»Von all den guten Gründen zu sterben, und von all den viel besseren, am Leben zu bleiben.«
Hella, 69, will sterben. In der Schweiz, in einem Krankenhaus. Also macht sie sich auf den Weg. Diese letzte Fahrt wird ihr alter Passat schon noch schaffen. Doch kaum auf der Autobahn, fällt etwas Schweres neben ihren Wagen. Juli, 15, wollte sich von der Autobahnbrücke in den Tod stürzen. Jetzt ist sie nur leicht verletzt – und steigt zu Hella ins Auto. Zwei Frauen mit dem Wunsch zu sterben – doch wollen sie zusammen noch, was ihnen einzeln als letzte Möglichkeit erschien? Tieftraurig, elegant und lakonisch erzählt Ronja von Rönne von zwei Frauen, denen der Tod als letzter Ausweg erscheint: ein unvorhersehbares, dramatisches, unangemessen komisches Lesevergnügen.
Hella ist 69 und hatte ein sehr turbulentes Leben - bis es dann in den letzten Jahren an Tempo und vor allem an Würde verloren hat. Da will sie nun wenigstens würdevoll sterben, beschließt sie, bucht sich eine Sterbehilfe in der Schweiz und fährt mit ihrem alten Passat los. Doch dann kommt alles anders als gedacht - denn wer rechnet schon mit der 15-jährigen Juli, die sich von einer Autobahnbrücke direkt vor Hellas Auto stürzt? Von jetzt an bilden die beiden eine Zweckgemeinschaft - und die hat es in sich!
Ein Roadtrip, ein alter und ein junger Mensch und der Wunsch zu Sterben - das ist sicherlich keine neue Kombination und wurde so schon von einigen Schreibenden ausprobiert. Nichts desto trotz lohnt es sich, sich wieder auf dieses Zusammenspiel einzulassen. Denn Ronja von Rönnes neuer Roman "Ende in Sicht" hat trotz des bekannten Motivs Vieles, was mich beim Lesen ganz verzaubert hat: Er steckt voller Traurigkeit aber auch einem sehr trockenen Humor, voller erschütternder Ereignisse und gleichzeitig voller Wärme - und vor allem bringt er zwei ganz tolle Protagonistinnen hervor!
Hella und Juli sind beide sehr speziell, eine Identifikation mit ihnen war für mich kaum möglich und doch habe ich sehr mit ihnen mitgelitten, weil sie sich so echt angefühlt haben. Sie verhalten sich so menschlich, dass man sie oft einfach nur schütteln mag - und genau das mochte ich so sehr. Während Hella am Ende ihres Lebens steht und sich gescheitert fühlt, von der Alkoholsucht bestärkt, steht Juli eigentlich noch am Anfang, doch die Depression hält sie vom Leben ab. Zusammen entsteht nicht etwa eine Freundinnenschaft, sondern vielmehr eine Gemeinschaft aus pragmatischen Gründen. Das hat für mich die Geschichte sehr realistisch gemacht - und das Buch von anderen aus dieser Roadtrip-Szene abgehoben.
"Ende in Sicht" ist schmerzlich und bedrückend, aber auch zart, lustig und Hoffnung spendend. Ich mochte das Buch sehr - man muss beim Lesen aber mit dem allgegenwertigen Tod und dem Sterbe-Wunsch der Protagonistinnen umgehen können. Wer das kann, bekommt eine zutiefst menschliche Geschichte serviert, die voller skurriler Wendungen und einem besonderen Witz steckt. Von mir gibt es eine Empfehlung!
leider sehr flache charaktere und wenig substanz. handlungen kommen aus dem nichts und werden genauso schnell wieder fallengelassen. dadurch fühlte sich das buch an wie der trailer zu einem ARD fernsehfilm.
Durch einen relativ langen Interview-Artikel mit der Autorin im Bücher-Magazin und auf Grund der Inhaltszusammenfassung war ich sehr gespannt auf dieses Buch, auf diese Geschichte insgesamt, denn meiner Meinung nach wird immer noch viel zu vehement dagegen gewettert, wenn ein Mensch sein oder ihr Leben - selbstbestimmt - beenden möchte.
Das nämlich möchte die alternde Schlagersängerin Hella, die auf dem Weg in die Schweiz ist, um aktive Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Doch auf dem Weg dorthin "begegnet" ihr die 15jährige Juli, die von einer Autobahnbrücke springt. Doch anstatt in den Tod zu springen überlebt Juli leicht verletzt und wird von Hella erst ins Krankenhaus und dann weiter auf ihrer Reise mitgenommen. Es beginnt ein unaufgeregter Roadtrip Richtung Süden, während dessen die beiden unterschiedlichen Frauen langsam zusammenwachsen und sich ihre jeweiligen Schwindeleien, aber auch Wünsche, Träume und Ängste (mit-)teilen.
