Wenn ein einziger Moment alles verändert …Berlin in den 1920er Evelyn ist gelangweilt von ihrem Dasein als Hausfrau und Mutter an der Seite ihres nüchternen Ehemanns, einem Richter, der den Akten mehr Zeit widmet als seiner Frau. Als sie den jungen Amerikaner Frank kennenlernt, ist es um ihre Contenance geschehen. Verlangen, Leidenschaft und eine unstillbare Sehnsucht nach Leben – Evelyn wird von ihren Gefühlen übermannt und stürzt sich in eine schwindelerregende Affäre. Sie folgt Frank für ein Wochenende nach Paris – und setzt damit alles aufs ihre Ehe, ihre Familie, ihre bürgerliche Existenz. Doch ist sie für Frank mehr als nur ein Zeitvertreib?
Vicki Baum (penname of Hedwig Baum) was born in a Jewish family in Vienna, Austria. She moved to the United States in 1932 and when her books were banned in the Third Reich in 1938, she started publishing in English. She became an American citizen in 1938 and died in Los Angeles, in 1960.
Das Beste an diesem Roman sind die drei Perspektiven (Er, Sie und der (Ehe)Mann) die es ermöglichen, ein tieferes Verständnis für jede der Hauptpersonen zu entwickeln (eine vierte Perspektive 'Marianne' wäre vielleicht auch noch interessant gewesen). Eva Droste, anämische Gattin eines aufstrebenden Landgerichtsrates, führt seit ihrer Kindheit ein behütetes Leben. Etwas Aufregung bringt der Besuch eines attraktiven amerikanischen Geschäftsmanns im Tennisclub. Es bleibt bei einem Flirt und ein bisschen Knutschen - bis Frank Tage später aus Paris anruft und sie um ein Rendezvous bittet. Unerwarteterweise lässt Eva tatsächlich Mann und Kinder zurück und stürzt sich kopfüber in diese Affaire. Alles sehr sachlich und dezent beschrieben, mit melancholischem Unterton. Wie 'stud. chem Helene Willfüer' für meinen Geschmack etwas zu sehr aus der Zeit gefallen, aber wenigstens existiert hier mit Marianne eine weitere, viel zeitgemäßere Protagonistin.
In den 30er Jahren treffen in Berlin der Amerikaner Frank und die Deutsche Evelyn bei einer Party zusammen. Frank fordert Evelyn, die gemeinsam mit ihrem Mann Kurt, einem aufstrebenden Richter, das Fest besucht, zum Tanz auf, später kommt es zu einem kleinen Techtelmechtel im Bootshaus. Als Frank aufbrechen muss, um seinen Zug zu erwischen, schlägt Evelyns forsche Freundin Marianne vor, ihn zum Bahnhof zu begleiten.
Zwei Tage später erhält Evelyn einen Anruf aus Paris. Frank fragt, ob sie sich spontan dort mit ihm treffen möchte. Und da tut die schüchterne, entscheidungsschwache, kränkliche Evelyn etwas völlig Unerhörtes - sie lässt Mann und Kinder alleine, behauptet, ein paar Tage in Mariannes Landhaus verbringen zu wollen, und reist zu Frank nach Paris.
Das Besondere an diesem Buch ist, dass jeder der fünf oder sechs Tage der Handlung dreimal erzählt wird, jeweils aus Franks, Evelyns und Kurts Perspektive, drei Menschen, die kaum verschiedener sein könnten. Frank ist ein geschäftlich erfolgreicher Lebemann, der sich mit zahlreichen Europäerinnen vergnügt, während seine Frau in ihrer Villa in den USA sitzt. Evelyn leidet immer noch an den Nachwirkungen einer schwierigen Geburt und ist ziemlich unfähig, ihren Alltag mit Kindern, Ehemann und Haushalt zu organisieren, von Haus- und Kindermädchen fühlt sie sich ständig verunsichert und hat dauernd Versagensängste. Kurt ist zielstrebig und rechtschaffen, ein guter Richter, der jedoch auch manchmal Angst vor seiner Verantwortung verspürt, und manchmal fragt er sich, warum er nicht die intelligente und belesene Marianne geheiratet hat ...
