Eine repräsentative Auswahl aus Heinrich Heines vier großen vom frühen "Buch der Lieder" über die "Neuen Gedichte" bis zum "Romanzero" und den späten Gedichten. Ein ausführlicher Kommentar bietet Informationen zur Entstehung der Gedichte, zu zeitgenössischen Bezügen und Hintergründen sowie Worterläuterungen.
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Christian Johann Heinrich Heine was one of the most significant German poets of the 19th century. He was also a journalist, essayist, and literary critic. He is best known outside Germany for his early lyric poetry, which was set to music in the form of Lieder (art songs) by composers such as Robert Schumann and Franz Schubert. Heine's later verse and prose is distinguished by its satirical wit and irony. His radical political views led to many of his works being banned by German authorities. Heine spent the last 25 years of his life as an expatriate in Paris.
Jedes Mal, wenn ich einen Autor lese, welcher seine Meisterwerke nicht in Englischer Sprache abgefasst hat, wird mir klarer, dass von allen Wissenschaften, die unter einer Universalsprache, wie es Englisch nun einmal ist, geführt werden, die Literaturwissenschaft sicherlich am meisten leidet. Die Spärlichkeit von Online Diskurs aber auch akademischen Werken über Schiller, Heine, Novalis und selbst Goethe (wenn man Werther und Faust ausschließt) im Vergleich zu Austen, Dickens oder Melville, macht mich schon seit geraumer Zeit recht sauer. Jedenfalls, meinen persönlichen Groll gegen sprachlich bedingte literarische Voreingenommenheit bei Seite lassend, sollte ich nun meine Meinungen zu Heines lyrischem Werk geben. Was mir insbesondere an Heine gefällt ist die Einfachheit seiner Gedichte (das weiß ich insbesondere zu schätzen, nachdem ich mit Hofmannsthal anfing und vollkommen verzweifle). Direkt beim ersten Lesen kriege ich eine sich wenigstens ein Bisschen der Wirklichkeit annähernde Ahnung dessen, was mir der nette Herr H. wohl sagen möchte. Natürlich muss ich nebenbei Google offen haben, um alle die Menschen nachzuschlagen, welche der lustige Mann gerne verspottet. Aber das ist eher spaßig als nervig, denn zusammen mit einem Schmunzeln, brachte mich diese beiläufige Recherche dazu, wirklich viel über die Zeit der Restauration, des Vormärzes und der Revolution zu lernen. Ganz davon abgesehen sind auch die weniger politischen und mehr introspektiven Gedichte, insbesondere gegen Ende des Schaffens von Heine, sehr profund und schön. Das Frühwerk ist mit seinen Liebesgedichten etwas leichtere Kost, eher die Vorspeise zum Hauptgericht (wie es Heines grübelnde Dichternase ausdrücken würde) aber trotzdem sehr unterhaltsam. Wenn man sich jedoch einige Vertonungen Schuberts oder Schumanns anhört, wird diese Vorspeise sehr schnell zum Hauptgericht, dessen bloßer Geruch einem so eine starke Gänsehaut gibt, dass man denkt man lebe in diesen Gedichten selbst. Man kann über das ganze lyrische Werk eines Autors freilich bei Weitem mehr sagen, aber ich belasse es bei dieser zusammenfassenden Schilderung meiner Empfindungen. Die Gedichte sind sehr zu empfehlen.
PS. Mir fällt grad´ auf, dass ich nicht den Romanzero erwähnt habe, also tu´ ich das noch mal hier. Oh mein Gott. Der Romanzero ist absolut wundervoll, die langen historischen Gedichte sind unglaublich, Karl I. der seinen Henker einschläfert, ein Disput zwischen Rabbinern und Kapuzinern in einer Spanischen Kampfarena, ein weißer Elefant der sich einfach nach Liebe sehnt und so vieles mehr. Herrlich, einfach nur herrlich. Meiner Meinung nach der beste Gedichtzyklus von Heine und zusammen mit Atta Troll und Deutschland ein Wintermärchen die besten lyrischen Werke dieses Schriftstellers.