Insgesamt hat mich die Geschichte ein bisschen enttäuscht - vielleicht lag es daran, dass ich höhere Erwartungen hatte, vielleicht auch daran, dass die Autorin ihr Buch selbst eingelesen hat und dadurch manches sprachlich einfach anders transportiert wurde, als ich es gelesen hätte. Die beiden Frauen fand ich sehr sympathisch, doch letztendlich fand ich den Sterbewunsch von Hella ein bisschen weit hergeholt (auch die Art und Weise, wie sie an diesen "Termin" gekommen ist). Juli ist depressiv und damit etwas glaubwürdiger was den Selbstmord angeht, aber auch hier war der Rest ein bisschen zu glatt und klischeehaft. Einmal wortkarg und verhuscht, dann wieder aufbrausend und laut. Und dann der Schluss. Für mich kam er viel zu schnell und abrupt - und viele lose Fäden wurden für mich auch nicht wirklich zufriedenstellend zusammengeführt.
Aber alles in allem ist das ein nettes Leseerlebnis für zwischendurch, und bestimmt höre ich mal wieder rein.
Ich hatte große Erwartungen an Ronja von Rönnes zweiten Roman, da ich den ersten gar nicht aus der Hand legen konnte und ihn in einem durch gelesen habe. Leider musste ich mich diesmal oft überwinden weiterzulesen, denn weder die beiden Protagonistinnen noch ihre Geschichte haben mich sonderlich interessiert. Ich weiß, dass die Autorin selbst mit schweren Depressionen zu kämpfen hat, darum fühlt es sich fast "gemein" an, diesen Roman nicht besser zu bewerten, aber ich konnte leider einfach nichts damit anfangen.
Hella ist 69 Jahre alt und möchte sterben. Deswegen befindet sie sich auf dem Weg in ein Krankenhaus in der Schweiz, um dort ihr Leben zu beenden. Die 15-jährige Juli hat ähnliche Ziele und stürzt sich daher von einer Autobahnbrücke gradewegs vor Hellas altersschwachen Passat. Nur leicht verletzt steigt sie zu der Seniorin ins Auto und zusammen machen sie sich auf die Reise.
Die Themen, welche im Buch behandelt werden, sind natürlich keine leichten: Neben Sterbehilfe, suizidalen Gedanken und Suizidversuchen spielen auch Depressionen, Angstzustände und Panikattacken eine Rolle. Denn unter letzteren leidet Juli schon seit Langem.
Hella hingegen ist einsam, bemerkt die Wehwehchen und Unannehmlichkeiten, die das Alter so mit sich bringt und möchte selbst bestimmen, wann es mit ihr zu Ende geht. Sie ist burschikos, manchmal schon fast unverschämt und dennoch irgendwie liebenswert. Sie hat bisher nie Verantwortung für andere oder sich selbst übernehmen müssen (oder eher wollen) und ist dementsprechend mit der Situation ein wenig überfordert. Zusammen geben die beiden ein tolles Gespann ab, auch wenn sie es selbstverständlich nicht zugeben würden.
Obwohl es viele emotionale Szenen gibt, die tiefgründig sind und zum Nachdenken anregen, ist „Ende in Sicht“ auch ziemlich humorvoll und unterhaltsam - angesichts der Ernsthaftigkeit der Thematik aber auf eine respektvolle Art und Weise. Mein Tipp: das Hörbuch wird von der Autorin selbst gesprochen und ist eine echte Empfehlung.
War leider nicht meins. Tipp für alle, die das Thema (Freundschaft zwischen den Generationen) interessant finden: Lest lieber "Alte Sorten" von Ewald Arenz!
Juli steht auf einer Autobahnbrücke, von der sie sich gleich stürzen möchte. Schon seit Jahren ist die 15-Jährige depressiv, doch nun hat sie für sich das Ende beschlossen. Doch statt aufzuknallen und von einem Auto überrollt zu werden, landet sie auf dem Seitenstreifen vor dem Wagen von Hella, einem ehemaligen Schlagersternchen, die in derselben Mission unterwegs ist, das allerdings bei Dignitas in der Schweiz hinter sich bringen möchte. Hella liest das Mädchen auf und hat mit 69 Jahren plötzlich zum ersten Mal im Leben Verantwortung. Es beginnt ein bizarrer Trip durch Deutschland von zwei Frauen, die verschiedener kaum sein könnten und sich doch sehr ähnlich sind.
Es sind die eigenen Erfahrungen der Autorin, die sie veranlasst haben, die psychische Erkrankung zum zentralen Thema in ihrem aktuellen Roman §Ende in Sicht“ zu machen. Ronja von Rönne gelingt es dabei zu zeigen, dass Juli nicht immer traurig ist, dass sie sogar lachen kann und doch kommen immer wieder auch die schwarzen Wolken, die alles verdunkeln. Die beiden Protagonistinnen sind herrliche Sparringspartnerinnen, die den Roman trotz seines belastenden Sujets – immerhin wollen beide ihrem Leben ein Ende setzen – locker wirken lassen und auch ein wenig Mut machen.
