Gottfried Keller (* 19. Juli 1819 in Zürich; † 15. Juli 1890 in Zürich) war ein Schweizer Dichter und Politiker.
Seine Lyrik regte eine Vielzahl von Musikern zur Vertonung an, mit seinen Novellen "Romeo und Julia auf dem Dorfe" und "Kleider machen Leute" hatte er Meisterwerke der deutschsprachigen Erzählkunst geschaffen. Schon zu seinen Lebzeiten galt er als einer der bedeutendsten Vertreter der Epoche des bürgerlichen Realismus.
Kleider machen Leute - damals schon, und heute ist es eigentlich auch nicht anders. Ein armer Schneider wird aufgrund seines guten Mantels für einen Grafen gehalten. Er klärt den Irrtum nicht auf und gewinnt so eine Frau für sich. Als sie die Wahrheit über ihn erfährt, hält sie trotzdem zu ihm. Eine klassische Schullektüre und daher sicher bei vielen unbeliebt. Ich fand das Büchlein okay. Nicht umwerfend, aber Klassiker bzw. diese altertümliche Sprache haben irgendwie ihren ganz eigenen Charme. 💜
Wenn ich Deutschlehrer in der Mittelstufe wäre, würde ich mich sehr freuen, wenn dieses Buch auf dem Lehrplan stehen würde. Was nicht gleichbedeutend ist, dass mir das Buch überdurchschnittlich Freude bereitet hat beim Lesen. Eher im Gegenteil. Ich finde seine Aussage und die Moral, die meines Erachtens Keller vor 150 Jahren damit vermitteln wollte, teilweise fragwürdig.
Das der Schein das Sein bestimmt, ist unbestritten. Da hat sich in den vergangenen Dekaden nichts geändert. Einem gut angezogenen Menschen bringen wir erstmal mehr Respekt entgegen, als einen Liederlichen. Da steht das Buch in einer Reihe mit anderen Verwechslungsromanen, wie z.B. der Hauptmann von Köpenick. Doch während der Schuhmacher Friedrich Voigt bei Zuckmayer seine Hochstapelei in voller Absicht durchführt und dafür auch seine Strafe erhält, stolpert in Kellers Novelle der Schneider Wenzel unbeabsichtigt in das Missverständnis. Aufgrund seines Berufs/Eitelkeit liebt er Kleider und wird für einen Grafen gehalten, als er in ein Schweizer Dörfchen kommt. Und hier beginnt schon mein Problem: der Schneider löst das Missverständnis nicht auf, läßt sich fürstlich bewirten und nimmt nie eine Ausfahrt, um aus der Chose wieder herauszukommen. So weit, so gut. Aber Keller stellt ihn als armen Tropf und Sympathieträger dar, der märchenhaft durch die Eulenspiegelei zum Wohlstand kommt und sich am Ende noch an den Dorfbewohnern rächt. Der ja immer unbescholten gelebt hat. Dessen Absicht es ja nie war, die Menschen zu täuschen. Nein, Einspruch, das geht nicht, so kann er seinen Straftäter nicht wegkommen lassen.
Ich habe im Nachgang im Netz recherchiert, warum so ein Buch noch in Schulen gelesen werden kann. Und zu meinem großen Wohlgefallen gehen die Lehrer/innen sehr besonnen mit meiner Kritik um. Ich habe also nicht alleine Bauchschmerzen. Es gibt Beispiele, wie 6. und 7. Klassen in Spielszenen dem Schneider den Prozess machen. Das finde ich klasse. Wie würde ich mich verhalten in so einem Fall? Was macht man, wenn man z.B. aus Versehen von der Bank einen größeren Geldbetrag überwiesen bekommt, man also aufgrund des Irrtums eines Anderen zu Vorteil kommt? Ist das die sogenannte Bauernschläue, die einem das annehmen läßt. Eigentlich wollte Keller wohl die Gesellschaft kritisieren, die Menschen zu schnell nach dem Äußeren beurteilt. Dieser Aspekt tritt für mich eher in den Hintergrund, da wir gesellschaftlich uns weiterentwickelt haben.
Fazit: ein Scheißbuch, das man gelesen haben sollte. Daher laue drei Sterne.
"Clothes Make the Man" (1847) is not only exemplary for German-language poetic realism - due to its accessibility, it is also one of the few books that are both a staple in the literary canon and a story regularly told to children. Protagonist Wenzel Strapinski may be poor, but because he is a tailor, he knows how to dress well. When he gets mistaken for a Polish count, he is at first too shy to resolve the misunderstanding, and then aims to flee the scene - until he meets Nettchen and falls in love.
While Romeo und Julia auf dem Dorfe, the other famous story of the two-part novella cycle "The People of Seldwyla", is a piece of social criticism presented as a tragedy, Keller's message in "Clothes Make the Man" is wrapped up in comedy, and the content remains relevant for people of all ages.
