Eine doppelte Flucht: Anna und Max, beide fast 14, brechen aus. Raus aus der Kindheit, raus aus der DDR. Fort von Eltern, die nicht mit ihnen sprechen, hinein in ein selbstbestimmtes Leben. Sie trampen durch den Ostblock bis ans Schwarze Meer, wo sie per Schiff in die Türkei türmen wollen, und entkommen dabei nicht nur Kinderhändlern und der rumänischen Polizei, sondern erleben ein ganz neues Gefühl: Eine erste zarte Liebe erwacht.
Anna (Selbstauskunft: »Ich bin ja noch nicht richtig etwas«) und Max (»Ich sehe aus wie etwas, das noch im Ofen ist«) sind Nachbarskinder. Sie leben in einem Wohnblock in der DDR, lernen sich aber erst kennen, als Annas Mutter mal wieder betrunken auf der Straße umfällt und Max sie rettet. Während die Mutter schnarchend ihren Rausch ausschläft, beschließen die beiden die Flucht. Einfach weg. Sie trampen Richtung Polen, geraten in die Fänge eines Ehepaares, das Kinder an Fabrikbesitzer verkauft, bekommen eine Ahnung vom Glück in Budapest und werden in Rumänien zum Betteln gezwungen. Doch die Flucht gelingt: In Constanta gehen die beiden als blinde Passagiere an Bord eines türkischen Frachtschiffs. Anna und Max lassen eine Heimat zurück, die ihnen keine war, und starten Hand in Hand in ein neues Leben.
In ihrem neuen Buch bringt Sibylle Berg zusammen, was zusammen gehört: Märchen und Coming-of-age-Roman, Satire und Romanze. Aus der wechselnden Perspektive von Anna und Max berichtet sie von der ganz normalen Pubertätshölle, mit Verlassenheitsgefühlen, erstem Verliebtsein und Eifersucht. Warmherzig und skurril, zärtlich und grotesk erzählt sie von der Flucht aus der doppelten Repression durch Eltern und Staat.
Sibylle Berg was born at and spent her childhood in Weimar where she also worked as a puppeteer until moving to the West in 1984. She studied briefly at the Dimitri theatre school in Ticino and then had various jobs. She began to write, published her first articles and reportage, and was a columnist for the "Zeit-Magazin". Her first book appeared in 1997, and other novels and stories followed. "Helges Leben" was her first play. Sibylle Berg lives in Zurich.
English: By the Way, Did I Ever Tell You... Interestingly, the Goethe Institute (which conducts German language courses all over the world and provides reputable standardized language tests) used this short book to teach German, and I see why: It's a twist on the classic Hänsel und Gretel, but the two kids flee neglectful households in the GDR - Sibylle Berg grew up in an unhappy home in the GDR, a country they finally left for the West and then Switzerland. Our teenage protagonists Anna and Max leave the GDR and venture East, with plans to finally cross the Meditarranean to Western Europe.
The book is a fairy tale road / coming-of-age novel that ponders emotional neglect of children (which would later become a prominent theme in GRM: Brainfuck, a novel that won Berg the Swiss Book Prize) and social realities in several countries behind the iron curtain. The narrative gimmick is that the chapters are alternately told from Anna's and Max's naive, dreamy, child-like perspectives, and always starts with (or variations of) "by the way, have I ever told you".
This is an endearing book that is certainly well-suited for language learners, but it's slightly a-typical for Berg and not her best work. As Berg's latest tome "GRM" was so successful that the first edition sold out and the text wasn't available for some time, the German publisher is now re-issueing some of their older books, and rightly so. I will now start "RCE", Berg's brand new effort.
Toto je ozaj depka. Sivá, holá skutočnosť vo východnom Nemecku sa trochen podobala našej vlasti v dobe socializmu. Našli sa v nej osamotené deti, aj keď mali rodičov, bolo to bezútešné čítanie. Matka dievčaťa je rozvedená alkoholička, ktorá si vodí domov skrachovancov. Chlapcov otec, vdovec, policajt, nevníma syna... Susedia, rodina sú blízko, no zároveň na kilometre vzdialení (citovo). Rodičia si svoje deti v podstate ani nevšímajú... a tak mladí jedného dňa ujdú preč. Len tak. Neplánovane. Humor - áno, jednoznačne trefné postrehy oboch postáv som si obľúbila. Akcia - v podstate aj áno, niekoľkokrát unikajú z hrozných miest doslova v poslednej chvíli. Šťastný koniec ako v rozprávke? No a kto povedal, že má mať rozprávka šťastný koniec? A vôbec, má nejaký koniec? Obávam sa, že v tomto prípade si musí čitateľ nejaký vymyslieť... Akýkoľvek.
