die Form. Abel verwendet ein Konzept, das in Romanen, die sich mit Familiengeheimnissen auseinandersetzen, Usus ist und bereits im Vorgänger erfolgreich war. Es gibt zwei Handlungsebenen im Wechsel, zum einen natürlich die Vergangenheit, beginnend im Jahr 1933 bis Ende des Zweiten Weltkriegs und darüber hinaus, zum anderen die Gegenwart, und hier das Jahr 2016, in dem der Protagonist unverhofft mit einem Halbbruder konfrontiert wird und sämtliche Gewissheiten seines Lebens mit einem Mal in Frage gestellt werden. Die Ähnlichkeit der Halbgeschwister ist für beide überraschend und wirft Fragen nach dem gemeinsamen Vater auf. Einem Vater, der zeit seines Lebens unnahbar war und keine Nähe zuließ. Und so beginnen sie, in dessen Vergangenheit nach Antworten zu suchen, nicht wissend, dass sie damit die Büchse der Pandora öffnen.
Abel beschreibt das Leben im Nationalsozialismus, das Aufwachsen der Kinder, deren Verführung durch die Rattenfänger, ihre Überzeugung, für die gerechte Sache zu kämpfen, wenn sie als Jugendliche in den Krieg ziehen. Sie schildert die Trauer der Menschen, die ein geliebtes Kind verlieren, dessen Leben als unwert eingeordnet wird. Die Schrecken der Bombennächte, in der ganze Familien ausradiert werden. Die menschenverachtenden Auswüchse dieser Ideologie und deren Anhänger, die gnadenlos Menschleben zerstören und eine Generation hervorbringen, deren Schuldgefühl und Schweigen familiäre Nähe unmöglich macht.
Dem Roman liegt eine gründliche Recherchearbeit der Autorin zugrunde. Nicht alle erwähnten Personen in diesem Roman sind fiktiv, ebenso die Konsequenzen, Ereignisse und Reaktionen, die sich daraus für die Protagonisten ergeben, was deren Handeln umso glaubwürdiger macht. In einem ausführlichen Nachwort, ergänzt durch eine umfangreiche Literatur- und Medienliste, geht Susanne Abel darauf im Detail ein.
Susanne Abel kann einfach schreiben. Sie erzählt eine ergreifende Geschichte über wichtige Themen der deutschen Geschichte, die leider viel zu oft verschwiegen werden, aber sehr starke Auswirkungen auf Familien haben. Die Familie Monderath ist mir dabei sehr ans Herz gewachsen.
Es gibt Bücher, über die man nicht schreiben kann, man muss sie erleben! Susanne Abel hat mich auch in Buch Nr. 2 über Gretchen und die Geheimnisse ihrer Familie so was von ihren Bann gezogen, dass ich die Welt und Geschehnisse um mich herum vergaß.
3.5 – gelungene Fortsetzung, aber an vielen Stellen war ich echt hin- und hergerissen und fand es z. T. arrrrg platt (die Dialoge …) oder konstruiert (vor allem die eine Sache am Ende …). Auf ne Art hab ich’s aber trotzdem verschlungen 🫠
Tom Monderath hat jetzt eine eigene Familie. Jenny in die er sehr verliebt ist und Carl ihr kleiner Sohn. Dazu kommt Henk ein Halbbruder von der Seite seines Vaters. Anscheinend ist da auch eine ungewöhnliche Geschichte, nicht nur bei seiner Mutter Greta. Henk ist sehr sympathisch und gemeinsam wollen sie mehr über ihren Vater Konrad heraus finden. Warum hat er einen Sohn in Köln und einen in Amsterdam. Gibt es vielleicht noch mehr Geschwister es war schließlich Krieg und da gab es oft eine verzweifelte Liebe bevor man wieder in den Tod ziehen musste. Denn Toms Vater war zu der Zeit noch sehr jung und ledig. Tom und Henk öffnen die Büchse der Pandorra. Wissen wer die Eltern sind und woher wir stammen ist für die meisten eine Selbstverständlichkeit, über die wir nicht nachdenken. Vor einiger Zeit war es ein Aufreger weil das Bundesverfassungsgericht Kindern von Samenspendern zugestanden hat, das sie ein Anrecht auf den Namen des Vaters haben. Ein Recht auf Wissen wer ihr Erzeuger ist. Im Zuge dieses Urteils gab es erschreckende Erkenntnisse. Reproduktionsmediziner die ihr Wissen und Können missbraucht haben. Dieses Thema greift die Autorin in ihrem Roman auf. Mit vielen Informationen die sie im Nachgang belegt, informiert sie uns in ihrem Buch über dieses perfide Spiel. Gleichzeitig erzählt sie was es mit den Betroffenen macht, mit Menschen die genau wie ihre Mütter Opfer sind. Nachvollziehbar wie sich Tom, sein Bruder oder auch die realen Frauen und Männer