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Die Audienz
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As this is a German story collection I will write the review in German.
Es war mal wieder an der Zeit, einen Blick auf die deutschen SF Kurzgeschichten Autoren zu werfen. In letzter Zeit habe ich fast ausschließlich englische Stories gelesen und war dementsprechend verwöhnt. "Die Audienz" hat mich neugierig gemacht, weil einige Geschichten für den Kurd Lasswitz Preis nominiert wurden.
"Die Audienz", Frank W. Haubold (4/5): gut geschriebene Story mit einem interessanten Gleichnis. Nicht leicht zu verstehen, aber lesenswert.
"Hör auf die Wahrsagerin, Nishka", Bruna Phlox (5/5): sehr wilde Story, in der virtuelle und reale Welt gekonnt miteinander vermischt werden. Genau mein Geschmack.
"Sarah", Bernhard Schneider (1/5): in Wissenschaftler versucht, seine kranke Tochter zu retten. Der Stil hat mir überhaupt nicht gefallen. Die vielen kurzen Sätze machen das Lesen unruhig und die Geschichte selbst bietet nichts Neues.
"Ein Schiff wird kommen", Regina Schleheck (1/5): eine ältere Agentin versucht, unerklärliche Vorkommnisse auf einem Schiff zu klären. Die Hauptfigur war mir sehr unsympathisch und der Stil hat mir nicht gefallen. Sorry, nicht mein Geschmack.
"Ausgespielt", Christian Weis (2/5): erneut eine Geschichte, wo mir der Stil nicht gefallen hat. Der Inhalt war okay, der verschwundene Sohn eines reichen Geschäftmannes wird gesucht. Es gibt einige nette SF Details, aber es fehlte das gewisse Etwas.
"Finja-Danielas Totenwache", Nadine Boos (3/5): Finja-Danielas Körper liegt im Sterben und ihr Bewusstsein wird in einen jungen Klon übertragen. Die Autorin gestaltet den Übergang auch typographisch, was zu einem interessanten Erlebnis wird. Die belanglosen Gespräche auf der Party fand ich reichlich öde. Entweder ist mir hier etwas entgangen oder es steckt wirklich nicht mehr dahinter.
"Der geborgte Himmel", Christian Günther (1/5): die Marskolonisten reisen zurück zur Erde. Eine Handvoll Leute beschließt, auf dem Mars zu bleiben. Die Grundidee ist nett, aber die Umsetzung lässt jegliche Spannung vermissen und die Motivation der Personen unklar. Vor 50 Jahren hätte ich sowas durchgehen lassen, aber heute nicht mehr.
"Lebenslichter", Karla Schmidt (4/5): in nicht allzu ferner Zukunft werden die Krankenversicherungskosten für ältere Leute regelmäßig neu festgesetzt. Mara arbeitet in der entsprechenden Abteilung, doch eines Tages gerät ihr Leben durcheinander. Sehr interessante Vision mit einigen guten Ideen. Einzige Schwäche sind die Charaktere, mit denen ich nicht richtig warm wurde.
"Phönix", Armin Rößler (2/5): seit 14 Jahren wird versucht, ein Brand im Zaum zu halten. Bei einer seiner Löschmissionen wird der Pilot gegen seinem Willen von einem Kamerateam begleitet. Sehr gut geschrieben, aber der Inhalt ging komplett an mir vorbei. Entweder hätte man sie länger machen oder etwas anderes in den Mittelpunkt rücken müssen. Sorry, Armin, das war nichts für mich.
"Der Erste Roboter", Arnold H. Bucher (1/5): ein Roboter soll neu programmiert werden und wehrt sich dagegen. Technisch vielleicht plausibel, inhaltlich aber ein totales Desaster.
Ungefähr hier begann ich, an der deutschen SF Kurzgeschichte zu zweifeln, aber es sollte noch schlimmer kommen.
"Lod, Lad, Chine", Andreas Flögel (1/5): sehr holprige Geschichte über einen Mord in einer ungewöhnlichen Gesellschaft. Stilistisch überhaupt nicht mein Geschmack und auch der Inhalt kann nicht begeistern.
"Ich töte dich nach meinem Tod", Kai Riedemann (4/5): noch ein Mordfall, aber diese Geschichte ist viel besser geschrieben mit einem meiner Lieblingsthemen: virtuelle Realität.