Ein kurzer, unterhaltsamer Klassiker von einem wenig tapferen Schneiderlein, das eigentlich gar nicht aufschneiden will, genau das aber - größtenteils unfreiwillig - in großem Stil tut. Eine Art romantische Verwechslungskomödie, gleichzeitig ein Klassiker, der nicht altert und dessen Themen auch heute noch aktuell sind: Welche Rolle spielen Äußerlichkeiten bei der Beurteilung einer Person? Wie sehr lässt man sich vom "schönen Schein" in die Irre führen? Und: Wo hört das Verschweigen auf und fängt die Lüge an?
Keller schreibt flott daher, lässt hier und da eine Spitze oder ein Bonmot fallen. Gut haben mir vor allem die kleinen Szenen gefallen, die der Schneider quasi als Verzweiflungstat oder Übersprungshandlung vollführt (erstmal nur schüchtern im Essen rumpicken) und die die Umstehenden ihm als besonders "herrschaftliche" Verhaltensweise auslegen ("Oha, ein sehr ausgewählter Esser!"). Kurzum: Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.
Ich musste das für die Schule lesen und hab gefühlt nix verstanden diese Sprache ist so veraltet und ich muss alles für schule noch analysieren:,) aber ich fand das ende iwie cute aber sonst einfach ne Hahah
[4⭐️] Nachdem ich Romeo und Julia auf dem Dorfe gelesen und geliebt habe, musste ich natürlich mehr über die Leute aus Seldwyla lesen und ich wurde nicht enttäuscht. Eines meiner Lieblingsmotive in der deutschen Literatur ist das Wandermotiv: eine Figur, die sich auf den Weg macht, in neue Umstände gerät und dabei vielleicht auch eine kleine Romanze erlebt. Kleider machen Leute vereint all das in einer kurzweiligen, unterhaltsamen und zugleich scharfsinnig-witzigen Erzählung.
Keller zeigt mit feiner Ironie, wie oberflächlich und künstlich gesellschaftliche Hierarchien konstruiert sind. Ein armer Schneider wird für einen Grafen gehalten und plötzlich überschlagen sich die Leute in Höflichkeit, Bewunderung und Ehrfurcht. Diese Verwechslung entlarvt nicht nur die Heuchelei der Gesellschaft, sondern auch die Macht der äußeren Erscheinung.
Was mir besonders gefallen hat, ist, wie Keller diese gesellschaftskritische Idee in eine leichtfüßige Geschichte verpackt. Trotz des satirischen Untertons bleibt die Erzählung warmherzig, menschlich und charmant.
Kleider machen Leute ist ein zeitloser Klassiker, der zeigt, dass Status und Wert nicht von Kleidung oder Herkunft abhängen, sondern von Charakter und Aufrichtigkeit. Eine Botschaft, die auch heute nichts an Aktualität verloren hat.
The story was surprisingly interesting, especially the message behind it. Read this and had to write an essay for German and I got the highest points :)) Am I giving this novella 4 stars because I got a good grade for my essay? hell yes.
Echt schlecht, viel zu langatmig, anstrengend geschrieben aufgrund des Dialektes. Ich musste es für die Schule lesen uns es war eine Qual. Die Moral der Geschichte war, das Kleider eben Leute machen. Dafür brauch man aber nicht so viel Zeit verschwenden .
Schein und Sein. Auch in der heutigen Zeit ein hochaktuelles Thema.
Keller's Schreibstil ist einer der schönsten, welche ich bisher im Deutschen Sprachraum gelesen habe.
Er schrieb Sätze wie:
"Er bedeckte ihre glühenden Wangen mit seinen fein duftenden dunklen Locken, und sein Mantel umschlug die schlanke, stolze, schneeweisse Gestalt des Mädchens wie mit schwarzen Adlerflügeln; es war ein wahrhaft schönes Bild, das seine Berechtigung ganz allein in sich selbst zu tragen schien."
"Kleider machen Leute" literally means "Clothes make people." Written by a Swiss writer and published in 1874, this little story feels like a remnant of the romantic era. A poor tailor has nothing left in this world after his entire family died, except for the beautiful clothes that he makes. He wanders around the country and in one town is mistaken for a count because of his beautiful attire. This incident of mistaken identity leads to a series of mostly fortunate coincidences until the poor tailor finds himself engaged to the daughter of a renowned man.
The language of the edition that I read seemed to be written in an older German spelling (there were a lot of extra h's). I often found myself drifting away from the story because the narration wasn't exactly straight-forward. But overall, this was a nice story about how appearances often determine how we think about other people and how important first impressions are. And clothes still do make people in the 21st century.
أول رواية في السنة عشان عندي في المنهج :) اممم قصيرة وبالنسبة للوقت الي هي نشرت فيه ف بجد شابوه الاستاذ كيلير بس البطل (سترابنسكي) مشخصناها معاه لأسباب دراسية
A work stemming from the late 19th century, apparently considered to be 'bürgerlicher Realismus', this little novella makes a cheerful read. The title refers to the first part of the story but the end does not support its moralistic tone. Not ideal for those who favour postmodernism but a relaxing tale for lovers of the 19th century novel.
