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Power

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254 pages, Hardcover

Published February 18, 2020

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Verena Güntner

3 books1 follower

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5 stars
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34 (16%)
1 star
10 (4%)
Displaying 1 - 30 of 37 reviews
Profile Image for Meike.
1,475 reviews2,317 followers
February 20, 2020
If you want to read a postmodern, twisted fairy-tale that smartly employs social criticism in order to discuss what's wrong with the world today, I recommend Raphaela Edelbauer's Das flüssige Land. Güntner works with a very similar concept, but the result is entirely different: We have an 11-year-old fatherless girl as a protagonist who lives in a bleak village full of messed-up grown-ups (of course also feat. the creepy old lady) and who goes on a quest in a forest to find a lost dog - and the other kids join her in that endeavor. Yup, that's Grimm's Fairy Tales tropes galore, so far, so interesting. The protagonist has named herself Kerze (Candle), and the dog is called Power, so the kids leave the village a.k.a. the world of grown-ups, following a small light (Candle) and emulating dog-like behavior in order to attract/chase Power. Meanwhile, the grown-ups blame Power's owner for the disappearance of the kids and basically declare her to be the witch -then, the already tense dynamic in the village starts to get out of control...

I have two issues with the book, and the first one is clearly the language - with short sentences that heavily rely on repetition and stark structures, it certainly follows a clear concept and is used to characterize Kerze and illustrate her worldview, but it also reads terribly, thus reminding me of similar experiences I had with Hegemann's Jage zwei Tiger and Nolte's Schreckliche Gewalten - novels that also worked with almost experimental language which attempted to transcend usual descriptions but ultimately ended up sounding mainly pretentious. To illustrate what I mean, here's an excerpt (about Kerze):

"Denn sie schafft das, schafft das schon alles allein. Sie braucht ja niemanden außer sich. Sie hat ja schließlich sich. Auch Mama, aber vor allem sich. Und sich haben bedeutet ja nicht, nichts zu haben. Und ihr reicht das auch. Denn bei sich, da weiß sie, woran sie ist. Da weiß sie immer, fast immer, was kommt." *sigh*

My second problem with the text is its message, because ... what is it? This is a parable - on what exactly? The whole thing encompasses several secenes and remarks regarding social behavior, radicalization, neglect and interpersonal relationships that are clear, but as a whole, the text remains superficial. We have to take care of each other and make the children count? There's not enough meat on that bone. Plus (and this is admittedly very subjective) I really have issues with cruelty against animals in novels.

Overall, I was struggling to get through the novel, and I kept skipping back and forth and turning pages, trying to discern what the judges for the Prize of the Leipzig Book Fair saw in this text - I don't know. Yes, it's an interesting concept and also offers some smart ideas, but as a whole, it's not exactly deep or captivating. I feel bad, because I really wanted to like this more.
Profile Image for Sadie.
750 reviews163 followers
May 25, 2020
ETA: [Dieses Buch haben wir auch im Papierstau Podcast besprochen (Folge 91: Frischfleisch)] /ETA

Ach ne, das war mal überhaupt kein Buch für mich. Um fair zu sein: Ich hätte es ahnen können. Eine Geschichte über Kinder, mit ein bisschen Märchenflair, hieß es - das passt jetzt nicht wirklich in mein übliches Beuteschema. Aber hey, ein frischer Roman, der direkt für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert wird, der spannende, aktuelle Themen verarbeitet - das hat mich dann schon neugierig gemacht.

Und was soll ich sagen? Mein Instinkt hatte Recht. Kinderprotagonist*innen sind für mich immer ein Risiko. Was andere vielleicht als niedlich oder pfiffig empfinden, geht mir rasch auf den Zeiger. Hier war es ähnlich: Kerze, die elfjährige Hauptdarstellerin des Romans, wird im Klappentext als "selbstbewusst" beschrieben. Ich habe sie als klugscheißerisch und ätzend empfunden. Ein Kind, das zu anderen einfach nur sch... ist. Das war also schon mal der erste große Nervfaktor.

Der zweite: Die Handlung - nach der ich so lange vergebens gesucht habe. Also ja, da verschwindet Power, der Hund einer alten Nachbarin Hitschke. Kerze nimmt "den Auftrag an", den Hund zu finden. Immer mehr Kinder schließen sich ihr an - bis die Kinder irgendwann alle als quasi Rudel im Wald leben. Und dort machen, was Kinder eben so machen, die Hund spielen: auf allen Vieren laufen, sich die Gesichter ablecken, sich gegenseitig am Po riechen... aha, nun ja. Das hat mir einfach nicht gereicht. Ab dem zweiten Drittel schwenkt der Blick ab und an mal häufiger auf die Erwachsenen, z.B. den Sohn des obersten Dorfbauerns und der alten Nachbarin, und es sind, zumindest ansatzweise, quasi schemenhaft, interessante Szenen und Charakerbeschreibungen zu erkennen. Mir kam das leider zu spät und war auch zu wenig, um meinen gelangweilten Gesamteindruck noch irgendwie zu verbessern.

Punkt drei: Die Sprache. Sehr repetitiv, sehr "mein schönstes Ferienerlebnis", sehr ermüdend.

