Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht etwas, das alles verändert: Eines Morgens macht plötzlich eine Internetseite die Runde, die bis dato auf privat gestellt war. Darauf zu finden sind Julias ungefilterte Gedanken, Bomben in Wortform, die sich in kürzester Zeit viral verbreiten. Es sind Einträge, die ein ganz anderes Bild des beliebten Mädchens zeigen, das alle zu kennen glauben.
Wer hinter der Aktion steckt, ist zunächst unklar, doch nach und nach kommt heraus: Gründe dafür hätten einige.
Es gibt einfach Bücher, bei denen sitzt jedes Wort an genau der Stelle, an der es hingehört. Dadurch wird das Lesen zum reinsten Genuss und fesselt einen von der ersten bis zur letzten Seite. Mit ihrem neuesten Jugendroman „Das Gegenteil von Hasen“ hat Anne Freytag erneut einen Geniestreich vollbracht und eine Geschichte gezaubert, die authentischer und wortgewaltiger nicht hätte sein können.
Mit ihrer bildgewaltigen und ihrem unverwechselbaren Schreibstil katapultiert die Autoren in einen ins Geschehen und damit in ein Setting, welchem die meisten Jugendlichen ebenfalls ausgesetzt sein dürften: Die Welt des Internets, der Gerüchte und auch Mobbing in der Schule. Mit facettenreichen Charakteren und einem ungewöhnlichen Buchaufbau hat sie es geschafft, die Geschichte zu einer werden zu lassen, die mir noch einige Zeit im Kopf rumgeistern wird. Sie wirkt auf jeder Seite echt und ungeschönt und gerade in der heutigen Zeit ist es eine essentielle Lektüre.
Meiner Meinung nach kann eine Rezension diesem Buch nicht gerecht werden, da es schlichtweg keine Worte gibt, um zu beschreiben, was ich während des Lesens gefühlt habe. Anne Freytag schreibt kurz und zackig. Aber trotzdem sowortgewandt und auf den Punkt, sodass mich diese Ehrlichkeit fassungslos gemacht hat. Für mich persönlich ist sie schon seit langem die beste Jugendbuchautorin im deutschen Bereich, da sie es immer wieder schafft genau die richtigen Worten zu finde. Sie hat einen Weg gefunden jungen Menschen eine Stimme zu geben und ihre Gedanken und Gefühle zu verarbeiten. Auf eine Weise, wie es auch im echten Leben passieren könnte. Es ist so unglaublich wichtig, dass man nicht alles in sich hinein frisst sondern seine Sorgen bespricht, egal mit wem. Anne Freytag gibt einem Mut darüber zu sprechen und über sich selbst hinauszuwachsen. Und das ist auch das was ein gutes Buch ausmacht. Es soll einem Hoffnung schöpfen lassen und einen mit einem guten Gefühl verlassen. Und deshalb ist „ Das Gegenteil der Hasen“ auch ein absolutes Jahreshighlight!
Fazit: Anne Freytag trifft mit ihrem neuesten Werk den Puls der Zeit und den Nerv der Jugend. Es ist wirklich selten das jemand sich so gut in unsere heutige Jugend hineinversetzen kann wie Anne Freytag. „Das Gegenteil von Hasen“ hat sich mit seinem wichtigen Thema und der fabelhaften Umsetzung in mein Herz geschlichen und ist sofort zu einem Jahreshighlight geworden.
Wie immer fällt es mir schwer Anne Freytags Bücher in knappen und prägnanten Worten zusammenzufassen.
Begeistert hat mich zu aller erst wieder der Schreibstil, den ich sofort wiedererkannt habe und den ich so sehr mag. Poetisch und trotzdem auf den Punkt gebracht. Alles wunderbar vorstellbar und mit viel Gefühl. Innere Monologe machen einen großen Teil der Geschichte aus und so erleben wir viele Figuren, ihr Innerstes, aber auch Ihre Außendarstellung und -wahrnehmung. Das das nicht immer miteinander einher geht - ganz besonders im Jugendliche/Junge Erwachsene Alter ist klar und zeigt Anne Freytag hier wunderbar. Natürlich sind Anne Freytags Charaktere oft selbstreflektierter und sprechen gewählter als man das vermutlich von sich selbst kennt oder Jugendlichen an sich, doch für mich hat das irgendwie den "Dawsons Creek" Charme. Und würden sich die Jugendlichen so verhalten und nachdenken wie ich es in dem Alter tat - Nunja, ich hätte als Erwachsener wenig Freude mit ihren Büchern - Und dem ist absolut nicht so.
Julias veröffentlichte Tagebucheinträge bewirken so viel bei den Charakteren, nicht nur den Mitschülern und Freunden, sondern auch den Erwaschsenen, die hier keine abseitige Rolle einnehmen, sondern auch "zu Wort" kommen, was mir gut gefallen hat. Sehr viele Themen werden verarbeitet und eventuell kann man anmerken, dass ein bis zwei weniger der Gesamtgeschichte vielleicht gut getan hätten. Die bisherigen Bücher waren etwas "spezialisierter", doch trotzdem hat mir gefallen wie viel in "Das Gegenteil von Hasen" drin steckt: Freundschaft, Liebe, Erwachsenwerden, Vertrauen, die eigene Sexualität, Enttäuschung, Mobbing (wobei das nicht den allumfassenden Part eingenommen hat, wie ich dachte), Familie, Verantwortung, Rassismus, LGBT etc.
Bis zum Schluss war ich immer wieder auf der falschen Fährte was den "Täter" betrifft, so dass mir das Ende zwar etwas kitschig und wenig Nachwirkend, aber trotzdem überraschend vorkam. Über einige Themen werde ich sicher hier und da noch nachdenken und an "Das Gegenteil von Hasen" zurückerinnern.
PS: Die Spotify Playlist zum Buch bleibt wie auch alle anderen zu Anne Freytags Büchern gespeichert und bereichert meine Musikauswahl.
Ich habe mich in die Figuren dieses Jugendbuches sehr schnell hineinversetzen können, da ich den Struggle meines 17-jährigen Ichs noch ziemlich gut nachfühlen kann. Julia ist eine angepasste junge Frau, die vielleicht zum ersten Mal vor sich selbst gnadenlos ehrlich ist und ihre Gedanken und Gefühle in einem digitalen Tagebuch festhält. Sie blickt schonungslos auf sich, ihre Freunde und Klassenkameraden und formuliert dabei harte Wahrheiten. Es kommt wie es kommt und diese Tagebucheinträge finden ihren Weg in die Öffentlichkeit und unsere Geschichte beginnt. Was diese Offenbarungen aus Julias Feder mit ihr und den Menschen um sie herum machen ist das zentrale Thema dieses Buches. Und wer hatte ein Motiv diese zu veröffentlichen?
Aus mehreren Perspektiven beleuchtet Anne Freytag verschiedenste Themen wie Pubertät, Mobbing, Liebe (oder was man mit 17 dafür hält), Familienkonstruktionen (mal mehr oder weniger gesund), Freundschaft, Leidenschaft, Sexualität und sexuelle Orientierung, Vertrauen, Verrat, Verlust..
Die Themen schienen mir an mancher Stelle zu überladen und allgemein waren unsere Jugendlichen in diesem Buch sehr reif und weit für ihr Alter. Daher kann man dieses Buch schlecht in ein Genre pressen, ich denke „all-age“ passt da ganz gut. Gut gefallen hat mir die Playlist und Musikauswahl, wobei ich die ausgewählten Stücke eher Anne Freytags Musikgeschmack zuschreiben würde als einem 17 jährigen Teenie, aber das ist sicherlich geschmacks-/ ansichtssache..
