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2001

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Nach ihrem Debüt „Vater unser“ das neue Buch von Angela Lehner: Ein großer Roman über Freundschaft und die Abgehängten in der österreichischen Provinz im Jahr 2001 – voller Komik und mit einem unverwechselbaren Sound.

Es ist das Jahr 2001, und im Tal ist alles wie immer. Die Berge sind schroff, die Touristen unersättlich, die Jugendlichen auf der Suche nach Alkohol und Abenteuern und die Eltern abwesend. Eine Zukunft hat hier keiner, am allerwenigsten Julia, die in der Hauptschule zum sogenannten Restmüll gehört, was ihr egal ist – denn für sie zählt nur eins: Hip-Hop und der Zusammenhalt ihrer „Crew“. Bis ihr Geschichtslehrer eines Tages die ganze Klasse zwingt, an einem politischen Experiment teilzunehmen, und damit eine Lawine an folgenschweren Ereignissen lostritt.

2001 ist ein Roman über Freundschaft und das Einbrechen der Weltpolitik in eine Jugend ohne Gott – geschrieben von einer der originellsten Autorinnen unserer Gegenwart.

383 pages, Hardcover

Published August 23, 2021

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About the author

Angela Lehner

5 books18 followers

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Community Reviews

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4 (1%)
Displaying 1 - 21 of 21 reviews
Profile Image for Meike.
Author 1 book4,971 followers
August 26, 2021
Lehner erzählt in ihrem zweiten Roman von Julia Hofer, die im österreichischen Touristenort Tal kurz vor dem Hauptschulabschluss steht. Die Protagonistin und Erzählerin stammt aus prekären Verhältnissen und kämpft mit Lernschwierigkeiten; statt sich mit konkreten Zukunftsplänen auseinanderzusetzen, flüchtet sie sich in die Welt des Rap. Der ehrgeizige Klassenlehrer bringt jedoch mit einem Schlag die große Welt ins verschlafene Tal: In einem Experiment sollen die Schüler*innen Persönlichkeiten verkörpern, die in der Welt des Jahres 2001 Einfluss ausüben - und schon brechen die globalen Konflikte ins beschauliche Klassenzimmer herein. Wird Julia, die die UNO aus dem Pappkarton gezogen hat, Frieden schließen, auch mit sich selbst?

"2001" ist ein anti-coming-of-age-Roman: Julia tut alles, um nicht erwachsen werden zu müssen. Gegen die Zäsuren für sie und die Welt lehnt sie sich auf - nicht zufällig endet der Roman nicht etwa im Dezember, sondern im September 2001, vor dem Fernseher (schon klar, was da wohl zu sehen ist). Die unzuverlässige Erzählerin wächst Lesenden ans Herz, doch Lehner verliert sich leider zu oft in zu belanglosen Szenen, die zwar Atmosphäre schaffen, aber die Handlung nicht vorantreiben.

Lehners große Stärke ist ihre humorvolle Sprache, die im Kontrast zu den ernsten Themen steht, die unter der Oberfläche lauern. Sie ist weiterhin eine der interessantesten jungen Stimmen Österreichs, auch wenn sie hier unter ihren Möglichkeiten bleibt.

Mehr zu diesem Roman gibt's in unserer neuen Podcastfolge.
Profile Image for Sandra.
202 reviews49 followers
October 14, 2021
Wir lesen über die 15-Jährige Julia, die in einem Skitouristen-Provinznest in Österreich im Jahr 2001 lebt. Sie macht mit ihren Freunden (ihrer "Crew") was man eben mit 15 im Jahr 2001 gemacht hat, hört die Musik, die man mit 15 damals gehört hat und gibt sich die größte Mühe, keinen Gedanken an ihre Zukunft zu verschwenden. Der Leser erlebt alles aus ihrer Perspektive und begleitet das Mädchen für die letzten sechs Monate ihrer regulären Schulzeit. In die Handlung eingeflochten wird ein Experiment des Lehrers, das die politische Bildung der Schüler fördern soll.

