Im dritten Essayband ihrer Werkausgabe widmen sich die Steinmüllers speziell der Science Fiction der DDR. Nach einer Einleitung und einem Überblick über die Entwicklungsetappen der SF in der DDR untersuchen sie in vier Essays die von der staatlichen Kulturpolitik verordneten Funktionsbestimmungen sowie das Geschichts- und das Technikbild der DDR-SF und geben einen Einblick in das Menschen- und Gesellschaftsbild. Sie konzentrieren sich dabei auf die fünfziger und sechziger Jahre, in denen die DDR-SF noch nicht ihre spätere Vielfalt und Qualität erreicht hatte, aber gerade mit ihrer damals relativ einheitlichen Ausprägung charakteristische – und aus heutiger Sicht merkwürdige – Eigenheiten entwickelte.
Im 3. Teil der Essay-Sammlung im Rahmen der Werksausgabe des Ehepaars Steinmüller geht es in erster Linie um die Geschichte der SF in der DDR. Im Gegensatz zum Band "Vision und Verfall - Deutsche SF in der DDR" von Hans Frey, der von einem Außenstehenden geschrieben wurde, wurde dieser Band von zwei Protagonisten der DDR-SF geschrieben, was einen ungemein privlegierten Blick auf die Geschichte der DDR-Phantastik geworfen hat. Man merkt auch beim Lesen das Bedauern auf einen reichhaltigen Schatz, der mit dem Ende der DDR teilweise verloren ging, auch wenn die Schattenseiten dieser Art des kommunistischen Gesellschaftsbildes nicht verheimlicht. Ich finde das Buch eine tolle Ergänzung zum Werk von Hans Frey...