Punkt vier: Die Botschaft. Wo war sie? Was war sie? Landflucht, Alt vs. Jung, Radikalisierung, Gruppenzwang, Ausgrenzung, Umgang mit Alten, Umgang mit Kindern, Vereinsamung, Sündenböcke undwasweißichnoch - das alles sind Punkte, die im Buch irgendwie angeschnitten, gewissermaßen thematisiert werden. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Denn kein Thema wird so richtig greifbar, weitergedacht oder gar ausformuliert. Ich wusste also weder während des Lesens, noch nach dem Beenden, was dieses Buch mir sagen wollte. Es bietet viel Projektionsfläche für zahlreiche Themen, das ist ja nichts grundsätzlich Schlechtes. Aber hier gibt es halt nur die leere Projektionsfläche - und keinen Hinweis, was denn nun genau gesagt werden soll. Das ist mir zu wenig, da hätte ich mir schon mehr Positionierung gewünscht.

Abschließend muss ich leider sagen, dass auch die Hörbuchversion, gelesen von der Autorin selbst, mich nicht vom Hocker gehauen hat. So bleibt für mich unterm Strich nur eine sinnentleerte, größtenteils langweilige Geschichte, die mich mehr und mehr genervt hat. Ich sag ja: So gar nicht mein Buch.
Profile Image for Melanie Schneider.
Author 20 books77 followers
May 20, 2020
Bäh, ich habe keine Ahnung, ob es im literarischen Quartett besprochen wurde oder wird, aber wahrscheinlich könnten die dem Buch Bedeutungsebenen aufzwingen, die es "wertvoll" machen.

Für mich ist zwischen brillanten Szenen mit toller Sprache zu viel Erniedrigung, Verwesung und Ekel drin. Das ist schon die Realität, davon brauch ich nicht noch in meiner Literatur was.
Profile Image for Sonja.
525 reviews28 followers
February 21, 2020
„Power“ von Verena Günter wurde im Bereich Belletristik für den Leipziger Buchpreis 2020 nominiert und ist sicherlich ein Buch, das die Gemüter scheidet.

Das Setting

Die Autorin hat als Umfeld für ihre Geschichte ein winziges Dorf mitten im Nichts gewählt. Eine Stadt scheint in erreichbarer Nähe zu sein, aber die Bewohner führen ein sehr ländliches Dasein. Eine echte Gemeinschaft scheint nicht zu existieren. Jeder kennt jeden, aber niemand kümmert sich um seine Nachbarn. Es ist ein Setting, wie wir es heutzutage häufiger in Deutschland vorfinden: Kleine Orte, nur die Alten und Kinder sind noch da, wer Arbeit sucht, zieht in die Stadt, wer die Einsamkeit nicht erträgt, schaut sich nach einem neuen Zuhause um. Zugezogene, die vielleicht wegen guter Grundstückspreise gekommen sind, bleiben ihr Leben lang Außenseiter. Das Dorf hat keine Seele mehr.

Die Charaktere

Im Zentrum des Geschehens steht ein 11-jähriges Mädchen, das sich selbst Kerze nennt. Sie lebt mit ihrer Mutter allein, tritt sehr selbstbewusst auf und lässt sich Aufträge von anderen erteilen, die sie stets erledigt. Sie ist zuverlässig und beobachtet ihre Umgebung sehr genau. All die anderen Figuren in diesem Buch sind Nebendarsteller: die alte Frau Hitschke, die ihren Hund vermisst, von ihrem Mann erst geschlagen und dann verlassen wurde, der Großbauer, der um seine Existenz kämpft, dessen Frau ihn verlassen hat und der seinen Sohn demütigt, der Jugendliche Henne, der mit seinem rechten Gedankengut dort allein dasteht, aber dennoch Teil aller ist, die Kinder, die wenig Beachtung von den Erwachsenen finden – der Antagonist dieser Geschichte ist die Situation als solche, das von archaischen Strukturen geprägte Dorf und die passive Frustration seiner Bewohner.

Der Erzählstil

Verena Günter wahrt Distanz zu ihrer Erzählung. Ihre Sätze sind knapp und emotionslos, sie schildert Tatsachen statt Erlebnisse. Umso bedrückender ist die Wandlung von Kerze, die vom aufgeweckten, ein wenig vernachlässigtem Kind zur strengen Anführerin mutiert. Es geschieht sehr langsam, anfangs belächelt man sie noch, doch nach und nach verdüstert und verdichtet sich das Geschehen. Plötzlich fehlen all die idyllischen Beschreibungen der Umgebung, plötzlich verschmelzen die Kinder mit dem Wald und leben wie Tiere in ihm. Was zu Beginn noch alles ein wenig harmlos klang, wurde schleichend zur Dystopie.

