Das philosophische Verhaltnis von Michel Foucault zu Martin Heidegger ist eines der grossen Ratsel des 20. Jahrhunderts. Einerseits ist Heidegger fur Foucault, wie er in einem Interview bekennt, "stets ... der wesentliche Philosoph gewesen." Andererseits fehlt eine systematische Auseinandersetzung Foucaults mit Heidegger, mit der diese Aussage gepruft und konkretisiert werden konnte. Zwar gibt es gemeinsame Beruhrungspunkte (z. B. Kant, Nietzsche), die in der Forschung bereits breit diskutiert wurden. Eine Gesamteinschatzung des Verhaltnisses der beiden Denker steht jedoch weiterhin aus.In seiner Arbeit vergleicht Daniel-Pascal Zorn beide Denker anhand einer - im Band Entwurf einer Komparatistik reflexiver Figurationen in der Philosophie entwickelten - immanenten Vergleichsmethode. Er zeigt, dass Foucault und Heidegger gleichermassen von reflexiven Problemlagen ausgehen und ahnliche Losungsstrategien verfolgen. Im Vergleich beider Denkentwicklungen wird aber auch deutlich, wie Foucault die dialektischen Fallstricke vermeidet, die Heideggers Denken zeitweise und in manchen Hinsichten auch endgultig in die Irre fuhrten. Mit einem Vorwort von Peter Trawny Die Arbeit wurde mit dem Dissertationspreis der Eichstatter Universitatsgesellschaft 2015 ausgezeichnet.