Insgesamt ein Buch mit wichtigen und wuchtigen Themen, verpackt in einem lockeren und klaren Schreibstil. Am Ende habe ich einen großen Knall erwartet, da hat mich das Buch leider ein wenig enttäuscht, daher 3,5 Sterne 🌕🌕🌕🌗
Habe ich von Anne Freytag etwas anderes erwartet als ein Highlight? Definitiv Nein. Hat es mich trotzdem umgehauen, weil ich DAS nicht erwartet habe? Auf jeden Fall. Hach, ich bin super traurig, dass ich jetzt das letzte Jugendbuch von Anne Freytag vom Sub befreit habe, weil ich alle alle alle so sehr geliebt habe und mich auf ihren Schreibstil und ihre Bücher einfach immer verlassen konnte - sie wurden immer zum Highlight! Ein Grund mehr, wieso ich sie noch sehr sehr oft lesen werde. Dieses hier war so so besonders, vor allem wegen der so sensiblen Themen und weil es einfach so aus dem Alltag gegriffen war. Es hätte genauso gut an meiner Schule spielen können oder einer von euren, und das zeigt einfach wie aktuell und wichtig es ist über Mobbing zu sprechen und es nicht totzuschweigen! Viel mehr möchte ich über den Inhalt gar nicht sagen; der Schreibstil war super, die Charaktere auch und ich kann es euch wirklich nur empfehlen zu lesen. Tut es!!!
Ich erinnere mich gut daran, wie ich im letzten Jahr mein erstes Buch von Anne Freytag gelesen habe: „Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte“. Im Anschluss daran war ich so fassungslos, dass ich kaum dazu in der Lage war, eine Rezension zu schreiben. Ich hatte nicht gewusst, worauf ich mich mit einem Buch von der Autorin einlasse. Dieses Mal war ich vorbereitet. Und ich dachte, dass mir das dabei helfen würde, meine Gedanken am Ende von „Das Gegenteil von Hasen“ zusammenzufassen. Falsch gedacht. Wie vor einem Jahr sitze ich erneut fassungslos vor meinem Laptop. In meinen Augen gibt es auch für dieses Buch von Anne Freytag schlichtweg keine passenden Worte – zumindest nicht in meinem Kopf. Vielleicht, weil die Autorin sie selbst alle aufgebraucht hat. In diesem Buch sind die gewählten Wörter so viel mehr als die Hülle einer Erzählung. Sie SIND die Erzählung, machen die Geschichte lebendig, lassen sie direkt in den Kopf und das Herz des Lesers fließen. Anne Freytags Schreibstil ist außergewöhnlich. Ich kann prinzipiell verstehen, dass ihre Geschichten nicht für jeden etwas sind – doch gleichzeitig protestiert bei diesem Gedanken jede begeisterte Zelle in mir. „Das Gegenteil von Hasen“ ist emotional, vielschichtig und entwaffnend ehrlich. Es hält sich weder an Regeln noch an Klischees, kleidet eine zwar nicht mehr gänzlich neue Idee in ein umso beeindruckenderes, mitreißendes Gewand. Wer glaubt, dass Jugendbücher leichte Kost sind und eigentlich immer dasselbe beinhalten, hat bisher nur nicht zu den richtigen gegriffen. „Das Gegenteil von Hasen“ ist ein Paradebeispiel. Die Geschichte hat mich gefesselt – von Anfang bis Ende. Die Figuren sind nicht lose auf die Seite geworfen, sondern mit unzähligen Schichten und Facetten fein säuberlich auf das Papier gewebt. Hier fühlt man sich weniger als außenstehender Leser, sondern mehr wie jemand, der all die Geschehnisse hautnah und mittendrin erlebt. Absichtlich habe ich nicht viel zum Inhalt dieses Buches gesagt – denn das, was man zwischen diesen Seiten erlebt, geht weit über ein kurzes Anreißen der oberflächlichen Thematik hinaus. Lest es, genießt es, lasst euch fallen. Klare Empfehlung.
Ich habe schon einige Bücher von Anne Freytag gelesen, aber in letzter Zeit habe ich immer mehr Probleme mit ihren Geschichten und die Bücher können mich nicht mehr so richtig begeistern. So geht es mit leider auch mit "Das Gegenteil von Hasen".
Das Buch hat viele wichtige Themen, im Vordergrund steht dabei das Thema Mobbing, aber die Umsetzung konnte mich leider nicht so richtig überzeugen. Das Buch ließ sich flüssig lesen, aber die Geschichte selbst, war für mich leider nicht sonderlich spannend umgesetzt. Zudem will das Buch einfach zu viele Themen in die Geschichte pressen, aber leider kann keines wirklich überzeugen. Für mich wollte die Autorin hier leider etwas zu viel.
Die Charaktere waren für mich größtenteils leider sehr unsympathisch. Nur die Perspektive von Linda fand ich einigermaßen sympathisch. Dadurch blieben die Personen für mich sehr distanziert und ich konnte mich ihren Schicksalen leider nicht wirklich mitfühlen. Zudem fand ich die Perspektiven und Personen manchmal auch ein wenig verwirrend und hatte ein paar Probleme die Personen auseinander zu halten.
Anne Freytag wird zu Recht „Königin der Jugendliteratur“ genannt.💛 Ich habe Hohes erwartet und auch dieses Buch hat mich nicht enttäuscht. Es ist anders aber gut anders. So ausgeklügelt und einfach unfassbar gut geschrieben. Die Charaktere waren nahbar und wie immer echt und ungeschönt. Ich bin so dankbar, dass es ihre Bücher gibt. Sie kommen immer zum richtigen Zeitpunkt in mein Leben und jedes Buch lehrt mich etwas. Dieses Buch hat mir gezeigt, dass in allen ein Hase und ein Wolf steckt. Das niemand schwarz oder weiß ist. Und das macht alles so spannend, genauso wie das das Buch. BIG LOVE💛💛
4,5 ⭐️ Anne Freytags Bücher haben mir es einfach angetan. Ich habe jedes gelesen und geliebt. Ich mag die Charaktere in ihren Geschichten, weil sie einfach echt und nicht perfekt sind. Auch bei ,,Das Gegenteil von Hasen“ habe ich mich wieder super wohl gefühlt mit dem Schreibstil und der Stimmung der Geschichte. Es war einfach typisch Anne Freytag, ich kann jedem ihre Bücher nur wärmstens ans Herz legen!
Hinter dem wunderschönen mintgrün-gelben Cover mit dem Hasen verbirgt sich so eine starke, authentische Geschichte über Mobbing. Alle Charaktere sind so fein ausgearbeitet und besonders. Das ernste Thema wird spannend und zugleich authentisch behandelt. Auch wenn ich mir wünschen würde, das Buch bereits in meiner Schulzeit gelesen zu haben, kann ich es Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen empfehlen! Das war definitiv nicht mein letztes Buch von Anne Freytag.
Es gibt Bücher, die einem lange nicht mehr aus dem Kopf gehen, die mit ihrem eindringlichen Schreibstil und realistisch gezeichneten Protagonisten so überzeugen können, dass man danach erstmal in eine Leseflaute fällt, weil nichts was man zur Hand nimmt an das vorherige Buch herankommt. Bei Anne Freytags neustem Werk „Das Gegenteil von Hasen“ ist das alles der Fall.
Wer hinter der Aktion steckt, ist zunächst unklar, doch nach und nach kommt heraus: Gründe dafür hätten einige.