die im Anhang erwähnt werden, sich fühlen. Klar sind wir mehr als die Summe unserer Gene aber sie waren der Anfang, der Grundstock aus dem wir uns entwickelt haben und wenn der biologische Vater nicht nur ein lupenreiner Egoist sondern auch noch ein Verbrecher war. Wie gehe ich dann mit meinem Erbe um. Fragen die mir Angst machen würden. Genauso ist das Buch aufgestellt. Es erreicht uns Leser auf einer Ebene die wir bisher nicht beachtet haben. Es betraf uns nicht, also nur eine Erscheinung am Rand. Nachdem mich das erste Buch der Autorin richtig mitgenommen hatte und es sehr lange nachgehallt hat. War dieses eine Selbstverständlichkeit. Wieder wird es mich lange beschäftigen. Frau Abel nahm mich mit auf eine emotionale Reise, sie holte mich aus meiner Komfortzone. Dabei war jede Figur eine Freundin, ein Freund mit dem ich reden konnte, selbst die an Alzheimer erkrankte Greta sorgte hin und wieder für einen Lacher. Sie war nicht bemitleidenswert, denn wenn sie selber sagt: das ist eine Scheißkrankheit die möchte man nicht haben, kann man ihr nur recht geben.
"Die zerstörerische Sprengkraft des Schweigens ist mir bestens bekannt. Doch ich weiß, die Wahrheit bahnt sich ihren Weg, so oder so."
Als Tom einen Gentest macht, um seine Halbschwester zu finden, taucht auch ein Halbbruder auf. Und dabei bleibt es nicht. Tom macht sich auf die Suche nach der Wahrheit.
Nach "Stay away from Gretchen" geht die Geschichte rund um Tom Monderath und seine Mutter Greta weiter. Tom ist, zusammen mit Jenny, auf Wahrheitssuche. Wieder wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt. Dieser zweite Teil hat wieder ein sehr interessantes Thema, jedoch konnte es mich dieses Mal nicht so packen wie Teil 1. Die Geschichte schließt gut an Band 1 an, und es war besonders schön, einige Personen, die mir ans Herz gewachsen waren, wieder zu treffen. Aber ich konnte dieses Mal nicht so mitfiebern und ich fand es sehr traurig zu lesen, wie sich die Vergangenheit auf die Leben der Gegenwart auswirken kann und dass es keine Aussprache oder Verwöhnung geben kann. So viele verpasst Chancen. Besonders gefällt mir wieder der reale historische Bezug, auch wenn einige Szenen schwer ertragbar waren.
Auch der zweite Teil hat mir wunderbar gefallen und mich sehr gut unterhalten. Ich hoffe, ich Zukunft noch mehr von der Autorin lesen zu können, vielleicht gibt es ja noch einmal ein Treffen mit Thomas, Jenny und Greta. Mich würde es freuen! Habe die beiden Bücher schon merfach im Bekanntenkreis empfohlen und werde dies auch weiterhin tun!
Es war wie Band 1 auch eben schrecklich berührend, tragisch und dennoch toll. Einzig die Beziehung zwischen Tom und Jenny finde ich manchmal etwas nervig. Für mich passen beide irgendwie nicht hundertprozentig zusammen. Vielleicht habe ich mir da im Kopf aber einfach ein falsches Bild der beiden Personen zurechtgelegt.
Ansonsten ist in Band 2 ebenfalls das Zeitgeschehen und die damit verbundenen Schicksale hervorragend beschrieben und vor allem recherchiert worden. Großartiges Buch!
Toller Roman zum Abschalten im Urlaub, bei dem man gleichzeitig viel über einige Verbrechen der Nazizeit lernt. Habe das Buch regelrecht verschlungen. 3 Kritikpunkte, wegen derer es am Ende nur 3 Sterne sind für mich: - Jenny wird als progressive Frau dargestellt, die (für meinen Geschmack an zu vielen Stellen und zu offensichtlich) über toxische Männlichkeit spricht. Und haut dann den Satz raus “Keine Frau will kein Kind” S. 389. Wir sind im 21. Jhdt angekommen und wissen, dass das nun wirklich nicht der Fall ist. War auch nie so. Damals gab es eben die bewusste Entscheidung für Kinderlosigkeit nicht. So eine Aussage von einer weiblichen Autorin, gepaart mit 2 Hauptfiguren, die nie Kinder wollten und plötzlich romantisiert feststellen, dass sie falsch lagen, finde ich schockierend und hat mich richtig geärgert. - Das Ende habe ich als kitschig und sehr konstruiert wahrgenommen - Ich konnte die Figur Tom und seine Reaktionen und Reflexionen oft nicht nachvollziehen und fand die Gedanken und Sprünge ein wenig konstruiert. Va. der “innere Kind” Konflikt.
