Doch, das heißt: Ich liege richtig und du nicht, allem zum Trotz und jetzt erst recht. Es ist der Schlüssel zur Gedankenwelt von Max Gruber alias Drangsal, dessen Texte genau da beginnen, wo das echte Leben aufhört. In autobiografischen Miniaturen, Gedichten und Kurzgeschichten öffnet Drangsal eine Welt zwischen Fakt und Fiktion. Vom Aufwachsen in der pfälzischen Provinz, von der Musik, von einsamen Figuren, die irgendwo zwischen Wachsein und Traum ihren obsessiven Unternehmungen frönen. Mit Sinn fürs Kuriose schneidet Drangsal in Doch Erinnerungen und Beobachtungen aus wie Fotos und arrangiert sie neu.
Drangsal ist einer meiner liebsten Musiker. Seit 2016 sein Debütalbum Harieschaim erschien, kann ich nicht genug von dem bekommen, was er kreiert. Das liegt vor allem an seiner Art zu schreiben und mit Worten zu spielen. Wer Drangsal und seine Projekte verfolgt, erkennt die ein oder andere Geschichte sowie seine etwas eigenen Ausdrucksweisen schnell wieder. Ich liebe Worte und Sprache und Sprachen und das schon seitdem ich ganz klein war. Was ich deswegen ähnlich gerne mag ist Musik und etwas kuriose, vielleicht merkwürdige Geschichten. Für mich vereint Drangsal das alles nicht nur in seiner Musik, sondern auch in seinem ersten Buch „Doch“. Vor allem sprachlich packt mich jede einzelne Geschichte und ich finde mich wieder, in sehr ähnlichen, kuriosen Geschichten von der besonderen Liebe zur Musik, vom Aufwachsen im Dorf in einer etwas „anderen“ Familie und der nicht immer einfachen Herausforderung der Selbstfindung.
Ich habe mir wirklich extrem viel Zeit gelassen mit diesem Buch - was nicht daran lag, dass es mir nicht gefiel, ganz im Gegenteil. Ich habe diese kurzen Geschichten, Schnipsel aus dem Leben und Gedichte sehr genossen. Vor allem sprachlich war es ein Fest.
Von dem Namen bis zu dem Schreibstil und Inhalt ist alles sehr Drangsal, was ich sehr liebe. Manche Geschichten haben mich mehr abgeholt, manche weniger. ich weiß nicht, wie man eine Text- Sammlung liest, ist einfach nicht mein Format, aber trotzdem alles sehr faszinierend.
Ich habe mir bewusst sehr, sehr viel Zeit gelassen mit diesem Buch und heute dann nach mehreren Monaten nun freudig beendet.
Zeit gelassen deshalb, da ich nicht wollte, dass dieses Buch jemals endet.
Ich habe mich wirklich zwingen müssen, nicht mehr als einen Text pro Tag zu lesen, damit ich noch lange Freude an diesem Werk haben kann.
Ich kenne Max nun seit gut zehn Jahren und verbinde wirklich sehr, sehr viele prägend schöne und vorallem lustige und absurde Geschichten mit ihm und eben jene humoristische Absurdität spiegelt sich hier in seinen Texten wieder.
Mal zieht er komplett blank und lässt uns an seiner Biografie teilhaben, mal zieht er komplett reißaus und nimmt uns mit in seine kreative Welt, welche er sich selber spinnt. Und das ganze auf hervorragendem Spitzenniveau.
Solch ein Buch mit solchen Geschichten, hab ich bisher noch nicht gelesen, da ich eher Fiction oder Sachbücher lese, vielleicht war es mir genau deshalb eine so große Freude diese erfrischende Reise durch Drangsals Hirn machen zu dürfen.
Neben all den Handlungsorten, Charakteren und Szenarien hat mich vorallem eins besonders bewegt und beeindruckt, nämlich die wundervolle Schreibweise, welche Max hier an den Tag legt, mit Worten jongliert und einzigartige Metaphern schafft.
Ich freue mich bereits jetzt schon darauf, dieses Buch des öfteren aus dem Regal zu nehmen und wieder in eine der Geschichten abzutauchen und neues darin zu entdecken.
Als großer Fan von Drangsal, als Musiker, war ich auf sein Buch „Doch“ sehr gespannt. Es ist sehr interessant mehr über den Künstler und seine Vergangenheit zu erfahren. Die Gedichte lesen sich wie seine Lyrics. Allen in allem, ein wunderschönes Buch.
sprachstil der zu 100% nach drangsal klingt und viele autobiografische geschichten, die zum teil aber doch fiktiv sind. war unsicher ob ich textsammlungen mag aber von drangsal ist es konsequent und ich liebs.
das buch ist lustig, sehr relatable und weird (checke den manchmal einfach nicht), macht spaß zu lesen und vor allem gibt es neue geschichten von ✨ uwe ✨
(…) Im Gegensatz zu den Büchern vieler anderen Künstler*innen handelt es sich bei „Doch“ weder um einen Roman noch um eine fortlaufende Autobiografie. Stattdessen erwartet die Leser*innen eine Sammlung aus Texten und Gedichten, die allesamt verschiedene Einblicke in die Gedankenwelt des Künstlers geben. Das Erlebnis ist hierbei ein ähnliches wie bei der Veröffentlichung eines neuen Drangsal Songs:
- Das aufregende Gefühl, die ersten Töne des Intros zu hören, wird ersetzt durch das Auspacken und in den Händen halten des klimaneutral produzierten Hardcoverbuches – die Vorfreude steigt.