Das Buch hat mich gerade zu Beginn in seinem Ton und auch vom Inhalt her sehr an "Dicht" von Stefanie Sargnagel erinnert. Mit dem Unterschied, dass Sargnagel alles richtig gemacht hat und Lehner leider nicht. Sargnagel hat sich ganz auf den Charme der Coming-of-age-Geschichte und deren Protagonisten verlassen, ohne mehr als das zu wollen und ohne die Geschichte in die Länge zu ziehen. Lehner im Gegensatz dazu, schwurbelt eine politische Ebene hinein, die sich nicht wirklich einfügt. Auch ist das Buch stellenweise zu lang geraten.

Die Protagonistin Julia hat, gerade in der ersten Hälfte des Buches unglaublich viel Witz und Charme. Hier liegt eine große Stärke der Autorin und dadurch liest man das Buch zum Teil auch gerne. Leider wird der gute Humor im zweiten Teil des Buches immer slapstickhafter und einiges liest sich so albern, dass es ungläubiges Kopfschütteln bei mir hervorgerufen hat. Insgesamt bleibt das Buch daher hinter meinen hohen Erwartungen nach "Vater unser" zurück.
Profile Image for Yulo Ono.
66 reviews1 follower
February 17, 2025
Das könnte das beste Buch des Jahres für mich sein. Und es ist Februar!
Profile Image for Julie J..
608 reviews36 followers
February 15, 2023
ENGLISH VERSION BELOW
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Nach “Vater Unser” hat mir auch „2001“ von Angela Lehner ausgesprochen gut gefallen. Es ist nicht die leichteste Lektüre und sicherlich auch nicht die spannendste, aber es ist ein sehr gut konstruiertes Buch. Ein Buch für Leute, die um des Lesenswillen lesen, die sich davon faszinieren lassen, was Autor:innen erschaffen.

Die Geschichte spielt in einem ländlichen österreichischen Touristenort. Die Hauptfigur ist ein Teenager, Julia Hofer. Julia stammt aus prekären Familienverhältnissen, hat Lernschwierigkeiten und hat auch nicht gerade Freunde, die einen bildungs- und zukunftsorientierten Lebensstil pflegen.
Auslöser des Geschehens ist ein Klassenprojekt, im Zuge dessen soll jeder aus einer Box einen Zettel ziehen, auf denen Persönlichkeiten der Welt stehen, die in diesem Jahr, 2001, Einfluss auf die Welt nehmen. Die Schüler:innen sollen sich mit dieser Persönlichkeit auseinandersetzen und diese im Klassenraum darstellen, sollen deren Ansichten in Diskussionen vertreten. Ziel ist es, dass die „Problem“klasse, welche Julia besucht, dadurch Weltwissen entwickeln sollen. Spannend daran ist, dass Julia die UNO zieht. Sie weiß weder was das ist, noch hat die das geringste Interesse, sich damit zu befassen, ist zum Teil aber schlichtweg dazu gezwungen.

Der Roman wird unter den Coming of Age Romanen einsortiert. Es ist ein Anti-of-Age-Roman. Julia tut alles, um nicht Erwachsenwerden zu müssen, um sich nicht ihrer Realität stellen zu müssen, sich nicht dem stellen zu müssen, was bei ihr daheim passiert. Der Schulabschluss soll nicht näher kommen. Sie denkt über diesen nicht hinaus. Sie lebt vor sich hin, dümpelt vor sich hin, scheint keine Ambitionen zu haben, sie wartet auch auf nichts oder niemanden, sie wartet nicht darauf, gerettet zu werden. Julia scheint von der Welt vergessen worden zu sein.

Das Buch fasziniert, es berührt. Man ärgert sich auch, möchte Julia wachrütteln. Man ist von Angela Lehners Sprache in den Bann gezogen, von dem, was sie konstruiert und wie sie die Elemente der Geschichte konstruiert und zueinander stellt. Es passiert so viel und zeitgleich nichts. Es gibt Emotionen und dabei diese Art von Nicht-Emotion, ausgelöst durch Julias Apathie. Zeitgleich gibt es auch ein paar sehr unterhaltsame Stellen. Und viel zwischen den Zeilen, das eine Aussprache aber auch nicht benötigt.

Ich freue mich schon sehr, was von Angela Lehner noch kommt.

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After "Vater Unser", I also really enjoyed "2001” by Angela Lehner. It is not the easiest read and certainly not the most exciting, but it is a very well constructed book. A book for people who read for the sake of reading, who are fascinated by what authors create.

