Ein Mann, der seine Tochter sucht und dabei seine Identität verliert. Ein Mädchen, das seit sechs Jahren reglos aus dem Fenster schaut und darauf wartet, dass ihr jemand den Schlüssel zu ihrer Erinnerung bringt. Vier Männer und eine Mission, die aus Hunger und Disziplin besteht und keine Opfer scheut. Ein Winter in Deutschland, ein See im Wald und Schatten, die sich unter dem Eis bewegen.
Zoran Drvenkar was born in Križevci in Croatia in 1967 and moved to Berlin with his parents at the age of three. He has been a writer since 1989, and his novels, poems, plays and short stories have won him numerous awards and prizes. Zoran Drvenkar currently still lives in Berlin.
In 2004 he wrote the childrens book Die Kurzhosengang under the pseudonym Victor Caspak & Yves Lanois.
Was ein Buch. Es ist nicht oft, dass ich mit einem Ende so "zufrieden" bin! Es hätte nicht besser geschrieben sein können. Manchmal viel es mir echt schwer, das Thema ist kein leichtes, aber gleichzeitig konnte ich es auch nicht aus der Hand legen. Einfach grandios.
Dieser auf dem Cover als Thriller titulierte Roman ist leider über weite Strecken Horrorliteratur von der perversesten Sorte. Leider habe ich das zu spät gemerkt, denn die explizite Darstellung von Gewalt (Folter) gepaart mit sexuellem Übergriffen gegenüber Kindern ist gewiß nicht das Genre, mit dem ich mich als Entspannungslektüre beschäftigen will. Der Text auf dem Buchrücken ließ die Entwicklung des Romans für mich nicht erahnen. Ich wollte das Buch auch in der Mitte abbrechen, doch Kommentatoren unter Reviews, die sich ähnlich kritisch wie ich äußerten hinsichtlich der Pädophilie, wurden von Fans des Buchs belehrt, sie hätten bis zum Ende lesen sollen. Angeblich wird in keiner einzigen Szene ein Kind vergewaltigt. Tatsächlich stimmt dies auch, aber letztlich sind die als „Sie“ bezeichnete Gruppe von Männern, die Kinder aus Häusern entführen, am Ende doch Pädophile. Ich wundere mich, dass dieses Thema als Unterhaltsliteratur so viele begeisterte Stimmen hervorbringt. Ich bin wohl für solche Abartigkeiten in Büchern wie in Filmen nicht gemacht und daher ist das Buch für mich trotz seiner vermittelten Spannung bis zum Ende schlichtweg Schund. Die Tendenz, immer nochmal eine Schippe an Brutalität und Perversität auf der nach oben offenen Fitzek-Skala draufzulegen, finde ich billig. Natürlich ist es spannend, wenn sich ein Vater eines vermissten Kindes in die Gruppe der Pädophilen einschleust, um dort aufzuräumen. Der ganze Rahmen ist schon unmoralisch, dann spielt es wohl keine Rolle, dass die Selbstjustiz hier noch als krönender Erfolg gefeiert wird und die mit der Zange abgeklemmten Genitalien des Sexualverbrechers im Klo des wütenden Vaters landen. Das nebenbei auch noch viel zu viele Plottwists und Themen eingestreut werden (Kinder jagen und töten Kinder als Spiel in Brandenburg, quasi „Die Tribute von Potsdam“), ging für mich dabei völlig unter in dem konfusen Ende. Grauenhaft.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich für dieses Buch die richtigen Worte finden kann. Anfangs hatte ich noch einen recht konfusen Eindruck, denn der Autor erzählt aus drei Perspektiven.
ICH - ist der Protagonist, der Vater, dessen Gedanken nur von Rache beseelt sind
DU - das Mädchen, dass sich in der Stille verloren hat und
SIE - die jeden Winter aufs Neue auf die Jagd gehen
Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, was sich hinter ihnen verbirgt, auch wenn man recht schnell ahnt, um was es geht, verdichtet sich nach und nach das Grauen, das diese Menschen erlebt haben und selbst entfesseln. Auch der Schreibstil war für mich gewöhnungsbedürftig und sehr schwer zu beschreiben - einerseits nüchtern, ja distanziert, aber gerade dadurch wird eine extrem fesselnde und verstörende Atmosphäre geschaffen, der man sich kaum entziehen kann. Ich war immer wieder nah dran, das Buch wegzulegen und abzubrechen, weil ich über diese kühle Brutalität nicht mehr weiterlesen wollte; ich den Sinn dahinter gesucht und nicht gefunden habe. Aber meine Neugier hat mich immer weiter durch die Seiten geschleift um zu verstehen, was all diese Menschen antreibt.