„Es war schließlich nicht ihre Schuld, dass Teenager gerade vom Himmel fielen, wenn sie selbst auf dem Weg dorthin war.“
Die Atmosphäre schwankt zwischen ernsthaft und komisch, was vor allem an der sprachlichen Versiertheit der Autorin liegt. Sie findet die passenden Worte, um die Absurdität, in die die beiden geraten sind, ironisch zu begleiten und dennoch wird der Ernsthaftigkeit des Hintergrunds der Begegnung dadurch keinen Abbruch getan.
Hella wie auch Juli sind liebevoll gezeichnet. Sie sind beide auf ihre Weise Außenseiter, haben ihre Wege gefunden, um mit ihrem Schicksal umzugehen – auf dem Schulklo vor den Kameradinnen verstecken die eine, Sorgen in Alkohol ertränken die andere – und sind keineswegs so egozentrisch, wie es zunächst erscheinen mag. Trotz der großen Altersdifferenz verbindet sie etwas und sie geben auf einander Acht und sorgen sich um die andere. Ihre Einsamkeit führt sie zusammen, dadurch ist nicht plötzlich alles gut, aber gemeinsam ist es doch irgendwie besser.
Ein kurzweiliger Roman, der für mein Empfinden sehr behutsam mit dem Thema Depression umgeht. Weder wird überdramatisiert noch die Tränendrüse bemüht. Lesenswert vor allem durch die pointierten Formulierungen und die beiden zentralen Figuren, die Ronja von Rönne wirklich hervorragend gelungen sind.
Ich muss gestehen ich hab was anderes erwartet. Das Thema ist heikel und schwierig. Ich selbst habe keinen Bezug dazu. Trotzdem mit Humor und einer schönen Sprache geschrieben. Das Ende ist übel und ich finde es schrecklich. Alles in allem kein Buch für mich.
„Manchmal, sehr selten, ein oder, wenn man Glück hat, ein paar Mal im Leben, gibt es Momente, die komplett frei von Zweifeln und Entscheidungen und Ähnlichem sind. Manchmal, sehr selten, oder wenn man Glück hat, einige Male im Leben, trifft man jemanden, der plötzlich viel mehr als „jemand“ wird.“ – S. 162
Mit 69 Jahren entscheidet sich Hella zu sterben. Die einst mehr oder weniger erfolgreiche Schlagersängerin erträgt ihr Leben wie es jetzt ist nicht mehr und so fährt sie ihren alten VW Passat ein letztes Mal quer durch Deutschland in ein Schweizer Krankenhaus. Doch ganz so reibungslos wie geplant soll ihre Fahrt zur Sterbehilfe nicht verlaufen. Auch die 15jährige Juli möchte ihrem Leben ein Ende setzen und sich dafür von einer Autobahnbrücke in den Tod stürzen. Doch sie landet nur leicht verletzt direkt vor Hellas Wagen und so beginnt ein abenteuerlicher, ungewollter Roadtrip, der bei beiden Frauen schnell Zweifel an dem weckt, was allein so einfach schien.
Ronja von Rönne hat mit ihrem neuen Roman „Ende in Sicht“ genau meinen Geschmack getroffen – ein Roadtrip, ein alter und ein junger Mensch und ein ernstes Thema mit einer Prise trockenem Humor. Dieses Buch erzählt von einer tiefen Traurigkeit und das auf sehr nahbare, irgendwie leichte Art und Weise und mit Hella und Juli hat die Autorin zwei Protagonistinnen geschaffen, mit denen ich mitleiden konnte und die ich direkt ins Herz geschlossen habe. Die zwei Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein, stehen an komplett verschiedenen Punkten im Leben und doch haben sie eine Gemeinsamkeit: Depression. Dabei fand ich es wirklich interessant herausgearbeitet wie unterschiedlich die beiden damit umgehen. Während Hella sich auf Seite der „Boomer" in Schweigen hüllt, ist Juli gefühlt mit einem Überangebot an mental health Apps und Co konfrontiert. Julis Gefühlswelt, ihre Verzweiflung und diese „Leere", die sie verspürt, wurden im Generellen sehr nachvollziehbar dargestellt.
„Ende in Sicht" ist ein sehr berührendes Buch, was den Balanceakt von Ernsthaftigkeit und Humor großartig geschafft hat. Gerade, wenn euch „Mariannengraben" von Jasmin Schreiber gefallen hat, sollte dieses Buch bei euch einziehen. Mir haben lediglich ein bisschen mehr Tiefgang bezüglich der Sterbehilfe und Hellas Vergangenheit gefehlt.
Leider mir selbst zu oberflächliche Persönlichkeiten, die am Rande der Thematiken kratzen.
Dennoch in sich gut lesendes Buch, eben weil darin Tabuthemen wie Depression & Suizid, um nur die zwei Größten zu nennen, bearbeitet werden. Würde behaupten, für Menschen die sich noch nie mit dem Thema auseinandergesetzt haben, ganz gut geeignet um drauf aufmerksam gemacht zu werden, dass z.B. auch hinter einem breiten Lächeln & funktionierenden Menschen eine Depression stecken kann. Wir können alle nicht in andere Hineinschauen.
