Wunderschön einfühlsam geschriebene Memoiren zweier "Kinder" aus dem ehemaligen Ostpreußen. Die Kindheitserinnerungen aus der Zeit, bevor Ostpreußen die Auswirkungen des Krieges zu spüren bekommen kam, sind Zeugnis einer glücklichen, unbeschwerten Zeit in der ehemaligen Kornkammer Deutschlands. Die Rückblende der Flucht, erschütternd, bewegend, traurig und beeindruckend geschildert, deckt sich in vielerlei Hinsicht mit den Erzählungen meiner Mutter, die ihre Heimat zusammen mit ihrer Mutter und jüngeren Schwester ebenfalls unter dramatischen Umständen im Januar 1945 verlassen musste. Am Ende des Buches ein Interview der Tochter der Autoren mit ihren Eltern, die die Erlebnisse von damals jeder auf seine Weise verarbeitet und viele wichtige Einsichten daraus gewonnen haben - darunter, nie die Hoffnung zu verlieren, den Frieden innerhalb der eigenen Familie zu bewahren, den heutigen Wohlstand nicht als selbstverständlich hinzunehmen und dubiosen politischen Entwicklungen gegenüber achtsam zu sein und ihnen frühzeitig entgegenzuwirken.