The story takes place in a rural Austrian tourist town. The main character is a teenager, Julia Hofer. Julia comes from a precarious family background, has learning difficulties and doesn't exactly have friends with an educational and forward-looking lifestyle.
The event is triggered by a class project in the course of which everyone is asked to draw a piece of paper from a box containing personalities of the world who are having an influence on the world in this year, 2001. The pupils have to deal with these personalities and present them in the classroom, represent their views in discussions. The aim is for the "problem" class, which Julia attends, to develop knowledge of the world. What is exciting about this is that Julia draws the UN. She neither knows what it is nor has the slightest interest in dealing with it, but is in part simply forced to do so.

The novel is classified under coming of age novels. It is an anti-of-age novel. Julia does everything she can not to have to grow up, not to have to face her reality, not to have to face what is happening at home. She doesn't want to get any closer to graduating from school. She doesn't think beyond that. She lives on, doesn't seem to have any ambitions, she doesn't wait for anything or anyone either, she doesn't wait to be saved. Julia seems to have been forgotten by the world.

The book fascinates, it touches. One is also annoyed, wants to shake Julia awake. You are captivated by Angela Lehner's language, by what she constructs and how she constructs the elements of the story and places them in relation to each other. So much happens and at the same time nothing happens. There are emotions and at the same time this kind of non-emotion, triggered by Julia's apathy. At the same time there are also some very entertaining parts. And a lot between the lines, which doesn't need a debate either.

I am very much looking forward to what is still to come from Angela Lehner.
Profile Image for Tatjana Bordukalo Nikšić.
276 reviews47 followers
February 14, 2024
Neobičan roman, na mahove uznemirujući, na mahove iritantan, a na mahove čak potresan.
Smješten u fiktivno tirolsko selo Dolinu, opisuje grupicu tinejdžera s kraja osnovne škole, a među njima je 15-godišnja Julia, nezainteresirana za išta osim hip-hopa i svoje ekipe. Jedini predmet iz kojeg ima dobru ocjenu je engleski (jer repa na engleskom), inače markira, pije pivo, a i pomalo je tupasta. Živi s bratom Michaelom, maturantom, a roditelja kao da nema. Razrednik, nastavnik povijesti Brandstatter, želi nezainteresirane učenike na kraju osnovne škole natjerati da prate svjetska zbivanja, pa osmisli neobičan projekt (on ga zove "eksperimentom"), ali iz toga neće izaći nešto posebno bitno. Ako ste očekivali novo Društvo mrtvih pjesnika - ništa od toga. Jedan od učenika će u finalnom obračunu povikati: "Nismo u Americi! Nismo u holivudskom filmu. Vi niste Robin Williams!"

Najjači dojam koji mi je ostao od ovog romana jest - kako je to tvrdoglavo odbijati odrasti, čak i onda kad se cijelo tvoje društvo mijenja, sazrijeva i gleda prema budućnosti? Do kraja romana Julia će, nakon iritacije, u čitatelju izazvati sažaljenje, pa i dozu empatije. Naročito kad, takva sva smotana i nezrela, zaista ostane prepuštena sama sebi. A članovi ekipe pokazat će pravo prijateljstvo na neočekivanom planu.
2001. se desio jedan od presudnih događaja novije povijesti, s kojim ovaj roman i završava. Brandstatterov eksperiment možda i nije propao - mladi će iz Doline možda ipak izaći svjesniji svijeta u koji su upravo pušteni.
Profile Image for Aki.
1,011 reviews
April 6, 2022
Auch wenn ich lange gebraucht habe, hat es mir doch gefallen. Auch wenn manches echt schwer auszuhalten war.
Profile Image for Isa.
2 reviews
March 4, 2025
Ich glaub das ist mein neues Lieblingsbuch
Profile Image for Markus Auer.
24 reviews6 followers
September 13, 2021
Sozialvoyeurismus in der Plastiklederhose

Ich werde wohl alt. Ich muss zugeben, 2001 hat meinen Nostalgienerv getroffen. Vor allem die erwähnten Artefakte der damaligen Populärkultur riefen wohlige Erinnerungen aus meiner eigenen Jugend hervor. Teilweise haben sich zwar offensichtliche Anachronismen eingeschlichen - das Wort Bro war 2001 nirgends geläufig - aber insgesamt las ich einen zwar total unrealistischen aber humorvollen Ausflug in die damalige Jugendwelt. Damit ist alles Gute erwähnt.

