Einführung in die Erzähltheorie

by Matías Martínez, Michael Scheffel, Arif Ünal (Translator)

Einführung in die Erzähltheorie.

Genres: Nonfiction, Academic, German Literature, Theory

222 pages, Paperback

First published January 1, 1999

Reviews

[Alexander Carmele · Rating 2 out of 5]

Aufgepepptes Nachschlagewerk, ohne erzähltechnisch sich öffnende Begriffsdynamik. Fast museal.

Einführungstexte geben zumindest einen oberflächlichen, strukturellen Einblick in die Forschungslandschaft, hier: der Erzähltheorie. Martinez und Scheffel subsumieren die Bemühungen, dem Erzählen auf mit begrifflichen Mittel auf den Pelz rücken. Die wichtigsten Publikationen scheinen laut den beiden Autoren die folgenden zu sein:

Aristoteles: „Poetik“ [Stil, Genre, Kategorie]
Boris Viktorovič Tomaševskij: „Teorie literatury“ [Motive, Sujet]
Juri Michailowitsch Lotman: „Die Struktur literarischer Texte“ [Erzählschema]
Gérard Genette: „Die Erzählung“ [Erzählweise]

Als Antipoden gelten:

Platon: „Der Staat“
Eberhard Lämmert: „Bauformen Des Erzählens“
E.M. Forster: „Aspects of the Novel“
Franz K. Stanzel: „Theorie des Erzählens“

Es handelt sich bei Martinez und Scheffel also um eine klare strukturalistische Bevorzugung gegen über ontologisch-qualitativen Kategorisierens und Bewertens, Einstufens, insbesondere die Beschreibungsbegriffe von Genette werden in Länge und Breite beschrieben und mit anschaulichen Bespielen unterstrichen. Leider bleibt die Unterscheidung zwischen Nullfokalisierung und externe Fokalisierung etwas unbestimmt und willkürlich, wohingegen die kompositorischen Formen des Motivierens anschaulich herausgearbeitet werden. Auch wird die Plausibilität des Erzählten als intratextuelle Konsistenz nicht untersucht – Glaubwürdigkeit, Verbindlichkeit wird im Gegensatz zum unzuverlässigen Erzählen nicht differenziert, produktionsästhetisch motiviert.

Martinez und Scheffel schlagen vor: Raffung und Dehnung der Erzählweise zu untersuchen, den Raum, die Selbstbeschränkung der Beobachtung, die Entfernung des Erzählens vom Geschehen, ob selbstvergessen (Theodor Fontane) oder bewertend (Thomas Mann) oder personal-figurativ-verengt (Franz Kafka). Des Weiteren schlagen sie Unterscheidungen in der Wiedergabe der Figurenrede vor: direkte, indirekte und erlebte/narrativ gestaltete Rede mit kausalen oder korrelativen, oder sequentiellen Aspekten.

„Einführung in die Erzähltheorie“ bietet eine breite Übersicht auf den Stand der Forschung. Nach der Lektüre von einigen der erwähnten Haupttexte mag ich sogar zu beurteilen, dass sie einen fairen Stand angeben und oft die theoretischen Arbeiten selbst zitieren. Am Ende gibt es eine anschauliche Forschungsliteraturdiskussion und ein Begriffs- und Stichwortverzeichnis als Nachschlagewerk.

Nachteil: keine öffnende Diskussion. Für Martinez und Scheffel scheint der Strukturalismus das letzte Wort zu sein. Forschungsfragen existieren auch nicht mehr. Dabei öffnen sie überhaupt nicht die Problematik der Glaubwürdigkeit von Fiktion. Sie setzen den Unterschied einfach – auch bleibt Tzvetan Todorov mit „Einführung in die fantastische Literatur“ Beiwerk, als gäbe es die Problematik der Plausibilisierung von Fiktionalität gar nicht. In diesem Sinne eher ein trockenes Nachschlagewerk, um einen schnellen Zugriff und Überblick auf, zumeist, bessere Texte zu erhalten.

[M. Altuğ Yayla · Rating 3 out of 5]

Mieke Bal'ın metninden bence daha verimliydi. Daha fazla örnek mevcut ve daha esnek bir bakışa sahip.