Ich habe lange überlegt was ich schreiben könnte um das zu beschreiben was ich beim Lesen dieses Buches gefühlt und gedacht habe, aber ich werde wohl bei Weitem nicht die Worte dafür finden.
Das Buch behandelt unglaublich viele Themen, die Teil des Erwachsenwerdens und der Schulzeit sind. Fast jeder hat in seiner Schulzeit mal Mobbing, lästernde Mitschüler, Gerüchte und ähnliches mitbekommen oder selbst erfahren müssen. Das Buch wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, was meiner Erfahrung nach in Büchern oft dazu führt, dass Charaktere eher oberflächlich werden, doch obwohl Freytag hier mehr als 10 unterschiedliche Perspektiven wählt, schafft sie es durch die erdrückenden, ungeschönten Gedanken der Protagonisten jedem von ihnen Leben einzuhauchen.
Unterstützend fand ich dabei, dass das Buch auch das häusliche Umfeld der Hauptpersonen betrachtet hat, einzelne Kapitel aber auch aus der Perspektive von Lehrern oder Eltern geschrieben waren und so noch einmal eine andere „erwachsenere“ (oder eben auch nicht erwachsenere) Sicht auf das Geschehen geboten haben.
Der Schreibstil war kurz und knapp gehalten, doch ist jeder zweite Satz es Wert gewesen, als Zitat herausgeschrieben zu werden und die schonungslosen Gedanken, die nicht nur in Julias Einträgen, sondern bei fast jedem Protagonisten vorkommen konnten mich einfach unheimlich fesseln, denn sie haben den Charakteren Leben eingehaucht, wirkten unglaublich real, ermöglichten es mir mich in sie hineinzuversetzen, sie zu hassen, zu lieben oder einfach nur zu verstehen. Das Buch zeigt, dass niemand schwarz oder weiß ist, das jeder seine Gründe für sein Verhalten hat und beschreibt auf unglaubliche Weise die Gefühlswelt von Jugendlichen.
Natürlich habe ich während des Lesens durchgehend mitgeraten, wer es nun gewesen sein könnte, der Julias Einträge veröffentlicht hat und wurde am Ende dann doch überrascht. Allein dafür muss ich schon einiges an Lob ausbringen, denn Jugendbücher sind doch meistens sehr vorhersehbar.
Das Gegenteil von Hasen war mein erstes, aber definitiv nicht letztes Buch von Anne Freytag. Nach diesem absoluten Highlight, dem ich natürlich 5 Sterne gebe, muss ich wohl ganz dringend ihre anderen Bücher nachholen.
Das Buch ist unglaublich persönlich, haut aber manchmal auch zu wie ein Faustschlag in die Magengrube. Man fühlt sich verletzlich wie Julia, weil man ehrlich war, aber die Wahrheit ist eine Sache mit zwei Gesichtern. Nicht jede ist schön, aber in diesem Moment, in dem man sie dachte einfach real. Auch wenn mir die letztendliche „Übeltäterin“ nicht wirklich nah war, war es die Geschichte - und die hat mich überzeugt.
Ich wusste nicht recht, was mich bei diesem Buch erwarten würde. Ein Jugendbuch halt. Dachte ich. Und dann las ich die ersten Worte und spürte sofort, dass dieses Buch mehr ist. Von der ersten Seite an, war ich verzaubert vom grandiosen Schreibstil. Anne Freytag geht so gekonnt mit Worten um, dass es beinah wie ein Tanz ist, dem man gebannt zuschaut, nur um dann am Ende zu merken: Was? Schon fertig?
Ich konnte den Roman einfach nicht zur Seite legen, so gefesselt war ich von der Geschichte. Nach dem letzten Satz musste ich erst ein paarmal blinzeln. Wie um aus einer Trance aufzuwachen. Es war perfekt.
Erzählt wird das ganze aus verschiedenen Perspektiven, in Interviewformen und Textnachrichten, sodass man einen guten Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten bekommt. Mir gefiel es unglaublich gut, wie Frau Freytag beide Seiten der Medaille aufgezeigt hat.
Das Gegenteil von Hasen ist ehrlich, mutig, direkt und geht unglaublich unter die Haut.
Ein tolles Buch. Anne Freytag hat mich mal wieder umgehauen. Ich bin begeistert. Jedoch bin ich etwas sprachlos und verwirrt, das Ende hab ich jetzt nicht so verstanden.
Düster, melanchonisch und einfach strange. Ich konnte mit dem Schreibstil und der Geschichte nichts anfangen. Meins war‘s nicht. Ungreifbare Charaktere, nichts wirkt normal in diesem Buch. Mir hat das Buch sehr schlechte Laune bereitet und mich depressiv gemacht.
Vorneweg: was jetzt folgt ist meine Meinung und ich möchte mit dieser Meinung keinen Menschen angreifen oder gar gegen die Autorin sprechen. Aber es gibt nun einmal Dinge, die jede*r anders sieht und ich hoffe sehr, dass das akzeptiert wird!
In "Das Gegenteil von Hasen" geht es allen voran um einzelne Schüler*innen einer Jahrgangsstufe, die so gesehen nicht viel miteinander zu tun haben. Einige sind befreundet, andere wiederum zusammen und dann gibt es noch die, die nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben. Julia gehört zu diesen Personen und als ihr Laptop eines Tages gestohlen wird und kurz darauf ihre ungefilterten Gedanken im Netz kursieren, geht das Drama los. Denn in diesen Einträgen spricht sie über ihre Mitschüler*innen. Es sind nicht gerade positive Dinge, die in diesen Beiträgen stehen und plötzlich denkt jede*r anders. Alle haben nun dieses andere Bild von Julia. Ein Bild von Julia, das durch diese Einträge entstanden ist und vieles verändert. Aber wer hat eigentlich diese Einträge veröffentlich? Und wieso eigentlich? Und welche Auswirkungen werden diese Beiträge haben?