- 1 Stern für den wenig verschleierten Sozialvoyeurismus
Um die Lebensträume von Unterschichtsjugendlichen platzen zu sehen brauche ich kein 400 Seiten-Buch zu lesen. Eine Stunde RTLII-Nachmittagsprogramm liefert dieselbe Dosis "Na-schau-wie-arm-Gott-sei-Dank-nicht-ich". Bei einer studierten Komparatistin als Autorin wird der autobiographische Bezug endend wollend sein. Das hinterlässt den faden Beigeschmack eines Hinunterschreibens. Zwar zeigen einige Protagonisten positive Charaktereigenschaften und das Ende lässt hoffen, aber im Grunde hat man das Gefühl, dass "die da unten" selber Schuld an ihrer Misere sind, mit ihren dummen Träumen und ihrer renitenten Art.

-1 Stern für die billigen Alpenland-Klischees
Nestbeschmutzung ist das Wort, das mir als erstes einfällt, wenn ich über die Darstellung der alpenländischen Gesellschaft nachdenke. Nicht falsch verstehen, Nestbeschmutzung kann ein wichtiger Zerrspiegel sein um Missstände und Falschheiten aufzuzeigen. Hier fühlt es sich mehr wie eine Abrechnung der nach Berlin geflüchteten Autorin mit den Unzulänglichkeiten der eigenen Heimat an. Der Roman hätte genauso gut von einem Marsmenschen geschrieben worden sein, so zuverlässig werden ausgelutschte Klischees bedient, um die vorgefassten Meinungen Frankfurter Feuilletonisten zu bestätigen. Alle im Dorf heißen Brandstätter, haha lustig. Jeder mit Lederhose ist ein Nazi, haha eh klar. Die Milchfabrik als einziger Arbeitgeber im Dorf/Stadt/Ort (so klar wird das nie), haha pittoresk. Für eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Leben am Land fehlt eine Insider-Perspektive.

-1 Stern für den unklaren Stil
Das Kernproblem von 2001 ist die Unklarheit des Erzählstils. Realismus vs. Karikatur. Jeder, der am Land groß geworden ist, wird sehen, dass Realismus nicht der Anspruch der Autorin gewesen sein kann. Einerseits sind die geschilderten Probleme wie totale elterliche Vernachlässigung und ein zutiefst defizitäres Bildungssystem am Land mit den dichten sozialen Verstrickungsnetzen unvereinbar. Andererseits werden tatsächliche Problem des Milieus wie Alkoholismus, rigide Erwartungshaltungen der Eltern und Overtourism nur am Rande von Halbwitzen angerissen. Sollte es die Absicht der Autorin gewesen sein mittels avantgardistischer Überzeichnung Missstände aufzuzeigen, ergibt sich wiederum die Frage, warum dann wieder nur die alten Feindbilder aus der Mottenkiste gezogen werden. Leider oszilliert die Erzählung zwischen den beiden Stilen hin und her und versäumt dabei ein brauchbares Narrativ aufzubauen. Am Ende fühlt sich 2001 wie ein 6-stündiger Alpenland-Roast an, der in einem Berliner Literaturcafé im Zuge eines Poetryslams vorgetragen wurde. Die erste Stunde lacht man noch, aber spätestens nach der Halbzeit ist der Reiz des Profanen verflogen.