Der Winter, der Schnee, das Eis; und Männer, die es mit der Grausamkeit der Natur aufnehmen und Gott spielen. In einer so verstörenden und gleichzeitig für sie ganz natürlichen, alltäglichen Art und Weise, dass einem davon beim Lesen ganz anders wird. Mir ging auch ständig durch den Kopf, wie einem nur sowas Krankes einfallen kann und ob dieses heikle Thema der Misshandlung von Kindern in dieser Form Ausdruck verliehen werden "darf". Normalerweise lese ich sehr ungerne darüber und ich hatte nicht vermutet, dass dieses Buch auf so drastische Art darauf eingeht. Wer damit nicht klar kommt, sollte vielleicht die Finger davon lassen.
Ich hab in anderen Rezensionen gelesen, dass für einige die Wendungen gegen Ende und der Schluss unglaubwürdig waren. Dem kann ich mich nur bedingt anschließen, denn während dem Lesen war ich so von der Szenerie gefangen, dass ich darüber gar nicht nachgedacht hab. Jetzt im nachhinein könnte man darüber "streiten", aber da ich beim Lesen dieses Gefühl nicht hatte, kann ich dem nicht zustimmen.
Die Bewertung fällt mir hier etwas schwer, da ich einfach mit dem Thema gehadert habe ... aber die Umsetzung war wirklich extrem gut und Zoran Drvenkar hat hiermit ein sehr beklemmendes, und außergewöhnliches Werk geschaffen.
Fazit
Ein sehr beklemmender und drastischer Thriller, der mit seiner subtilen Grausamkeit gleichzeitig Abscheu entwickelt, aber auch einen Sog, der mich nicht mehr losgelassen hat. Ein sehr intensives Leseerlebnis.
Der Schreibstil ist außergewöhnlich. Irgendwie nüchtern und distanziert, gleichzeitig weckt er Emotionen und ist total bildhaft.
Kein einfaches Thema. Dazu schafft der einzigartige Schreibstil eine ergreifende, beklemmende und verstörende Atmosphäre, die mich richtig eingesogen hat.
Kinder verschwinden spurlos , immer nach dem ersten Schnee. Nur Lucia kommt zurück aber sie redet nicht. Mike Stellars Tochter ist auch verschwunden. Jetzt will er „SIE“ finden, dazu muss er einer von ihnen werden...
Anfangs haben mich die drei Perspektiven „ICH“ „DU“ und „SIE“ verwirrt und das Ganze wirkt konfus. Dann setzt sich die Story langsam zusammen und die furchtbaren Hintergründe erschließen sich.
Alles zusammen ist so fesselnd und liest sich schnell und flüssig. Ich muss dringend mehr von Drvenkar lesen!
Vor ein paar Jahren, als ich grad als Buchhändlerin anfing, empfahl mir eine Kundin Zoran Drvenkar. Seine Bücher seien sonderbar, so etwas wie ihn hätte sie noch nie gelesen. Das sind natürlich Worte, die mich neugierig machen. Nun habe ich endlich etwas von ihm gelesen und.... was soll ich sagen. Die Frau hatte Recht, aber gefallen hat es mir leider trotzdem nicht. Es war seltsam, fundamental seltsam, auf eine Weise, die mich zwar neugierig auf den Autor macht, mich aber leider in dieser Geschichte nicht packen konnte. Ich werde bestimmt nochmal eins von ihm versuchen, denn der Stil war tatsächlich wie nichts, das ich kenne. Nur in diesem Fall eben nicht für mich gemacht.