Das Buch war ein Fund in der bib bei mir in Hohenschönhausen und ich hab es irgendwie in zwei Tagen ultraschnell durchgelesen. Es geht um zwei Personen die sich umbringen wollen, die eine jung und die andere alt. Das Buch war einfach irgendwie sehr nah fand ich. Anders als bei der roten Zora hatte ich das Gefühl ich kenne diese Personen, weil ich deren Ängste und Peinlichkeiten kannte. Guter Plottwist auch am Ende
[TW: Suizidversuch, Depressionen] Man könnte meinen, das Schicksal habe sie zusammengeführt, denn auf gewisse Weise haben sie beide denselben Plan: all dem ein Ende setzen. Sterben. Die 69-jährige Schlagersängerin Hella hat sich dazu entschlossen, in der Schweiz "menschenwürdig sterben" zu wollen - doch ihre Fahrt wird jäh von dem Suizidversuch Julis unterbrochen. Die 15-jährige stürzt sich von einer Autobahnbrücke und landet - leicht verletzt - vor Hellas Passat. Sie sind beide überfordert von der Gegenwart der jeweils Anderen, verfolgen sie schließlich beide einen geheimen Plan. Aber ihre Gemeinsamkeiten und ihr kleiner Road Trip schweißen sie zusammen - und vielleicht ist der Freitod doch nicht die letzte Möglichkeit?
In ihrem neuen Roman "Ende in Sicht" erzählt Ronja von Rönne lakonisch und gewandt von dem schicksalhaften Road Trip zweier scheinbar komplett unterschiedlicher Frauen, die mehr gemeinsamen haben, als es von außen vermuten lässt. Beide leiden an Depressionen: Die Schülerin Juli leidet unter der unerklärten Abwesenheit ihrer Mutter, findet in der Schule keinen Anschluss und all die grellen Farben, das ohrenbetäubende Rauschen der Stille werden ihr zu viel. Da sind auch die lapidaren Hilfsangebote ihrer Schulpsychologin nur wenig hilfreich. Dem gegenüber steht die ausgebrannte Hella, die als Schlagersängerin in den 80er Jahren große internationale Erfolge feierte, aber nach zahlreichen Skandalen, gescheiterten Auftritten bei Provinzveranstaltungen und verschiedenen Abhängigkeiten einfach nicht mehr kann; sie ist lebensmüde.
Laut der Deutschen Depressionshilfe ist "etwa jede vierte Frau und jeder achte Mann ist im Laufe des Lebens von einer Depression betroffen. Frauen erkranken also zwei- bis dreimal so häufig an einer Depression wie Männer." Doch die Dunkelziffer ist groß. Von unzähligen Stigmata und Vorurteilen betroffen, hat sich die Wahrnehmung und Rezeption von Depressionen in den letzten Jahren im Zuge der zunehmenden Digitalisierung verändert. Von Rönne kritisiert dieses Phänomen eindrucksvoll, lässt ihre junge Protagonistin beinahe altklug statuieren, dass all die vermeintlichen Hilfsangebote die Ernsthaftigkeit einer depressiven Erkrankung lapidar abwerten: Heutzutage gebe es nämlich "Apps, Tabletten und ganz, ganz viel Verständnis" für die "grauen Tage" (S. 95). Hella stellt in der Beziehung die Repräsentantin alter Boomer-Generationen dar, als darüber geschwiegen wurde, die gesellschaftliche Wahrnehmung eine ganz andere war. Für sie kann ein so junges Mädchen, das gerade einen Atemzug lang auf der Welt ist, gar keine so schwer wiegenden Probleme haben. Doch die heutige Realität ist eine andere.
Mit Juli und Hella hat von Rönne zwei herzige, empathische Protagonistinnen erschaffen, deren gemeinsame, wenn auch kurze Zeit voll erinnerungswürdiger Momente war, die sie herausgefordert haben, an denen sie gewachsen sind. Leider jedoch bin ich mit beiden nicht wirklich warm geworden, als schwächte ein Schleier ihre Strahlkraft ab; sie blieben mir unnahbar. Einzelne Handlungen wirkten oft eher abgehackt, zogen flüchtig wieder vorbei, ohne weiter in die Tiefe zu gehen oder größere Auswirkungen auf den Fortgang der Geschichte gehabt zu haben - was ich sehr schade finde, denn mit ein paar Seiten mehr hätte die Handlung mehr Raum gehabt, um ihre Botschaft, all ihr Potential vollends zur Entfaltung bringen zu können. Doch von Rönne schafft es - und das ist die wohl wichtige Errungenschaft dieses Romans -, einen Eindruck davon zu vermitteln, wie fatal die Auswirkungen von Depressionen bereits im jungen Alter sein können und wie wichtig es ist, sich nicht zu verstecken oder gar zu schämen, sondern Hilfsangebote wahrzunehmen und darüber zu reden. Du bist nicht alleine.