Für mich war sofort klar, dass ich dieses Buch lesen möchte. Nicht nur, weil ich ein großer Fan der Autorin bin, sondern weil mich das Thema brennend interessiert hat. Denn es geht hier um Mobbing, um die Probleme Jugendlicher und wie sie damit klar kommen. Jedoch muss ich sagen, dass ich wirklich enttäuscht von diesem Buch bin. Um ehrlich zu sein: ich fand es schrecklich und habe immer wieder überlegt es abzubrechen. Jedoch hatte ich die Hoffnung, dass es besser wird, denn ich hatte ja all diese positiven Rezensionen gelesen und dachte gleichzeitig: "Nee, Anne Freytag kann kein Buch schreiben, das dir nicht gefällt." Aber genau das ist passiert und ehrlich gesagt tut es mir nicht leid, da ich dieses Buch in vielerlei Hinsicht einfach problematisch finde. Und anstrengend. Die Idee finde ich super und das Grundgerüst an sich auch, jedoch hat es mir einfach in der Umsetzung gemangelt und dann waren da diese Aspekte, die mich wirklich schockiert haben, aber gleichzeitig auch traurig gemacht haben. Ich hatte das Gefühl, dass versucht wurde so viel wie möglich in dieses Buch rein zu packen, was teilweise nicht einmal reingepasst hat. Es wurde teilweise zu viel und eine abgespeckte Version des Ganzen hätte es auch getan. Die Charaktere waren mir fast durchgehend unsympathisch. Ich wurde nicht warm mit ihnen und sie haben alle so sehr an der Oberfläche gekratzt. Sie hatten wenig bis gar keinen Tiefgang und ich hatte mehr das Gefühl, dass es Ansätze von Charakteren waren, aber keine richtigen Charaktere. Mal abgesehen davon, haben sie mir in der ersten Hälfte des Buches definitiv zu viel gejammert. Es hat sich angefühlt als würde man die Charaktere aufgrund ihrer Situation bemitleiden und das finde ich einfach nur schrecklich. Mitleid kann eine Person in einem Mobbing-Vorfall definitiv nicht gebrauchen. Von den Erwachsenen in diesem Buch möchte ich gar nicht anfangen. Vor allem nicht von den Lehrer*innen. Aber was ich sagen möchte: Vielen Dank für dieses negative Bild der Lehrer*innen. Denn dadurch wirkt es so, als seien diese emotionslose Wesen, denen die Schüler*innen egal sind. Das hat mir das Gefühl gegeben, dass die Autorin nicht wusste, wie es in einer Schule so abläuft und ich finde es sehr schade, dass diese Personengruppe so negativ dargestellt wird. Weiter geht es mit den Beziehungen in diesem Buch. Da habe ich wirklich am Rad gedreht. Wenn ich zusammenfassen müsste: Das Buch sagt im Endeffekt aus, dass es in Beziehungen vor allem nur um das Körperliche geht. Reden? Was ist das? Gibt es nicht. Gefühle der anderen Person? Ähm nee, die andere Person hat doch keine Gefühle. Ach ja, und bei Lesben geht es nur um den Sex und das Outing. Mehr gibt es da nicht. Nope. Und wenn eine Person bisexuell ist, dann kann sie nur ein Penis befriedigen. Was besseres gibt es ja nicht. Um das zusammenzufassen: dieses Bild von Beziehungen, das vermittelt wird, geht gar nicht. Gerade für diese Zielgruppe finde ich das schwierig. Denn dadurch bekommt ein Bild vermittelt, welches so nicht stimmt. Es wäre in Ordnung gewesen, wenn eine der Beziehungen sich nur auf das Körperliche reduziert hätte. Aber alle? Echt jetzt? Thema Mobbing. Das hat mich am meisten schockiert und mich echt stutzen lassen. Das war auch einer der vielen Momente, in denen ich dachte, dass ich das Buch jetzt abbreche. Laut diesem Buch ist das Opfer von Mobbing selbst Schuld. Und zwar immer! Es wird pauschalisiert was das Zeug hält und da musste ich echt schlucken. Denn das geht in meinen Augen einfach gar nicht. Ach ja, hinzu kommt noch: wenn du dich änderst, dann hören sie auf mit dem Mobbing. Und mit ändern ist "Wenn du so wirst wie die anderen" gemeint. Schöne Message, oder? Werde ich direkt anwenden und allen gemobbten Menschen da draußen sagen, dass es ihre eigene Schuld ist, dass sie gemobbt werden. Ja, und diese Auflösung war ja mal super. Nicht! Ich hatte das Gefühl, dass da eher nach dem Motto "Ich brauche jetzt ein Ende" gegangen wurde. Klar, man könnte Verknüpfungen machen, aber die sind teilweise echt weit hergeholt. Zudem kommt das Ende sehr abrupt und es geschehen auch andere Dinge, die nicht wirklich Sinn ergeben. Ich saß am Ende (eigentlich schon die ganze Zeit) kopfschüttelnd da und das ist ein Buch, was ich am liebsten gegen die Wand geschleudert hätte, weil es mich einfach wütend gemacht hat. Denn die Zielgruppe sind Jugendliche und es vermittelt gerade nicht die besten Werte. Ich würde dieses Buch ehrlich keinem zum Lesen geben, außer ich bin mir zu 100% sicher, dass diese Person genug Reife hat und sich selbst und alles um sich herum kritisch reflektieren kann. Meinem 14-jährigen Ich hätte ich dieses Buch definitiv nicht gegeben. Was positiv war: der Schreibstil (ich liebe den Schreibstil von Anne Freytag) und das Cover. Es ist wirklich sehr schön, vor allem wenn man Cover und Titel auf die Metapher mit dem Hasen und dem Wolf aus dem Buch bezieht. Es sind wirklich schöne Zitate dabei, aber das wars dann auch wieder.
Von mir gibt es für dieses Buch 1 von 5 Sternen. Mehr war einfach nicht drin und ich muss auch sagen, dass ich es keinem weiterempfehle. Denn dafür hat es mich viel zu sehr aufgeregt.
ich bin jedes mal sooo fasziniert von diesem buch, den charakteren, dieser spannung, dass mensch nicht aufhören kann, weiterzulesen. es ist so perfekt geschrieben und konstruiert. und die playlist zum buch, einfach wunderschön ❤️🩹
Julia, Marlene und Leonard sind die Stars der Schule. Die Bewunderung der anderen verleiht ihnen Macht – eine Macht, die sie in der Vergangenheit schonungslos ausgenutzt haben.
Doch plötzlich ändert sich alles: Julias geheimste, ungefilterte Gedanken dringen an die Öffentlichkeit, als sich jemand unerlaubt Zugang zu ihrer Website verschafft und private Posts online stellt. Von einem auf den anderen Moment steht sie allein da; ohne die Maske, die sie jahrelang getragen hat. Doch nicht nur sie leidet, sondern auch diejenigen, über die Julia schreibt werden plötzlich mit anderen Augen gesehen.
Wer würde so etwas tun? Einen Grund für Rache hätten viele.
Meine Meinung
Anne Freytag hat mal wieder ein sehr besonderes, einzigartiges Werk geschaffen. In ihrem Roman geht es um Vertrauen, Verzeihen und darum, zu sich selbst zu stehen und sich nicht hinter einer Maske oder anderen Menschen zu verstecken. Es geht auch darum, wie man andere behandelt – dass es eben nicht immer ein richtig und falsch bzw. gut und böse gibt, sondern vor allem sehr viel dazwischen.
Dabei ist der Roman sehr nah am Leben. Mobbing ist ein wichtiges Thema, das viel zu selten so realistisch behandelt wird. Zu meiner Schulzeit war es schon sehr präsent und ich kann mir kaum vorstellen, wie es ist, wenn sich das Leben immer weiter in die digitale Welt und soziale Netzwerke verschiebt. Wenn man als mögliches Opfer ständig damit rechnen muss, dass man nicht nur vor Freunden oder Mitschülern, sondern der ganzen Welt bloßgestellt wird. Natürlich gab es social media auch schon, als ich selbst zur Schule gegangen bin, aber bei weitem nicht in dem Ausmaß. Dabei würde ich nie sagen, dass soziale Netzwerke generell schlecht sind – ohne sie hätte ich wahrscheinlich zu vielen Freunden den Kontakt verloren oder sie gar nicht erst so gut kennengelernt. Aber es kann missbraucht werden, wie auch im neuen Roman Das Gegenteil von Hasen.
Hätte man mir das Buch ohne Titel und Autor*in in die Hand gedrückt, hätte ich trotzdem nach wenigen Sätzen sagen können, dass es aus der Feder von Anne Freytag stammt. Genau wie man es aus ihren anderen Romanen kennt, stehen die Charaktere im Vordergrund. Nach und nach lernt man sie immer besser kennen, als wären es reale Personen. Anne Freytag geht dabei deutlich mehr ins Detail als andere Autor*innen und nimmt kein Blatt vorm Mund, egal ob es um Gedanken oder Sexualität geht.