Symbolik und Botschaft

Diese düstere Geschichte, die so nah an der Realität ist, versteht man vielleicht eher, wenn man sie erlebt hat, wenn man wie ich aus einem 200-Seelen-Dorf kommt, das auf lange Sicht dem Untergang geweiht ist, weil es keine Perspektive für die junge Generation darin gibt. Mag der Ort irgendwann einmal voller Leben gewesen sein, Autos, Fernsehen, Internet, fallende Lebensmittelpreise und Existenznöte haben ihn zu einem trostlosen Ort gemacht. Die Eltern gehen ihren eigenen Problemen nach, sie vertrauen darauf, dass den Kindern „schon nichts passiert“, man ist ja auf dem Land. Sie lassen ihnen sämtliche Freiheiten, ohne sie zu lehren, was sie damit machen sollen. Mich verwundert es da gar nicht, dass ein Mädchen wie Kerze, das es im Prinzip nur gut meint und Dinge selbst in die Hand nehmen möchte, plötzlich mit einem irrsinnigen Experiment alle in seinen Bann zieht und ausprobiert, wie weit ihre Macht reicht.

Ich weiß nicht, ob und was die Autorin ihren LeserInnen mit „Power“ vermitteln möchte. Ich erkenne darin aber sehr deutlich die gesellschaftlichen Probleme, wie wir sie momentan oft im ländlichen Bereich vorfinden. Was aus der Ferne so romantisch erscheinen vermag, ist im Kern alles andere als harmonisch und perfekt. Es gibt kaum noch funktionierende Gemeinschaften auf den Dörfern, doch jeder wiegt sich in Sicherheit. „Da kann doch nichts passieren, wir wissen ja, wo unsere Kinder sind.“ Es ist sehr trügerisch, sich darauf zu verlassen. Schneller als man denkt, kann sich eine Eigendynamik entwickeln, die geprägt ist von Unkenntnis und Langeweile. Man kann die eigene Verantwortung nicht an die Natur übergeben. Kinder mögen auf dem Land glücklicher und freier aufwachsen, dennoch benötigen sie eine Perspektive und Orientierung. Das sollte man bei all den „Landlebenbilderbuchszenarien“ niemals vergessen.

Mein Fazit

Mich hat „Power“ von Verena Günter sehr beeindruckt. Ich habe darin viel wiedergefunden, das ich aus meiner eigenen Dorfkindheit kenne. Es ist nicht immer alles Gold, was glänzt und genau das bringt diese Erzählung auf den Punkt.
Profile Image for Lesereien.
213 reviews15 followers
July 30, 2021
Der Schauplatz des Romans ist ein kleines Dorf. Kerze, die elfjährige Protagonistin des Romans, erhält von einer Nachbarin den Auftrag, deren verlorenen Hund Power zu finden. Gewissenhaft macht sich Kerze jeden Tag auf die Suche, befragt die Dorfbewohner, durchforstet den Wald. Bald schon schließen sich ihr die anderen Kinder des Dorfes an. Doch als die Kinder zu bellen anfangen, auf allen Vieren krabbeln, das Duschen verweigern, nur noch aus Schalen auf dem Boden essen und schließlich ganz im Wald verschwinden, nimmt die Suche ungeahnte Ausmaße an.

​Kerze steht im Zentrum der Geschichte. Sie brennt für die Suche, ist Feuer und Flamme und sie führt das Rudel an, ist das Licht, von dem sich die anderen Kinder wie Motten angezogen fühlen. Keines der Kinder will ausgeschlossen sein. Sie wollen zur Gemeinschaft dazugehören, gehorchen deshalb Kerzes Befehlen und begehren auch nicht auf, wenn sie zur Bestrafung Tannenzapfen essen müssen.

Durch ihre selbstgewählte Verwilderung entziehen sie sich gleichzeitig der Kontrolle der Erwachsenen, die hilflos abends am Waldrand stehen und nach ihren Kindern rufen. Sie vermögen nicht, die Waldgrenze zu überschreiten und ihre Kinder der Wildnis zu entreißen.

Der Roman kann als eine Coming-of-Age-Geschichte gelesen werden. Viele der Kinder um Kerze befinden sich in der Übergangsphase zur Jugend. Sie geben sich dem Animalischen in sich hin, lassen den Trieben freien Lauf. Sie legen alles Menschliche ab, ihre Sprache und auch ihre Verhaltensweisen. Ihre Rückentwicklung ist eine Art Verweigerung, gleichzeitig ein Sich-Festklammern an das, was bereits im Auflösen begriffen ist, nämlich die Kindheit.

Noch deutlicher und offensichtlicher ist jedoch die Gesellschaftskritik, die der Roman übt. Sich anreihend an Werke wie „Herr der Fliegen“ oder „Die Welle“ erschafft Güntner eine düstere und dystopisch anmutende Welt, in der die Gruppenbildung der Kinder als Kommentar über Radikalisierung sowie Macht- und Herrschaftsstrukturen gelesen werden kann. Der Roman legt dar, wie schnell etwas scheinbar Harmloses große Ausmaße annehmen kann, wie es als Nährboden für Fanatismus dienen und eine Vielzahl von Menschen - im Übrigen auch Erwachsene, die sich den Kindern anschließen möchten - radikalisieren kann.

Gleichzeitig nimmt die Autorin das Dorfleben unter die Lupe und zeigt, wie gewaltbereit, unnachgiebig und niederträchtig auch die Erwachsenen sein können.