Ein Mann sucht die Peiniger seiner Tochter. Ein Mädchen sitzt seit sechs Jahren schweigend am Fenster und sucht den Schlüssel zu ihrer Erinnerung. Eine Gruppe von vier Männern sucht unschuldige Beute. Und eine einsame Blockhütte im Wald an einem zugefrorenen See scheint des Rätsels Lösung.
Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich Zoran Drvenkars Romane “Du” und “Sorry” las. Sein einzigartiger direkter Stil begeisterte mich sofort. Diesem bleibt er auch in seinem neuen Roman treu. In drei Perspektiven, “Du”, “sie” und “ich”, bauen sich Handlung und Vorgeschichte von “Still” auf, direkt erzählt, mit schnörkelloser Nüchternheit, die dennoch Emotionen und alptraumhafte Fassungslosigkeit weckt.
Während viele Thriller der letzten Jahren eher langweilig, konstruiert und zudem fast schon dilettantisch geschrieben auf mich wirkten, begeistert Zoran Drvenkar in “Still” mit allem, was ich von einem guten Thriller erwarte, und mehr: Er entwickelt eine fesselnde Handlung, die den Leser das Buch nicht aus der Hand legen und lange im Unklaren lässt. Man reimt sich dies und jenes zusammen, um dann wieder festzustellen, dass es so nicht sein kann. Die unterschiedlichen Perspektiven und Ansprachen fühlen sich so persönlich und gleichzeitig nüchtern an, jedes Wort wirkt unverzichtbar, keine Nebenhandlungen, die beispielsweise Sympathien erzeugen sollen, lenken von der Geschichte ab.
Es ist bemerkenswert, in einem so massenkompatiblen Genre ein Buch in einem ganz eigenen Stil zu schreiben und dennoch nicht die Wirkung eines Thrillers zu verlieren, nein, sie sogar zu steigern.
Ich freue mich auf noch viele Bücher von Zoran Drvenkar, mit “Still” hat er in mir das Interesse am Thriller neu entfacht.
Definitiv Pageturner, da viele Seiten blank oder nur halb gefüllt sind. :^) Ich kann es gegen Leseflaute empfehlen, denn die Seiten fliegen nur so dahin und es ist so spannend, dass man immer weiterlesen möchte. Bei diesem Buch ist das bekannte "Ach, ein Kapitel geht noch!" vorprogrammiert. Leider konnte ich mit dem Ende nichts anfangen, vielleicht habe ich da etwas verpasst? Schreibstil außerordentlich gut - kurze Sätze und Wortwiederholung werden passend verwendet und unterstützen die Atmosphäre, während auch längere Sätze und elegante Umschreibungen und Vergleiche vorkommen. Ab und zu gibt es auch Fäkalsprache und Kraftausdrücke, die an einigen Stellen nachvollziehbar waren, an anderen mir die Stimmung doch ein bisschen kaputt gemacht haben. Auch positiv anmerken möchte ich die drei verschiedenen Perspektiven, die immer wieder gekonnt verknüpft werden und sich gut zusammenfügen - bis auf das Ende, da bin leider irgendwie ausgestiegen.
Wow... eine Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt,so gut zusammengefügt, konfuses Ende - denkt man im ersten Moment- und dann ergibt sich noch mehr daraus... Die Story ist definitiv nichts für jeden - viele grauselige Szenen, die Triggerwarnungen sind hier ernst zu nehmen.
Im Winter, meist wenn der erste Schnee gefallen ist, verschwinden seit einigen Jahren im Umkreis von Berlin auf mysteriöse Art Kinder. Sie werden aus ihrem Leben, direkt aus ihrem zu Hause entführt und tauchen nie wieder auf.
Bis auf Eine.
Lucia.
Sie konnte vor sieben Jahren flüchten, nun ist sie zwanzig, lebt aber seit ihrer Flucht in einer innerlichen Starre. Redet nicht, sitzt nur in einem Pflegeheim vor dem Fenster und schaut hinaus. Ihre Eltern haben sie aufgegeben. Niemand kommt an sie heran. Was hat sie nur schreckliches erlebt? Kann sie eines Tages aus ihrem innerlichen Gefängnis entkommen?