- Die ersten Töne formen sich zu einer Melodie. Das Inhaltsverzeichnis verrät die Titel der insgesamt 24 Texte – das Erlebnis wird langsam real.
- Der Moment, wenn die ersten Zeilen gesungen beziehungsweise die ersten Worte gelesen werden – ein Aufsaugen von Worten gepaart mit… völliger Verwirrung.
Zumindest erging es mir so beim Lesen des ersten Textes „Die Zunge“ – einem Gedicht über den Wald. Oder Büschen. Oder vielleicht auch etwas ganz anderem. Kurz war ich verunsichert, ob „Doch“ eventuell meinen Horizont übersteigt oder die Texte schlichtweg nicht das Richtige für mich sind. Gemäß des Titels habe ich natürlich doch weitergelesen. (…)
thank you max for getting me out of my reading slump.
the way that he uses and bends the german language to his liking has me so in awe, i have to write this review in english out of reverence.
some things really stuck with me (especially "Die Kündigung"), as Max Gruber has always employed themes of identity and non-identity that i heavily relate(d) with - most evidently in 2021/2022, when both his album Exit Strategy and this book came out. i think he was the first one to put into words the feeling of "seeing yourself in the mirror without recognising what you see as yourself", in a way that i understood what was going on with me. and it's funny, i feel like i have heard all these stories before, probably because Max really likes his themes and often returns to them in different forms, and i like them and the way he uses language to explore them just as much, so i devour every singular version. it really bugs me how much bad german lyrics exist out there, as it is such a beautiful and endlessly versatile language. whoever says that german is ugly has not yet read or listened to the right thing. this book also gave me hope for my own writing, because I always thought, how could it ever be enough to just write poems and one-pagers? but in "Doch" it was enough, it was exactly right. and i, too, write mostly autobiographically, i can't seem to come up with anything. if i do, it sounds like it's coming straight from the roots of my own life, and every character is actually myself. but well, now i've seen it working, why shouldn't it work for me?
Mochte die Prosastücke gerne, die Poesie ist noch ausbaufähig. Die Gedichte wirtkten sehr erzwungen und nicht vollständig ausgereift. Hatte ehrlich gesagt eher freie Versform von Drangsal erwartet, deswegen war ich von den meist reinen Endreimen überrascht. It's not badly done, nur etwas sperrig manchmal. So wie Max es bereits im "Das Lesen der Anderen" Podcast erwähnt hat, erhält die Sammlung einige Songtext-Skizzen, so vermutlich auf Seite 16. Diesen kleinen Auszug hingegen fand ich großartig, womit ich illustrieren will dass der Autor meinen Geschmack am meisten trifft, wenn es um Songlyrics geht. Würde sagen Max, schreibe gerne noch was mehr Gedichte und lass dir konstruktives Feedback geben. Fands auch funny, wieviel ich als die-hard Fan von verschiedenen Interviews und Podcasts wiedererkennen konnte. Kurzum, ich hoffe da folgt noch mehr und dass es ne learning curve zu beobachten gibt, ich freue mich jedenfalls soweit! 💫
Poesie für mein Herz. Talent hat nichts mit Sprachtheorie zu tun. Das beweist dieses Buch eines Menschen, der von sich selbst behauptet in der Schule nicht mehr als rechnen, schreiben und lesen gelernt zu haben. Jedes einzelne Wort steht in Harmonie und macht das Werk unvergesslich und unvergleichbar
"Doch" ist meiner Meinung nach ein wirklich gelungenes literarisches Debüt. In erster Linie haben es mir die Prosatexte angetan, in vielen der angesprochen Themen konnte ich mich gedanklich und emotional wiederfinden, sei es das Aufwachsen im Dorf oder das komplexe Verhältnis zu Familie und Vergangenheit.
Selbst die Drangsalsche Diktion ist an sich bereits unterhaltsam, ich mags einfach wie er in seinen Texten mit weniger gebräuchlichen Wörtern spielt. Ich hoffe in Zukunft noch mehr und noch längere Texte von ihm lesen zu können.
Schöne Sammlung aus poetischen Texten (potenzielle oder ausgemusterte Songtexte??), biographischen Erzählungen und Gedankenschnipseln. Aus allem ist Drangsal deutlich rauszulesen... mal verspielt, humorvoll, dann wieder ernst und makaber und manchmal hinterlässt das Geschriebene auch Fragezeichen. Hätte gerne länger sein dürfen.
Skurril, Kurios, Drangsal. Das ist so ziemlich, dass, was ich von Max erwartet habe. Es ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss und wenn man dazu bereit ist, zeigt es einem ganz neue Perspektiven. Lieben wir!
Genau so, wie man es von Drangsal erwartet, wenn man ihn schon singen und reden gehört hat. Sprachlicher Stil <3 Und ein paar überraschende Wendungen :) Poesie war im Vergleich mit seinen Songs etwas schwach
Für Drangsal-kenner und Liebhaber geeignet. Liest sich sehr gut und unterhaltsam, m.m.n. in Abhängigkeit zur bekannten Biografie. War außerdem bei der Lesung in Köln, wie soll ich sagen: es war mir ein inneres blumen pflücken :)
Manche Texte haben mich mehr und manche weniger berührt. Auf jeden Fall etwas, das ich vorher noch nicht gelesen habe. Vieles hat mich zum nachdenken gebracht.
manche Texte mich während des Lesens als auch jetzt im Nachhinein sehr nachdenklich gestimmt. Mir gefällt die Ausdrucksweise, die mag ich aber bei den Songs auch.