Jeanne d'Arc - die Entzauberung eines Mythos: Spannende historische Unterhaltung auch für ein männliches Publikum für die Leser von Bernard Cornwell, Ulf Schiewe und Simon Sparrow. Vom Autor des erfolgreichen historischen Romans "Der Pirat". Vom enteigneten Sohn eines Verschwörers zum Kommandanten der englischen Langbogenschützen: John Holland, der spätere Duke of Exeter, ist eine schillernde Figur im 100-jährigen Krieg zwischen England und Frankreich. Mac P. Lorne lässt uns seine Ausbildung bei den walisischen Bogenschützen ebenso hautnah miterleben wie seine Kriegsgefangenschaft und sein mehrfaches Aufeinandertreffen mit einer verblendeten und fanatischen jungen Frau, die einmal als Jeanne d'Arc in die Geschichte eingehen soll und der es gelingt, einen fast beendeten Krieg wieder aufflammen zu lassen – und deren Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen er am Ende nicht verhindern kann, obwohl er ahnt, dass so eine Märtyrerin geschaffen wird …
Das Genre und ich können im Moment nicht miteinander. Dass ich das Buch also über weite Strecken nur überflogen habe, liegt also vielleicht auch an mir und vielleicht weniger am Schreibstil des Autors. Wobei mich die ein oder andere unnötige Gewalt- und unästhetische Sexszene gestört hat. Das entspricht einfach nicht meinem Lesegeschmack. An sich ist es ein recht spannend geschriebener historischer Abenteurroman, der ganz sicher viele begeisterte Leser findet. Ich gehöre eben nicht dazu.
John Holland, der spätere Duke of Exeter, muss sich seinen Titel jedoch bitterlich zurückerobern. Denn Thomas Fitzalan trennt ihn als 5jährigen von seiner Familie und John muss bei einer Pflegefamilie aufwachsen. John schwingt sich zum "Herrn der Bogenschützen" auf und macht sich als Kommandant der englischen Langbogenschützen im 100jährigen Krieg einen großen Namen. Doch John merkt, dass er sich nichts sehnlicher wünscht, als den Krieg endlich zu beenden. Zur gleichen Zeit macht sich Jeanne d'Arc auf, Frankreichs Armee zum Sieg zu führen. Ihr fanatisches Verhalten und ihr Sinn, alle für sich einzunehmen, führen dazu, dass sich die englische und französische Armee gegenüberstehen und ein erbitterter Kampf entbrennt. John weiß, dass mit Jeanne alles steigt und fällt... und so greift er in das Schicksal ein.
Nach "Der Pirat" war ich begeistert von der lebendigen Schreibweise des Autors. Mich mit Francis Drake auf Raubzüge und Weltreise zu begeben, war ein wahrliches (Lese)Vergnügen. Die Vorankündigung eines neues Romans aus der Feder von Mac P. Lorne hat mich dann sehnsüchtig auf diesen warten lassen.
Diesmal begeben wir uns in die Zeit des 100jährigen Krieges. Wir lernen John Holland im Alter von 5 Jahren kennen, als sein Vater als Verschwörer entlarvt und seine Mutter mit einem anderen Mann verheiratet wird. John selbst kommt in eine Pflegefamilie, die ihm jedoch viel Liebe entgegenbringt und ihn in seinem Bestreben Bogenschütze zu werden, unterstützt. John hat dafür sehr viel Talent und schwingt sich dadurch bis zum Herrn der Bogenschützen auf, in dem er unter König Henry V. als Kommandant der Langbogenschützen seine Pflicht antritt.
Der Autor hat einen sehr lebhaften Schreibstil und so fühlt man sich fast, als wäre man mitten in der Geschichte und würde neben John Holland stehen und alles hautnah mitbekommen. Dabei hat der Autor eine sehr interessante Weise gewählt, um seine Geschichte zu erzählen. Da es sich bei John Holland um eine historisch bekannte Persönlichkeit handelt, hat der Autor Szenen gewählt, in denen wir John persönlich näher kennenlernen. Zwischendurch gibt es immer wieder Absätze, die sich jedoch nur der Erzählung der historisch belegten geschichtlichen Fakten widmen. Wichtige historische Begebenheiten werden jedoch so anschaulich und interessant erzählt, dass nichts trocken wirkt und auch keinerlei Langeweile aufkommt.