Mika Stellar´s Tochter verschwand vor zwei Wintern. Auch wenn seine Welt scheinbar wieder in Ordnung ist, hat er es sich zur Mission gemacht herauszufinden, wer seine Tochter damals entführt hat. Er entschließt sich "Einer von Ihnen" zu werden.
Meine Meinung:
Wow, wow und nochmals wow. Dieser Thriller hat mich wirklich sagenhaft überwältigt. Ich bin großer Thriller und Psychothriller-Fan und mich kann so gut wie nichts schocken, denn das meiste hat man einfach alles schon mal in der Art gelesen. Doch hier war alles ganz anders. Denn nichts ist so, wie es scheint und vor allem ist es der genialen Schreibweise des Autors zu verdanken, das man atemlos und voller Spannung Seite um Seite verschlingen muss. Der Schreibstil ist schon anders und eher ungewohnt, hat mir aber sehr gut gefallen, da es einfach perfekt zur Geschichte gepasst hat. Erzählt wird in der "Ich", "Du" und "Sie"- Form. Ich = Mika Stellar, Du = Lucia und Sie = Die "Entführer". Diese Abwechslung sorgte für noch mehr Spannung und Lesefluss.
Bei der Handlung, stockte mir oft der Atem. Erst weiß man gar nicht so recht, um was es wirklich geht, bis die verschiedenen Erzählstränge ineinander fließen und das Bild immer klarer wird. Dazu möchte ich auch nicht mehr sagen, denn man muss schon selbst der Sache auf den Grund gehen um sich nicht den Lesegenuss verderben zu lassen.
Die Figuren waren auch perfekt beschrieben und authentisch dargestellt. Besonders die Abschnitte der Lucia beeindruckten und erschütterten mich zugleich. Man fühlte mit, man würde so gerne helfen.... so realistisch wurde alles beschrieben.
Ich möchte hier jedoch niemandem Angst machen - nein, das Buch trieft nicht vor Blut. Nein, hier geht es mehr in die "Psycho-Schiene" und darum, das einem die Geschichte, das ganze Drumherum, die Geheimnisse, sehr an die Nieren gehen können. Weil man sich so etwas kaum vorstellen kann und mag. Es ist so: man möchte sich beim lesen manchmal- natürlich bildlich gesehen -, gerne die Hände vor das Gesicht halten, weil man Angst hat, was noch alles so kommen mag. Aber dennoch MUSS man einfach weiter lesen, man muss es einfach WISSEN! Und gerade deshalb, ist dies für mich ein ganz besonderer Thriller, der sich von der Masse abhebt. Den man nicht mehr vergisst. Weil er zeigt, was es doch für Bestien in Menschengestalt gibt.
Fazit:
Ein absolut empfehlenswerter Thriller, der einem vor Spannung den Atem stocken lässt. Dessen Handlung sehr nervenaufreibend und einen sprachlos zurück lässt. "STILL"- der Titel passt einfach perfekt! Für mich persönlich, ein Thriller-Highlight!
Inhalt: Wenn es Winter wird und Schnee und Eis alle Spuren verwischen, erwacht in den einsamen Wäldern Brandenburgs das Böse. Über Nacht verschwinden auf mysteriöse Weise Kinder. Nur ein einziges Mädchen taucht unerwartet und verstört wieder auf, ihre Lippen sind seitdem verschlossen. Ein verzweifelter Vater beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Doch damit dreht sich die Spirale des Bösen nur noch schneller.
Still stammt aus der Feder von Zoran Drvenkar.
An dieses Buch bin ich aufgrund der vielen positiven Bewertungen und Rezensionen mit hohen Erwartungen herangegangen. Und meine Erwartung wurde bei diesem Thriller auch nicht enttäuscht. Der Autor schafft eine beklemmende Atmosphäre, in der die Geschichte aus drei Perspektiven vorangetrieben wird. Jede Perspektive erzählt in ihrem eigenen Tempo einen Teil der Geschichte, dabei bleibt der Spannungsbogen die ganze Zeit erhalten und steuert auf ein für mich überraschendes, gelungenes und spannendes Ende hin. Das Buch ist nichts für zartbesaitete Leser, dieser Thriller ging mir in seinen Schilderungen, die auch Kinder betreffen, und durch die geschaffene Atmosphäre oftmals ziemlich unter die Haut.