Auch der Schreibstil ist typisch für Anne Freytag – eine Mischung aus langen und sehr kurzen Sätzen und oftmals eine Wiederholung von Gedanken in Form von verschiedenen Formulierungen. Dabei gibt es viele Vergleiche, die dem Inhalt noch mehr Dreidimensionalität verleihen. Mir gefällt dieser spezielle Schreibstil sehr gut.
Während ich diesen Roman gelesen habe, ist mir wieder bewusst geworden, wie froh ich bin, dass ich meine Gedanken für mich behalten kann. Und dass ich nicht die von anderen ungefiltert kenne, denn Gedanken können verletzen. Dennoch sollte man vielleicht darüber nachdenken, ob es bei einigen Themen nicht besser wäre, sie anzusprechen. Ich glaube, das ist eine der Kernbotschaften des Romans.
Das Cover
Mir gefällt das Cover sehr gut! Ich liebe den Kugelschreiber-Zeichenstil des Hasen, was vielleicht auch daran liegt, dass ich selber gerne mit einem Kugelschreiber illustriere. Außerdem ist der Wolf-Schatten so eine tolle Idee! Der Wolf unter den Hasen kommt nämlich auch im Buch mehrfach vor. Zudem mag ich die Farben des Covers; gelb gehört ja sowieso zu meinen Lieblingsfarben und Minze passt irgendwie immer.
Fazit
Ich kann dieses Buch absolut weiterempfehlen. Die Charaktere sind wieder besonders gut ausgearbeitet, aber auch die Geschichte ist außergewöhnlich und interessant. Zudem lese ich einfach gerne Bücher von Anne Freytag, weil mir der Schreibstil so gut gefällt – vielleicht geht es euch ja genauso?
>>Er war wie ein Wolf unter den Hasen, Und ich wollte sein wie er.<< „Das Gegenteil von Hasen“ von Anne Freytag... Ganz ehrlich, mir fällt es schwer hier die passenden Worte zu finden, denn bisher habe ich Anne Freytags Bücher so so geliebt und zum Beispiel „Nicht weg und nicht da“ zählt zu meinen absoluten Herzensbüchern! Doch hier konnte ich zu den Protagonisten leider gar keine Bindung aufbauen und trotz der interessanten Thematik und dem gewohnten Schreibstil von Anne Freytag hat für mich persönlich durch das Ende bzw. die Auflösung das Gesamte leider absolut keinen Sinn mehr ergeben und mir das Buch doch leider eher madig gemacht... Fazit: Mein erster und hoffentlich letzter Freytag-Flopp...
Kennt ihr das, wenn man ein neues Buch in die Hand nimmt und eine sehr hohe Erwartung an das Buch hat?! Und wenn man schon sicher ist, dass es die Erwartungen nicht erfüllen kann? Und das Buch es dann trotzdem schafft?
So fühle ich mich gerade! Ich war von der Geschichte gefesselt vom Anfang bis zum Ende. Hab mit allen Protagonisten mitgelitten und mitgeweint, hab mit Spekulationen aufgestellt, wer es gewesen sein könnte. Und am Ende war es still. Es war alles gesagt, jeder hat seinen Platz gefunden.
Ja man könnte sagen, das Ende ist unbefriedigend. Aber ich fand es genau richtig. Jeder hat das bekommen, was nötig war, um aus diesem Ereignis zu lernen und an diesen Worten zu wachsen. Es ist so unglaublich wichtig, dass man nicht alles in sich hinein frisst sondern seine Sorgen bespricht, egal mit wem. Aber auch seine Freude! Sonst geht man an sich selbst kaputt, an dem Zuviel in sich selbst.
Ein herausragendes Buch. Vielen Dank für diese Geschichte!
Mein erstes Buch von Anne Freytag und dann auch noch so ein gutes. Ich muss wirklich gestehen, die Frau weiß, wie man realistische Jugendbücher schreibt. Trotzdem hat mich etwas an der Atmosphäre nicht ganz mitnehmen oder für sich einnehmen können. Das ist zwar Schade, aber doch Geschmackssache. Ich mochte jedoch die vielen Denkanstöße, die man sich definitiv als Zitate markieren kann. Da gibt es wirklich einige tolle, die zum Nachdenken anregen oder sich einfach schön anfühlen. Demnach hat mich Anne Freytag auf jeden Fall von sich überzeugt und "Das Gegenteil von Hasen" wird nicht mein letztes Buch von ihr gewesen sein, das ich in die Hand genommen habe.
Anne Freytag wird zurecht als “Königin der Jugendliteratur” angesehen, das wusste ich bereits nach “Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte”, meinem ersten Freytag. Als ich diesen Roman ausgelesen hatte, zogen nach und nach weitere Bücher von Anne Freytag ein, die ich bis heute wie einen Schatz wahre, immer auf der Suche nach dem perfekten Zeitpunkt sie zu lesen. Ich hebe sie mir auf, wie andere das letzte Rippchen Schokolade, für einen Moment, in dem ich genau diese Bücher brauche.
“Das Gegenteil von Hasen” hat mich von Anfang an für sich begeistern können. Aufgrund von Anne Freytags Schreibstil war ich sowohl nachdenklich und las Passagen auch gerne mehrfach, weil sie so schön waren und mir neue Denkanstöße vermittelten, als auch gebannt vom Geschehen rund um die Veröffentlichung der Tagebucheinträge und dem restlichen Alltag der Protagonisten. Anne Freytag verwendet häufig Vergleiche, die dazu beitragen, dass man die Gedanken der Charaktere besser nachvollziehen kann. Zudem schreibt sie sehr direkt, ehrlich und realitätsnah, was mich persönlich schon in ihrem Roman “Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte” begeistern konnte. Gleichzeitig ist ihr Schreibstil auch melancholisch, teilweise sogar düster. Ich kann mir gut vorstellen, das dies einigen nicht zusagt, sie vielleicht sogar etwas herunterzieht. Für mich ist Anne Freytags Art des Schreibens, aber die beste, die ich je kennengelernt habe. Ich muss zugeben: ich habe bereits auf den ersten Seiten geweint, weil ich’s so geliebt hab’ ihre Worte förmlich in mich aufzusaugen, darüber zu grübeln und mich von alldem inspirieren zu lassen.
Besonders gut gefallen haben mir die ständigen Perspektivwechsel, sodass die Geschichte aus verschiedensten Gedanken und Lebenssituationen heraus erzählt wurde. Mit den unterschiedlichen Charakteren wird die Geschichte erst zu dem, was sie ist und dem Leser wird gleichzeitig die Möglichkeit geboten sich in einem oder mehreren Hauptpersonen wiederzufinden. Das Hineinversetzen in die Charaktere fällt einem als Leser aufgrund der präzisen und gut formulierten Gedanken ziemlich leicht. So spürt man Verzweiflung, Liebe, Verunsicherung, Neid, Scham und all die weiteren Empfindungen (von Jugendlichen) fast am eigenen Leib.
Ich empfehle den Roman “Das Gegenteil von Hasen” besonders Jugendlichen, aber auch Erwachsenen, die nach einem spannenden, realistischen Roman suchen und dabei einen einzigartigen, direkten Schreibstil mögen. Ein spannender, tiefgründiger Jugendroman, der zum Nachdenken anregt und wichtige Themen wie Mobbing, Rassismus oder die Suche nach der eigenen (sexuellen) Identität anspricht.