[Leonardo · Rating 4 out of 5]

En el peor de los casos, la narratología puede volver árida y aburrida una actividad humana tan apasionante como es la literatura, pero, en el mejor de los casos, nos ayuda a comprender mejor qué y cómo leemos y así pasar de ser simples lectores por diversión a ser lectores más participativos e inteligentes. Este libro es una introducción bastante clara (y, por momentos, casi light al campo de la narratología, principalmente en sus vertientes alemana y francesa, con acercamientos a las escuelas rusa y anglosajona. Sin embargo, no por llevar por título "Una introducción" resulta una lectura menos exigente... la diversidad terminológica entre las diferentes escuelas (que el traductor sorteó/adaptó con bastante inteligencia) podría asustar a un lector poco familiarizado con la crítica literaria, pero cualquier lector que se anime a adentrarse a este campo de estudios saldrá más preparado para sus próximas lecturas (y probablemente se volverá más exigente en sus gustos de aquí en adelante). Es importante mencionar que los autores fueron particularmente generosos con los ejemplos y citas literarias en cada sección, lo cual hace que la lectura sea más amena y nos sirve de puntos de entrada a temas que, de otro modo, resultarían tediosos y poco atractivos.

[Awen Eibner · Rating 4 out of 5]

Ich wollte mich seit einiger Zeit mit Narratologie befassen - nicht nur im Zuge meiner Ausbildung, sondern vor allem im Zuge meines Hobbys. Es fasziniert mich, wie Autoren bestimmte Effekte beim Leser erschaffen, und dieses Wie in immer kleinere Teile bis hin zu einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zu dekonstruieren, ist einer der Hauptgründe, wieso ich mich für Erzähltheorie interessiere.

Freilich ist dieses Buch eine Einführung in diverse Ansätze und Schwerpunkte, weswegen die wichtigsten Aspekte "nur" oberflächlich behandelt werden. Daraus ergibt sich ein Überblick, der durch ein umfassendes Literaturverzeichnis ergänzt ist, sodass man jede Menge Lesetipps für Vertiefungen hat.
Die vorgestellten Konzepte werden relativ simpel erklärt, was auch dem für Fachbuch-Verhältnisse einfachen Schreibstil zuzurechnen ist. Ergänzt wird jeder Punkt durch zumindest ein Beispiel, was das Verständnis ungemein erleichtert.

Alles in allem ist die "Einführung in die Erzähltheorie" genau das, was sie verspricht: Eine Einführung, die wichtige Konzepte vorstellt und viel weiterführende Literatur auflistet. Ich würde behaupten, dass auch Laien recht gut mit dem Buch zurechtkommen, da sämtliche literaturwissenschaftliche Begriffe erklärt werden - auch wenn Vorwissen natürlich nicht schadet.

[binaliest · Rating 3 out of 5]

Ich habe hier ebenfalls nicht alles davon lesen müssen für mein Studium, jedoch empfand ich das Buch als recht hilfreich. Die Beispiele waren gut gewählt und die Erklärungen einfach zu verstehen, jedoch war es manchmal schwer den Kern der Sache zu erfassen. Ansonsten auf jeden Fall sehr empfehlenswert fürs Studium!!

[James John · Rating 4 out of 5]

Es una obra perfecta para zambullirse en teorías sobre la narración al recorrer la literatura (alemana en especial), la lingüística y la filosofía (entre otros campos, como la psicología). Hay un laberinto de conceptos, que necesitan releídas futuras para investigaciones (por ejm), pero ayudan mucho si se quieren profundizar o aprender enfoques formalistas, estructuralistas y similares.

[Appak · Rating 4 out of 5]

Tough but useful.
Lots of examples

[Charlotte Schade · Rating 5 out of 5]

Ich hab‘s sogar in meiner Freizeit gelesen — für alle, die sich für das Thema interessieren, ist es wirklich ein unfassbar gutes Buch

[Svea · Rating 4 out of 5]

Gute Erklärungen für Literaturwissenschaft-Studenten