Mein Fazit:
Ein spannender und beklemmender Thriller, der mich wirklich begeistern konnte.
Manche Autoren erzählen Geschichten, die nicht zwingend hätten erzählt werden müssen. Und manche Autoren erzählen Geschichten, die nicht zwingend so hätten erzählt werden müssen. Und dann gibt es Autoren, die Geschichten erzählen, die so noch nicht erzählt wurden. Und genau das macht Zoran Drvenkar in seinem neuen Thriller „Still“.
Er erzählt eine Geschichte, die es nicht nur wert ist, erzählt zu werden, sondern die noch mehr Wert bekommt, indem sie so von Zoran Drvenkar erzählt wurde.
Du. Ich. Sie. Drei Erzählstränge, die den Leser durch „Still“ leiten. Ich, das ist der Ich-Erzähler Mika, ein Lehrer auf der Suche nach seiner Tochter. Du, das ist ein junges Mädchen, das seit Jahren kein einziges Wort gesprochen hat und tagein, tagaus aus dem Fenster starrt, als würde es auf etwas warten. Sie, das ist eine Gruppe von Männern, die einem Irrsinn verfallen sind, bei der sich der Geist mit Händen und Füßen dagegen wehrt, dies überhaupt als Gedanken zuzulassen.
Aus diesen drei Fäden spinnt Drvenkar einen Thriller, der tief in das Böse eintaucht und seine Figuren in wirklich grenzwertige Situationen bringt. Dabei wird die Geschichte so schön verschachtelt erzählt, besticht durch den zügigen Wechsel zwischen den drei Erzählsträngen und Drvenkars erzählerischem Talent und hat derweil alles, was ein Thriller braucht. Spannung, Nervenkitzel, Blut und Folter, düstere Atmosphäre, Dunkelheit, menschliche Abgründe, Atem-anhalten und ein völliges Abtauchen in die winterlichen Bilder, die der Autor erzeugt.
Sein Schreibstil erschafft eine ganze Welt nur aus Worten, die so greifbar ist und so vor Atmosphäre strotzt, dass es einem schwer fällt, sich dieser Stimmung zu entziehen. Und das will man auch gar nicht, man will einfach nur mehr und weiterlesen und in dieser Welt aus Schnee und Kälte versinken und sich von den Worten und Sätzen tragen lassen, die Drvenkar dem Leser direkt in die Seele schreibt.
Ich trage zu dick auf? Ich kann aber nicht anders, dieses Buch ist einfach wirklich eine Wucht und der mit Abstand poetischte Thriller, den ich je gelesen habe. Was nicht heißt, dass es hier zart zugeht. Ganz im Gegenteil. Die Sprache Drvenkars ist aber einfach so außergewöhnlich gut und punktiert, er hat eine ganz besondere Art, Dialoge zu erzählen und mit Perspektiven zu arbeiten, er kann mit einem Satz ein ganzes Spektrum an Eindrücken einfangen und erzählt so mit literarischem Talent einen furchtbar grausam spannenden Thriller.
Und es ist dieses ungewöhnliche und dabei sehr effektive Gleichgewicht zwischen Brutalität und Behutsamkeit in Drvenkars Sprache, die dieses Buch auszeichnet. Das frisst sich beim Lesen viel stärker ins Gemüt, weil hier nicht einfach laute, pompöse Worte an einem abprallen, sondern weil sich die Formulierungen, die Stimmungen wie feine Splitter unter die Haut bohren. Eine behutsame Brutalität, die eine besondere Sensibilität für das Kernthema des Thrillers beweist. Das fehlt den meisten, Büchern wie Autoren.
Fazit: Mit Superlativen um sich zu schmeißen, ist immer doof, ich weiß, aber „Still“ ist für mich sprachlich wie inhaltlich aktuell der best-inszenierteste Thriller und lässt mich im siebenten Bücherhimmel schweben. „Still“ ist genauso brutal wie poetisch. Ich glaube nicht, dass da dieses Jahr noch viel besseres kommen kann, die Sprache, die Story, die Spannung, die Atmosphäre, alles zusammen ein Thriller, der mich für lange Zeit beeindruckt zurücklässt.