Verena Güntner schafft es, den Leser in die finstere Welt ihres Romans hineinzuziehen. Bis zum Ende bleibt die Geschichte nicht ganz greifbar und entzieht sich dem vollständigen Verständnis des Lesers. Sie ist gesellschaftskritisch, radikal, gewagt und eine Bereicherung für die deutsche Gegenwartsliteratur. Die Nominierung für den Preis der Leipziger Buchmesse war daher wohlverdient.
Profile Image for Schlimme Helena.
67 reviews53 followers
Read
January 29, 2023
Eine sehr, sehr abgefahrene Geschichte. Ich weiß nichtmal, ob ich sie gut fand oder nicht.
Profile Image for Julia.
247 reviews49 followers
March 17, 2020
Mal wieder ein zufälliger Hörbuch-Griff. Im Ansatz fand ich die Geschichte interessant, aber ich stoße mich sehr an der Umsetzung. Die Grundhandlung ist schnell erzählt: Kerze, ein elfjähriges Mädchen, macht sich auf die Suche nach Power, dem verschwundenen Hund der Nachbarin. Die ersten Kapitel sind noch harmlos, fast langweilig, dann driftet es aber in Sphären ab, die ich teilweise als verstörend empfand. Bei der Wahl ihrer Charaktere setzt Verena Güntner auf Kinder; aber genau diese Kindlichkeit nehme ich den Figuren einfach nicht ab. Die Erwachsenen sind da etwas besser getroffen, vielleicht sogar interessanter, aber nehmen im Verlauf des Romans zu wenig Raum ein. Sprachlich war es nicht meins. Es lag zum einen an der Lesung der Autorin, zum anderen aber auch schlichtweg am Stil. Verena Güntner bedient sich kurzen Sätzen, vieles klingt gleich und irgendwie gelingt es der Autorin nicht, eine zum Plot passende Atmosphäre zu erzeugen. Auch, wenn der Roman in sich geschlossen war, blieben unglaublich viele Fragen offen. Mich konnte Power leider nicht in seinen Bann ziehen.
Profile Image for _Leselust_.
271 reviews33 followers
March 22, 2020
Kaum ein Buch hat mich seit langer, langer Zeit so verwirrt zurückgelassen, wie Power. Liest sich das Buch am Anfang noch fast wie eine kindliche Detektivgeschichte, wird es sehr schnell sehr viel bizarrer. Ich wusste und weiß immer noch nicht, was die Autorin mir mit dieser Geschichte sagen möchte. Trotzdem habe ich das Buch sehr gern gelesen. Zum einen, weil mir der Schreibstil sehr gut gefallen hat. Und zum anderen, weil mich dieses Buch mal überrascht hat. Es ist wirklich mal eine andere, einzigartige Lektüre, die sich deutlich von dem abhebt, was ich sonst so lese. Das war sehr interessant, auch wenn ich es für mich nicht klar definieren oder interpretieren konnte. Aber das muss vielleicht auch nicht immer sein.
Profile Image for Charlie.
122 reviews23 followers
July 22, 2021
Für mich wollte das Buch einfach zu viel auf einmal. Was letztlich von allen angestrengten Bemühungen übrig blieb, war eine schlechte Mischung aus dem Rattenfänger von Hameln und "Herr der Fliegen" mit blassen, unsympatischen und vorallem unlogischen Charakteren.

It's a nono from me.
Profile Image for bubblesandbooksstories.
26 reviews4 followers
April 30, 2020
Als ich in der Buchhandlung am Stöbern war, bin ich auf dieses Schmuckstück aufmerksam geworden. Bei diesem Roman geht es um einen verlorenen Hund und ein kleines Mädchen, dass sich auf die Suche nach ihm macht. Bei ihrer Suche schließen sich dann immer mehr Kinder aus dem Dorf an und verschwinden Tag für Tag im Wald. Als die Kinder dann nicht mehr wieder kommen, fangen die Erwachsenen an sich Sorgen zu machen und stellen eine "Taskforce" auf.

Alles in allem ist es ein fesselndes Buch. Ich habe es innerhalb weniger Tage durchgelesen und hatte wirklich Schwierigkeiten damit, es aus der Hand zu legen. WIe schnell sich die Fronten herauskristallisierten und wie hilflos man Vorurteilen gegenübersteht, wurde hier sehr deutlich hervorgehoben. Lediglich der Schluss kam mir etwas verfrüht. Meiner Meinung nach, hätte dieses ruhig etwas ausschweifender gestaltet werden können.

Ansonsten eine klare Leseempfehlung meinerseits!
Profile Image for Buchdoktor.
1,793 reviews121 followers
February 11, 2020
Die e-book-Ausgabe ist schon verfügbar.

Kerze hatte einen eigenen Kopf und hielt immer ihr Wort. Sie heisst so, weil sie in einer düsteren Umgebung für andere Menschen ein Licht sein kann. Erwachsene wussten, woran sie mit ihr waren. Als Hilde Nitschke, die Nachbarin, ihren Hund Power vermisst, beauftragt sie Kerze mit der Suche. Hitschke und Kerze wissen, wie sie sich gegenseitig einzuschätzen haben – und Kerzes Mutter weiß, dass ihre Tochter „Aufträge annimmt“. Normalerweise ging Kerze anderen Menschen keinen Schritt entgegen. Bei „Hitschke“ ist das allerdings anders; denn die Nachbarin ist gehbehindert. Kerze wird Power im Wald suchen, ihrem Revier, in dem sie früher ihre Angst erst überwinden musste. Für Hitschke scheint Powers Verschwinden eine tiefere Bedeutung zu haben; denn sie muss sich damit auseinandersetzen, warum sie allein lebt – und was andere über sie denken könnten.