Ich hab noch nie verstanden wieso dieses Buch so berühmt ist. Für mich hört sich das an wie eine Geschichte die ein Kind geschrieben hat. Und zur Krönung haben sich das schulen raus gepickt um zu erklären, dass man nicht so viele Vorurteile haben soll. Für mich gibt es in diesem Buch nichts überraschendes. Wer den Titel gelesen hat kann sich den Rest denken.
Der alten Schullektüre eine zweite Chance gegeben und finde es besser als zur Schulzeit noch. Was es für einen Unterschied macht wenn man ein Buch lesen muss zu wenn man ein Buch lesen will.
Audiobook-Rezension: Der Schneidergesellen Wenzel Strapinski aus Kleider machen Leute ist arm und zu Fuß unterwegs, als er von einem Kutscher eingeladen wird, in der leeren Kutsche mitzufahren. So gelangt er nach Goldach, und weil er gute Kleidung trägt und in der Kutsche vorfährt, hält man ihn für einen polnischen Grafen. Aus verschiedenen Gründen unterlässt er es immer wieder, das Missverständnis aufzuklären und fügt sich in die Rolle, die ihm zunehmend gefällt. Dramatisch wird es, als er sich in die Tochter des Amtsrates verliebt und sie sich verloben. Sein Konkurrent findet heraus, wer er wirklich ist, und stellt ihn auf seiner Verlobungsfeier bloß. Doch der Skandal führt nicht zum gewünschten Erfolg, denn seine Verlobte gibt Wenzel nicht auf und heiratet ihn dennoch. Mit ihrer Hilfe baut er sich eine erfolgreiche Existenz als Schneider auf.
Ich glaube nicht, dass ich Gottfried Kellers Klassiker zuvor gelesen hatte, wenngleich der Inhalt natürlich bekannt ist. Es war relativ kurzweilig anzuhören in der Audiobook-Fassung. Der Wikipedia-Artikel liefert noch einige interessante Bezüge... Eine Klassiker-Leselücke geschlossen.
Ein kurzes, unterhaltsames Märchen, dass mir sehr gut gefallen hat. Ich werde vermutlich noch weitere Bücher von Gottfried Keller lesen. 😁
Eine Kutschfahrt befördert Wenzel Strapinski, den armen Schneider aus Seldwyla, unversehens zum polnischen Grafen in Goldach. Die turbulente Hochstapler-Novelle gehört bis heute zu Kellers beliebtesten Erzählungen. 🐴
Die Geschichte begann deutlich schneller als ich dachte und es wurde auch bis zur letzten Seite kaum langeweilig. Der Schluss war, aus meiner Sicht, ein wenig langgezogen aber das ist vermutlich Geschmackssache. Ich kannte die Geschichte vorher nur oberflächlich, bin aber froh, dass ich mir das Ganze nicht entgehen lassen habe. Ich kann diese kurze Geschichte nur weiterempfehlen. Grossartig! 😁😁❤️🥳
Keller is de opvolger van Jenny Erpenbeck als m’n nieuwe literaire enemy. POKKESAAI, fucking langdradig, 0 interessante personages, da ding was 40 pagina’s lang en leek 500. Kutboek. Ik wil er nooit meer aan denken. See you in de blok I guess 🥲
Eine hinreißende Novelle, die abwechselnd komisch und tragisch und zeitlos aktuell ist. Der Inhalt ist schnell zusammengefasst: Der elegant gekleidete, wunderschöne Schneider Strapinski wird in einem kleinen schweizerischen Dorf für einen polnischen Grafen gehalten und entsprechend hofiert und umworben. Dabei schwankt er die ganze Zeit zwischen "einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul" und "mein Gott, ich bin ein Betrüger!". Dann verliebt er sich auch noch ... Ob das nun gut endet oder nicht, verrate ich mal nicht - lest es einfach selbst. Kellers Schreibstil ist herrlich, amüsant und schwelgerisch zugleich. Mein absoluter Höhepunkt war die Darstellung des unglücklichen falschen Grafen. Er wird so ausufernd als edel, scheu, bleich und lockig beschrieben und er war so ein zartes Pflänzchen, dass ich aus dem Schwärmen kaum noch rauskam. Gefallen hat mir auch das Nettchen, eine sehr sympathische und facettenreiche Frauenfigur des 19ten Jahrhunderts.
die geschichte eines hochstaplers, welcher vom schneider zum graf wird.
einerseits habe ich die novelle gemocht, die art wie sie geschrieben ist. kurzatmig, bildhaft und absurd. allerdings bin ich nicht ganz sicher, ob nicht ein kritischer ton möglich gewesen wäre, da alles mit einem happy end endet??
Die Geschichte war Recht interessant und die Message kam gut an. Jedoch hatte Wenzel einfach überhaupt keinen Charakter und stand die meiste Zeit, wie bestellt und nicht abgeholt, in der Ecke herum. Nettchen hingehen wurde mir gegen Ende sehr sympathisch.
Wenn jemals das Buch verfilmt werden sollte, hätte Wenzels Schauspieler einfach keinen Text