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Hätte nicht gedacht, dass mich Teil 2 genauso packt, wie der erste. Die Autorin hat ganz schön viel reingepackt (zuviel für meinen Geschmack), aber sie hat in den Anmerkungen auch dazu Stellung genommen.
Auch wenn ich diesen Band nicht ganz so stark fand wie den ersten, ist es doch eine spannende und emotionale Geschichte.
Konrad ist ein meist sympathischer Protagonist, der in seinem Leben einiges durchmachen musste. Im Zusammenspiel mit Greta entspinnt sich eine faszinierende Beziehung, die mich gefesselt hat. Die Gegenwart fand ich dagegen weniger spannend, da ich Tom als Figur weniger zugänglich finde. Gleichzeitig stellt die Gegenwart aber einen Zusammenhang zwischen den vergangenen Episoden her, der alles stimmig verbindet. An manchen Stellen driftet es für mich ein wenig ins süßlich Kitschige ab, das hätte ich nicht gebraucht. Insgesamt hat mir aber auch dieser Nachfolger gut gefallen.
Über das Wesentliche nicht zu reden, wird wohl vielen Familien bekannt sein...und darauf basieren diese zwei Geschichten.
Wer sich für historische Romane mit Gegenwartsbezug interessiert, dem kann ich diese Reihe wärmstens empfehlen.
Die Spannung wird regelrecht über die Jahrzehnte hinweg aufrecht erhalten und auch wer einen Sinn für Romantik hat, kommt hier auf seine Kosten. Ich finde die Geschichten nicht allzu kitschig, besonders wenn man sich das Verhältnis von Drama zu Romantik/Kitsch vor Augen hält.
Die Familie ist mir wirklich ans Herz gewachsen, auch und gerade weil die Charaktere nicht perfekt und durch ihre Geschichte geprägt sind, man sie so besser versteht.
Die behandelten gechichtlichen Themen sind gut ausgesucht und nicht schon durch andere Literatur zu Tode durchgekaut, was die Romane neben der Unterhaltsamkeit auch informativ werden lässt.
Dazu gibt es jeweils ein gelungenes Nachwort der Autorin, die die historischen Fakten einordnet und ihre Motivation sowie Inspiration erläutert.
Insgesamt sind es zwei lesenswerte sehr unterhaltsame historische Romane.
Es geht in diesem Buch um was anderes als im 1. Teil der Gretchen-Reihe, nämlich um die Geschichte von Tom‘s Vater sowie allgemein um Vaterkomplexe und das Vatersein. Ich mochte es wieder sehr wie die Story über viele Jahrzehnte hinweg von der Kriegszeit bis in die heutige Zeit erzählt wurde. Mir gefällt an dem Schreibstil der Autorin so, dass sie einen komplett in die Zeit zurückversetzt indem sie viele Details und besondere Events von damals in die Geschichte miteinfließen lässt. Im Epilog erklärt sie auch, dass sie mehreren realen Menschen, die ein hartes Schicksal hatten, mit diesem Buch gedenken wollte. Wer so wie ich den ersten Teil geliebt hat, wird die Fortsetzung des Familiendramas bestimmt auch mögen. Ich finde nur das Buch hätte kürzer sein können. Es wurde halt viel drumherum erzählt… für mich hat es sich dadurch manchmal etwas gezogen.
Die Einschätzung zu Teil 1 gilt auch für dieses Buch : gut zu lesen, ein wichtiges Thema, und doch scheint es mir als hätten unbedingt alle recherchierten Details untergebracht werden müssen. Deshalb ächzen die Figuren und der Plot stellenweise unter den historischen Daten und Fakten. Teilweise liest es sich wie ein Geschichtsbuch, dem ein Mäntelchen umgehängt wurde.
Aber ich habe es gelesen, und am Ende hat es mich doch reingezogen. Trotzdem: einige Kürzungen hätten nicht geschadet. Außerdem wäre etwas weniger Kitsch am Ende auch gut gewesen.
Qualität nimmt ab im Laufe der Geschichte ab, insgesamt zu lange und zieht sich stellenweise. Teilweise zu dramatisch und jede Menge unsympathische Männer.