2001 lässt viele Fragen offen. Warum 2001 und nicht 2021? Warum die Unterteilung nach Monaten? Was hat Osama damit zu tun? Nichtsdestotrotz fürchte ich wird der Roman auf den Deutsch-Leselisten vieler Oberstufengymnasien landen, sei es nur um Millennial-Deutschlehrern eine willkommene Ausrede zu geben ihre Schützlinge mit den Bonmots ihrer Jugendzeit zu martern. Für Schüler ist der Roman ein Traum. Der Staccatostil und die Instagram-kompatiblen Kapitelchen sind wie gemacht für die Generation ADHS. Ein Jugendroman mit pseudohistorischem Anstrich, eine profane Anklage gegen die dörfische Kultur, ein nicht ganz ernst gemeintes Hurrah für den kleinen Mann oder aber einfach nur literarisches Putenschnitzel mit Tunke.
Profile Image for carla.
70 reviews2 followers
January 30, 2025
english review below ↴

vom klappentext her hatte ich von diesem buch eine spannende ode an den eskapismus erwartet, eine freundesgruppe, die den sozialen konstrukten ihres alpentals entkommt. auch durch den erfolg von angela lehners erstem roman wurden meine erwartungen in die höhe geschaukelt, und bedauerlicherweise kein bisschen getroffen.

„2001“ ist wahnsinnig langatmig, jedoch enden wollend spannend. knapp die hälfte des buches wird die handlung nicht vorangetrieben, es geht um partys, faulheit und apathie, jedoch zieht die protagonistin, julia hofer, keinen einzigen schluss, oder lernt gar aus ihren fehlern. auch ihre freundesgruppe nehme ich als egozentrische, unempathische truppe wahr, denen die klare aussichtslosigkeit von julias situation nicht weniger unter die haut gehen könnte. doch selbst von allen im stich gelassen, lebt die hauptfigur abgestumpft von tag zu tag, unbeteiligt am alltag und völlig indolent.

das bringt in mir die frage auf - was will mir dieser roman sagen? enttäuschenderweise hat das buch keinen höhepunkt, obwohl mein persönlicher (und der einzige grund für meinen zweiten stern) wohl die gesellschaftskritische, abschätzige rede eines mitschülers gegen ende des buches sein muss. doch leider reichen mir ein paar tadelnde veränderungsmantren gegen ende hin nicht, um die letzten 350 seiten spannender zu machen.

das buch steht ohne jegliche kernaussage da, und ich frage mich, wozu überhaupt eine jahreszahl als titel gewählt wurde. das buch ist gegliedert in monate und historische ereignisse des jahres 2001, diese haben jedoch keinen einfluss auf das leben der „crew“, oder auf die idylle des kleinen alpendorfes selbst, für mich ein nicht sehr gelungener roter faden, und unglücklicherweise auch kein sehr guter roman.

english review ↴

from the blurb, i expected this book to be an exciting ode to escapism, a group of friends escaping the social constructs of their alpine valley. the success of angela lehner's first novel also raised my expectations, though unfortunately, they were not met at all.

"2001" is incredibly long-winded, yet underwhelmingly exciting. the plot doesn't move forward for almost half of the book; most chapters talk about parties, laziness and apathy, although the protagonist, julia hofer, doesn't draw a single conclusion or even learn from her mistakes. i also perceive her group of friends as an egocentric, unempathetic bunch, who couldn't be less affected by the clear hopelessness of julia's situation. even abandoned by everyone, the main character lives from day to day, numb, uninvolved in everyday life and completely indolent.

this brings up the question - what is this novel trying to tell me? disappointingly, the book has no climax, although my personal reason (and the only reason for my second star) must be the socially critical, disparaging speech of a classmate towards the end of the book. yet unfortunately, a few reproachful mantras of change towards the end are not enough to make the last 350 pages more exciting.

the book has no core message at all, and i wonder why a year was chosen as the title in the first place. the book is divided into months and historical events of the year 2001, but these have no influence on the lives of the "crew" or on the idyll of the small alpine village itself. for me, this is not a very successful central theme, and unfortunately not a very good novel either.
Profile Image for Lesegezwitscher.
59 reviews3 followers
September 29, 2021
⛰️ Rezension ⛰️

(Werbung, da Rezensionsexemplar)

Durch den besten Literaturpodcast Papierstaupodcast habe ich von diesem Roman erfahren und wollte ihn unbedingt lesen!
Gute Entscheidung, so viel vorab.