Kerze führt ihre Aufträge normalerweise allein aus, doch weil mehrere Kinder helfen wollen, bilden die Kinder ein Rudel für die Suche nach Power. Nicht unumstritten, gerät Kerze in eine Rolle als Rattenfängerin, in der sie Kinder in den Wald führt und ihren Familien entfremdet. „Dann ging Kerze zum Gartentor hinaus und die Kinder folgten ihr, …“ (Seite 112) Kerze wird selbst zum Hund, um sich in den vermissten Power einzufühlen. Die Kinder laufen mit Kerzes Anleitung auf allen Vieren, bellen, werden ebenfalls zu Hunden. Hitschke dagegen nimmt die Rolle der Versorgerin ein und füttert das Rudel. Als die Kinder einfach nicht zurückkehren, wird sie von den Dorfbewohnern für deren Verschwinden verantwortlich gemacht; denn ihr Power war schließlich der Auslöser.

Verena Güntners Hauptfigur sticht zunächst damit hervor, dass sie mit ihrem neutralen Namen wie eine frisch vorbereitete Leinwand wirkt, die erst auf das Bemaltwerden wartet. So verweigert sie sich jeder Etikettierung. Weil sie in kein vorhandenes Bild passt, müssen Leser sie genau beobachten. Ein einzelner Satz kann hier eine ganze Geschichte erzählen. Allmählich entwickeln sich weitere Figuren, der Huberbauer, Markus, der Hubersohn, die über 100-jährige Lungeroma und Henne, der Nazi. Was wie eine Rattenfänger-Sage begann, geht über in Entfremdung zwischen den Dorfbewohnern, zwischen Eltern und Kindern.

Kerzes Wald ist nicht so märchenhaft, wie das Titelbild vermuten lassen könnte. Im Dorf lauern Ereignisse, die bereits vor Kerzes Geburt stattfanden, es geht um Autorität und ihre Erhaltung, Grausamkeit in Familien und vieles mehr. Herausragend finde ich am im Präsens verfassten „Power“, wie ich als Leser das unbeschriebene Blatt "Kerze" mit eigenen Beobachtungen erst füllen muss. Ungewöhnlich.

Für den Preis der Leipziger Buchmesse 2020 nominiert.
Profile Image for Wal.li.
1,998 reviews43 followers
April 19, 2020
Die Suche

Power, der Hund von Hitschke, ist verschwunden. Hitschke, die zu den älteren Bewohnern des Dorfes gehört, ist untröstlich. Das kann die 11jährige Kerze nicht mit ansehen. Sie verspricht der Nachbarin, den Hund zu suchen und nicht aufzugeben bis sie ihn gefunden hat. Es ist Ferienzeit und was kann in den Ferien besser sein, als eine so ehrenvolle Aufgabe zu haben. Nach und nach beteiligen sich immer mehr der Dorfkinder an der Suche. Doch Hitschke hat Kerze nicht alles erzählt. Und als die Kinder sich immer mehr in die Suche hineinsteigern, droht die Situation zu entgleisen.

Dieses Hörbuch wird von der Autorin selbst gelesen und ihre Stimme passt sehr gut zum Buch. Bei der Hauptprotagonistin handelt es sich um die 11jährige Kerze, die ihren Spitznamen von der Oma hat. Sie ist zwar erst 11 Jahre, aber sie weiß schon einiges besser als die Erwachsenen und sie lässt sich nicht mehr alles sagen. Ihr ist die Suche nach dem Hund so wichtig, dass sie die anderen Kinder dazu verführen kann, sich ganz in Power hineinzuversetzen. Der Gedanke, dass die Eltern sauer auf Hitschke werden könnten, die das Ganze vermeintlich angezettelt hat, kommt Kerze allerdings nicht. Dafür ist sie dann doch noch zu jung.

Der Beginn dieses (Hör)Buches ist ganz hinreißend. Es kommt sehr gut rüber, wie Kerze der Nachbarin helfen will den Hund zu finden. Doch je weiter es geht, desto mehr fragt man sich, wieso Kerze doch auf einige sehr eigene Ideen kommt, wieso die anderen Kinder mitmachen, wieso die Eltern nicht eingreifen und wieso dann der Einfachheit halber die Schuld Hitschke in die Schuhe geschoben wird. Aus der sympathischen Detektivin vom Beginn wird eine herrische Anführerin. Aus der netten Nachbarin, die allerdings auch hätte ehrlicher sein können, wird der Sündenbock, aus normalen Eltern werden Rächer. Aus einem kleinen Dorf wird ein sehr eigenartiger Ort, der nicht sehr einladend wirkt. Und so löst das Buch zwar Einiges aus, lenkt ab, stellt aber nicht sonderlich zufrieden. Sicher braucht man keine ideale Welt, kein Märchen, aber so einen Ausraster braucht man auch nicht.
Profile Image for Conny.
423 reviews63 followers
May 1, 2020
Die elfjährige Kerze (macht euch auf einige absurde Namen gefasst) lebt in einem kleinen Dorf, umgeben von Wald und Feldern; viel ist hier nicht los. Als ein Hund namens Power verschwindet, verspricht Kerze der Besitzerin, ihn zu finden – weitere Kinder schliessen sich der Suche nach und nach an.

