Julius Fischer hasst Menschen. Das fängt bei Kindern an. Pubertät geht auch gar nicht. Noch ätzender sind eigentlich nur Studenten. Und natürlich Berufstätige. Die sind am schlimmsten. Aber nichts im Vergleich zu Rentnern. In seinem neuen Buch erzählt er davon, wie er versucht, all diesen Leuten aus dem Weg zu gehen. Und wie er daran scheitert. "Wie Bernhards ›Holzfällen‹ – nur in niedlich." Marc-Uwe Kling
Julius Fischer, 1984 in Gera geboren, lebt in Leipzig. Er hat an zahlreichen Poetry Slams im deutschsprachigen Raum teilgenommen und viele von ihnen gewonnen. Mit Christian Meyer tourt er als »The Fuck Hornisschen Orchestra« durch den deutschsprachigen Raum. Außerdem ist Julius eine Hälfte des Slam-Duos »Team Totale Zerstörung«, Mitglied der Dresdner Lesebühne Sax Royal und Mitbegründer der Leipziger Lesebühne Schkeuditzer Kreuz. Seit 2011 ist er festes Mitglied der Berliner Lesebühne Lesedüne. Beim Sprechstation Verlag erschien 2009 sein Album »Aspekte der Tiefe«. Eine Sammlung seiner besten Bühnentexte ist jetzt als Buch mit CD unter dem Titel »Ich will wie meine Katze riechen« beim Verlag Voland & Quist erschienen.
Endlich ein Leidensgenosse mit ähnlichen Ansichten. Wenn das reine Satire ist, bin ich am Arsch. Ich rege mich tatsächlich über die selben Sachen wie Julius auf - mein Kommentare sind zwar nicht immer so kreativ und blumig, dafür kann ich mir jetzt ne Menge Sprüche abschauen. Sprüche, die mein Umfeld wieder nicht verstehen wird. Meine andere Seelenverwandte ist dann wahrscheinlich Hazel Brugger.
Ein Stern Abzug, weil der Text immer wieder an den Rändern ausfranst und auf mich dann etwas arg gezwungen wirkt, aber insgesamt möchte ich dem Autor ein Bier spendieren und dabei "Oh mein Gott endlich versteht mich jemand!!11!!" zurufen. Ganz besonders gelungen ist die Figur des Möhrenmanns, das geradezu apokalyptische Sinnbild für all die an den Nerven zerrenden Mitmenschen, denen man im öffentlichen Raum begegnet, ohne ihnen ausweichen zu können (ÖPNV!). Endlich, endlich habe ich eine griffige Bezeichnung für diese Spezies Mensch aus der Hölle :D
Nach "Die Känguru Chroniken" und "Das Känguru Manifest" habe ich eine humoristische Geschichte gesucht, die nebenbei hören kann. Mein aktuelles Currently Reading, welches ich immer noch abgöttisch liebe, nehme ich momentan eher nicht zur Hand. Für High Fantasy kann ich einfach keine Nerven aufbringen. Aufgrunddessen musste etwas Leichtes her. Zum Glück habe ich dieses Hörbuch gefunden. Julius Fischer verkörpert mit seinem Schreibstil viele Eigenschaften, die ich liebe. Er schreibt ironisch, sarkastisch, manchmal böse und überspitzt, aber trotzdem konnte er mich durch die Bank weg mitreißen. Die Handlung an sich, der rote Faden, klingt auf den ersten Blick langweilig. Ein erwachsender Mann sitzt im Zug und philosophiert über sein Leben, die Buchmesse und seine Mitreisenden..., aber was er daraus macht, war zum kaputt lachen. Er zieht viele Querverweise zu seinen Freunden, "Feinden", seiner Frau, Alltagssituationen und auch aktuellen Geschehnissen, die er parodiert, auseinandernimmt und teils gesellschaftskritisch wieder zusammensetzt. Es ist auf gar keinen Fall 0815 und die 160 Seiten sind sehr schnell verflogen. Ich hatte sehr viel Spaß beim Hören und habe seine leicht böse Art lieb gewonnen. Marc Uwe Kling und das Känguru werden auch ganz kurz auf die Schippe genommen, nur so am Rande. Insgesamt hat Julius Fischer sehr sarkastische Novellen geschrieben, deren roter Faden die Bahnfahrt ist, die dennoch ein Gefüge errichten. Wer etwas Lustiges und leicht gesellschaftskritisches für Zwischendurch sucht, dann kann ich euch " Ich hasse Menschen: Eine Abschweifung" empfehlen. Ich finde den Titel immer noch genial und vergebe 4/5 Sterne.
