»Meine Rolle bei Depeche Mode ist die eines Staatsmannes. Ich begreife diese Band im Grunde als ein Land, dessen Politik mir obliegt.« Martin Gore im Interview mit Dennis Plauk 2009
Martin Lee Gore, geboren 1961 in Basildon vor den Toren Londons, ist seit 1980 Keyboarder, Songwriter, Gitarrist und (neben Dave Gahan) Sänger der erfolgreichen Kult-Band Depeche Mode. Mehr als 100 Millionen verkaufte Tonträger weltweit belegen eine atemberaubende Erfolgsgeschichte. Diese Geschichte ist eng mit Deutschland verknüpft: Von 1984 bis 1986 lebte Gore mit seiner damaligen deutschen Freundin Christina Friedrich in Berlin. Er war zu dieser Zeit Vorreiter einer neuen Bewegung, trug Röcke, Leder-Accessoires und schwarzen Nagellack, was damals für großes Aufsehen sorgte. Es folgten Erfolge mit Depeche Mode, aber auch Solo-Projekte, dann 1994 die Heirat mit der Modedesignerin Suzanne Boisvert, drei Kinder und eine traumatische Scheidung im Jahr 2008, die Martin Gore auch musikalisch verarbeitete. Dieses Buch ist ein spannendes Porträt einer der ungewöhnlichsten Persönlichkeiten der Popgeschichte.
Dennis Plauk, Chefredakteur des Musikmagazins Visions, traf Martin Gore und Depeche Mode mehrfach und erfuhr einiges aus seinem Privatleben. Überraschende Innenansichten eines ansonsten eher verschlossenen Musikers. Der Journalist André Boße war lange Jahre Chefredakteur des legendären Interview-Magazins Galore und schreibt heute für die Süddeutsche Zeitung, Visions und Rolling Stone.
Was hat mir das Lesen dieser Biographie letztlich gebracht?
Dank ihr konnte ich die Persönlichkeit Martin Gores recht gut erfassen und genoss auch den Einblick in die Vorgehensweise seines Songwritings. Die Analyse diverser Lieder fand ich interessant und hätte mir sogar mehr davon gewünscht. Die Auswahl der Fotos an Menge und Qualität ist geradezu lächerlich, wenn nicht gar völlig unprofessionell. Zudem erfährt der Leser kaum etwas aus Gores Kindheit, seiner Beziehung zu Eltern und Schwestern, was für mich bei jeder Lebensgeschichte, die ich studiere, eines der spannendsten Kapitel ist.
Dank der ordentlichen Darstellung der Bandgeschichte verdient dieses Werk immerhin noch drei Sternchen. Denn überzeugt hat es mich keineswegs.
I really liked it. Really clear biographical story about the group and, of course, Martin's work within it. I liked that there was no "yellow press" feeling, which aims to bring out some dirt. Though there were some personal facts, anyway the main aim of this book is to show how lucky we are to witness the history made by DM. And it nicely proves why we can with no doubt call them living legends. I personally got much knowledge about back-stories of many of the songs.
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Die Biographie von Martin L. Gore war eine gute Ergänzung zur Biografie von Dave Gahan, die ich kürzlich gelesen habe, und sie ist vor allem sprachlich besser gelungen. Spannende Einblicke in sein Songwriting und wie es sich über die Jahre verändert hat bzw. wie sich die Positionen in der Band verändert haben und das eben aus der Sicht des urspünglichen Songwriters (nach Vince Clarke) betrachtet. Auf die Analysen der Musikstücke hätte ich persönlich verzichten können.