Das Klirren des Glascontainers, eine nächtliche Fahrt mit der Straßenbahn, ein Schuh, ein Wecker, ein Giebel – in Odile Kennels Gedichten sind es die alltäglichen Ereignisse und Dinge, in denen die Erfahrung von Transzendenz aufblitzt, »für einen Moment, und nur weil wir es wollen«. In einer Mischung aus Reflexion und Staunen erkundet Odile Kennel unsere Existenz, scheut Themen wie Liebe und Sterben nicht, lässt aber auch Taschendiebe oder Meteorologen zur Sprache kommen. Ihre Gedichte, mal erzählend, mal sprachverspielt, immer getrieben von Rhythmus und Klang, eröffnen einen überraschenden, frischen Blick auf unsere Gegenwart.
Ich war schon von Odile Kennels Roman begeistert, und wollte unbedingt ihre "lyrische" Seite entdecken. Zahlreiche Themen werden behandelt, und zwar sehr fein. Die Art, wie Kennel fühlt, wie sie die Sprache zur Musik macht, wie sie Welt betrachtet... all das ist sehr schön... Und meine Wörter scheitern daran, die Glücksgefühle, die ich bei der Lektüre empfunden habe, weiterzuleiten...