In "2001" begleiten wir Julia Hofer. Sie lebt in Tal, einem Tourismusort in Österreich. Doch hinter der Postkartenidylle bleibt für Julia nichts übrig. Sie geht in die Abschlussklasse der Hauptschule, die sie Restmüll nennt (was schon mal stark für sich spricht...). Die Schule ist ihr egal, hauptsache sie hat ihre "Crew" und die Musik (Julia möchte Rapperin werden). Einen Gedanken an ihre Zukunft verschwendet sie nie, sie lebt im Hier und Jetzt. Doch dann kommt ihr Lehrer auf die Idee ein Experiment zu starten, in dem die Schüler:innen jeweils eine wichtige Person im Jahr 2001 ausgelost bekommen, die sie im Laufe des Unterrichts verkörpern sollen. Und so kommt nicht nur Politik in die Klasse hinein, sondern auch in Julias kleine Welt und verändert alles.
⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️
Was hat die Autorin da für eine fantastische Stimme erschaffen! Dieses Buch thematisiert so viel, verpackt in einer teils ironischen, derben Sprache, einiges lässt sich hervorragend zwischen den Zeilen lesen.
Julia ist eine verlorene Persönlichkeit, die ihren Bruder so liebt, er sie aber verletzen muss, um sich selber zu retten. Julia und auch ihre Crew sind von Ausgrenzung betroffen, fallen durchs Raster; die Eltern spielen keine Rolle und das sagt schon viel aus.
Die Crew muss sich mit der Globalisierung auseinandersetzen und werden mit Rassismus konfrontiert. Ich habe mein Herz an diese Jugendlichen verloren und besonders an Bene♥️.
⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️
Ein sehr feines, politisches Buch, was sich aber wunderbar lesen lässt!
Eine große Empfehlung!
⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️

Danke an Hanserliteratur für das Exemplar ♥️
Profile Image for Mr. P.
302 reviews
June 20, 2023
Eine ernüchternde Bestandsaufnahme einer hoffnungslosen Jugend, alles andere als nüchtern verfasst

Die große Stärke des Romans liegt zweifelsohne an der Ich-Perspektive der Protagonistin. Die hoffnungslos unmotivierte und neurotische Schülerin wird wiederholt aus ihrem Freundeskreis - ihres Clans - darauf hingewiesen, dass sie 'jetzt endlich mal weitertun muss'. Sprich, ihr Leben in die Hand nehmen, lernen, die Schule bestehen und sich die Chance auf einen vernünftigen Job nicht verbauen.
Und doch macht sie genau das das ganze Buch lang nicht. Sie bekommt den Arsch nicht hoch, gerät immer wieder in Schwierigkeiten und tief drinnen bemitleidet sie sich selbst so sehr, dass sie vor sich selbst und ihrer Zukunft davonläuft.

Und so deprimierend das jetzt hier klingt - irgendwie funktioniert das Konzept des Buches (für mich). Bis zum Ende möchte man die Hoffnung nicht aufgeben, dass sie doch noch irgendwie die Kurve kriegt. Denn irgendwie sympathisch wird die Protagonistin ja schon gezeichnet. Und kann einem allein dafür schon leid tun.

Und vielleicht, ja vielleicht, wird am Ende ja doch alles gut. Irgendwie..
Profile Image for Aus Liebe zum Lesen.
269 reviews8 followers
October 1, 2021
Wie alt wart ihr 2001? Ich war genauso alt wie die Protagonistin in Angela Lehners Roman „2001“, nämlich 14/15 Jahre und entsprechend schnell war ich mitten im Geschehen.

Julia wächst im österreichischen Städtchen „Tal“ auf. Neben der Rapmusik bilden vor allem ihre Freunde, die „Crew“ ihren Lebensmittelpunkt. Ihre Hauptschulklasse wird „Restmüll“ genannt und entsprechend behandelt, sodass es nicht verwundert, dass Julia keinen Bock auf Schule und auch keinen Plan für ihr Leben hat. Doch als ihre Clique anfängt zu bröckeln, muss sich auch Julia etwas überlegen.

Angela Lehner schreibt über Jugendliche am Rande der Gesellschaft, Eltern, die sich nicht kümmern, die Trostlosigkeit des Alltags, fehlende Zukunftschancen, ein System, das lange nicht für jeden einen Platz bereithält. Durch ein Schulprojekt findet außerdem die Weltpolitik angerissen. Die Sprache ist dabei an die Ich-Erzählerin angepasst, jugendhaft, manchmal (zu) derb, österreichisch.

