Die unfreiwilligsten Welt-Retter der Fantasy bestreiten ihr 6. Abenteuer:
So anstrengend hatten Balbok und Rammar sich ihr Leben als Könige der Fernen Gestade nicht vorgestellt: Ein unnatürlich heftiger Sturm, gefolgt von einem mächtigen Beben, erschüttert die gesamte Insel, und es geht das Gerücht, dass »Kuruls Keule« vom Himmel gefallen sei. Als die Orks der Sache nachgehen, entdecken sie einen riesigen Krater nebst etlicher grässlich entstellter Leichen, die sich beim besten Willen keiner Erdwelt-Rasse mehr zuordnen lassen – und einen kleinen Orkling, der den Absturz von Was-auch-immer wie durch ein Wunder überlebt hat.
Balbok würde diesem verflixten Rätsel ja gerne auf den Grund gehen, aber Rammar bekommt mal wieder den asar nicht hoch. Allerdings kann auch er nicht verhindern, dass der Orkling sich klammheimlich in sein dunkles Herz schleicht. Nur warum scheint der Kleine von keinem der bekannten Clans abzustammen? Und was hat es mit seiner seltsamen Anziehungskraft auf Krähen auf sich?
Mit jeder Menge Action und einer großen Portion Humor kehrt Michael Peinkofer auf die Erdwelt zurück.
Der 1969 geborene Michael Peinkofer ist sowohl Autor wie auch Übersetzer und Filmjournalist, außerdem betreibt er an seinem derzeitigen Wohnort Kempten zusammen mit einem weiteren Gesellschafter die Firmen "Dreamagix Studios Leising" und "Peinkofer GbR". Seine Tätigkeiten im Bereich Journalismus orientieren sich an seinem Studium als gelernter Germanist mit den Nebenfächern Geschichte und Kommunikationswissenschaften - abgeschlossen hat er dies als Magister. Geschrieben hat Michael Peinkofer bereits 180 Romane und benutzt dafür sehr unterschiedliche Pseudonyme - auch auf Genre hat er sich nicht festgelegt, wurde aber vor allem für Fantasy-Romane bekannt. Einige seiner Pseudonyme sind beispielsweise "Marc van Allen" oder "Michael J. Parrish". Größere Bekanntheit erlangte er mit dem Roman "Die Bruderschaft der Runen" und der Romanreihe "Die Orks".
Mit meinem ersten Buch vom Autor tauchte ich in eine Geschichte ein, die mich mit ihren Wendungen enorm überraschte und ganz anders verlief, als ich erwartet hatte. Humor inklusive. Mehr berichte ich dir im Text.
Meine Meinung zum Cover: Das Cover zog im Newsletter sofort meinem Blick auf sich. Selten werden Orks so direkt auf einem Cover dargestellt. Sofort war ich von den vielen Details und den klaren Motiven begeistert. Natürlich ist klar, wer die beiden Orks sind. In meinen Augen wurden Rammar und Balbok richtig gut getroffen, denn so ähnlich hatte ich sie mir vorgestellt.
Meine Meinung zum Inhalt: Vorweg muss ich sagen, dass ich die ersten fünf Bände der Reihe nicht kannte. Im Newsletter hieß es, dass man die Geschichte ohne Vorkenntnisse lesen könne, was ich bestätige. Ich hatte keinerlei Verständnisprobleme, lediglich bei den Namen musste ich aufpassen. Zu meiner persönlichen Freude fand ich sehr schnell in das Geschehen hinein, da der Autor einen lockeren und äußerst bildhaften Schreibstil hat. Es fiel mir sehr leicht, mir die Welt und ihre Wesen vorzustellen.
Alsbald nach dem Beginn stellte ich fest, dass Balbok und Rammar zwei sehr eigenwillige Orks sind. Ich konnte die Beiden nicht immer ernst nehmen und musste bei so machen Gespräch grinsen. Die Brüder standen sich total nahe, obwohl Rammar das wohl niemals zugeben würde. Ich mochte sie auf Anhieb und war gespannt, wie sich das Abenteuer entwickeln würde. Schneller als es Rammar lieb war und durch einen geschickten Schachzug (oder auch unabsichtlichen?) ging es schließlich los. Sie machten sich auf zur Absturzstelle. Der Ort steckte voller Überraschungen und änderte für die Orks alles. Vom Geschehen in den Bann gezogen las ich weiter und wollte nicht mehr aufhören. Durch den Kleinen zog die Geschichte rasant an Tempo an. Die Kapitel flossen nur so dahin und brachten die Ereignisse stetig voran.