Können Depressionen schön sein? Was eine dumme Frage! Natürlich nicht. Aber dieses Buch ist so wunder- wunderschön. Obwohl in dieser Geschichte Depressionen dominieren, habe ich stellenweise Tränen gelacht, ob der skurrilen Situationen.
Ein Teenager und eine betagte Dame haben sich in mein Herz geschlichen. Ohne Vorwarnung! Ohne meine Erlaubnis! Mit aller Wucht haben sie ein Messer in mein Leserherz gerammt und am Ende wieder ganz langsam heraus gezogen. Hella ist eine 69jährige Schlagersängerin, die eigentlich nur noch alte Menschen kennen und deren genervte Kinder. Sie ist auf dem Weg in die Schweiz, um ihr Leben zu beenden. Die 15jährige Juli sieht keinen Sinn mehr darin weiter zu leben. Sie stürzt sich von einer grünen Brücke und landet auf der Motorhaube von Hellas Passat. Ein Roadmovie beginnt. Und was für eins. Beide verstecken sich hinter einer Fassade. Hella verucht sich in Weisheit. Juli ist nicht dumm und durchschaut die Schlagersängerin. Juli sammelt leidenschaftlich gerne Schneckenhäuser. Die Zwei haben so viel gemeinsam. Es ist unendlich emotional, Hella und Juli besser kennenzulernen. Der Besuch in einem Spa hat mir Lachtränen entlockt. Auch im Altenheim gings rund. Mit jedem Kilometer kommen sich die beiden näher. Des öfteren habe ich mich gefragt, wer von den beiden die Ältere ist. Irgendwie empand ich Hella oft ziemlich kindisch und richtig cool. Juli ist ständig damit beschäftigt sich fremd zu schämen. Kann doch nicht sein, dass die Alte so schräg drauf ist.
Wie oft habe ich schon in Zeitungen von Prominenten gelesen, die abgestürzt sind. Nur noch negative Presse haben. Eine davon habe ich nun kennengelernt. Hella hat meine Sichtweise zu abgestürzten Prominenten ein bisschen verändert. Jeder berühmte Mensch hatte auch mal eine Kindheit. Wurde erwachsen und trägt sein Köfferchen durchs Leben.
Und dann kommt dieser eine Moment, bei dem ich gespürt habe, wie ein Messer in mein Herz gerammt wird. DU da draußen, wenn du das Buch liest, wirst du den gleichen Schmerz spüren, wenn du an der Stelle angekommen bist.
Fazit:
Nach dieser emotionalen und witzigen Geschichte wird es jedes weiter Buch 2022 schwer mit mir haben. Ich habe gelacht und geweint. Habe Wellness genossen, wie ich es so vorher noch nie erlebt habe. Depressionen haben viele Gesichter. Die zwei Gesichter in dieser Geschichte muss man einfach lieben.
Herzlichen Dank Ronja von Rönne. Ich lese viele gute Bücher. *Ende in Sicht* ist für mich eins der Besten. Hella und Juli werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben.
Wenn ich einem Roman mit Roadtrip nur zwei Sterne geben, muss das schon echt Scheiße sein. Ich fand den Anfang vielversprechend und hatte während dem lesen auch immer wieder das Gefühl „ah jetzt geht’s los, jetzt wird es interessant“ - leider blieb es nur bei dem ersten Gefühl. Ich fand die Geschichte, die Handlungen und die Charaktere wie viele andere hier auch sehr platt. Die Beziehung der zwei Protagonistinnen hat sich im wesentlichen über das Buch hinweg nicht wirklich verändert. Weder die Charaktere, noch die Szenerie, die Handlung oder das Buch selber sind mir ans Herz gewachsen und so macht das lesen leider wenig Spaß.
Außerdem: das Ende??? Als hätte die Autorin in der Klassenarbeit festgestellt, dass sie nur noch 10 Minuten Zeit hat und dann einfach irgendein flaches, völlig aus dem nichts gerissenes Ende zusammengeschustert hat. Das fand ich richtig schade. Mit dem richtigen Abschluss hätte es sicherlich einen Stern mehr gegeben.
Alles in allem wurden nur möglichst viele spannenden Aspekte in einen Roman gequetscht: psychische Erkrankungen, alleinerziehende, überforderte Väter und abwesende Mütter, eine kurze lesbische romanze, generationenübergreifende beinah Freund*innenschaften, Pubertät, ein roadtrip, verpasste Chancen und kurze Rebellion. Da hätte man mehr draus machen können, hätte man sich wenigstens nur auf ein paar der Dinge konzentriert.
Zwei Frauen unterschiedlichen Alters, die beide sterben wollen, werden unfreiwillig zu einer Fahrgemeinschaft, und das ist teilweise sehr komisch. Gleichzeitig werden die Themen Depressionen und Suizid nicht ins Lächerliche gezogen, sondern tiefgründig und berührend bearbeitet. Große Empfehlung!