Jeder hat wohl so seine Autoren und Autorinnen, bei denen man sich jedes neue Werk blind zulegt. Für mich ist definitiv Anne Freytag so eine Autorin! Ihre neuen Bücher wandern stets sofort auf meine Wunschliste, ehe ich mir überhaupt die Klappentexte durchgelesen habe. Bei den Romanen von Anne Freytag weiß ich einfach, dass sie unbeschreiblich gut sind. Ich habe bisher alle ihre Werke, die ich schon gelesen habe, so richtig gefeiert. Dem Erscheinen ihres neuen Titels „Das Gegenteil von Hasen“ habe ich daher ganz ungeduldig entgegen gefiebert.
Julia Nolde zählt an ihrer Schule zu den beliebtesten Schülerinnen. Ihre Mitschüler sollen nur ein komplett anderes Bild von ihr erhalten, als eine bestimmte Internetseite, die bisher immer auf privat gestellt war, plötzlich für alle sichtbar wird. Um mit ihrem Leben und sich selbst klarzukommen, hat Julia ihre intimsten Gedanken in Blogbeiträgen niedergeschrieben. Allerdings nur für sich. Niemand sollte diese Texte jemals zu lesen bekommen! Keiner sollte wissen, wie es in ihrem Inneren ausschaut, mit wem sie Sex hat, was sie über ihre Mitschüler denkt und wie es bei ihr Zuhause abläuft. Wer hat sich nur Zugriff zu ihrem Blog verschafft? Warum veröffentlicht er oder sie ihre Beiträge? Das Verbreiten der Posts wird selbstverständlich Folgen haben – sowohl für Julia als auch für alle, die in ihren Einträgen erwähnt werden. Als man versucht herauszufinden, wer der Übeltäter ist, wird schnell deutlich: Viele hätten so ihre Gründe.
Anne Freytag gehört schon längst zu meinen liebsten deutschsprachigen Jugendbuchautorinnen und wie das so ist bei Lieblingsautoren/Lieblingsautorinnen, geht man in der Regel mit immens hohen Erwartungen an jedes neue Werk von ihnen heran. So habe ich mir natürlich auch von den Hasen äußerst viel erhofft. Um es kurz zu machen: Meine Erwartungen wurden komplett erfüllt! Vielleicht sogar mehr als das. Irgendwie war das Buch für mich anders als erwartet – gut anders! Ich habe nicht damit gerechnet, dass sich die Geschichte so irre spannend wie ein Krimi liest. Einmal begonnen mit dem Lesen, konnte ich gar nicht mehr damit aufhören. Ich klebte förmlich an den Seiten und habe deren Inhalt richtiggehend inhaliert.
Was ich mal wieder gar nicht oft genug loben kann, ist der unverwechselbare Schreibstil von Anne Freytag. Ihre Wortgewalt und ihr Talent, Dinge auf den Punkt zu bringen, beeindruckt und begeistert mich jedes Mal aufs Neue. Ich kenne keine andere deutschsprachige Autorin, die so ehrlich, klug und lebensnah schreibt wie sie. Ihr Erzählstil ist einfach nur außergewöhnlich. Er ist jugendlich und anspruchsvoll zugleich und so wunderbar feinfühlig und emotional. Für mich hat er sich erneut fantastisch lesen lassen.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven verschiedener Personen. Obwohl wir es insgesamt mit recht vielen Charakteren zu tun bekommen, ist es mir mühelos geglückt, stets den Überblick über die Figuren zu behalten. Da die Charaktere, typisch Anne Freytag, unsagbar authentisch und anschaulich beschrieben werden, werden sie für uns Lesern zu richtig realen Personen, in die man sich spielend leicht hineinversetzen kann. Man schlüpft in die Rollen der Gemobbten und die der Beobachter. Sogar aus dem Blickwinkel des Täters bekommen wir Passagen zu lesen. Ich finde es einfach nur brillant, wie dieses Buch aufgebaut ist: Die verschiedenen Figuren, die zu Wort kommen, die Protokolle, Julias Blogbeiträge, die Textnachrichten, die herrlich kurzen Kapitel, die Unterteilung in Tage – all dies zusammen übt eine unheimlich faszinierende Sogwirkung auf einen aus, welcher man sich kaum mehr entziehen kann.
Wie oben bereits erwähnt, habe ich „Das Gegenteil von Hasen“ so richtig weggesuchtet. Glaubt mir, bei diesem Buch kann man gar nicht anders. Man mag es wirklich nicht mehr aus der Hand legen, da man unbedingt wissen möchte, wer nur Julias Blogbeiträge veröffentlicht hat. Dieses Herumrätseln und bis zum Schluss im Dunklen ist einfach nur geil, sag ich euch. Sehr interessant und aufregend fand ich auch die Posts von Julia. Da muss ich zugeben, dass es mir wie der Schuldirektorin ergangen ist: Ich wollte die Beiträge einfach alle unbedingt lesen! Das klingt jetzt vielleicht etwas komisch, aber ich war irgendwie richtig begierig darauf zu erfahren, was für ungefilterte und geheimste Gedanken Julia in ihren Texten niedergeschrieben hat. Dass dies Dinge sind, die eigentlich niemand zu lesen bekommen sollte, da sie super privat sind, könnt ihr euch sicherlich denken.
Wer die Bücher von Anne Freytag kennt, der weiß, dass ihre Bücher stets ungemein wichtige Themen behandeln und dies auf eine schonungslose Weise. So selbstverständlich auch „Das Gegenteil von Hasen“. Es geht um Mobbing, Vertrauen und Verrat. Um Freundschaft, Liebe, Eifersucht, Homosexualität, Selbstfindung und noch so manchem mehr. Das Buch zeigt auf, dass es oft gar nicht so leicht zu erfassen, was nun richtig und was falsch ist. Es verdeutlicht, dass man über manche Dinge lieber sprechen sollte, anstatt über sie zu schweigen. Zudem führt die Geschichte einen vor Augen, dass man immer zu sich selbst stehen und der sein sollte, der man nun mal ist, mit allen Ecken und Kanten. Es ist wirklich unglaublich, wie viel in diesem Buch steckt und was für großartige Botschaften es vermittelt. Was mir dabei ganz besonders gut gefallen hat: Es stimmt einfach alles! Trotz der Menge an Themen wirkt die Story in keinster Weise zu überladen. Zumindest tut sie das meinem Empfinden nach nicht. Die Geschichte ist rundum perfekt. Sie regt extrem zum Nachdenken an, sie rüttelt wach, zaubert einem des öfteren auch mal ein Schmunzeln auf die Lippen, sie lädt von Anfang bis Ende zum Mitfiebern und Mitraten ein, sie berührt einen und klingt noch sehr lange in einem nach.
Das Ende hat mir mega gut gefallen. Ich muss zwar gestehen, dass ich kurz vor der Enthüllung auf einmal irgendwie doch so meine Vermutung hatte, wer der Übeltäter ist und diese hat sich dann auch bestätigt, aber umgehauen hat mich der Schluss dennoch. Das gesamte Buch ist einfach nur der Hammer. Mich hat es zutiefst beeindruckt zurückgelassen.
Ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich unbedingt noch kurz auf das Cover eingehen. Mich konnten bisher alle Cover von Anne Freytags Romanen komplett verzaubern und auch die Aufmachung von „Das Gegenteil von Hasen“ ist in meinen Augen grandios gelungen. Ich liebe diese hübschen Farben und die Zeichnung des kleinen Hasen finde ich ebenfalls wundervoll. Ist euch eigentlich schon dessen Schatten aufgefallen? Was es mit dem Hasen und seinem besonderen Schatten auf sich hat, werdet ihr verstehen, wenn ihr das Buch gelesen habt.