Durch ihre Art, das Erlebte zu schildern, werden die drei Personen ziemlich gut charakterisiert - aber sie entpuppten sich als Menschen, die mich nicht wirklich berührt haben. Frank war mir zu oberflächlich, Kurt zu langweilig (aber neben Marianne noch am sympathischsten) und Evelyn, nun ja ... mit solch alltagsuntauglichen Jammerpflänzchen, deren hervorstechendste Fähigkeit darin besteht, alle naselang in Ohnmacht zu fallen, kann ich nun mal wenig anfangen. Statt die einzige spontane Entscheidung ihres Lebens dahingehend zu treffen, sich mit einem Windhund einzulassen, hätte sie sich lieber mal einen vernünftigen Arzt gesucht, ihre Schwäche überwunden und versucht, endlich ihr Leben in den Griff zu kriegen *grml*
Hinzu kam noch eine doch oft ziemlich angestaubt wirkende Sprache und teils auch ebenso angestaubte Denkweise. Ehrlich gesagt war ich relativ froh, als ich mich dem Ende näherte, das dann sogar noch mal mit einer großen Überraschung aufwarten konnte (obwohl ich die Auflösung schon fast ein bisschen zu einfach fand).
Like every book by this author I've read, this is an interesting and engaging story. In and of itself, the subject is nothing new: basically, it is a story of adultery, but Baum manages to tell it in a distinctive way. Right at the beginning, Evelyne, who is happily married to a very nice guy, Judge Droste, falls head over heels in love with an American businessman passing through Berlin. At first she doesn't even realize that Frank is married, and has a stable liaison as well as one-night-stands whenever he can. This, however, doesn't make him a complete cad. Evelyne's waif like grace and general helplessness do touch him deeply, and in his own way, he falls in love with her. With the help of her husband's former mistress Marianne, a successful architect who has taken her under her wing, Evelyne sets out for Paris at Frank's summons. Within a few hours, Evelyne understands there is no future with Frank, but chooses to sleep with him regardless. Baum isn't the first writer to comment sensitively on the differences between what men want and what women want, but she does it so well that this story has an incredible freshness to it. Having said that, i was a bit disappointed with the ending, that has Evelyne killed in an airplane accident on her way home from Paris to Berlin. It seems a bit facile to me to kill off the heroine rather than tie up the loose ends in a more original fashion. However, I accept that Baum wanted to concentrate on what happens when a decent wife falls in love elsewhere, and leave it at that. One of the strength of the novel is the characterization of Frank as a genuinely nice guy who can nonetheless simultaneously long for his wife, greet his new lover and calculate profit margins on the crates of California oranges he is trying to launch on the French market. In the parallel story, Judge Droste goes to great pains to find out the truth about the murder of an old woman, and prevent a loving wife from going to prison instead of the real culprit, who, of course, is none other than her husband.
Старая, как мир, история. Любовный треугольник: он (американец Фрэнк, приехавший по делам в Европу), она (Эвелина, скучающая жена) и муж (судья Дросте, погружённый в процессуальные дела).
Вики Баум использует оригинальный приём повествования, когда один и тот же день, одни и те же события читатель проживаем вместе со всеми тремя героями и может увидеть точку зрения каждого в отдельности. Этот писательский ход усиливает степень трагичности сюжета многократно. Так, например, что для одного персонажа рядовая, ничем особенно не примечательная встреча, для другого — неповторимый, удивительный, трогательный момент близости.
Надо ли говорить о том, что коммуникация между главными действующими лицами абсолютно поломанная: они не видят, не слышат и не чувствуют друг друга. И при этом играют в любовь. По большому счёту, никто из них по-настоящему не испытывает этого чувства к другому. Каждым движут любые другие мотивы, кроме любви. Только обличить свои скрытые движущие силы кто-то не может, а кто-то не хочет.
И поэтому мне не жаль никого в этой истории. Всё случилось именно так, как и должно было случиться. И все остались на своих местах.
Nicht so gut wie Menschen im Hotel, aber trotzdem sehr gut zu lesen. Meine Edition ist hier leider nicht zu finden, sah aber weniger kitschig aus als die hier abgebildete, und kitschig ist es auch tatsächlich nicht. Ein Ehepaar, das sich gut versteht, aber nicht viel zu sagen hat, ein Amerikaner auf Geschäftsreise, und ihre Begegnung bringt vieles durcheinander. Das Buch folgt diesen Veränderungen abwechselnd aus den Blickwinkeln aller Beteiligten und identifizieren kann man sich mit allen - oder keinem.