STILL war für mich das beste Buch aus meinem Lesemonat Februar und es war mein erstes Buch von Zoran Drvenkar. Und vermutlich war es bis hierhin, bis zum heutigen Tage, dass außergewöhnlichste Buch, welches ich bisher gelesen habe. Zoran Drvenkar ist für mich ein Meister seines Fachs. Dieser Mann sollte niemals mehr aufhören Bücher zu schreiben. Ich habe mich sofort in seine Art zu schreiben verliebt. Er hat eine unglaublich bildhafte Sprache und als wenn das nicht schon reicht, schreibt er zudem auch noch tiefgründig, bewegend, zerreißend, melancholisch, klar und ohne Berührungsängste an heiklen Themen. STILL wird definitiv nicht mein letztes Buch von Zoran sein. Aber worum geht es überhaupt?
Ehrlich gesagt: Schwer. Schwer zu beschreiben. Schwer so wenig zu verraten, dass man nicht zu viel verrät. Schwer, weil es einem an Worten fehlt, wenn man das Buch zuschlägt. Schwer, weil man Fragezeichen im Kopf hat und trotzdem genau weiß, was passiert ist. Schwer zu erklären auf so vielen Ebenen, dass ich es eigentlich gar nicht tun möchte. Aber ihr MÜSST dieses Buch lesen! Da ist ein Mädchen, welches immer vor einem Fenster sitzt und nichts sagt. Wenn sie nicht vor dem Fenster sitzt, dann liegt sie unter dem Bett und schläft dort. Dann ist da ein Mann, der eine Lüge lebt und sich mit Menschen einlässt, die er zutiefst verabscheut. Und dann ist da eine Gruppe von Männern. Männer die nur im Winter zuschlagen und nur wenn Schnee liegt. Männer, die hinter Kindern her sind.
An dieser Stelle würde ich Zoran am liebsten einfach nur noch danken. Für dieses unfassbar gute Buch. Für die Stunden, die ich mit eben diesem verbracht habe. Für die Gänsehaut, die kalten Schauer, die mir über den Rücken liefen. Ich möchte ihm danken, für meinen Mund der offen stand und ich möchte ihm dafür danken, dass er es geschafft hat, ein Buch zu schreiben, was ich zu keiner Sekunde durchschaut habe. Es kam immer alles anders, als ich dachte. Und es wird auch anders kommen, als ihr denkt, wenn ihr dieses Buch lest und das solltet ihr wirklich tun!
Hm, generell fande ich das Buch echt gut. Es lässt sich extrem schnell lesen auch wenn mich auf den ersten paar Seiten die alte Rechtschreibung fast kirre gemacht hat, habe ich mich daran doch schneller gewöhnt als erwartet.
Die Geschichte ist wirklich spannend mit zur letzten Seite, aber ein paar Dinge waren mir dann etwas zu...komisch. Es sind Dinge, die für mich nicht ganz funktionieren wenn man die gegeben Umstände betrachtet.
Alles in Allem kein schlechtes Buch und ich werde sicherlich ein weiteres Buch von Drvenkar lesen.
Ganz klar eines der besten Bücher, die ich in den letzten 5 Jahren gelesen habe! Die Geschichte ist so intensiv. Der Schreibstil wie ein Diamantschneider auf Glas. Ich musste es mehrfach weglegen und durchatmen.
Spannend geschrieben und mit Wendungen, die einen teilweise gut überraschen können. An einigen Stellen aber auch sehr hart beschrieben und abschreckend. Dennoch ein sehr gelungener Thriller!
Ich habe "Still" vor ca. 2 Minuten fertig gelesen und konnte meine Gedanken noch nicht wirklich sortieren, will aber gleich die paar wirren Gedanken die ich habe los werden.
Die alte Rechtschreibung (die auf Wunsch des Autors verwendet wurde) war gewöhnungsbedürftig, hat mich aber beim Lesen nach 20-30 Seiten auch nicht weiter gestört. Das Buch liest sich auch unglaublich schnell, da es oft Seiten gibt wo einfach nur "Ich", "Du" oder "Sie" drauf steht (das sind übrigens auch die drei Perspektiven die wir bekommen, ich will an dieser Stelle gar nicht mehr dazu sagen, da ich finde umso weniger man über die Geschichte weiß desto besser.) und auch der Text selbst sehr großzügig auf den Seiten verteilt ist.