Die Geschichte, um Toms Vater, Konrad, hat mir auch gut gefallen. Die Geschehnisse im 2. Weltkrieg waren wieder schwer zu verdauen. Gut recherchierte Geschichte, in der ich wieder ein paar Dinge gelernt habe, die mir unbekannt waren. Insgesamt hat mir der erste Band aber besser gefallen.
Tom Monderath hat mit seiner chaotischen Kollegin Jenny das große Glück gefunden. Durch einen Zufall entdeckt er, dass er außer einer Halbschwester auch noch einen Halbbruder hat. Henk und Tom haben viele Gemeinsamkeiten. Nach einigen Recherchen erfahren sie, dass sie noch mehr Halbgeschwister haben. Tom kann seiner dementen Mutter Greta keine Fragen mehr stellen. Sein Vater ist verstorben. Im ersten Band haben wir die dramatische Geschichte von Toms Mutter Greta erfahren. Im zweiten Teil liegt das Augenmerk auf seinen Vater Konrad. Die Beziehung von Greta und Konrad begann ohne Romantik. Greta hatte ihre große Liebe verloren. Ihre Tochter wurde ihr weggenommen. Konrad hatte im Krieg die gesamte Familie verloren.
War der erste Band schon spannend und emotional, so hat mich mich der Zweite schier umgehauen. Stellenweise musste ich das Buch zur Seite legen. Mehr wie einmal habe ich meinen Tränen freien Lauf gelassen. Ich würde niemals im Leben Ahnenforschung betreiben. Zu groß wäre die Angst, Verwandte zu haben, die Nazis sind/waren. Einiges in der Geschichte war mir nicht geläufig. Was Hitler mit behinderten Kindern machen lassen hat, wusste ich. Aber nun habe ich ein kleines behindertes Mädchen kennen gelernt. Unheimlich lieb und sehr süß. Ich denke, ich muss nicht näher darauf eingehen. Ihr wisst sicher was damals passiert ist. Das eine oder andere mal dachte ich mir, dass die Autorin etwas zu dick aufgetragen hat. Leider ist das nicht der Fall. Ich habe mir zu den Themen Infos aus dem Netz geholt.
Eigentlich möchte ich keine Bücher mehr über den Holocaust lesen. Dennoch füllen sie meine Regale. Fesseln mich immer wieder aufs Neue. Es gibt so viele Dinge aus dieser Zeit, die ich nicht weiß. Das offenbart sich mir bei jedem weiteren Buch. Darf man an einem so traurigen Thema Gefallen finden? Interesse ja. Ich betrachte es als Wertschätzung aller unschuldigen Opfer vom zweiten Weltkrieg. Es sind Geschichten gegen das Vergessen. Ich stelle mir oft die Frage, was aus mir geworden wäre, wenn das alles mir passiert wäre. Ich habe keine Antwort. Ich hoffe und bete, dass ich nie eine brauchen werde.
Fazit:
Hat es eine Fortsetzung von Greta gebraucht? Ja! Absolut! Gretas Geschichte spielte im ersten Band überwiegend in Heidelberg. Im zweiten Teil erfahren wir die dramatische Geschichte von Konrad. Die beiden Geschichten ergänzen sich. Die Zeit heilt alle Wunden. Nein, das stimmt nicht. Das schafft nur echte Freundschaft und Liebe.
Eine absolute Empfehlung von mir. Herzlichen Dank Susanne Abel
Ich habe "Was ich nie gesagt habe" von Susanne Abel freundlicherweise als Hörbuch von Netgalley zur Verfügung gestellt bekommen. Bevor ich genauer auf das Buch eingehen werde, kann ich schon mal so viel verraten: Susanne Abel hat mich mit "Was ich nie gesagt habe" wieder begeistern können und mir teilweise wieder Tränen in die Augen getrieben.
Im Folgeband von "Stay away from Gretchen" geht es nun diesmal um die Geschichte von Gretas Mann Konrad. In der Gegenwart erfährt sein Sohn Tom von einem von seinem Vater gezeugten Halbbruder. Da sein Vater aber schon viele Jahre tot ist und seine Mutter an Demenz leidet, kann er niemanden aus seiner Familie dazu befragen und macht sich nun gemeinsam mit seinem Halbbruder Henk und seiner Freundin Jenny daran die Geheimnisse der Vergangenheit zu lüften. Und dann melden sich tatsächlich noch mehr Halbgeschwister. In der Vergangenheit begleitet man Konrad seit seiner Kindheit in den 30er Jahren bishin zu seinem Tod Ende der 90er Jahre. Seine Geschichte ist unfassbar schmerzhaft und lässt mich berührt und teilweise fassungslos zurück. Die Schrecken des zweiten Weltkrieges haben ihm ganz besonders zugesetzt und anstatt sich mit alledem auseinderzusetzen schweigt Konrad über seine Vergangenheit, genauso wie Greta. Nicht nur die beiden haben darunter zu leiden, sondern auch ihr gemeinsamer Sohn Tom, der zwischen diesem Schweigen und Schmerz aufgewachsen ist und Fehler bei sich sucht, die er nie begangen hat.
