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Die Hölle, dachte Ada, ist das anhaltende Warten auf Besserung, das Verharren im eingekopften Wartezimmer.

„Die Stadt ist fast leer“, sagte Juri auf einmal, und leise: „Als würde es so etwas wie Aufregungen gar nicht geben, als würden wir uns die Tage und den Lärm und überhaupt die ganzen Verwicklungen nur ausdenken.“ Und ein wenig später und noch leiser sagte er: „Das ist schön.“

Und wenn schon, dachte sie, das alles hatte so lange nichts zu bedeuten, wie keiner von beiden eine Bedeutung aussprach, und es gab keinen Grund, warum einer von beiden dieses Schweigen hätte brechen sollen, zu schön war dieser Schwebezustand aus noch blassen Möglichkeiten, als dass einer von ihnen es darauf angelegt hätte, ihm zu schaden mit sorgsam zurechtgelegten Worten.

Ada legte sich unter die schlafwarme Decke. „Dein Fenster ist noch auf“, sagte sie leise, „es regnet ins Zimmer.“ „Ich weiß“, sagte Juri. Und keiner von beiden stand auf, um es zu schließen.

Ich mag den Schreibstil und die eindrucksvolle Beschreibung der Ängste, die der Protagonistin die Luft nehmen. Auch die Nebenrollen sind sympathisch.

In der Onleihe meiner Bibliothek habe ich - dank deren schöner Cover - einige Bücher wiederentdeckt, die ich noch lesen wollte, wie Wurfschatten. Es verspricht dank interessanter Kapitelüberschriften und Sätzen wie Folgendem gute Unterhaltung: "Das kam öfter vor in letzter Zeit, dass ihre Vorhaben sich in ihren Gedanken verhedderten."

Dr. Who und die Daleks - eine unendliche Geschichte, von der ich wohl nie genug kriege. Dr. Who lesen ist sogar fast so gut wie Dr. Who schauen. Letzteres ist mir jedoch lieber, auch wenn diese Kurzgeschichten eine nette Abwechslung sind.

Juli. Eine eigenartige Frau mit erstaunlichem Wissensgedächtnis. Irgendwie mochte ich die kleinen Wissensfetzen, die Zitate. Nun ist es vorbei. Leider viel zu schnell. Genau wie alles, was wirklich gut ist.

Schon seltsam. Das Buch lag eine ganze Weile herum. Doch der tote Vogel auf der ersten und einzigen gelesenen Seite ließ mich einfach nicht los. Ich wollte wissen, was mit ihm passiert. Eine Taube - ich mag keine Tauben und trotzdem. So ist das Buch. Es tut weh, es schneidet tief, aber ich lese weiter. Bücher sind die Axt für das gefrorene Meer in uns, nicht wahr?

Ich geb's auf. Wenigstens habe ich eine Rezension von jemandem gefunden, dem es genauso mit dem Buch ging wie mir. Doch leider ist auch das nur ein schwacher Trost für die investierte Lesezeit. http://www.literaturcafe.de/unschuld-...

"...stundenlang anhält, bis man schließlich mit einer Plastiktüte nachhelfen will." Genau mein Humor. Tiefschwarz mit diesem Geschmack dunkelster Bitterschokolade.

"Bei dem Therapeuten bin ich aus dem gleichen Grund, weshalb alle beim Therapeuten sind: Erst war alles in Ordnung, dann waren zwei, drei Dinge nicht mehr in Ordnung, und plötzlich wurde ich nachts von einer Panik geweckt, die nichts mit der Angst zu tun hat, die man von Klausuren kennt, einer Panik, die mir jedes Mal das Gefühl gibt, gleich zu ersticken, nur dass das Ersticken nie eintritt, die Angst davor aber..."

Wow. Eine mutige Frau, die weiß, wie man das Leben genießt.