Und diese Suche nimmt immer bizarrere Züge an: Zuerst verbringen die Kinder immer mehr Zeit im Wald, bis sie schliesslich überhaupt nicht mehr zurückkehren. Ihr Verhalten nimmt ausserdem tierische Züge an, sie bellen, kratzen, führen sich auf wie ein Rudel. Die Erwachsenen stehen dem scheinbar machtlos gegenüber, sehen keinen Weg, die Kinder zurück in die Dorfgemeinschaft zu holen. «Power» liest sich so als Parabel für die Entfremdung zwischen Kindern und Erwachsenen, deren Lebenswelten komplett auseinanderdriften und in der es insbesondere den Erwachsenen nicht mehr gelingt, sich in ein Kind hineinzuversetzen; die Kinder hingegen versetzen sich ausopferungsvoll in den Hund hinein, um ihn zu finden.

Sprachlich kommt der Roman flüssig und schnell lesbar daher. Nur die altklugen Äusserungen der Hauptfigur sind mir zuerst richtig auf den Wecker gegangen, aber auch die zeigen eben die Distanz zwischen den Generationen auf. Alles in allem also ein besonderes Buch mit vielen skurrilen Elementen, das mich zwar zuerst ein wenig ratlos zurückliess, ich aber schlussendlich ganz schön finde.
Profile Image for Marcel.
115 reviews
March 5, 2020
Insgesamt seltsamer Gesellschaftsroman, der trostlos ein degeneriertes Landleben beschreibt, in großer Distanz zu seinen Figuren bleibt und trotz der am Ende abgeschlossenen Handlung viele Fragen offen lässt. Verstörend und dennoch kaum zum Nachdenken anregend.
Profile Image for Athina.
42 reviews7 followers
August 14, 2021
Ich bin zufällig zu diesem Buch gekommen und dachte mir es eignet sich doch recht gut als U-Bahn Lektüre. Leider fand ich es dann teilweise spannender in den dunklen Tunnel zu schauen als hier weiter zu lesen. Das Buch war nicht so mein Fall.

Die kurzen abgehackten Sätze, eine absolut unsympathische Protagonistin und eine Handlung die einfach genauso wenig fesselt wie der Strick der die Ziege im Garten der Dorf-Oma halten soll. Gefühlt hätte das Buch ein gutes Drittel kürzer sein können.

Profile Image for miss_mandrake.
491 reviews44 followers
March 9, 2020
“Wichtig ist, dass sie ihn gefunden und zurückgebracht hat. Denn das ist das, was Kerze am besten kann: Versprechen halten. Jeder im Dorf weiß das, und deshalb kommen die Leute zu ihr. Beauftragen sie, wenn sie bei deiner Sache nicht weiterwissen, trauen ihr zu, dass sie das schafft, was sie nicht einmal zugesagt hat.“

Ich schwanke zwischen drei und vier Sternen, weil ich noch nicht so richtig weiß, wie ich das Buch bewerten soll. Es war unglaublich faszinierend, verwirrend und absurd zugleich und doch konnte es mich irgendwie begeistern.
Profile Image for JoBerlin.
314 reviews32 followers
June 4, 2020

Verena Güntner erzählt in diesem Roman von Power, einem entlaufenden Hund, und von dem Mädchen Kerze, die die Suche nach diesem Hund als eine Art selbstgestellten detektivischen Auftrag sieht. Als Ermittlerin will Kerze den Hund auffinden und der Besitzerin zuführen. Das Frauchen betet zu Gott, doch Kerze weiß selbstbewusst: " Gott nicht, aber ich werd' ihn dir zurückgeben. Merk dir das. Du kannst mich auch Gott nennen, wenn das hilft." Von ihren unglaublichen Fähigkeiten überzeugt, ist der Weg zur Hunderückführung jedoch mit – für mich nur schwer zu ertragenen - banalen Alltagsweisheiten gepflastert wie z.B. "Lass Farbe in dein Leben" oder "das Leben ist eine sehr ernste Sache". Nachts in ihrem Zimmer sucht Kerze nach erfolgloser Hundesuche indes selbst Hilfe in Zwiesprache mit ihrem ganz eigenen ��� wenig originellen - "Keingott". Schließlich ruft sie alle Kinder des Ortes zu Hilfe, auf geht es in den Wald zur expandierten Hundesuche. Kerze glaubt, dass sie Power finden können, wenn sie selbst zu Hunden werden – so üben sich alle bald im Vierfüßlergang, im Bellen, im Schnüffeln. Nach und nach legen die Kinder menschliches Verhalten ab, sie leben ja nun als Hunde im Wald. Die entsetzten Eltern holen sie aus nicht dargelegten Gründen von dort nicht nach Hause und so wenden sich die Kinder, manipuliert durch ihre Rudelführerin Kerze, von den Eltern, ja von der Gesellschaft ab. Wird es so gelingen, den Hund Power einzufangen? Oder gerät die Suche für Kerze bei der Etablierung ihrer Macht ganz in den Hintergrund ? Und kann es dann noch ein Zurück in ein normales Kinderleben geben?
Das Buch ist meiner Meinung nach als Jugendbuch zu sehen. Ernsthaften und anspruchsvollen Lesern dürften die stilistischen und inhaltlichen Schwächen den Lesegenuss jedoch deutlich beeinträchtigen.