An diesem Buch haben mich vor allem Cover und der vom Klappentext versprochene Inhalt interessiert. Die Autorin Ronja von Rönne kenne ich, "Ende in Sicht" war nicht mein erstes Werk von ihr. Der Schreibstil ist modern, pendelt zwischen intensiven Situationsbeschreibungen und lapidaren Erwähnungen hin und her. Dies hat es mir in diesem Fall schwer gemacht einen guten Zugang zu den Protagonistinnen Hella und Juli zu bekommen. Beide sind gut charakterisiert, als Leser:in und Hörer:in erfährt man vieles über die Hinter- und Beweggründe der beiden unterschiedlichen und doch ähnlichen Frauen. Dennoch habe ich es nicht geschafft eine emotionale Verbindung zu ihnen herzustellen, sie blieben mir über die gesamte Länge des Buches fern und unnahbar. Die Handlung selbst hält das, was der Klappentext verspricht. Die Autorin schafft es hervorragend die Ernstheit der Themen zu achten, dabei jedoch auch immer ein klein wenig Humor aufblitzen zu lassen. Eine gute Mischung finde ich. Insgesamt habe ich das Buch gern gelesen, es hat mich aber auch nicht vollends begeistert. Vielleicht wäre dies anders gewesen, wenn ich einen besseren emotionalen Zugang zu Hella und/oder Juli gehabt hätte.
Also. I have a lot of respect for anybody who actually manages to write a book, to complete and publish it, especially by someone who is very open about suffering from severe depression. On the last page of the book, there's also some useful info on referrals for those seeking help to deal with depressions. Das ist mal alles sehr gut und wichtig.
Man kann auch ohne talent ein buch schreiben und wenn man eine mehr oder weniger gehypte junge autorin und ZEIT kolumnistin ('journalistin') mit guten und medienwirksamen engen kontakten zu anderen medienleuten ist, dann kann man auch ohne talent ein buch sehr gut verkaufen.
Machen wir's kurz: das buch ist so richtig, richtig schlecht geschrieben trotz der beiden befreundeten 'starautoren' die sich im vorwort zu marketing zwecken mitschuldig für dieses mittlere literarische verbrechen machen. Then again, einer der beiden, der in der tat ein grossartiger schriftsteller mit dem allerfeinsten sprachgefühl ist, schrieb auch das vorwort in Bill Kaulitz's (leider geile) autobiographie. Egal.
Kürzlich lass ich (Thomas Hardy?), dass das mittelmäßige an literatur nicht ein mittelmäßiger Autor sei, sondern das veröffentlichen eines mittelmäßigen buches (oder so?!). Anyway, sprachlich ist das buch so künstlich und cringe worthy dass ich mir dachte: 'ach krass, und das nachdem die ende-40, etwas pummelige lektorin mit bunter brille sich da schon ausgetobt hat! Und dennoch! Herrjemine! Aber eben: scheiß egal, verkauft sich ja eh und wie gesagt 'schreib ma einer n buch mit depression'.
In einer FAZ besprechung des buches kam man dann zu einem ähnlichen, versöhnlichen urteil: 'Sie warnte noch einmal vor einer Romantisierung der Krankheit, beschrieb ihre Verbreitung in allen Gesellschaftsschichten und den Stolz, den es verdient, wenn jemand den Kampf nach langer Energielosigkeit wieder aufnimmt und – zum Beispiel – ein Buch schreibt." lol.
Kurzweiliges, gut geschriebenes Road-Trip Buch über das Leben, das Sterben und alles dazwischen. Nicht so wortgewandt wie "Wir kommen", aber doch mit Glanzmomenten.
Ronja von Rönne ist eine Autorin die polarisiert, was man auch in den Besprechungen zu ihrem neuen Roman „Ende in Sicht“ feststellen kann, in dem sie sich mit dem Thema Depression und Suizid beschäftigt. Für die einen ist der Roman die einfühlsame und gelungene Beschreibung der Innenwelt zweier Frauen, die an dieser Krankheit leiden, für die anderen eine oberflächliche, auf Knalleffekte ausgelegte Geschichte, die lediglich an der Oberfläche kratzt.
Das Leben ist doch schön, oder? Diese Frage würde sowohl Hella, die Schlagersängerin, die ihre besten Jahre längst hinter sich hat und in der Bedeutungslosigkeit verschwunden ist, als auch die fünfzehnjährige Juli, aufgewachsen mit ihrem alleinerziehenden Vater, die sich all die Jahre nach ihrer abwesenden Mutter gesehnt hat, wohl mit Nein beantworten. Beide sind an dem Punkt, an dem ein Weiterleben kaum mehr möglich scheint, sie des Lebens überdrüssig sind. Die eine ist auf dem Weg in die Schweiz, wo sie mit Hilfe einer gefakten Bescheinigung ihrem Leben ein Ende setzen will, die andere macht es kurz und schmerzlos und springt von einer Grünbrücke auf die Autobahn. Es ist Hellas Auto, vor dem Juli landet, die bei dem Sprung nicht gestorben sondern nur leicht verletzt ist. Nach einem kurzen Stopp im Krankenhaus setzen sie ihren Weg gemeinsam fort, und so entsteht aus diesem unerwarteten Zusammentreffen eine Allianz auf Zeit, in der sich die beiden scheibchenweise öffnen. Und obwohl ihr Umgang weniger von Verständnis und Mitgefühl als von Ruppigkeit geprägt ist, blitzt ab und an doch so etwas wie Einfühlungsvermögen und Interesse in den Dialogen auf.