Fazit: Anne Freytag hat es mal wieder geschafft und mir ein absolutes Lesehighlight beschert! Dieses Buch ist so unfassbar gut! Die wahnsinnig spannende Geschichte macht richtig süchtig, sie stimmt nachdenklich, sie berührt einen und lässt einen einfach nicht mehr los. Die Handlung ist so genial durchdacht, die Charaktere wurden erstklassig und sehr tiefgründig ausgearbeitet, die Aufmachung des Buches ist famos und vom dem einmaligen Schreibstil von Anne Freytag könnte ich euch mal wieder endlos etwas vorschwärmen. Ich kann nur sagen: Holt euch dieses Buch und lest es! Und falls ihr noch keine Bücher von Anne Freytag gelesen haben solltet (entsetztes Aufkeuchen) – ändert das! Dringend! Ich kann „Das Gegenteil von Hasen“ jedem nur ans Herz legen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!
Wieder mal ein toller, schöner Anne- Freytag- Roman. Sie hat einen wundervollen Schreibstil, entwirft unglaublich tiefgründige Figuren und hat sich in diesem Buch mit Freundschaft, Ehrlichkeit, Alltags- Oberflächlichkeiten, der Suche nach sich selbst und Eigenliebe auseinander gesetzt. Alles verpackt in die Mobbing- Thematik und dem Hintergrund, dass man erst urteilen sollte, wenn man ein Stück des Weges in den Schuhen einer anderen Person gelaufen ist. Diese Inhalte lassen sich leider oftmals in das Erwachsenenalter übertragen. Wir sollten als Gesellschaft so viel mehr zusammen halten und eben auch so viel mehr Empathie und Verständnis unseren Mitmenschen entgegen bringen!!!
Ein sehr lesenswerter Roman, der durchaus Schullektürepotenzial hat.
Ich habe etwas ganz anderes erwartet und wurde total von der Geschichte umgehauen. Das behandelte Thema in dem Buch passt so gut in die heutige Zeit. Die Macht unserer Worte ist uns so oft nicht bewusst….
Wie werde ich in meiner Rezension einem Roman wie diesem gerecht?
Generell liebe ich es, über Bücher zu sprechen, die mir besonders gut gefallen haben. Es fällt mir leicht, meine Begeisterung zu transportieren. Ich erzähle, warum mir das Buch so gut gefallen hat und oft auch, was es in mir ausgelöst, was es mit mir gemacht hat. Doch manchmal gibt es Bücher, bei denen mir bereits beim Lesen klar wird, dass ich niemals die richtigen Worte für meine Rezension finden werde, um dem gerecht zu werden, was die Autorin bzw. der Autor geschaffen hat. „Das Gegenteil von Hasen“ von Anne Freytag ist so ein Buch.
Also, wie beginne ich jetzt? Vielleicht mit einer groben Vorstellung des Inhalts – wobei ich denke, dass es besser ist, so wenig wie möglich über dieses Buch zu wissen, bevor man es aufschlägt.
Es sind Tagebucheinträge, die in „Das Gegenteil von Hasen“ eine wichtige Rolle spielen und die, wie es die Autorin beschreibt, zum Brandbeschleuniger werden. Genauer gesagt sind es die Tagebucheinträge einer jungen Frau. Julia ist 17 Jahre alt und schreibt sich alles von der Seele, was sie aktuell beschäftigt. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund – wieso auch? Schließlich rechnet sie im Traum nicht damit, dass ihre persönlichen/privaten Gedanken je von jemand anderem gelesen werden, als von ihr. Doch genau das passiert. Ihre Tagebucheinträge finden einen Weg in die Öffentlichkeit und plötzlich werden bloße Worte zu einer gefährlichen Waffe.
Anne Freytag ist, in meinen Augen, eine der wichtigsten Stimmen der aktuellen Gegenwartsliteratur in Deutschland. Auch, wenn ihre Romanheldinnen und –helden meist unter 18 Jahre alt sind, lassen sich Freytags Bücher nicht so einfach in die Regale der Jugendbuchabteilung einsortieren. Sie haben ebenso eine Daseinsberechtigung in der Romanabteilung für alle Altersklassen – sie sind „All Age“- Titel, die sowohl von Jung als auch von Alt (und allen dazwischen) gelesen werden können… und sollten!
Direkt aber sanft und gerade deshalb so authentisch, gelingt es der Münchener Autorin, selbst unbequeme und stets aktuelle Themen anzusprechen, mit denen sich ihre Protagonistinnen und Protagonisten auseinandersetzen müssen. Sie nimmt ihre Charaktere ernst, lässt ihre Leserinnen und Leser Figuren, die anfangs stereotyp wirken möchten, hinter die Fassade blicken. Hier gibt es kein schwarz und weiß. Jede Figur hat Gründe für ihr Handeln, macht Fehler und kann nicht einfach als „gut“ oder „böse“ abgestempelt werden. Eine tolle Lehre, die wir aus ihren Büchern mitnehmen können.
Auch sprachlich sind Freytags Romane ein echtes Schmankerl. So zeichnet sie bunte Bilder, macht Gefühle spürbar und erreicht dabei, trotz der teils unbequemen Themen, eine wunderbare Leichtigkeit. Ihre Geschichten sind wuchtig, jedoch nie zu schwer. Hier die genau richtige Schnittmenge zwischen Leichtigkeit und Schwere zu finden und dabei kein Deut an Authentizität einzubüßen, ist mit Sicherheit nicht leicht – Anne Freytag schafft es aber immer wieder.
Mir hat es sehr gefallen, dass man beim Lesen stets aufmerksam sein muss. Die Autorin nutzt sowohl unterschiedliche Stilmittel, so z.B. Protokolle und Tagebucheinträge, als auch ständige Perspektivwechsel, um ihren Leserinnen und Lesern ein gutes Bild über ihre Geschichte zu geben. Wir schlüpfen in verschiedene Köpfe, erleben die Ereignisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln und können so neue Erkenntnisse sammeln und Verständnis für manches Handeln entwickeln. Insbesondere zu Beginn sollte man aufmerksam lesen, um einen Überblick zu gewinnen. Ist man aber erstmal in der Geschichte drin, möchte man sie so schnell nicht mehr verlassen. Ab circa der Hälfte des Buches war ich mir sicher: ich lese eines der besten Bücher, die mir je in die Finger gekommen sind. Leider konnte ich diese Euphorie auf den letzten 50-100 Seiten nicht mehr aufrechterhalten. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin meine Aufmerksamkeit auf den letzten Seiten doch noch ein Stück weit verloren hat. Die Geschichte wird sehr ruhig erzählt – vielleicht wurde mir das zum Verhängnis? Mir persönlich hätte ein bisschen mehr Pfeffer am Ende gut gefallen.
Schlussendlich kann ich aber gar nicht anders, als eine absolute Leseempfehlung für „Das Gegenteil von Hasen“ auszusprechen. Ein großartiger Roman, der gleichzeitig so vieles ist: ein Abbild unserer heutigen Zeit, ein Denkanstoß was die unbedachte Nutzung der Sozialen Medien angeht, ein Megafon für die leisen Stimmen, die gern mal untergehen, ein Appell an uns alle, Menschen nicht in Schubladen zu stecken, sondern sich die Zeit zu nehmen, ihnen zuzuhören und hinter ihre Fassaden zu schauen, eine Aufforderung dazu die Wahrheit zu sagen, auch wenn es sehr viel Mut und Überwindung kosten kann. Das ist eine Menge, oder? Jeder sollte herausfinden, was diese Geschichte noch ist, jeder nimmt sie schließlich unterschiedlich auf – und das ist auch gut so. Ja, sie will viel, mag vielleicht auch etwas überladen erscheinen, weil wirklich viele Themen einen Platz in ihr finden. Mich hat das aber nicht gestört, ganz im Gegenteil, mir hat es nur zusätzlich noch mal bewusst gemacht, dass jede/r ihr/sein Päckchen zu tragen hat. Jeder Mensch hat Sorgen, jeder Mensch muss sich mit Ereignissen und Emotionen auseinandersetzen, jeder Mensch steht von Zeit zu Zeit Hürden gegenüber, die unüberwindbar erscheinen.
