Thomas Mann was a German novelist, short story writer, social critic, philanthropist, essayist, and Nobel Prize laureate in 1929, known for his series of highly symbolic and ironic epic novels and novellas, noted for their insight into the psychology of the artist and the intellectual. His analysis and critique of the European and German soul used modernized German and Biblical stories, as well as the ideas of Goethe, Nietzsche, and Schopenhauer. His older brother was the radical writer Heinrich Mann, and three of his six children, Erika Mann, Klaus Mann and Golo Mann, also became important German writers. When Hitler came to power in 1933, Mann fled to Switzerland. When World War II broke out in 1939, he emigrated to the United States, from where he returned to Switzerland in 1952. Thomas Mann is one of the best-known exponents of the so-called Exilliteratur.
Der vorliegende Novellenband vereint fünf Novellen, die man mitunter wohl eher als Erzählung bezeichnen sollte, in einem hübschen kleinen Buch. Gesetzt in Schwabacher Schrift, hat die Lektüre dieses alten Buches, mein Exemplar ist in 1928 gedruckt, mit seinen netten Geschichten und der wie immer tollen Sprache Thomas Manns mir erheblichen Spaß bereitet. Beginnen tut der Band mit dem titelgebenden "Wunderkind". In dieser Erzählung wird auf wunderbare Weise ein typisches Konzert klassischer Musik geschildert, wie es wohl auch heute noch stattfinden könnte. Nicht nur ist es schön geschrieben, auch ist es recht unterhaltsam, wie die geschilderten Vorkommnisse jedem Konzertgänger bekannt vorkommen müssen. Das Wunderkind, das sein Können am Klavier unter Beweis stellt, ist für mich nebensächlich, angesichts der übrigen Qualitäten des Werks. Die Gedanken, die der Klavierlehrerin, dem Kritiker, dem Offizier etc. angedichtet werden, vermögen einen sogar zum Lachen zu bringen. Wenn Thomas Mann dies schildert, treffen die poetischen Klavierhämmerchen sicher und wohl dosiert jene Saiten in meinem Kopf, deren Schwingungen ein wohliges Befinden und ein Gefühl freudiger Unterhaltung in mir auslösen. Großartiges Werk! Weiter geht es mit "Schwere Stunde", in der es um eine Schaffenskrise Schillers geht, der die möglichen Verhältnisse von Autor zum Werk untersucht - und welche Rolle Leid in der Arbeit eines Autors spielen kann oder muss. Angenehm zu lesen, ist es wohl doch weniger unterhaltsam und unbeschwert als das "Wunderkind". Das wiederum heißt aber nicht, dass es schlecht ist; mit seinem ernsten Charakter hält auch dieses Werk einiges bereit, die Adressaten sind nur wohl eher andere. Fraglich erscheint in diese Hinsicht die Entscheidung, die beiden Erzählungen aufeinander folgen zu lassen - sie nacheinander zu lesen zerstört wohl die Stimmung, für die getrennte Lektüre ist es aber geeignet. An mittlerer Stelle der fünf befindet sich das dritte prosaische Werk: "Beim Propheten". Hier war ich leider nicht überzeugt, das Lektüreerlebnis erschien mir eher schleppend, ich konnte wirklich nichts damit anfangen. Eine kurze Recherche verrät die Idee des Werkes: Es bezieht sich auf Ludwig Derleth, einem Anhänger des George-Kreises, mit dem Mann hier abrechnet. Das ist heutzutage natürlich wenig präsent, anregend kann sie aber auch heute noch sein, also wieso nicht einmal Gedanken über den Ästhetizismus machen? Und vielleicht lohnt auch die erneute Lektüre mit dem Hintergrundwissen und stellt sich als ironisch-witziger heraus als bisher gedacht. Es folgt "Ein Glück". Kein Glück war für mich, dass es länger ist als die drei vorigen, denn diese Story hat mich nun gar nicht abgeholt und hält für die heutige Lektüre wohl tatsächlich nur wenig bereit. Aus meiner Perspektive das schwächste Werk des Bandes. Den Abschluss machen Joppe und Do Escobar in "Wie Joppe und Do Escobar sich prügelten". Hier sind wir wieder bei einer Erzählung, deren Stimmung eher dem des "Wunderkinds" ähnelt. Die Beschreibungen von Land und Leuten im Travemünde um die Jahrhundertwende müssen jedem Leser von Tonio Kröger, aber insonderheit denen der Buddenbrooks, ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Es ist Heimatgefühl ohne Heimat, Nostalgie ohne Erinnerung. Unterstützt wird diese Stimmung durch den sprachlichen Stil, der hier auf höchstem Niveau vollendet ist. Dramaturgisch gut konstruiert gibt es einige Momente der Spannung und Aufregung, aber auch die der wohltuenden Entspannung und Abregung. Das Thema der Erzählung kann wohl nach wie vor als modern angesehen werden: Überwunden geglaubte Gewalt spielt wohl bei ehrlicher Betrachtung, zumindest in manchen politischen Systemen und Kulturkreisen, eine ungebrochene Rolle. Aber es lässt sich mehr an der keinesfalls monothematischen Erzählung der beiden prügelnden Jungen finden: Homoerotik, die Frage nach Männlichkeit und ihren Werten sowie äußerlich verschwimmende Geschlechtergrenzen sind ebenso sehr in dem Werk verankert und gleichsam aktuell wie zum Entstehungszeitpunkt (Wo ist er eigentlich, dieser gesellschaftliche Fortschritt?). Zusammenfassend überzeugen mich insbesondere Anfang und Ende des Bandes. "Schwere Stunde" und "Ein Glück" gefielen mir eher weniger, "Beim Propheten" regte mich wenigstens zur Auseinandersetzung mit dem George-Kreis an und empfiehlt sich für eine informiertere Lektüre.
Ich habe nur "Das Wunderkind" gelesehn und es war interessant. Aber ich mochte nie die kurze Geschichten und es gibt kein chance zu vergleichen es mit Zauberberg oder Buddembrook.
Ho letto solo Das Wunderkind e l'ho trovato piuttosto interessante, per com'é scritto. Comunque i racconti non mi sono mai piaciuti e chiaramente non sono nemmeno lontanamente paragonabili con La montagna incantata o I Buddembrook, a mio parere due capolavori.