Sterbende berichten über das, was in ihrem Leben wirklich wichtig war
Wir wissen, wie große Philosophen, Dichter und Denker starben. Sie haben der Nachwelt oft detailliert hinterlassen, was sie empfanden, was sie bewegte in ihren letzten Stunden. Aber was denkt die Verkäuferin im Supermarkt, was der Kfz-Mechaniker, was die Gemeinde-Mitarbeiterin von nebenan? Wie betrachten ganz normale Menschen ihr Leben im Rückblick, wenn sie wissen, dass ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt? Die ehrenamtliche Sterbebegleiterin Christiane zu Salm hat sie gefragt und die daraus entstandenen persönlichen Nachrufe in diesem Buch gesammelt. Dabei herausgekommen ist ein Zeugnis von ergreifender kein Buch über das Sterben, sondern über das Leben.
I watched her interview, in the Deutshe Welle program “Talking Germany”. I’ve found her recent experience (as a professional of palliative care) confronting death relevant to any psychologist or lay person, for, someday, we all shall die. Ahead are some points I took from the interview.
(Christiane is a collector of collages by Kurt Schwitter)
(1) Christiane had a prior professional experience as a manager in media companies; she worked for MTV, and her appraisal was that “she played a role”. The commercial side was something “trivial”.
(2) Marking, as life experiences, she highlighted two; (a) when she was young her 3-year-old brother died of an accident; yet, her mother managed to transform PAIN into another “perspective”. (b) Christiane herself had an “avalanche” accident, and went through a NDE (near-death-experience).
(3) So, she enrolled in a 1,5 year course (of palliative care); and now her life implies visiting hospices and talking to people who are close to death.
(4) The author spoke of several great lessons, I would say; like 70% of people would like to have in their hands the option/right to die. It is important for the general public, to be aware on “how to say goodbye, properly”. Christiane had to write down her obituary (as part of the course), and that wasn’t easy. Thinking about this makes one to identify “what’s really important” in life; it’s eye-opening.
(5) On listening skills (which are not easy: because you shouldn’t “judge”), she spoke of the “silence” as well. Listening helps people “overcome their fears”.
(6) What people regret? –“not being themselves”; "being led by parents” and not having their “own lives”; “not being honest”. Not having the chance to say goodbye to loved ones.
(7) People get frightened as death approaches? . The author said: “not many”.
(8) Interestingly enough, in 2006, Christiane managed to get a way to the USA, via an Eisenhower fellowship. She had the chance to talk to Steve Jobs. What did they speak about? ---death.
(9) I liked the expression: there’s “no pill for loneliness”.
Es stellt die Welt nicht auf den Kopf, aber es treibt einen an über sein eigenes Leben nochmal nachzudenken und umso jünger man ist umso besser ist das. Ein guter Anstoß für Selbstreflexion und der Frage was wirklich wichtig ist für das eigene Leben.
Spannendes Buch, das einzigartige Einblicke in letzte Geschichten von Menschen im Hospiz gewährt. Diese Menschen sind unterschiedlichen Alters und Herkunft, die über ihre Freude und Reue aus dem vergangenen Leben berichten.
Christiane zu Salm arbeitete lange Zeit als Medienmanagerin, sie war Geschäftsführerin des Musiksenders MTV, baute den Privatsender 9Live auf und arbeitete bei der UFA-Fernsehproduktion. Doch irgendwann war ihr das nicht mehr genug, sie wollte “mehr”. Kurze Zeit später begann sie eine Ausbildung zur Sterbebegleiterin. Die Monate der Ausbildung und die Tätigkeit an sich, hat sie tief berührt und bei ihr auch eigene Fragen aufgeworfen. Wie wäre es, wenn ich jetzt sterben müsste? Wie würde meine Beerdigung aussehen, was würde in meinem Nachruf stehen und was ist mir eigentlich wichtig im Leben?
Und genau diese Fragen stellte sie den Menschen, die sie in den Hospizen traf, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Amerika. Sie liess sie ihre eigenen Nachrufe schreiben. Sie sprach mit Menschen, die den Tod vor Augen hatten und lies sich vom Leben erzählen.
Was denkt man, wenn das Leben zu Ende geht? Woran hängt das Herz? Was macht einen Menschen aus?
