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Kindle Notes & Highlights
Dieses Jahr ist alles anders. Wobei, nein. Dieses Jahr ist alles genau wie immer. Nur ich bin anders.
Die plötzliche Ruhe kommt mir bedrohlich vor.
In letzter Zeit brauche ich immer Geräusche um mich herum, weil ich sonst nachzudenken beginne.
Ruby muss gedacht haben, dass ich einen Nervenzusammenbruch habe.« Bei Rubys Namen richte ich mich automatisch ein Stückchen auf. »Ruby war mit dir beim Arzt?« Lydia meidet meinen Blick und betrachtet stattdessen intensiv das Handy in ihrer Hand. »Ja. Sie weiß es schon eine ganze Weile.« Ich reibe mir mit der Hand übers Kinn. Meine Kehle fühlt sich mit einem Mal trocken an. »Ich habe sie gebeten, es für sich zu behalten. Bitte sei nicht sauer auf sie.« Ich kann nur den Kopf schütteln. Dann lasse ich mich nach hinten sinken und schlage die Arme vors Gesicht. Ruby hat es gewusst. Ruby ist für
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»Ich kann nicht mehr, Ruby«, platzt es plötzlich aus ihm raus. Kopfschüttelnd sieht er zu mir hoch. »Ich kann nicht mehr.« Er klingt gebrochen und müde. Traurig und zerrüttet. Als wäre irgendetwas passiert, von dem es kein Zurück mehr gibt.
Ich glaube, die Jungs haben einen Blick in mein Gesicht geworfen und beschlossen, dass ich an diesem Abend nicht allein gelassen werden darf.
Wenn ich dich ansehe, kommt es mir vor, als würde alles in meinem Leben richtig laufen. Es fühlt sich an, als wäre ich zu Hause – richtig zu Hause, meine ich. Ich habe so etwas noch nie empfunden, Ruby. Mit niemandem. Du gibst mir das Gefühl, nicht allein zu sein. Und das ist das, was ich am meisten vermisst habe. Dieses Gefühl … ganz zu sein.«
»Natürlich. Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann …« Ich weiß zwar nicht, wie ich Percy helfen könnte, aber in diesem Moment fühlt es sich richtig an, ihm das anzubieten. »Es gibt tatsächlich etwas, was Sie für mich tun könnten.« Unsere Blicke treffen sich im Rückspiegel. »Bitte passen Sie gut auf James auf.« Mein Atem stockt, und ich muss schlucken. »Das werde ich«, sage ich nach einem kurzen Moment. »Versprochen.«
»Auf einen schönen Abend«, sagt Mr Beaufort und hebt sein Glas hoch. James und Lydia murmeln etwas Zustimmendes, und auch ich hebe mein Glas. Das ist schon jetzt der unangenehmste Abend, den ich seit Langem erlebt habe.
»Jemand hat Fotos an Rektor Lexington geschickt, die so aussehen, als wäre ich diejenige, die die Affäre mit Sutton hat«, flüstere ich eindringlich. Ich wische mir mit bebender Hand über die Augen. Ein paar Leute starren mich im Vorbeigehen an, und ich erkenne ein eisblaues Augenpaar. »Das kann nicht sein«, bringt James hervor. »Wieso denn nicht?«, erklingt Cyrils Stimme. »Du bist doch derjenige, der diese Fotos gemacht hat, Beaufort.« Benommen sehe ich zwischen James und ihm hin und her. »Was?«, flüstere ich. James reagiert nicht. Er starrt bloß Cyril an. Dieser steht mit schräg gelegtem Kopf
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