War letztendlich nicht annähernd so bissig oder zynisch, wie ich es mir unter der dem Titel vorgestellt hätte. Mir waren die Anekdoten fast schon zu zahm. Ich musste zwar ab und zu schmunzeln, aber richtige Lacher (wie man es vielleicht von Fischers Kollege Marc-Uwe Klings kennt, der ebenfalls mehrfach seine Erwähnung findet) waren nicht dabei. Irgendwann war ich stellenweise eher gelangweilt. Kann man sich mal anhören, aber vom Hocker gehauen hat es mich nicht. 2,5 Sterne gibt es deshalb von mir.
Genial gemacht! Ich habe das Hörbuch gehört, nur beim Lesen kommt die Stimmung nicht gut zur Geltung, finde ich. Allein wie der Autor alle kleinen Anekdoten miteinander verbindet, verknüpft und so bildhaft veranschaulicht, dass wirklich jeder sich irgendwo wieder findet, das ist wirklich genial gelungen. Da der Autor auch immer mal wieder in seine Erinnerungen abschweift, die weiter zurück liegen, als das eigentliche Thema der spannenden Zugfahrt, passt auch der Untertitel sehr gut, denn es sind ein paar sehr lustige Abschweifungen dabei. Dennoch findet er den Weg zum roten Faden immer wieder zurück und haut immer wieder einen neuen Klopper dabei raus. Für einen lustigen Zeitvertreib kann ich dieses Buch nur empfehlen. Ich würde aber auf die Hörbuchversion zurückgreifen, da kommt das alles besser an und man taucht noch intensiver in die Stimmung mit ein.
Was soll ich sagen... das Buch wurde mir von einer guten Freundin empfohlen und sie scheint mich wirklich sehr gut zu kennen! Dieses Buch spricht mir aus der Seele! Ich hatte unglaublich viel zu lachen und konnte mich in vielem wiedererkennen. Es vergeht kein Tag an dem ich mir mindestens 2x denke "Ich hasse Menschen!" Tolles Buch sehr zu empfehlen wenn man Menschen hasst und mal was zum lachen braucht!
Bei vielen Dingen spricht Julius Fischer mir aus der Seele und ich hatte Spaß seinen Ausschweifungen und Gedankengängen zu folgen, mich mit ihm in den Hass hineinzusteigern, dabei aber nie aus den Augen zu verlieren, dass einem durchaus bewusst ist, dass man gerade übertreibt. Das Buch trifft meinen Humor, das ahnte ich aber schon vorher, da ich auch The Fuck Hornisschen Orchestra schon großartig fand. Hat Spaß gemacht.
Als Hörbuch konsumiert und nach der ich weiß nicht wie vielten Wiederholung jetzt mal auf 5 Sterne hochgesetzt.
Das Buch macht einfach zuverlässig gute Laune und es gibt ganze Passagen, während derer ich vor Lachen Tränen in den Augen hatte, egal wo ich gerade war.
Hätte der Autor in meinem Bus gesessen, hätte er mich wahrscheinlich gehasst. Verdientermaßen.