Einfühlsam oder oberflächlich? Ganz so eindeutig kann ich die Frage für mich nicht beantworten, denn es ist beides. Einerseits tappt die Autorin nicht in die Sentimentalitätsfalle sondern konzentriert sich im Wesentlichen auf die Beschreibung der unterschiedlichen Lebens- und Gefühlswelten der Protagonistinnen, und das gelingt ihr gut. Andererseits arbeitet sie sich aber auch an den abgedroschenen Klischees der gestörten Mutterbeziehung und ab. Bei Hella ist es das Leiden an der Bevorzugung der Schwester, bei Juli das Sehnen nach der abwesenden Mutter. Gemeinsam ist ihnen die lähmende Gewöhnung, das Gefühl, fehl am Platz zu sein und von ihrem Umfeld nicht wahrgenommen zu werden. Depression und Suizid sind ernste Themen, aber hier bleibt mir von Rönne zu sehr an der Oberfläche, kratzt nur zaghaft, bevor es richtig wehtun kann. Aber das passt auch zum Ende der Geschichte.
"Ende in Sicht" oder auch nicht? Von Rönnes sehr unterhaltsamer Roman am Rande einer Depression.
Wir alle kommen mal an Punkte im Leben, an denen man am liebsten alles hinschmeißen mag. Und gerade, wenn man dann noch ein für sich gutes Alter erreicht hat und alles bescheiden wird, wieso sollte man sich da weiter quälen? Man könnte doch auch in Würde das Leben ausschleichen lassen und entsprechende Hilfe in Anspruch nehmen. In Deutschland ist Sterbehilfe nach wie vor eine Grauzone und strafbar, doch in der Schweiz gibt es unter gewissen Umständen auch hierfür Möglichkeiten. Und genau das hat sich die 69 jährige Hella Büttner in Ronja von Rönnes neusten Roman "Ende in Sicht" auch gedacht. Ihre Karriere als Schlagersängerin Hella Licht hat bereits vor Jahren einige Tiefpunkte hinnehmen müssen, es gab mehrere Schlagzeilen und nun wird sie nur noch selten für kleine Auftritte gebucht, aber wirklich kennen, tun sie die wenigsten. Auch ihr Privatleben hat seinen Glanz verloren, sodass sie beschloss dem ein Ende zu setzen. Sie hat sich durch einen Trick einen Termin in einem Schweizer Krankenhaus (ja, man muss es schon eher so sagen) ergaunert und macht sich nun mit ihrem alten, vollgemöhlten Passat auf den Weg.
"Hella war durchaus bewusst, dass eine Leitplanke definitiv keine sichere >Du kommst aus dem Gefängnis frei<-Karte war. Und im Gegensatz zu Leitplanken versprach die Schweiz einen deutlich glamouröseren Abgang." Und "Das Beste, dachte sie so leise wie möglich, denn der Gedanke war ihr vor ihr selbst peinlich, das Beste war, dass sie in der Schweiz zwei Termine hatte: einen zum Sterben und einen einige Stunden davor: zum Schminken und Frisieren."
Doch wie das Leben so spielt, kommt alles anders. Und auch der Roman beginnt ganz anders als nun erwartet, denn zuerst lernen wir die 15 Jährige Juli kennen, die auf einer Autobahnbrücke steht und mit dem Gedanken spielt, zu springen. Juli leidet an Depressionen und hat schon lange genug von der Welt. Eigentlich sollte sie jetzt gerade mit ihren Mitschülern in einem Bus nach Prag sitzen, aber mit so einer vorgeschobenen akuten Halsentzündung geht das natürlich nicht. Auch ihren Vater hat sie ausgetrickst und so steht sie nun auf der Brücke und starrt auf die befahrene Autobahn unter ihr. Doch dann geht alles ganz schnell, zuerst fällt Juli das kleine, gestreifte Schneckenhaus, mit dem sie die ganze Zeit gespielt hat, aus den Händen und dann landet sie mitten auf der Fahrbahn - nicht tot, aber mit einigen Blessuren. Gerade in diesem Moment fährt auch Hella die Straße entlang, sieht Juli und hält an. Sie will ihr helfen bzw. eigentlich auch nicht, denn helfen und sich um andere zu kümmern war noch nie ihr Ding gewesen, aber es kommt wie es kommen sollte, ihr Handy ist tot und so bringt Hella die Jugendliche in ein Krankenhaus in der Nähe. Doch damit nicht genug... das Schicksal hat sie beide an ihrem Tiefpunkt zusammengeführt. Juli sucht sich zwar immer wieder neue Wege um weiter zu kommen, weiter weg von zuhause und vor allem weg von dieser senilen Alten, doch Hella macht es ihr dann nicht so einfach.