Von Salm lässt in ihrem Buch ganz verschiedene Menschen zu Wort kommen, über 90jährige, die auf ein langes Leben zurückblicken und junge Menschen – nicht einmal 50 – die sich dem Tod stellen müssen; erfolgreiche Manager, die Karriere gemacht haben und Menschen, die ganz normalen Jobs nachgegangen sind, sich beruflich nie mehr gewünscht haben; Singles, Ehepartner, Eltern, Kinderlose resümieren ihr Leben und jeder hat seinen ganz eigenen Blick auf die vergangen Jahre.
“Mein Leben lang habe ich immer gewartet, Gewartet auf den richtigen Mann, auf die richtigen Freunde, auf den richtigen Job”
Ein Leben in Warteschleife, verpasste Chancen, nicht verwirklichte Träume - nicht Wenige blicken auf ein Leben zurück, das nicht so verlaufen ist, wie sie es sich gewünscht haben. Einige verzweifeln daran, andere akzeptieren, dass nicht alles so geklappt hat. Mehr war nicht drin, aber das was war, war gut. Akzeptieren können, das habe ich beim Lesen gelernt, ist eine Eigenschaft, die hilft, wenn man gehen muss.
“Ich hatte ein gelebtes Leben, es war das, was ich daraus machen konnte.”
“Wie soll das alles werden ohne mich – ich habe noch so viel zu tun, zu vollenden.”
Einige Menschen blicken voll Verbitterung zurück, auf ein unglückliches Leben, auf unglückliche Beziehungen, unerledigte Dinge. Sie hadern mit sich, Verwandten und Freunden – tief einschneidende Erlebnisse haben sie geprägt, nicht gelöste Konflikte beschäftigt. Es sind diese Geschichten, die mich vor allem getroffen haben. Wie schrecklich muss es sein, so zurückschauen zu müssen und zu wissen, man kann nichts mehr ändern. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten: die verpasste Aussprache, der nicht gebuchte Afrika Urlaub, die nicht erfolgte Trennung – Dinge, die man eigentlich ganz leicht hätte erledigen können, für die jetzt aber die Zeit nicht mehr reicht.
Doch es gibt auch viele Nachrufe in diesem Buch, die davon erzählen, wie zufrieden Menschen mit sich und ihrem Leben sind, wie sie all das angenommen haben, was ihnen das Leben gegeben hat. Menschen, die in ihren letzten Tagen in sich ruhen, ja sogar fröhlich und glücklich sind – dankbar für all das, was sie erleben durften. Das sind Geschichten voller Mut und Zuversicht. Für manche spielt der Glaube eine Rolle, für andere nicht, manche glauben “danach” kommt noch was, anderen sind davon überzeugt “das war es dann”. Angst zu gehen, haben sie aber trotzdem nicht.
“Ich bin rund mit mir, das ist doch die Hauptsache. Alles ist okay so, wie es ist.”
Irgendwann kommt wohl fast jeder von uns an den Punkt, an dem er sich fragen muss
“War es das jetzt, dein Leben?”
Manche vielleicht tätsächlich erst kurz vor dem Tod, andere eventuell früher. Und es liegt dann an einem selbst, auf was man zurückblicken kann. Auf ein Leben, das wir gelebt haben oder eines, das uns gelebt hat?
“Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts mehr hat, um loszulassen. Das ist mein Wahlspruch der letzten Zeit, ich habe ihn mir über das Bett gehängt.”
5 Sterne für ein Buch über das Sterben, das vom Leben erzählt. Ein Buch, das mich tief berührt hat. Ein Buch, ja Geschichten, die ich so schnell nicht vergessen werde. Und eines ist ganz sicher, wenn ich mal das Geld für eine große Afrika Safari zusammengespart habe, dann buchen wir!
weitergegeben an Litza Menschen fassen in Kürze zusammen, was sie am Ende ihres Lebens von diesem denken. Teilweise traurig, teilweise tröstlich, teilweise sehr lustig. Wie Menschen sehr unterschiedlich mit dem nahen Tod umgehen , faszinierend
Ein wunderbares Buch! Einerseits sehr traurig, so dass bei mir auch einige Tränen geflossen sind, aber wiederum auch sehr lebensbejahend.
Mein Lieblingssatz aus dem Buch: "Wo ist bloß die Zeit geblieben, und was haben wir denn all die Jahre gemacht, in denen wir unsere Träume geträumt haben, statt sie zu leben?"