Es gab mehrere Handlungsstränge, die sich teilten und wieder zusammenfanden. Sie wurden aus der Sicht von verschiedenen Protagonisten erzählt. Namensgleichheiten irritierten mich eine Weile. Dann stieg ein Verdacht in mir auf. Konnte es sein? Nein. Und doch ergab das Ganze immer mehr Sinn und es bestätigte sich, was ich vermutet hatte. Lächelnd dachte ich kurz an den Autor und gratulierte ihm in Gedanken für diese grandiosen Verknüpfungen. Seine Ideen hatte er gekonnt umgesetzt und schuf damit starke Spannung mit eindrücklichen Szenen. Bei einigen war ich so gefesselt, dass ich meine Umgebung vergas. Aus Spoilergründen kann ich dir leider nicht mehr verraten. Einer Person misstraute ich bis zur letzten Seite und verfluchte sie für ihr Verhalten. Auch über die weiteren Protagonisten muss ich schweigen, damit du unvoreingenommen alle kennenlernen kannst. Die verschiedenen Wendungen, Elemente und Szenen verstärkten meine Leseerlebnis ungemein. Durch die Kapitel der Orks zog sich oft eine gehörige Portion Humor.
Die letzten Kapitel fand ich besonders aufregend und fieberte dem Ausgang entgegen. Schließlich wurde etwas aufdeckt, mit dem ich nie und nimmer gerechnet hatte. Erstaunt erlebte ich die letzten Momente und konnte auch das letzte Puzzleteil an seinen Platz setzen. Jetzt war alles vollständig und ich strahlte, weil die Auflösung so stimmig. Der Kreis schloss sich und ein wichtiges, uraltes Geheimnis wurde offenbart. Im Prinzip ist die Geschichte abgeschlossen und doch kann man sie weiterführen. Ich weiß nicht, ob der Autor weiterschreiben wird. Auf den letzten 30 Seiten befindet sich ein Anhang mit dem Wörterbuch der Ork-Sprache (orkisch-deutsch).
Mein Fazit: Mein erstes Werk des Autors ermöglichte mir ein grandioses Lesererlebnis in einer eindrücklich und detailreich beschriebenen Welt, die ich mir mit Leichtigkeit vorstellen konnte. Ich fand durch den lockeren Schreibstil des Autors sofort hinein. Die beiden Orks konnte ich nicht immer ernst nehmen. Der eingeflochtene Humor lockerte die Geschichte vorauf. Mit dem Kleinen zog das Tempo des Geschehens massiv an. Weitere Handlungsstränge schienen zuerst unzusammenhängend. Nach und nach ergab sich ein stimmiges Bild, bei dem einige meiner Vermutungen bestätigt wurden. Einige Wendungen überraschten mich aus heiterem Himmel. Die Ideen von Michael Peinkofer und deren Umsetzung begeisterten und ließen mich richtig mitfiebern. Ich langweilte mich kein einziges Mal und hatte auch keinerlei Verständnisprobleme. Die letzten Kapitel waren doppelt so spannend und hängten die Messlatte noch ein Stück höher.
Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!
Die Orks Balbok und Rammar sind Könige auf einer Insel, auf der ihre Herrschaft von niemandem in Frage gestellt wird. Und so könnten sie ein bequemes Leben führen - also zumindest ein solches, das den Ork-Definitionen von »bequem« entspricht. Aber wie das so ist: Das Universum hat andere Pläne. Sturm, Donner und ein mächtiges Beben erschüttern die Insel. Während Rammar das Ganze auf sich beruhen lassen will, treiben Neugier und Sorge Balbok dazu, unbedingt nachzuschauen, ob da nicht Kuruls Keule vom Himmel gefallen ist. Und damit fängt der ganze Schlamassel an.
Michael Peinkofer schreibt hier mit geübter Hand ein klassisches Fantasy-Abenteuer mit allem, was dazu gehört: Ein Jüngling auf Aventüre, bärbeißig-liebevolle Mentoren, dunkle Zauberer, bösartige Unterdrücker, hinterhältige Antagonist:innen, Drachen und unscheinbare Bewohner:innen, die ungeahnte Fähigkeiten in sich entdecken.
Doch auch wenn hier die Konventionen des Genres an keiner Stelle verlassen werden: Peinkofer versteht sein Handwerk und so ist es ein echtes Vergnügen, den Helden auf ihrer unfreiwilligen Reise zu folgen. Seine Charakterzeichnungen sind mitreißend, seine Helden sympathisch und das Setting der geradlinigen Orks, die sich um die komplexen Strukturen der Gesellschaft, in die sie unversehens geraten, keinen Deut scheren, sorgt immer wieder für äußerst komische Situationen.
Dieses Buch war ein großes Vergnügen, ich wurde wunderbar unterhalten.