Čítali ste niekedy denník dvoch detí, ktoré "príliš" rozmýšľajú a sú na úteku zo šedivého NDR? Tak si prečítajte. O dospievaní, láske, snahe byť slobodným a odvážnym. "Je jedno, čo teraz príde, vždy to bude lepšie ako to, čo sme opustili. Príde niečo nové. Samozrejme, že v tom okamihu za okienkom preletí čajka."
Zo zaciatku sa mi kniha nepacila, pretoze sa mi zdalo prilis pritiahnute za vlasy, aby tinedzerka sudobo hodnotila komunisticky rezim. Prvych 30 stran som preto citala 3 dni. Az ked prisla prva zapletka v uteku, ktora bola tiez poriadne pritiahnuta za vlasy, zacalo to cele davat zmysel. Ze sa forma spojila s obsahom. A knihu som docitala na posedenie.
Young adult, und dann auch noch zwei Teenager als Protagonisten - eigentlich nicht mein Fall. Aber in "Habe ich dir eigentlich schon erzählt ..." hat es mich nicht gestört. Im Gegenteil, das Buch hat mir gut gefallen. Bei all den Märchen-Nacherzählungen, die zur Zeit so kursieren, ist die Ansiedlung der Geschichte in der DDR eine angenehm abwechslungsreiche Idee. Anna und Max sind als Charaktere nachvollziehbar und glaubwürdig, wenn auch manchmal etwas altklug - aber auch das passt zum Teenager-Sein. Beide eint, dass sie von ihren Eltern vernachlässigt werden, auch wenn diese Eltern in der sozialen Hierarchie des Staates auf ganz unterschiedlichen Stufen stehen. Trotz der Kürze des Buches erfährt man sehr viel über das Leben in der DDR und anderen Ostblock-Ländern. Vor allem dass es den Menschen in der DDR im Vergleich zu anderen Ländern sehr gut ging, lebten sie doch im Vorzeige-Land direkt am Eisernen Vorhang, ist eine Tatsache, die in ähnlichen Publikationen häufig untergeht. Dennoch wird hier nichts beschönigt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sich das Buch als Schullektüre eignet. Es ist nicht zu lang und enthält einige Themen, über die zu sprechen es sich lohnt.
Emotional hat es mich nicht ganz abgeholt, aber wie ich eingangs erwähnte, ist das bei Teenagern als Protagonisten nichts Ungewöhnliches für mich, also hatte ich das auch nicht erwartet. Diesen Aspekt sollen anderen bewerten.
Vielen Dank an Netgalley und den Argon Verlag für das Rezensionsexemplar des Hörbuchs im Tausch gegen ein ehrliches Review. Fritzi Haberlandt und Alexander Khuon als Sprecher fand ich sehr gut, ziehe aber einen halben Stern ab, weil man Khuons Stimme den Teenager nicht wirklich abkauft, und das hat mich irritiert.
Imho eine solide, kurzweilige und schnell runtergelesene Lektüre für alle Neulinge im Bylle-Kosmos. Die Autorin zeigt auch in diesem Buch, dass sie das Spiel mit den wechselnden Perspektiven ausgezeichnet beherrscht. So springt die Geschichte abwechselnd zwischen Erzählungen der beiden Hauptfiguren Anna und Max hin und her: zwei Kindern an der Schwelle zur Jugendlichkeit, beide Trennungskinder, emotional durch ihre jeweiligen Erziehungsberechtigten vernachlässigt und demnach verkopfte Träumer*innen, die nichts lieber wollen, als nur noch weg. Raus aus den immergrauen DDR-Bauten, raus aus dem alten Leben, raus aus dem Winter. Regelrecht „hin zur Sonne“ würde Casper jetzt sagen, denn ja, es trägt die beiden nicht nur ins Warme, sondern vor allem weiter nach Osten. Ging ja nicht anders.
Und genau das machen sie auch, mit so einigen Irrungen und Wirrungen, wo man als erwachsene* lesende Person da sitzt mit einer Gedankenmischung aus „ja, das hätt ich mir denken können“ und „ok, krass, hätt ich nicht gedacht“.
Wer nach emotionalen und friemeligen Kloppern wie GRM und RCE an dieses Buch kommt, wird sich denken, dass das Buch für Bylle-Verhältnisse thematisch sehr seicht ist, dennoch findet sich in „habe ich dir schon erzählt…“ die selbe Hoffnungslosigkeit und Tristesse im Leben der Jugendlichen wie in ihren Flagship-Werken. Nur eben bisschen unterschwelliger. Dazwischen sind die Kids auch happy und haben einfach nur Teenie-Gedanken und das darf absolut sein.