So wird die Geschichte lebendig und man lernt nebenbei auch noch viele Dinge, die man vorher so nicht wusste.
Gerade wenn es um John Holland geht, der zwar oft in historischen Überlieferungen erwähnt wird, aber trotzdem irgendwie in der Geschichte untergeht. Diese Persönlichkeit faszinierte den Autor so sehr, dass er ihm einen Roman widmen wollte. Und so spann er eine Lebensgeschichte, die sich so tatsächlich ereignet haben könnte. Wichtige Momente, wie Johns Taten und Verdienste im Krieg oder das Treffen auf eine weitere historische Prominente namens Jeanne d'Art sind belegt, doch viele Lücken mussten geschlossen werden. Der Autor hat dies mit einer sehr lebhaften Fantasie getan und doch könnte es sich wirklich so zugetragen haben.
Nachdem ich das Buch "Johanna von Orleans" von Pamela Marcantel gelesen habe, bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass Jeanne d'Arc eine arme, verwirrte junge Frau war, die aufgrund einer damals nicht bekannten Krankheit (wahrscheinlich Wahnvorstellungen oder Schizophrenie) eine sehr berühmte Rolle einnahm, um so den Franzosen zum Sieg und vor allem dem nicht legitimen Charles zur Königswürde zu verhelfen. Ich hatte Mitleid mit ihr. Doch die Darstellung der Jeanne d'Arc von Mac P. Lorne ließ mich meine Meinung etwas ändern. Die Jungfrau von Orleans wirkt hart und verhärmt. Ihre Krankheit lässt sie zu Mitteln greifen, die sie zwar als Gottgegeben abtut, jedoch in der heutigen Zeit sektenhaft wirken. Ihre Art zu reden und andere für sich einzunehmen, haben vieles bewirken können.
Jeanne d'Arc nimmt jedoch nicht die Hauptrolle des Buches ein. In am Anfang seltenen Szenen wird ihre Kindheit geschildert, bis sie am Ende des Buches eine größere Rolle einnimmt. Besonders im Gedächtnis wird mir wohl die Szene bleiben, als Jeanne auf John trifft und sie ein längeres Gespräch führen.
Ich muss aber zugeben, dass ich auch zu John Holland keine wirkliche Beziehung aufbauen konnte. Er blieb mir teilweise etwas zu distanziert und kühl. Erst am Ende bekommt man etwas Emotion von ihm zu spüren.
Und doch geht von allem eine gewisse Faszination aus. Der 100jährige Krieg war sinnlos und brutal. Es mussten zu viele Menschen sterben, die sich eigentlich ein ruhiges Leben verdient hatten. Doch so ist es mit jedem Krieg, der auf dieser Welt herrschte oder immer noch herrscht. Machtansprüche werden geregelt, an die Verträge wird sich nicht gehalten und so kommt es zu einer Schlacht, die tausende Opfer fordert.
Der Autor schildert den Wahnsinn der damaligen Zeit in einer Art und Weise, die es einem fast unmöglich macht, das Buch wegzulegen und doch gibt es Szenen, da nimmt man sich freiwillig eine Auszeit von der Geschichte. Denn manche - ebenfalls historisch belegten - Persönlichkeiten legten eine Brutalität an den Tag, dass es einem sehr schlecht wird.
Letztendlich ist die Geschichte die lebendige Darstellung eines John Holland, dem alles genommen wird und der sich nach und nach das zurückholt, was ihm zusteht. Ungerechtigkeiten bleiben nie ungesühnt.
Fazit: Ein Ausflug in die Zeit des 100jährigen Krieges mit all seinen Schrecken.
In „Der Herr der Bogenschützen“ erzählt uns Mac P. Lorne die Geschichte von John Holland, der sich während des 100jährigen Krieges zwischen England und Frankreich seine Titel zurückerobern möchte. Erschienen ist der Roman im August 2017 im Knaur-Verlag. Die ebook-Ausgabe konnte man bereits vorab erwerben.
