Sun and his white-tailed dog Shiro love spending their days outdoors, exploring nature together. Every year, they look forward to early fall, when shiny red apples start to grow in the orchard near their house. While on their latest adventure, they meet a curious little creature called Polka-Dot Snake - a slithering friend who happens to love apples even more then them.
Liebevoll illustriertes Kinderbuch mit einer sehr schönen, ruhigen, unaufgeregten Geschichte. Es passiert natürlich nicht wahnsinnig viel in dem Buch, aber wir machen einen kleinen, feinen Ausflug in einen Obstgarten und beobachten die Natur und Tiere.
„Sun und Shiro und die gelb gepunktete Schlange“ ist eine sanft erzählte, im besten Sinne undramatische Naturgeschichte für kleine Zuhörer*innen. Wir erleben mit dem Jungen Sun kleine Momente des Alltags, laufen durch den herbstlichen Garten und den Wald, lernen seine Hündin Shiro kennen und lassen Drachen steigen. Die Schlange Polka frisst sich liebend gern mitten durch die heruntergefallenen Äpfel und bleibt dabei stecken. Jetzt wird Suns Hilfe gebraucht...
Die Rahmenhandlung um den Jungen und seine tierischen Begleiter fließt ruhig dahin und hat doch einen kleinen Höhepunkt und ein gutes Ende. Die eigentliche Hauptrolle dieser 'Draußen-Geschichte' spielt hier ohnehin die Natur bzw. wie selbstverständlich das Kind die Farben des Herbstes wahrnimmt und die Tiere beobachtet. Marienkäfer, Schweine, Vögel, Gänse gehen im Garten ein und aus. Das alles wird in sprachlich eher einfachen Sätzen erzählt, die trotzdem einen feinen Humor aufweisen: „Das ist Shiro, Suns allerbeste Freundin. / Shiro bedeutet „weiß“ auf japanisch. / Shiro liebt es, im Wald herumzulaufen. Immer wenn sie sich verläuft, sucht Sun einfach nach der weißen Spitze an ihrem braunen Schwanz.“ Überhaupt könnte man über die Bedeutung von Namen mit Kindern wunderbar philosophieren: Nicht nur der Name des Hundes hat hier eine Bedeutung, sondern auch der Name des Jungen (Sonne), sein Familienname (Wunder), die Name der Schlange (Polka). Passend zum Inhalt wird ein langsames, achtsames Vorlesetempo unterstützt durch eine klare Aufteilung der Seiten (pro Seite meist 2/3 Bild, 1/3 Text) und die Schriftgestaltung, die zwischen den Sätzen oft Zeilen frei lässt und die Namen fettdruckt. Die collageartigen Illustrationen von Hiyoko Imai haben eine ganz besondere Wirkung. Sie erinnern in ihrer minimalistischen Gestaltung auf den ansonsten weißen Seiten an Eric Carles Bilderbücher, beschränken sich aber auf wenige Naturfarben. Wer gern nachvollziehen möchte, wie die Künstlerin ihre Collagen für das Buch und andere Werke aus kleinsten Papierteilchen, Filz u.ä. erstellt hat und vielleicht selbst kreativ werden möchte, dem sei ein Besuch auf der Internet-Seite (hiyokoimai.com) empfohlen - eine faszinierender Einblick in künstlerische Gestaltungsprozesse, so minimalistisch gestaltet wie das Buch.