Profile Image for Kathleen Kelly.
41 reviews10 followers
August 10, 2020
"Es war wirklich seltsam, sein eigenes Haus vor sich zu sehen, erfüllt von lautem Hundegebell."

Ein großer Gesellschaftsroman steht auf dem Buchrücken und ich bin mir unsicher.
Es ist in zwei Teile geteilt, wobei ich mir beim Lesen des ersten Teils sehr schwer tat. Ging sehr schleppend voran. Alles dreht sich um diese kleine belanglose Geschichte um einen verschwundenen Hund und die Figuren wollen mir einfach nicht gefallen. Die anstrengende, überernste Kerze und die mausgraue Hitschke. Dann gibt's noch den Hubersohn, warum eigentlich. Jedenfalls wechselt der Fokus von Kapitel zu Kapitel zwischen diesen drei Figuren.
Es ist ein recht intensives Leseerlebnis, da wenig passiert, kaum Nebenhandlungsstränge. Wir bleiben nah an den drei Figuren und diesem kleinen Ereignis das so große Auswirkungen hat.
Mir gefiel der Schreibstil und nachdem ich das Buch für ne Weile zur Seite gelegt hatte nach Vollendung des ersten Teils, gefiel mir dann der zweite Teil viel mehr als erwartet. Es wird komplexer, intensiver, abgedrehter. Die Kinder im Wald, die beinahe zu Hunden mutieren, die Hitschke in ihrem Haus ohne Vorrat und das Dorf mit brennenden Fackeln und Mistgabeln.
Aber der zweite Teil reicht nicht ganz dafür dass sich das Buch wieder fängt. Nach Schluss fragt man sich warum. Warum wurde der Roman geschrieben und warum dieser Text auf dem Buchrücken. Hab ich was verpasst, habe ich die feinen Nuancen übersehen, die dieses Buch zu einem über unsere Gegenwart machen, die es radikal machen.
Ich sehe ein, dass es Stellen gab, in denen so etwas wie Gesellschaftskritik oder Ähnliches betrieben wurde.
Das Buch ist auch keinesfalls schlecht, ich war vielleicht einfach das falsche Publikum dafür. Oder vielleicht brauche ich Zeit zum Nachdenken. Aber es hatte was. Irgendwas. Irgendwie. Es war interessant. Und das was da war wurde gut erzählt/beschrieben/verfasst.
Profile Image for Imke.
240 reviews
March 28, 2020
Power, der Hund der Hitschke ist verschwunden, und Kerze will ihn wiederfinden. Kerze findet nämlich alles wieder, was verschwunden ist und hält immer ihre Versprechen, egal wie weit sie dafür gehen muss. Schnell führt die Suche Kerze in den Wald. Unterstützung erhält sie von den anderen Kindern des Dorfs, die sich ihr anschließen. Schließlich bleiben Kerze und die Kinder ganz im Wald, um Power zu finden.

Ich habe beim Lesen mich geekelt, einige Entwicklungen sind wirklich abstoßend und absurd, aber dadurch auch faszinierend. Das Buch hat seinen ganz eigenen Sog und etwas mit mir gemacht beim Lesen, etwas hinterlassen. Der Roman ist märchenhaft, skurril und hat einen ganz eigenen, etwas anderen Ton.

Ich sehe es als Gegenwartskritik, in der es um das Leben selbst geht, um Ermächtigung, Freundschaft und Verantwortung, um Durchhaltevermögen und Glauben.
Kerze ist ein außergewöhnlich willenstarkes Mädchen, das sich selbst zum Gott macht und niemals aufgibt.
Power ist kein Buch, das Antworten gibt, es ist eines, das Fragen aufwirft, zum Nachdenken bringt, eine außergewöhnlichliche Geschichte in jeder Hinsicht. Ein Buch, auf das man sich einlassen muss und wenn man das schafft, wird es einen mitreißen und verändern. Ein grandioses Werk, das für mich völlig zu recht für den Preis der Leipziger Buchmessse nominiert war. 
Profile Image for Konstancja.
2 reviews
March 26, 2023
I stopped reading this book on page 205. 45 pages before the end of the story.

I don’t know why that book good a price, but it’s really bad.
First of all, what is wrong with the protagonist? The protagonist is a 11 year old girl, and there is something wrong with her. Why did the author make Kerze so… rude? The story escalated quickly. And also the author mentioned some situations, facts, and points many times. It was always the same. I really had thoughts like “Uugh again??? Is there something else going to happen instead of the same situations and conversations over and over again?”

Secondly, the author feels no shame when it comes to shaming and blaming the humanity. I mean the kids behaved like dogs?????? They smelled each other’s butts and did all of that kind of stuff?? There are so many, even historical, facts mentioned in the book that people might feel uncomfortable about. You’ll see when you read the book yourself- I AM NOT RECOMMENDING YOU TO READ IT, THOUGH.