England, 1400: Schon früh muss der junge John Holland lernen, dass das Leben nicht immer gerecht zugeht. Seinen Vater verliert er schon in jungen Jahren. Als Anhänger Richard II. werden diesem außerdem noch alle Titel genommen und so ist es John Hollands vorrangiges Lebensziel sich an seinen Peinigern zu rächen und alle Titel seines Vaters zurückzugewinnen. Unter dem Sohn Henry Bolingbrokes bekommt er die Chance dazu. In der Schlacht von Azincourt rettet er König Harry das Leben und steigt so zum Herren der Bogenschützen auf. Die Engländer sind vom Erfolg verwöhnt und wähnen sich bereits am Ziel ihrer Träume. Doch dann taucht die Jungfrau Jehanne Darc auf und das Blatt scheint sich zu wenden.
Wieder ein toller historischer Roman aus der Feder von Mac P. Lorne. Dass ich länger zum Lesen gebraucht habe, lag mit Sicherheit nicht am Roman, sondern daran, dass zur selben Zeit so viele andere tolle Romane erschienen sind. Der Schreibstil lässt sich hervorragend lesen und sorgt für ein lebendiges Kopfkino. Nach dem ersten Kapitel war mir erstmal ein bisschen schlecht, da hier die Folterung Richards II. eindrucksvoll beschrieben wird. Aber keine Sorge, solche Szenen kommen nicht allzu häufig vor und sind dadurch gut erträglich. Auch meine längere Unterbrechung hat dem Lesespaß keinen Abbruch getan. Ich war sehr schnell wieder in der Geschichte drin. Mit dem Schicksal John Hollands habe ich mich verbunden gefühlt und so habe ich seine Geschichte mit Spannung verfolgt. An seiner Seite erleben wir einen wichtigen Abschnitt in der englischen und französischen Geschichte. Mac P. Lorne hat hervorragend recherchiert und so gibt es am Ende des Buches auch ein ausführliches Nachwort sowie eine Bibliografie. Mir persönlich ist gerade bei historischen Romanen ein Nachwort sehr wichtig, da es mir dabei hilft das Gelesene besser einordnen und gegebenenfalls auch ein wenig selber recherchieren zu können. Sehr gefallen hat mir auch, dass sich möglichst genau an die historischen Fakten gehalten wurde. So wurde ein authentisches Bild der damaligen Ereignisse geschaffen. Gerade auch die Sichtweise auf die Geschehnisse rund um Jehanne Darc fand ich sehr interessant, da wir hier beide Seiten kennengelernt haben, sowohl die englische als auch die französische. Zum insgesamt positiven Bild dieses Buches gesellen sich noch ein Personenverzeichnis sowie ein Glossar und eine Zeittafel, die einen guten Überblick über den gesamten 100jährigen Krieg gibt. Ein paar Kleinigkeiten haben mich allerdings auch gestört. Diese sind ähnlich gelagert wie auch schon bei „Der Pirat“. Der Autor greift manchmal mit kleinen Sätzen der Geschichte vorweg. Das sind dann so Sätze wie „John ahnte nicht wie sehr er sich irren sollte“. Diese haben mir manches Mal ein bisschen die Lesefreude getrübt und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wozu diese gut sein sollen und auch die Sexszenen waren für meinen Geschmack etwas zu billig. Das Wort „Zauberstab“ möchte ich in einem historischen Roman nicht wirklich lesen. Darüber hinaus verfällt der Autor manchmal in einen eher geschichtsbuchmäßigen Schreibstil. Da werden dann über mehrere Seiten nur zähe Verhandlungen geschildert, was ich eher als ermüdend empfand.
Fazit: Ein gut recherchierter historischer Roman mit kleinen Schwächen, der ein authentisches Bild rund um die Schlacht von Azincourt und Jehanne Darc zeichnet. Wer sich hierfür interessiert, wird mit diesem Roman bestens unterhalten.
Inhalt England 1400. König Henry ist an Macht. John Holland ist mit seinem ältesten Sohn Richard auf dem Weg zu seinem Bruder Richard II um bei ihm Zuflucht zu finden. Doch sie werden in einen Hinterhalt gelockt und John Holland verliert dabei sein Leben. Richard ist traumatisiert und wird von Sir Thomas Fitzalan zusammen mit seinen Brüdern der Mutter entrissen und weit weg gebracht. Nach einigen Jahren ist John der mittlere Sohn von John Holland der einzige Überlebende und begibt sich auf die Suche nach Fitzalan der Mörder seines Vaters und Brüder.