Der Schreibstil hat mich von der ersten Seite an mitgerissen, was ich von Zoran Drvenkar aber auch nicht anders erwartet habe, da ich bereits "Der letzte Engel" von ihm gelesen habe und auch dort der Schreibstil nüchtern, mitreißend und einzigartig war.
Die Handlung von "Still" ist durchaus verstöhrend, es bedarf definitv starke Nerven, aber ich kann es jedem der Thriller mag wärmstens empfehlen.
>>Wenn die Seen schweigen, kommt der stille Tod.<< Der Thriller „Still“ von Zoran Drvenkar war ein echtes Highlight, das schon vorab! Der Autor schafft hier durch seine Wortkraft eine Atmosphäre, die einem wirklich das Blut in den Adern gefrieren lässt! Zumindest ging mir das so! Ich glaube der Stil des Autors zu erzählen und zu schreiben ist echt Geschmackssache, mich konnte er von der ersten Seite an vollends in seinen Bann ziehen! Eigentlich wollte ich das Buch erst im Winter lesen, aber ich bin froh, dass ich es nun doch schon gelesen habe und ich kann euch nur empfehlen führt euch dieses Buch abends wenn es dunkel wird ganz in Ruhe zu Gemüte, ich hatte wirklich Herzklopfen beim Lesen! Die Thematik des Buches ist sicher nichts für schwache Nerven, dennoch wird hier mit dem Thema Menschenjagt und Missbrauch nicht plump umgegangen, vielmehr schafft es der Autor das Kopfkino ordentlich anzuheizen, wofür es manchmal gar nicht so extreme Beschreibungen bedarf. Wer Thriller, insbesondere auch schonmal die abgründigen Geschichten mag, dem kann ich dieses Buch echt empfehlen!
Ich bin völlig ins kalte Wasser gesprungen (war nicht als makaberes Wortspiel geplant!) und habe dieses Buch in die Hand genommen, ohne auch nur den Klappentext anzuschauen. Und das ganze Wochenende habe ich kaum was anderes getan als dieses Buch zu lesen. Die Geschichte ist sehr, sehr dunkel. Und gleichzeitig so gut geschrieben und so meisterhaft konstruiert, dass ich immer wieder über die Reveals und Plot-Twists erstaunt war und mich keine Seite gelangweilt habe, auch wenn ich manchmal schon etwas erahnen konnte, oder das zumindest geglaubt habe. Denn bis zur letzten Seite kann dieses Buch viel mehr als du denkst.
Ein Buch über Entführung und Missbrauch in mehreren Formen an Kindern und der Selbstjustiz eines Vaters. „Still“ regt definitiv zum Denken an und hat einige Szenen, bei denen man schlucken muss, erschien mir jedoch nicht als die derart harte Kost, als die sie andere durchweg beschreiben. Für mich ein gelungener Thriller mit ernstem Hintergrund, an dessen Schreibstil man sich erst einmal einige Zeit gewöhnen muss.
Was für eine Entdeckung....es gibt ein Du ein Ich und ein Sie...und es braucht lange bis man alle Perspektiven zusammenbringt. Kinder verschwinden ein Kind kommt zurück. Ein verzweifelter Vater auf der Suche nach seiner Tochter und diese Männerbande. Es ist spannend erzählt und hat ein überraschendes Ende. Ein Thriller, der zwischendurch unerträglich ist.
Sehr interessanter Schreibstil, sehr bedrückendes Thema und ein Ende ohne Ende. Ich brauch erstmal irgendwas schönes, rosanes oder fluffiges, einhornmäßiges, um der aktuellen Stimmung etwas entgegen zu wirken.
Die Thematik, um die es sich bei Still handelt, ist definitiv keine Einfache. Und auch wenn ich vom Roman etwas anderes erwartet habe, hat Herr Drvenkar ein unglaubliches Buch geschaffen, was mich sehr mitgerissen hat.