»Der Mensch ändert sich nicht«, sagt Felix, hedonistischer Titelheld in Christoper Wurmdoblers neuem Roman. Vielleicht hat er recht, der Felix. Nur dass er zu Beginn der Geschichte noch nicht weiß, dass er immer schon ein anderer war …
Eine Erzählung über queere Identitätsfindung im langen 20. Jahrhundert, über heimliche Beziehungen und spätes Glück, zwischen Wiener Nachkriegsmief und kalifornischem Camp, voller überraschender Wendungen und unerhörter Begebenheiten.
Mit Felix Austria gelingt Christopher Wurmdobler ein vielstimmiges Plädoyer für die Überwindung der Scham und den Mut zur Wahrheit in schwierigen Zeiten. Ein ebenso unterhaltsamer wie nachdenklich machender Roman über das Politische der Liebe und die Kraft des Erzählens.
Mit der Eingangsszene hat mich der Autor als Leser sofort für den Roman gewonnen und ich bin dann neugierig geblieben, wie sich das Leben des zunächst jugendlichen Abenteurers entwickeln wird. Obwohl ich kein großer Freund der Zirkusleben-Romantik bin und diese doch ein wichtiger Teil des Romans ist, hat es mich dann doch nicht gestört. Vor allem im ersten Teil waren mir wichtige Wendepunkte ein wenig zu milde dramatisiert und zu schnell hinweggegangen, mit Felix bin ich anfangs nicht so ganz warm geworden, aber durch den zweiten Teil war ich schnell wieder versöhnt und es hat mir immer besser gefallen und der Hauptcharakter ist immer greifbarer geworden. Es gibt zahlreiche Querverweise auf die Zeitgeschichte, ohne sie groß erklärend auszubreiten und dennoch war mir als Leser die Bedeutung sofort klar. Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen, ein runder gelungener Roman.