Unterm Strich kein Buch, wo man hinterher erstmal tagelang in ein Motivationsloch fällt, denn Scheiße passiert hier auch, nur eben nicht ganz so düster. Sibylle Berg light. Und ich mags. (:
Das Buch habe ich 2 mal gelesen. Am Anfang war nur die Prüfungsvorbereitung mein Zweck, aber als ich mich mit dem Buch beschäftigt habe, konnte ich nicht einfach aufhören.
Die Geschichte lässt sich von den beiden Hauptfiguren, Max und Anna, erzählen. Das Leben in DDR, der Flucht, alles hat die Autorin reibungslos aufgestellt.
Ich freue mich, dass ich so eine fesselndes Buch lesen konnte.
Das Buch gehört zum diesen Jahr -2021- angegebenen Titel im Modul Schreiben für die Goethe-Zertifikat C2; auf diesem Grund habe ich es ausgesucht. Seit 10 Jahren lerne ich Deutsch und nun geniesse ich auch deutsche Literatur auf Deutsch. Das Buch lässt sich leicht lesen, eine Art Tennage Road Movie. Ich würde es allen Jugendliche und neue Deutschesprechende Leuten empfehlen. Geht ein bisschen die Gedanken und Sorgen zwei 16-jährige, beide Mädchen und Jung in der DDR an. Süß!
I read the English translation, "By the way, did I ever tell you...". It was spare and sweet, a teenager perspective on East Germany duringn the cold war years. The story touches on sad, funny, heartbreak, and uncomfortable growing pains. A worthwhile shor read with intriguing illustrations as well.
Ich habe das Buch gelesen, um mich auf den schriftlichen Teil der C2-Deutschprüfung des Goethe-Instituts vorzubereiten. [Das Goethe-Institut ist eine weltweit führende Institution zur Förderung der deutschen Kultur und Sprache.]
Für den schriftlichen Teil der C2-Prüfung kann man entweder eine literaturgebundene oder eine allgemeine Aufgabe wählen. Für die literaturgebundene Aufgabe muss man im Voraus ein Buch aus einer vorgegebenen Liste gelesen haben. Dieses Buch stand auf der Liste, und da ich mich generell f��r die Geschichte der DDR interessiere, habe ich es ausgewählt.
Im Buch geht es um das tägliche Leben in der DDR aus der Perspektive zweier Kinder. Es konzentriert sich eher auf den Alltag als auf die Politik und könnte für jemanden, der in Ostblock- oder postsozialistischen Ländern gelebt hat, auf eine seltsame Weise vertraut wirken.
Ich würde es vor allem denjenigen empfehlen, die sich für die deutsche Geschichte oder speziell für die Geschichte der DDR interessieren und neugierig sind, wie das Leben damals aus den Augen von Kindern ausgesehen haben könnte.
Meiner Meinung nach sollte man das Buch nicht als eine faktentreue Beschreibung des Lebens in der DDR verstehen, aber es bietet definitiv eine legitime Perspektive auf diese Zeit.
Für mich fühlte sich das Buch eher hoffnungslos an, mit einem kleinen Hoffnungsschimmer gegen Ende. Persönlich fand ich das Thema und die Details interessant, aber die Erzählweise war für mich oft langweilig oder besser gesagt etwas monoton.
Man könnte sicher eine tiefere Bedeutung im Buch erkennen, aber bei mir hat es nicht besonders tief resoniert.
Dennoch war es definitiv ein interessanter Einblick in die deutsche Vergangenheit aus einer ungewohnten Perspektive, deshalb insgesamt 3 Sterne.
Sibylle Berg erzählt hier eine außergewöhnliche Geschichte zweier Jugendliche in der DDR, die beschließen aus ihren trostlosen und lieblosen Elternhäusern zu fliehen. Das Buch ist definitiv das beste was ich bisher von Sibylle Berg gelesen habe. So viel Melancholie, Ehrlichkeit und Kritik in 184 Seiten. Eine zitatwürdige Passage folgt auf die nächste. Fast hätte ich Lust, es einfach noch mal von vorne zu lesen.
s buech wird verzellt us de perspektive vo 2 chind wo ih de DDR lebed und ide gliche nachbarschaft ufwachsed. tagebuechartig wird vo beidne site verzellt wie sie sich kennelerned. Het mer sehr guet gfalle, mis liebste buech vo ihre bisher