"Lange bevor ihr eine müde Schulpsychologin die Diagnose verkündete, wusste Juli, was Depressionen sind. Mental Health war in den sozialen Netzwerken allgegenwärtig, irgendwie war ja jeder heutzutage mal depressiv und dagegen gab es Apps, Tabletten und ganz, ganz viel Verständnis. Dies war das 21. Jahrhundert, und noch nie hatte sich Juli [...] für ihre Diagnose geschämt."
Normalerweise sind Bücher über Depressionen und Tod ja nicht gerade die leichteste Kost. Oftmals sind sie sehr überrollend, anstrengend oder von tiefgreifenden, unzähligen Gedanken und umständlichsten Erklärungen durchzogen. Nicht hier, denn Ronja von Rönne nähert sich dem Thema mit einer schicksalhaften Begegnung und zeichnet eher ein 'Drumherum'-Bild mit viel Witz, flapsigen Kommentaren, einer wilden 'Erlebnisfahrt' und zweier sehr unterschiedlichen Ansichten und Lebenssituationen. Von der Grundidee könnte man dieses Buch wahrscheinlich mit Lucy Frickes "Töchter" vergleichen - eine ähnliche Fahrt, ein ähnliches Ziel und doch kommt am Ende alles ganz anders und die Protagonist*innen erleben noch sehr viel mehr, als diese letzte Autofahrt. Nur der Schreibstil unterscheidet sich enorm, beinahe ist dieses Buch mehr eine Art Nebenbeiunterhaltung. "Ende in Sicht" ist eine unterhaltsame Geschichte, rund um sehr ernste Themen - Depression, Krankheit, Therapien und begleitetes Sterben. Dennoch muss man sagen, dass von Rönne sich bis zum Ende recht oberflächlich an diesen Themen abarbeitet, was vielleicht aber auch ganz gut ist, denn so drängt sie den Leser*innen weder eine Schablone auf, noch gibt sie Tipps, wie man als Betroffene*r oder Angehörige*r damit umgehen soll. Sie zeigt mehr, wie es ist und was es heißt depressiv zu sein und/oder genug von der Welt zu haben und trotz vieler skurriler, toller, aufregender Momente sich an nichts erfreuen zu können und immer wieder in einem Loch zu sitzen. Gerade ihre Protagonistin Juli ist sich dem bewusst, wird von der tüddeligen Seniorin mit komischen Vorurteilen beladen, aber bleibt bis zum Ende hin auch in ihrer 'Rolle'. Es gibt keine Wunderheilung. Juli macht sich über ihr Gemüt zwar Gedanken, eckt mit Hella einige Male an, aber damit hat es sich dann auch... und gerade diesen Anstoß/diese Herangehensweise finde ich toll, denn Depressionen kann man nicht so einfach erklären - sie sind sehr vielfältig und haben unterschiedlichste Ursachen.
"Sie wusste sehr wohl, wie Schriftsteller, Künstler, Tik-Toker und Wikipedia Depressionen beschrieben: als würde das Leben plötzlich >an Farbe verlieren< und der Alltag >immer grauer< werden. Doch für sie war es viel schlimmer. Es war bunt und leuchtete in allen Farben, nichts war grau [...] Aber wenn Juli dann abends im Bett lag [...], waren all diese Farben gleichermaßen schal und deprimierend."
Ronja von Rönne schafft es scheinbar mühelos, sehr unterhaltsam und mit einer Menge Charme zwei komplett unterschiedliche, in ihren Welten 'gefangene' Menschen aufeinanderprallen zu lassen und ernste Themen aufzugreifen, ohne zu verurteilen oder zu bewerten. Insgesamt ist es zwar eine sehr wilde Fahrt, voller skurriler Momente und Einfälle, die man nun toll oder für sehr weit hergeholt halten kann, aber es ist eben ein sehr junges, "unangemessen komisches" und verrücktes Buch. Das Hörbuch wurde von Ronja von Rönne selbst eingelesen - normalerweise finde ich das immer etwas schwierig, da nicht jede Stimme unbedingt für ein Hörbuch geeignet ist, aber hier gibt RvR ihrem Text noch einmal eine gewisse Ruhe, aber auch Schwere, ein wenig Denkspielraum und ich fand es sehr toll gelesen... so ist es dann insgesamt auch ein kleines, kurzes Lese- und Hörvergnügen, das Einzige was mich nun vielleicht gestört hat, war der Epilog, denn für mich war die Geschichte bereits mit einem offeneren Ende abgeschlossen und dann kam da eben zack noch eine Wendung, ein Happy End und ein komisches Ende. Hach, weiß nicht, aber ja so glückliche Enden in Sichtweite sind vielleicht auch ganz schön.