Ich wünsche mir mehr Verständnis füreinander, weniger Instagram-Filter, mehr offene Gespräche, weniger Vorurteile, mehr Wahrhaftigkeit, weniger Ignoranz, mehr Empathie. Diese Gedanken hat das Buch in mir ausgelöst – und welche in dir?
Ich lese immer weniger YA Romane, weil es mir zunehmend schwerer fällt mich mit den Protagonisten und deren Problem zu identifizieren. Aber nicht so bei Anne Freytag. Sie ist für mich eh eine Auto-Buy Autorin, bis jetzt hat mich noch jedes Buch von ihr begeistert, und auch dieses Mal war es so.
In ihrem neuesten Buch geht es um Mobbing, Liebe, Freundschaft, Ehrlichkeit und ums verzeihen. Die Charaktere sind dabei so glaubhaft und echt.
Anne Freytag verzichtet auf die klassischen Stereotypen und ich bin ihr sehr dankbar, dass dann in ihren Büchern Menschen mit Migrationshintergrund, Hautproblemen, Übergewicht auftauchen und nicht alle heteronormative, weiße Teenager sind.
Julia gehört zu den beliebtesten Schüler*innen ihrer Jahrgangsstufe. Alle anderen bewegen sich irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Doch eines Morgens macht plötzlich eine Internetseite die Runde, die bis dato auf privat gestellt war. Darauf zu finden sind Julias ungefilterte Gedanken. Die Seite geht viral und das Unheil nimmt seinen Lauf.
Nachdem der Klappentext so vielversprechend klang, war ich sehr auf die Geschichte gespannt. Der Schreibstil hat mich auch sofort mitgerissen. Jedes Wort scheint sorgfältig gewählt und genau an der richtigen Stelle platziert zu sein. Trotz des vermeintlich aufregenden und explosiven Themas empfand ich die Handlung als ruhig. Das hat mir allerdings gut gefallen und ich nahm es als schöne Abwechslung wahr auch viel über die alltäglichen Taten zu lesen die wegen ihrer Selbstverständlichkeit in den meisten Geschichten oft unbenannt bleiben. Die Auflösung war zwar nicht sonderlich überraschend, aber doch sehr passend und schlüssig.
Was mir nun leider so gar nicht gefallen hat war, auch wenn es unbedeutend scheint, die Stelle in der es um New Adult Romane ging. Man kann dem Genre vielleicht einiges vorwerfen, es nicht sonderlich mögen oder gar überhaupt nichts davon halten. Doch die Art wie hier darüber gesprochen wurde, ob nun als provokant formulierte Spitze gemeint oder nicht, hinterließ einen bitteren Nachgeschmack. Vor allem die Aussage, das einzige das noch erbärmlicher sei als so etwas zu lesen sei es sich dabei selbst zu befriedigen, ließ mich fassungslos auf die Seiten starren. Gerade in einem Jugendbuch hätte ich mir einen sensibleren Umgang mit einem solch empfindlichen Thema gewünscht. Dann auch noch das Wort „erbärmlich“ in diesem Kontext zu verwenden, und damit all die, die es getan haben/ gerne tun zu beschämen, ist einfach furchtbar. Hier finde ich auch schade, dass ein Buch mit einer jugendlichen Zielgruppe seine Chance nicht nutzt um einen positiven und gesunden Umgang mit der Sexualität zu vermitteln.
„Das Gegenteil von Hasen“ meiner Meinung nach ein Buch mit wunderbarem Schreibstil, interessanter Handlung und gut ausgearbeiteten Charakteren. Bis auf den oben angesprochenen Kritikpunkt absolut zu empfehlen!🐰
Das Gegenteil von Hasen ist mein erstes Buch von Anne Freytag... und sicherlich nicht mein letztes!
Anne Freytag hat mich von der ersten Seite an mit ihrem Schreibstil überzeugt. Dieser ist so aussergewöhnlich, so erfrischend neu. Der Schreibstil ist sachlich, doch trotzdem auf seine eigene Art und Weise poetisch. Man liest sehr viel zwischen den Zeilen, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Geschichte ist aus mehreren Sichten beschrieben, die alle unterschiedlich über das Geschehen denken, es anders wahrnehmen und zu spüren bekommen. Jugendliche, Eltern und auch die Schulrektorin bilden ihre eigene Meinung.
Die Thematiken, die behandelt werden, sind sehr wichtig und begleiten viele Jugendliche in ihrer Jugend - von der tollen Liebe & Freundschaft bis hin zu Familienangelegenheiten und der grausamen Erfahrung des Mobbings sind die Themen gefächert. Diese sind toll ausgearbeitet, sind spürbar und lassen Leser mitfühlen, mittrauern und sich in die Lage der Charaktere versetzen.
Ich selbst hatte mit Mobbing zu kämpfen und muss sagen, dass ich echt an einigen Stellen schlucken musste und das was der Protagonisten widerfährt, erstmal verdauen musste.
Das Buch war emotional, berührend und tiefgründig. Es war mysteriös, spannend und unvorhersehbar. Anja (@goldseiten) und ich haben gerätselt, doch wurden am Ende überrascht. Leider war das Ende jedoch etwas enttäuschend, da es für uns nicht ganz nachvollziehbar war, es kam rüber, wie eine Notlösung. Doch die Thematiken, der Schreibstil und die Idee machen alles wett.
Mein erster Freytag. Großartiger Schreibstil, mega Thematik, tolle charismatische Protagonisten. Einen Stern Abzug gibt's trotzdem und ich möchte euch verraten wieso. Ich fand die Thematik des Mobbings nicht getroffen. Mobbing ist für mich eher aktiv. Diese Art von Mobbing ist eher etwas oberflächlich angekratzt. Für private Gedanken sollte niemand des Mobbings bezüchtigt werden. Zumal sie es nicht veröffentlicht hat. Hätte sie die Leute aktiv bloßgestellt wäre ich da irgendwie mehr drin gewesen.
Außerdem mochte ich nicht, dass es dem ganzen Buch irgendwie an Tiefgang gefehlt hätte. Ich hätte gern mehr Einträge gelesen, .. intensivere Gespräche, mehr "der Thematik auf den Grund gehen", mehr Analyse.. all sowas halt.
Das Ende kam mir etwas zu abrupt. Es gab nie eine richtige Auflösung die auch Julia kannte. Es gab nur Vermutungen. Plötzlich waren alle glücklich mit der Situation und das obwohl alles kurz vorher noch DAS Problem überhaupt war. Durch die fehlende Auflösung, den fehlenden Tiefgang, die nicht 100% getroffene Thematik, und die Frage "wie zum Teufel kommt Elisabeth überhaupt an Julias Laptop" zwingen mich dazu leider 1 bis 1,5 Sterne abzuziehen. Wie ich es in meinem Bookjournal am Ende bewerte weiß ich noch nicht.
Ich werde dennoch mehr Freytags lesen!
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