Besonders hervorzuheben ist Vera Teltz, die Personen wie Helga den kölschen Dialekt einhaucht und mit einem gewissen Witz in ihrer Stimme den Zuhörer an das Buch fesselt. Die besondere und teilweise schockierende Stimmung des Buches fängt sie toll auf und gibt den verschiedenen Charakteren im Buch jeweils eine andere Stimmfarbe mit Wiedererkennungswert. Ein tolles Buch, das einen wichtigen und grausamen Teil der deutschen Geschichte mit ihren Auswirkungen auf viele Familien behandelt. Ich möchte es genauso wie Band 1 jedem ans Herz legen.
Tom Moderath hat mit seiner Kollegin Jenny und deren kleinen Sohn seine eigene kleine Familie gefunden. Und die kleine Familie wird größer, denn plötzlich taucht sein Halbbruder aus den Niederlanden auf. Anfangs ist sich Tom nicht sicher, was er mit Henk anfangen soll, denn sein Erscheinen bedeutet, dass sein Vater Geheimnisse vor ihm und seiner Mutter hatte und das belastet die ohnehin nicht nur rosigen Erinnerungen. Trotzdem hilft er Henk bei der Reise in die gemeinsame Vergangenheit.
Das Verhältnis zu den Eltern ist immer von deren Verhalten geprägt. Das wiederum ist von der eigenen Vergangenheit geprägt und dabei auch von Dingen, die man den Kindern nicht erzählt. So war der Mann, den Tom als seinen Vater und Gretchen als ihren Mann kannte ein anderer als der, den ich in der Erzählung kennengelernt habe. Das liegt daran dass in seiner Vergangenheit Dinge passiert sind, über die er nicht sprechen wollte. Hätten die Beiden mehr Verständnis für ihn gehabt, wenn sie das gewusst hätten? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht, denn auch Verständnis kann nicht alles entschuldigen.
Bei Toms und Henks Suche nach Henks Vergangenheit stellt sich heraus, dass die beiden noch mehr Geschwister haben. Diesen und andere Handlungsstränge hat Susanne Abel so eingebaut, dass Was ich nie gesagt habe eine facettenreiche Geschichte ist, die trotz vieler Wendungen immer echt auf mich gewirkt hat.
So eine tolle Fortsetzung zum ersten Teil. Das ist mir bisher selten passiert, aber der zweite Teil hat mir noch besser gefallen als der erste. Die gesamte Geschichte wurde so gelungen abgerundet, dass es an Perfektion grenzt. Im ersten Teil wurde die Geschichte von Toms Mutter Greta im zweiten Weltkrieg erzählt. In diesem Teil befasst sich die Autorin mit Tom Vater Konrad, wodurch man auch mehr über Tom und seine Kindheit sowie Entstehungsgeschichte erfährt. Der neue Charakter Henk, der in Toms Leben tritt, ist einfach zum Knuddeln und man kann ihn nur lieb haben. Ich könnten noch ewig über diese Buch schwärmen. Einfach ein tolles Buch.
4,5/⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ „Was ich nie gesagt habe“ ist der zweite Teil der Dilogie von Abel! Das Buch beschäftigt sich, genau wie bereits zuvor der erste Teil, Wiesental mit einem Thema, dass unbedingt erzählt werden muss. Besser gesagt mit mehreren Themen: Euthanasie, Künstliche Befruchtung und Depressionen. Ich finde es wichtig, dass sich auf so eine überzeugende Weise mit solch wichtigen Themen auseinander gesetzt wird. Jedoch war das Buch alles in allem nicht ganz so stark wie der erste Teil und hat sich in manchen Passagen sehr gezogen! Dennoch alles in allem ein Must-Read!
Ich habe zwei Anläufe gebraucht um richtig reinzukommen. Dann hats mich aber gepackt und ich fand die Story wirklich schön, mit vielen überraschenden Wendungen. Es wirkt gut recherchiert und ich habe total viel Neues gelernt.