John gelingt es durch Zufall in den Kreis der Waliser zukommen und begibt sich zusammen mit ihnen nach Frankreich um König Harry bei dem Krieg gegen die Franzosen zu unterstützen. Was John nicht weiß ist das er durch seinen Einsatz vom König zum Ritter ernannt wird und somit seinen Stand als Edelmann und sein Anrecht wieder erlangt. Er hat eigentlich alles erreicht was er seinem Bruder am Sterbebett versprochen hat und hängt nun mitten im Krieg zwischen England und Frankreich. Er wünscht sich nichts sehnlicher als zu hause in England zu sein und eine Frau zu finden.
1412 wird ein Kind geboren. Jehanne Darc. Das Mädchen wird von ihren Eltern wohlbehütet. Ihre Mutter geht ständig mit ihr in die Kirche und die Kleine lebt sehr fromm. Zum Leidwesen ihres Vaters er würde sie lieber gut verheiratet sehen und nicht als Nonne in einem Kloster. 1429 will Jehanne zum König von Frankreich gebracht werden denn die heiligen Sprechen zu ihr. Sie ist die Auserwählte die Frankreich den Sieg bringen wird.
Meinung Erst einmal möchte ich dem Droemer Knaur Verlag Danke sagen das ich das Buch lesen durfte. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich war von Anfang an von John Holland gefesselt. Auch die Recherche des Autors war super. Es handelt sich um einen Historischen Roman wo man sich fragen muss wie weit es an der Realität dran ist.
Fazit Ein absoluter spannender historischer Roman. Wer historische Romane liebt wird dieses Buch ebenfalls lieben.
"Der Herr der Bogenschützen" von Marc P. Lorne erscheint am 1. August 2017 im Droemer Knaur Verlag. Hat 704 Seiten und kostet als Taschenbuch 12,99€ und als ebook 9,99€.
Normalerweise hört und ließ man von Büchern, die am Anfang zäh sind und zum Ende hin spannend werden. Dieses Buch ist keins von diesen. Es liest sich genau andersherum. Der erste Teil (das Buch ist in drei Teile aufgeteilt) - bis Seite 263 - liest sich für mich sehr spannend. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Das einzige das mich hier gestört hat, war die Tatsache, dass der Feind unseres Protagonisten an einer Krankheit stirbt und John Holland sich nicht für den Mord an seinem Vater und seinen Brüdern rächen kann. Das war alles andere als zufriedenstellend. Ab Seite 264 geht - meiner Meinung nach - alles den Bach runter. Zum einen wiederholen sich ständig die Namen der Personen. Es gibt unendlich viele Johns und was-weiß-ich-wie-viele Henrys. Noch dazu hat jeder von ihnen einen Titel. Earl of Hier-und-da oder Duke of Sowieso. Was dazu führt das jede Person zwei verschiede Namen hat und ich am Ende des zweiten Teils keinen Schimmer mehr hatte wer wer ist. Zum zweiten war die Handlung für mich überhaupt nicht spannend. Mir ist klar dass wir uns im Buch in einem Krieg befinden und deshalb natürlich ein Kampf auf den nächsten folgt, aber das war einfach nur sterbens langweilig. Beim nächsten "Unhaul" fliegt das Buch wieder raus.
Mac P. Lorne has a talent for history and historical research. He also has a talent for speech and writing in general. Unfortunately his protagonist is hard to believe. No flaws in character or nature, incredibly strong and intelligent, well educated and trained against all odds, impervious to any harm by force and sickness, utterly pure of soul and heart. I can fully understand Lornes desire to "fill in the gapes of history in an effort to explain Hollands achievements", but these attempts are without reasonableness. What's also been a bit unbearable was how overdone the introduction of the antagonist was, using methods bordering on caricature.
All in all, I would really wish to like this book, and I appreciate the authors effort. However, though the skill in speech and fine choice of historical facts may be top quality material for a good book, all this quality is lost in the absence of technique and flair.