It’s a big NO. I regret buying this book.
Profile Image for buchwoerter.
243 reviews
August 13, 2021
• POWER •

Ein völlig verrücktes Buch mit einer einzigartigen Handlung. 🌱

Das Mädchen Kerze verspricht der alten Hitschke ihren entlaufenden Hund namens Power zu finden. Kerze hält immer ihre Versprechen. So begibt sie sich schnell auf ihre akribische Suche. Immer mehr Kinder des Dorfes schließen sich ihr an. Und schon bald verschwinden alle Kinder im angrenzenden Wald. Die hiesigen Dorfbewohner sind völlig verunsichert und möchten nur ihre Kinder zurück.

Dieser Roman, nun als Taschenbuch erhältlich, passt in keine Schublade hinein. Es ist eine Mischung aus Märchen und Gesellschaftskritik. Mit Sicherheit ist diese abstruse, aber dennoch geniale Story nicht für jeden/jede etwas. Mir hat die außergewöhnliche Handlung sehr gefallen, auch wenn sie überhaupt nicht realitätsnah ist. Die einzelnen Charaktere wurden sehr stark und eindeutig gezeichnet. Kerze mitsamt ihrer Wildheit und Starrsinnigkeit kann man sich bildlich vorstellen. Auch Hitschke, die unsichere alte Frau, lässt einen in ihre Welt, was durch einen allwissenden Erzähler ermöglicht wird. Das Dorf und seine Bewohner bleiben einem teilweise etwas fern, auch wenn man ihre Beweggründe gut nachvollziehen kann. Insgesamt ist die Handlung eher düster, verwunschen und so ganz ist mir die Gesellschaftskritik zu schwammig. Kerze wächst zwar vaterlos in einem Dorf auf und hat das Gefühl alles alleine schaffen zu müssen. Die Erwachsenen sind sehr mit sich selbst beschäftigt und es gibt keine richtige Gemeinschaft. Trotzdem ist mir die Kernaussage zu vage oder ich habe sie schlicht weg überlesen. Die Kinder „verwildern“, da ihnen nicht genug Aufmerksamkeit nahe gebracht wird. Die Sprache ist in kurzen Sätzen gehalten und oftmals aus kindlicher Perspektive geschildert.

📖 Ein Roman der sich in kein Raster schieben lässt. Irgendwie ist es ein Märchen und dann doch eine Gesellschaftskritik. Ein außergewöhnliches Buch mit viel Diskussionspotential, welches mit Sicherheit nicht jedem zusagt. [4/5]
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September 23, 2022
[3.5 Sterne]

Interessantes und bedrückendes Porträt einer Dorfgemeinschaft, das mich an Milchzähne erinnert, mir aber besser gefallen hat. Ich mochte die Auslotung der Machtverhältnisse unterhalb der Kinder (erinnert an Lord of the Flies und ist teilweise ziemlich unangenehm) und auch unterhalb der erwachsenen Dorfbewohner*innen, v. a. in Bezug auf alte Leute und wie ein Blick auf deren Einsamkeit geworfen wird.
Profile Image for Otto.
451 reviews15 followers
February 23, 2020
Power Ms. Hitschke's dog has run away, Kerze wants to find him again. This is the starting point for a fascinatingly eerie story that Verena Güntner develops around a village, its inhabitants and their stories. We learn about the Huber farmer, the top dog who oppresses his son, see how people are marginalized, and experience above all the transformation of the village children who join the search. Led by Kerze (who reminds me a little of Greta), they join together in a pack that goes beyond the adult world in its quest.
Profile Image for Ja.
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Read
February 28, 2020
So sehr ich mich auch bemüht habe konnte ich mit diesem Titel nicht warm werden. Weder Kerze, die durchweg seltsam und unsympathisch daherkommt mit ihrem herrischen Gehabe noch der Schreibstil, der mir zu wenig Details gab konnten mich überzeugen. Die Geschichte an sich fand ich sehr interessant und nach lesen des Klappentextes war ich sehr auf das Buch gespannt. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.
Gut, das Bücher Geschmackssache sind.
Profile Image for Natascha.
51 reviews1 follower
June 22, 2021
Ich weiß leider nicht so ganz, was das Buch mir eigentlich vermitteln wollte?! 🧐

Die Tiefe hat mir irgendwie gefehlt, es ist ein gutes Buch für zwischendurch.

Es hat so viele Themen angeschnitten - aber eben nur angeschnitten.
Profile Image for Kati.
84 reviews3 followers
August 6, 2021
Beklemmend unerbittliche Parabel - brutal, kompromisslos, wahnsinnig genau in der Beobachtung, scharf in der Ausführung. Unvergesslich!
Profile Image for Mary.
4 reviews
January 2, 2022
Eine fantasievolle Geschichte, die stark Ausgrenzung und Vernachlässigung thematisiert. Sehr radikal erzählt, aber auf den Punkt gebracht.
June 11, 2022
Mystisch, märchenhaft aber spannend und aktuell, nach dem Motto "Juden und Ausländer und Abartige raus!" Ich bin dafür, wir behalten sie und schicken die, die so etwas brüllen "raus" aber wohin?
Displaying 1 - 30 of 37 reviews

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