Ich weiß, dass ich manchmal sehr ungewöhnlich bin, was meinen Lesegeschmack angeht. Aber eine Konstante zieht sich für gewöhnlich durch: Die Bücher von Marc-Uwe Kling gehen immer, aber ein wenig Abwechslung wäre doch hin und wieder schön. Mit "Ich hasse Menschen" hat man die perfekte Mischung, denn bei allem neuen und den wirklich sehr guten Geschichten, die mich regelmäßig zum Lachen bringen konnten, steckt die gleiche Art Humor zwischen den Zeilen, die mich auch bei Kling immer so begeistert.
Kleine Spaß am Rande: Die Beiden sind im wahren Leben sogar gute Freunde.
Fischer erzählt Geschichten, wie sie das Leben schreibt und das in nahezu perfekter Art und Weise.
Kurz: Das Buch muss man gelesen haben
Fazit:
Eines der wenigen Bücher, die ich nach dem Lesen nicht sofort wieder aussortiert habe. Dieses Buch werde ich sicher noch mal Lesen.
Julius Fischer sitzt im Zug nach Köln und hat aufgrund der Eskapaden der Deutschen Bahn genug Zeit um seinen Gedanken nachzugehen. Anfangen tut er bei seinem Möhren essendem Sitznachbarn im Abteil und kommt mit vielen Abschweifungen zum Wanderurlaub in Schottland und seinem ehemaligen Schulkameraden Enrico, der ihm als Dynamo-Ultra des Öfteren begegnet. Julius Fischer spricht viele Themen an, über die ich mich auch das ein oder andere Mal aufgeregt habe: reisende Rentner, Mark Foster oder auch Pegida. Stilistisch gesehen passt diese „Novelle“ am ehesten zu den Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling (der in diesem Buch auch das ein oder andere Mal auftreten darf), wobei mir dieses Hörbuch sogar besser gefallen hat.
Für zwischendurch war das Buch sehr nett als Hörbuch, da es sehr locker und leicht ist und keine komplexe Handlung hat, sodass man sich nicht an alles erinnern muss, um die Geschichte zu verstehen. Außerdem ist es vom Autor selbst sehr gut vorgelesen. Zum Teil hat das Buch meinen Humor auch gut getroffen, manchmal fand ich ihn aber etwas zu einfach - gefühlt hatte ich viele der Witze und Wortspiele schon einmal gehört. Dafür war der Schreibstil wirklich sehr flüssig und bildhaft, sodass ich mir die Situationen gut vorstellen konnte. Eine Handlung gab es nicht wirklich, dennoch hat die Zugfahrt dem Ganzen einen guten Rahmen gegeben und der Untertitel "Abschweifung" trifft es auch ganz gut.
Julius Fischer hasst Menschen. Das fängt bei Kindern an. Pubertät geht auch gar nicht. Noch ätzender sind eigentlich nur Studenten. Und natürlich Berufstätige. Die sind am schlimmsten. Aber nichts im Vergleich zu Rentnern. In seinem Debütroman erzählt er davon, wie er versucht, all diesen Leuten aus dem Weg zu gehen. Und wie er daran scheitert. Er berichtet von dem Agenten, der ihn als »der lustige Dicke« meistbietend an große Verlage verhökern wollte, oder der esoterischen Reiseführerin auf seiner Hochzeitsreise am Stechlin. Von der Tour mit seinen Lesebühnen-Kollegen oder dem Besuch der Leipziger Buchmesse mit seinem Freund, dem Ultra Enrico. Und davon, wie er immer wieder verzweifelte.