"Kamele, Kuckucksuhren und Bienen", Heidrun Jänchen (1/5): Wissenschaftler finden auf einem fernen Planeten ungewöhnliche Pflanzen. 70 Jahre früher (man erinnere sich an die Mars Odyssee) wäre die Geschichte okay gewesen, aber aus heutiger Sicht fand ich sie enttäuschend, ohne Pepp. Die aufgesetzt fröhlichen Charaktere gaben mir schließlich den Rest.
"Auslese", Jakob Schmidt (5/5): Fleischengel holen sich krebskranke Menschen um Informationen auszulesen. Wundervolle Geschichte, hervorragend erzählt. Zwar ohne tiefere Botschaft aber sehr amüsant.
"Hitze", Andrea Tillmanns (4/5): Energie ist rationiert, Benzin ist teuer - die Zukunft ist wahrlich nicht rosig. Wir alle wissen wozu die Menschen dann fähig sind. Sehr gut erzählte Geschichte, auch wenn sie nicht allzuviel Neues bieten kann.
"Ende der Jagdsaison auf Orange", Karsten Kruschel (5/5): Orange ist ein Planet mit ungewöhnlichen Tieren und wird von einem Pharma Konzern für seine Zwecke ausgenutzt. Die Siedler versuchen möglichst unbemerkt zu überleben, aber auch sie geraten ins Visier. Eine klasse Geschichte, erinnerte mich ein wenig an Neal Asher. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und auch die Handlung weiß zu überzeugen.
Fazit 3/5: Von den 16 Geschichten haben mir 7 gut gefallen so dass ich das Buch mit Vorbehalt empfehlen kann. Zwischendurch war ich schwer enttäuscht von dem, was in der Sammlung angeboten wird. Negativ ist mir aufgefallen, dass die Hälfte der Geschichten stilistisch keinen hohen Anspruch hatte. Flott geschrieben ja, aber ohne Lyrik, doppelten Boden oder besonderer Sorgfalt bei den Charakteren. Da bin ich im englischen Sprachraum einen höheren Standard gewohnt.
Es war mal wieder an der Zeit, einen Blick auf die deutschen SF Kurzgeschichten Autoren zu werfen. In letzter Zeit habe ich fast ausschließlich englische Stories gelesen und war dementsprechend verwöhnt. "Die Audienz" hat mich neugierig gemacht, weil einige Geschichten für den Kurd Lasswitz Preis nominiert wurden.
"Die Audienz", Frank W. Haubold (4/5): gut geschriebene Story mit einem interessanten Gleichnis. Nicht leicht zu verstehen, aber lesenswert.
"Hör auf die Wahrsagerin, Nishka", Bruna Phlox (5/5): sehr wilde Story, in der virtuelle und reale Welt gekonnt miteinander vermischt werden. Genau mein Geschmack.
"Sarah", Bernhard Schneider (1/5): in Wissenschaftler versucht, seine kranke Tochter zu retten. Der Stil hat mir überhaupt nicht gefallen. Die vielen kurzen Sätze machen das Lesen unruhig und die Geschichte selbst bietet nichts Neues.
"Ein Schiff wird kommen", Regina Schleheck (1/5): eine ältere Agentin versucht, unerklärliche Vorkommnisse auf einem Schiff zu klären. Die Hauptfigur war mir sehr unsympathisch und der Stil hat mir nicht gefallen. Sorry, nicht mein Geschmack.
"Ausgespielt", Christian Weis (2/5): erneut eine Geschichte, wo mir der Stil nicht gefallen hat. Der Inhalt war okay, der verschwundene Sohn eines reichen Geschäftmannes wird gesucht. Es gibt einige nette SF Details, aber es fehlte das gewisse Etwas.
"Finja-Danielas Totenwache", Nadine Boos (3/5): Finja-Danielas Körper liegt im Sterben und ihr Bewusstsein wird in einen jungen Klon übertragen. Die Autorin gestaltet den Übergang auch typographisch, was zu einem interessanten Erlebnis wird. Die belanglosen Gespräche auf der Party fand ich reichlich öde. Entweder ist mir hier etwas entgangen oder es steckt wirklich nicht mehr dahinter.
