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Strategeme - Lebens- und Überlebenslisten aus drei Jahrhunderten

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Die Berühmten 36 Strategeme der Chinesen - lange als Geheimwissen gehütet, erstmals im Westen vorgestellt.

1264 pages, Hardcover

First published April 1, 2000

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Harro von Senger

28 books2 followers

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Displaying 1 - 3 of 3 reviews
Profile Image for Tristram Shandy.
877 reviews265 followers
October 23, 2025
“Die Akazie schelten, dabei aber auf den Maulbeerbaum zeigen“

Solche und ähnlich malerische Namen tragen viele der 36 von den Chinesen kategorisierten Strategeme, die Harro von Senger in seinem umfangreichen Buch Lebens- und Überlebenslisten aus drei Jahrtausenden: Strategeme systematisch analysiert und anhand vieler Beispiele, nicht nur aus der chinesischen Geschichte und Literatur, vorstellt. Das oben genannte Strategem besteht darin, eine Kritik gegen A nicht direkt anzubringen, sondern dies zu tun, indem man etwa den niedrigrangigen B (vielleicht einen Untergebenen As) attackiert oder aber C in den Himmel lobt, der ganz anders als A ist. Im Deutschen würde man sagen: Den Sack schlagen, aber den Esel meinen. – Diese Strategie kann wiederum einem Gegenüber zu dessen Schaden untergeschoben werden, indem man eine Aussage absichtlich falschversteht, um ihren Urheber zu diskreditieren, ein gerade in der heutigen Zeit gern genutztes strategisches Vorgehen, das auch in der chinesischen „Kulturrevolution“ häufig angewandt wurde.

Harro von Senger attestiert der westlichen Kultur eine gewisse Listenblindheit, die darin besteht, daß man hier, anders als in China, zwar durchaus auch mit List und Tücke vorgeht, aber kein Gespür für die Ausdifferenzierung des dafür zur Verfügung stehenden Werkzeugkastens entwickelt hat. Anders als die Europäer, die eine Finte, einen Trick oder eine Strategie zwar nutzen, aber nicht näher bezeichnen, gelingt es den Chinesen häufig, ein listenreiches Vorgehen genau zu benennen und zu kategorisieren. Außerdem sei, so von Senger, die Anwendung von List in der westlichen Welt in aller Regel eher als unehrlich oder unehrenhaft verpönt, während man in China diesbezüglich eine neutralere Einstellung habe. So können Strategeme ja auch als Abwehr- oder Vorbeugungsmaßnahmen gegen feindliche Handlungen verstanden werden und eine gewaltsame Auseinandersetzung vermeiden oder abmildern, auch wenn gerade der Krieg ein guter Nährboden für den Einsatz von Strategemen sei. Nicht immer müsse darüber hinaus eine List mit einer handfesten Lüge einhergehen, wenngleich vieles auf dem Erwecken eines falschen Scheins beruhe.

Sehr gelungen ist die Fülle von Beispielen, die der Verfasser jedem der von ihm zuvor analysierten 36 Strategeme zuordnet, denn diese verblüffen und unterhalten nicht nur, sondern sie veranschaulichen zum einen die Vielzahl der Möglichkeiten, ein Strategem anzuwenden – und zeigen mitunter auch, wie und warum es schiefgehen kann. So könne das Selbstverletzungsstrategem nur dann gelingen, wenn man es mit einem Gegner zu tun hat, der nicht bar jeder menschlichen Regung ist oder auf seinen Ruf nicht zu achten hat (wie etwa im Falle Gandhis und der Briten) und wenn das Opfer, das man bringt, nicht größer ist als der Nutzen, den man sich davon verspricht.

Beim Lesen dieses Buches ist mir zum einem klargeworden, daß ich selbst durchaus ein recht listiger Mensch bin, denn in vielen Situationen greife ich automatisch zu dem ein oder anderen Strategem, ohne dies bislang genau benannt haben zu können. Natürlich nur, um Gutes zu bewirken – das versteht sich von selbst. 😉 Zum anderen glaube ich, daß die Lektüre dieses Werkes meinen Blick dafür geschärft hat, wie Menschen in meinem Umfeld oder auch die Medien gewisse Strategeme anwenden, um ihre Ziele zu erreichen, und ihnen somit nicht mehr so leicht auf den Leim gehe.

Doch auch, wenn ich mir dies nur einbilden und so dumm geblieben sein sollte, wie ich vor der Lektüre war, so habe ich mich durch die vielen Beispiele doch immerhin sehr gut unterhalten lassen.
Profile Image for Dmitry Borisoglebsky.
14 reviews
October 29, 2025
The 36 Stratagems is a collection of Chinese proverbs on political and military cunning that requires cultural context for interpretation. This context is best provided through numerous anecdotes. Harro von Senger compiled these anecdotes into two large volumes: the first covering Stratagems 1 to 18, and the second covering 19 to 36. These extensive volumes feature diverse examples, ranging from historical military actions to modern political maneuvers. Reading them thoroughly allows one to understand the 36 individual stratagems. However, von Senger's work omits the underlying semantic structure: the "magical number 36," which organizes the stratagems into six thematic groups of six. I'm curious why this structural element of the collection was skipped.
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