Ich kann mich sehr mit Herren Fischers Lebenseinstellung indentifizieren, aber für mich merkt man einen Tick zu sehr, dass die Texte aus verschiedenen Programmen zusammengestückelt wurden, weshalb die Überleitungen manchmal künstlich sind und wenig Sinn machen. Dann ist es aber auch Comedy und was muss dann noch sinnvoll sein - es ist aber definitiv kein Roman mit stringenten Plot, was man wohl wissen sollte bevor man es liest. Aber prima Buch für eine Bahnfahrt, am besten nach Köln (den tieferen Sinn dieser Aussage versteht man erst nach der Lektüre)
Endlich ein Buch, das mich versteht! Voller Witz und Anekdoten, bei denen ich absolut mitleiden und mithassen konnte. Hatte nicht jeder schon einmal das “Vergnügen” mit zBsp dem Möhrenmann oder einer Peggy? So oft dachte ich: kenn ich, hasse ich! Und musste immer wieder schmunzeln bis herzhaft lachen, da es so schön beschrieben ist. Ein Stern Abzug, weil mir zum Ende hin nicht mehr ganz so viele Lacher entfahren sind. Für alle, die ab und an mit ihren Mitmenschen zu kämpfen haben, unter anderem weil gegenseitige Rücksichtnahme ein Fremdwort ist, absolut lesenswert!
Dieses kleine Büchlein ist wirklich sehr witzig. Habe mich in erschreckend vielen Aussagen wiedererkannt. ;D Sehr unterhaltsam zeigt uns Julius Fischer, was ihn an seinen Mitmenschen so nervt. Mit einer sehr guten Beobachtungsgabe wirft er einen kritischen Blick auf das normale Miteinander, auf skurrile Alltagssituationen und witzige Begebenheiten. Daneben gibt es humorvolle Abschweifungen und interessante Einblicke in die Gedankenwelt des Autors. Sehr kurzweilig. Kann es empfehlen.
Für 152 Seiten hab ich wirklich lange gebraucht. Ich fand das Buch furchtbar zäh und am Ende hat es mich sogar genervt. Die Geschichte (kann man das überhaupt Geschichte nennen? Im Nachwort beschreibt er es selbst als Art Novelle) war furchtbar zerworren und sein Versuch, die vielen Poetry Slam Texte mit einer Rahmenhandlung zusammenzufassen ist absolut nicht geglückt. Analog zu Julius Fischers' Buchtitel ist mein Fazit: Ich hasse dieses Buch.
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Ich habe das Buch als Hörbuch auf dem Weg in den Urlaub gehört und mich stellenweise schlapp gelacht, so sehr habe ich mich in den Gefühlen des Autors wiedergefunden.
Die einzelnen Anekdoten sind manchmal sehr ausschweifend und dann verliert man kurzzeitig den Überblick, wie man eigentlich an diesen oder jenen Punkt der Geschichte gekommen ist, aber man hat super viel Spaß dabei und die Zeit vergeht wie im Fluge. Hat mir gut gefallen!
Ich habe ja keinen Humor, also ein Abend bei irgendeinem Comedian wäre die Höchststrafe für mich, aber der Titel dieses Buches hat mich so sehr angesprochen, dass ich es einfach lesen musste! Und es hat mir gefallen, ich habe tatsächlich nicht einmal gelacht, aber mich sehr häufig wiedererkannt und fand es so sehr kurzweilig.
Was soll ich nun dazu schreiben? Ich habe das Gefühl hier hätte jemand schon meine Gedanken in ein Buch gefasst, so dass jegliche Rezension quasi hinfällig ist.
Wenn ich alle Stellen, die mich zum Lachen gebracht haben und die ich voll und ganz nachvollziehen kann, unterstreichen würde, dann wäre wohl kaum etwas in dem Buch noch unberührt.
Also kurz zusammengefasst: ich hasse Menschen auch.
#Appreci-Hate! Mega Nice, dass Julius das (Hör-)Buch geschrieben/eingelesen hat, das mich so toll unterhalten hat, aber seitdem kann ich bei Möhren-essenden Menschen im Zug an nichts anderes mehr denken, als den Fakt, dass ich sie hasse! ^^
„Eine Abschweifung“ der Untertitel trifft es eher.
Die Art von Julius Fischer passt nicht so in einen langen Text, Episoden wären passender. Also Poetry Slamer und Podcaster sowie Wortakrobat im Allgemeinen unschlagbar.