"Der geborgte Himmel", Christian Günther (1/5): die Marskolonisten reisen zurück zur Erde. Eine Handvoll Leute beschließt, auf dem Mars zu bleiben. Die Grundidee ist nett, aber die Umsetzung lässt jegliche Spannung vermissen und die Motivation der Personen unklar. Vor 50 Jahren hätte ich sowas durchgehen lassen, aber heute nicht mehr.
"Lebenslichter", Karla Schmidt (4/5): in nicht allzu ferner Zukunft werden die Krankenversicherungskosten für ältere Leute regelmäßig neu festgesetzt. Mara arbeitet in der entsprechenden Abteilung, doch eines Tages gerät ihr Leben durcheinander. Sehr interessante Vision mit einigen guten Ideen. Einzige Schwäche sind die Charaktere, mit denen ich nicht richtig warm wurde.
"Phönix", Armin Rößler (2/5): seit 14 Jahren wird versucht, ein Brand im Zaum zu halten. Bei einer seiner Löschmissionen wird der Pilot gegen seinem Willen von einem Kamerateam begleitet. Sehr gut geschrieben, aber der Inhalt ging komplett an mir vorbei. Entweder hätte man sie länger machen oder etwas anderes in den Mittelpunkt rücken müssen. Sorry, Armin, das war nichts für mich.
"Der Erste Roboter", Arnold H. Bucher (1/5): ein Roboter soll neu programmiert werden und wehrt sich dagegen. Technisch vielleicht plausibel, inhaltlich aber ein totales Desaster.
Ungefähr hier begann ich, an der deutschen SF Kurzgeschichte zu zweifeln, aber es sollte noch schlimmer kommen.
"Lod, Lad, Chine", Andreas Flögel (1/5): sehr holprige Geschichte über einen Mord in einer ungewöhnlichen Gesellschaft. Stilistisch überhaupt nicht mein Geschmack und auch der Inhalt kann nicht begeistern.
"Ich töte dich nach meinem Tod", Kai Riedemann (4/5): noch ein Mordfall, aber diese Geschichte ist viel besser geschrieben mit einem meiner Lieblingsthemen: virtuelle Realität.
"Kamele, Kuckucksuhren und Bienen", Heidrun Jänchen (1/5): Wissenschaftler finden auf einem fernen Planeten ungewöhnliche Pflanzen. 70 Jahre früher (man erinnere sich an die Mars Odyssee) wäre die Geschichte okay gewesen, aber aus heutiger Sicht fand ich sie enttäuschend, ohne Pepp. Die aufgesetzt fröhlichen Charaktere gaben mir schließlich den Rest.
"Auslese", Jakob Schmidt (5/5): Fleischengel holen sich krebskranke Menschen um Informationen auszulesen. Wundervolle Geschichte, hervorragend erzählt. Zwar ohne tiefere Botschaft aber sehr amüsant.
"Hitze", Andrea Tillmanns (4/5): Energie ist rationiert, Benzin ist teuer - die Zukunft ist wahrlich nicht rosig. Wir alle wissen wozu die Menschen dann fähig sind. Sehr gut erzählte Geschichte, auch wenn sie nicht allzuviel Neues bieten kann.
"Ende der Jagdsaison auf Orange", Karsten Kruschel (5/5): Orange ist ein Planet mit ungewöhnlichen Tieren und wird von einem Pharma Konzern für seine Zwecke ausgenutzt. Die Siedler versuchen möglichst unbemerkt zu überleben, aber auch sie geraten ins Visier. Eine klasse Geschichte, erinnerte mich ein wenig an Neal Asher. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und auch die Handlung weiß zu überzeugen.
Fazit 3/5: Von den 16 Geschichten haben mir 7 gut gefallen so dass ich das Buch mit Vorbehalt empfehlen kann. Zwischendurch war ich schwer enttäuscht von dem, was in der Sammlung angeboten wird. Negativ ist mir aufgefallen, dass die Hälfte der Geschichten stilistisch keinen hohen Anspruch hatte. Flott geschrieben ja, aber ohne Lyrik, doppelten Boden oder besonderer Sorgfalt bei den Charakteren. Da bin ich im englischen Sprachraum einen höheren Standard gewohnt.
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Die Audienz.
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Reading Progress
April 8, 2011
– Shelved
April 8, 2011
– Shelved as:
science-fiction
April 8, 2011
– Shelved as:
short-stories
Started Reading
April 27, 2011
–
Finished Reading