Auch wenn ich in ganz anderen Verhältnissen aufwachsen durfte, hat es die Autorin geschafft, mich sofort in die Geschichte hineinzuziehen, was nicht zuletzt an den erwähnten und teilweise zitierten Liedern liegt. An einigen Stellen war mir die Handlung ein bisschen zu übertrieben, während andere Stellen ein bisschen langatmig geraten sind. Dennoch war es für mich ein Lesevergnügen.

2001 ist eine Milieustudie ohne erhobenen Zeigefinger und ein Coming-of-Age-Roman, der sich vor allem für diejenigen lohnt, die in diesem Jahr jung waren und zusammen mit Julia und ihrer Crew nochmal in die eigene Jugend zurückreisen können.

Die (ziemlich Hip-Hop-lastige) Playlist zum Buch gibt’s übrigens bei Spotify.
Profile Image for Elisa.
161 reviews3 followers
September 12, 2021
Insgesamt gut, doch anders, als das Buch letztlich vorgibt: Nach dem Klappentext würde man so etwas wie »Die Welle« erwarten, nur in einer anderen Zeit und mit einem anderen Setting. Aufgrund dieser Annahme freute ich mich lange auf den dramatischen Wendepunkt, der deutlich subtiler begann als gedacht – und (für mein Empfinden) leider auch nicht zum Höhepunkt kam. Keine Frage, der politische Input ist da und die Figuren sind ziemlich stark. Allerdings handelt es sich im Großen und Ganzen doch eher um einen einfachen Coming-of-Age-Roman, der zwar gelingt, aber (zumindest bei mir) eine andere Erwartungshaltung aufgebaut hat.
Profile Image for Estrelas.
932 reviews
October 3, 2021
Julia und ihre Crew befinden sich im Jahr 2001 in der Abschlussklasse einer Hauptschule. Das Schuljahr wird geprägt durch ein Experiment, bei dem jeder Schüler in die Rolle einer politischen Figur schlüpft.
Wir begleiten die Jugendlichen in der Perspektivlosigkeit, die ihr Leben in einem österreichischen Bergdorf bietet. „Machen wir uns nichts vor: Wir alle haben genau ein Paar Schuhe, und das tragen wir bis zum bitteren Ende.“ Eltern oder Lehrer sind ihnen keine große Hilfe, bleiben abwesend oder haben eigennützige Ziele. Noch nicht einmal das Rollenspiel, das eigentlich originelle Element der Handlung, ändert daran irgendetwas.
In diesem Roman steckt eine ganze Playlist der Musik der Zeit, ein Streifen der Weltpolitik und österreichische Umgangssprache. All das ist gut herausgearbeitet und sprachlich passend umgesetzt worden. Ich habe das Buch gern gelesen, aber mir fehlte der Knall… dass das Experiment etwas mit den Schülern macht.
Profile Image for Johann.
232 reviews3 followers
February 25, 2023
Ein sehr außergewöhnlicher Roman, in dem die Jugendzeit einer Clique in einer Kleinstadt in Österreich sehr einfühlsam beschrieben wird. Es ist beinahe eine Art Tagebuch des Jahres 2001, in dem die Schulkinder über Geschichte lernen, deren Probleme ohne Eltern beschreiben, bis hin zum Höhepunkt, wo die Anschläge auf das World Trade Center passieren.
Profile Image for Christin Tewes.
Author 5 books1 follower
November 17, 2021
Ein bisschen zäh, aber damit passend zur Lebensphase der Protagonisten. Gute Idee, schöne Austriazismen. "Vater Unser" fand ich unterhaltsamer.
5 reviews
April 3, 2022
Österreichische die welle

Stellenweise bisschen nostalgisch geworden und mich an schöne erlebnisse meiner jugend erinnern lasssn deshalb 4 Sterne
Profile Image for Valentin Spörk.
133 reviews
November 5, 2024
Das Ende hat mir nicht gefallen. Aber die ganzen Anspielungen udn Gimmicks "von damlas" haben genau ins Schwarze getroffen.
98 reviews1 follower
June 29, 2023
Unterhaltsame Zeitreise. Eine Geschichte von Freundschaft, Jugend und Zukunftsängsten.
Displaying 1 - 21 of 21 reviews

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