Nicht mein Lieblingsbuch von Mac P. Lorne. Leider fehlt beim Hörbuch das Nachwort, so dass Nicht klar ist, wie viel historisch verbürgt ist. Die Erlebnisse des Protagonisten sind manchmal schon sehr abenteuerlich, aber war mir auch unbekannt, ein gutes Sujet. Die Geschehnisse um Jeanne D‘Arc werden bodenständig erzählt. Etwas voyeuristisch kommen die Sexszenen daher. Insgesamt merkt man, dass es sich noch um einen frühen Roman des Autors handelt. Viel Infos werden untergebracht, aber dann fehlt es an Rhythmus zwischen Handlung, Aufzählung und Ruhe. Die Qualität ist trotzdem noch höher als bei vielen anderen historischen Schriftstellern.
sehr gut geschrieben, spannend und unterhaltsam zudem auch noch nüchterne Beschreibung der Jeanne d’Arc. 100 Punkte. Mac P. Lorne kann qualitativ mit dem Bernard Cornwell mithalten.
Mich hat dieses Buch sehr zwiegespalten zurückgelassen: streckenweise habe ich es als sehr spannend und interessant empfunden, in anderen Abschnitten aber als langatmig und langweilig – ich bin wirklcih unentschlossen, wie ich es nun bewerten soll.
Der Einstieg in das Buch ist gut gelungen, denn man wird direkt mitten reingeschmissen ins Geschehen und lernt John Holland als junges Kind kennen. Ihn begleitet man dann auf seinen weiteren Jahren – Schwerpunkt ist hier insbesondere seine Ausbildung und seine Teilnahme am hundertjährigen Krieg. Anfangs waren diese Schilderungen auch noch spannend und interessant, im Mittelteil des Buches stehen aber die Schlachten zunehmend im Vordergrund, die ausführlich und detailreich beschrieben werden – auch die politischen Fädenzieher, ihre Pläne und Intrigen spielen hier natürlich eine Rolle; mich hat dies nur leider gar nicht fesseln können, so dass ich den Mittelteil als sehr langatmig empfunden habe. Erst im letzten Drittel wird es wieder spannender, als Johanna von Orleans auf der Bildfläche erscheint - vom Klappentext her könnte man meinen, sie stünde im Mittelpunkt des ganzen Buches, dem ist aber nicht so – erst im letzten Drittel kommt ihr eine größere Rolle zu, davor wird sie immer nur mal im Nebensatz erwähnt. Zwar geht es hier auch immer wieder um Kämpfe und da spart der Autor auch nicht an detaillierten Beschreibungen, trotzdem aber hat mir die Geschichte um Johanna gefallen – sie umgibt ein unglaubliches Charisma, das der Autor sehr gut eingefangen hat und Johanna richtiggehend lebendig hat werden lassen. Besonders gefallen haben mir die politischen Diskussionen, die sie, aber auch John führen und die das rhetorische Geschick beider Charaktere gezeigt haben.
Johanna fand ich als Charakter großartig gezeichnet – erscheint sie anfangs noch als gläubiges liebes Mädchen, wird ihr göttlicher Wahn zunehmend stärker, bis sie damit auch erfahrene Kriegsführer einzunehmen weiß. Das hat mich schon sehr beeindruckt. Auch John ist gut gezeichnet, auch wenn er mir an manchen Stellen zu „gut“ war – ein paar Ecken und Kanten hätten ihm meiner Meinung nach gut getan, so wirkte er wie ein Gutmensch und als solcher leider nicht authentisch. Daneben tauchen noch viele weitere Figuren auf, die mal besser, mal schlechter ausgearbeitet sind, je nachdem, wie wichtig sie für die Geschichte sind. Zum Glück gibt es ein Personenregister zum Nachschlagen, wenn man bei den oft gleich klingenden Namen unsicher ist.
Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich leicht und locker lesen. Manche Beschreibungen waren mir zu ausführlich, insbesondere die der Schlachten und politischen Diskussionen – ich kann mir aber vorstellen, dass gerade dieser Schwerpunkt andere Leser begeistern wird. Anfang und Ende sind mir durchaus 5 Sterne wert, der Mittelteil hat meine Begeisterung aber deutlich geschmälert, so dass ich insgesamt 3 von 5 Sternen gebe, das Buch aber dennoch allen denen empfehle, die gerne über Schlachten und Kriege lesen.
Mein Fazit Die Geschichte um John Holland, der als Bogenschütze zum Heerführer im 100-jährigen Krieg wird und dort auch mit Johanna von Orleans zusammentrifft – die langen Beschreibungen der Schlachten und politischen Überlegungen haben mich leider eher gelangweilt, Beginn und Ende des Buches fand ich dagegen grandios. Ich gebe daher 3 von 5 Sternen, spreche aber dennoch eine Leseempfehlung aus.