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Das Integrationsparadox: Warum gelungene Integration zu mehr Konflikten führt

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Die Gesellschaft wird offener und liberaler, die Radikalen werden radikaler. Deshalb steigt das Konfliktpotenzial. Wer dieses paradoxe Verhältnis verstehen möchte, muss dieses Buch lesen. Die Neuausgabe des Bestsellers wurde vollständig überarbeitet und umfassend erweitert. Sie enthält ein neues Vorwort, zusätzliche Kapitel zu den jüngsten Entwicklungen sowie viele Anmerkungen und weiterführende Hinweise, wodurch die Verwendung in Schule und Studium erleichtert wird.

267 pages, Kindle Edition

First published January 1, 2018

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About the author

Aladin El-Mafaalani

12 books101 followers
Aladin El-Mafaalani ist Soziologe und Inhaber des Lehrstuhls für Erziehung und Bildung in der Migrationsgesellschaft an der Universität Osnabrück. Er ist dort sowohl am Institut für Erziehungswissenschaft als auch am Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien (IMIS) angesiedelt. Gleichzeitig betreut er als Beauftragter des NRW Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration (MKFFI) die "Koordinierungsstelle für muslimisches Engagement in NRW" und ist Mitglied des Beirats für Teilhabe und Integration des Landes NRW.

Aladin El-Mafaalani ist Autor und Herausgeber zahlreicher wissenschaftlicher Schriften, darunter zehn Bücher und über 100 Artikel in Zeitschriften, Sammelbänden und Handbüchern. Er ist einer der Herausgeber der Zeitschrift für Migrationsforschung.
Seine Forschungsarbeiten sind mehrfach ausgezeichnet worden, u.a. mit dem Augsburger Wissenschaftspreis für interkulturelle Studien, dem Dissertationspreis des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen und dem Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung. Auch für sein öffentliches Wirken erhielt er mehrere Preise, u.a. den Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der öffentlichen Wirksamkeit der Soziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie sowie den Lissabon-Preis für Wissenschaft-Praxis-Transfer der Hochschule Münster.

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Displaying 1 - 30 of 47 reviews
Profile Image for Mehtap exotiquetv.
487 reviews260 followers
March 3, 2021
Aladin El-Mafaalani beleuchtet das Konfliktpotenzial von Integration. Seine Hypothese: "Je besser marginalisierte Gruppen (Hautfarbe, Religion, Sexualität oder Geschlecht) in die Gesellschaft integriert werden und Möglichkeiten auf Augenhöhe zu sprechen bekommen, desto weniger tolerieren betroffene Gruppen Abgrenzung und Hass". Das ist das Integrationsparadoxon. Die Forderungen für absolute Gleichberechtigung steigt, auch wenn die Situation im Vergleich zu früher um einiges besser ist. Das würde auch erklären, warum in den letzten 2 Jahren immer mehr Aufmerksamkeit auf gender-neutrale Sprache, Abbau von Barrieren und Diskriminierungen gefordert werden und die Gesellschaft "sensibler" wird. Die 'Bullshit' Grenze sinkt.
Eine vielfältige Gesellschaft birgt deshalb auch Konfliktpozential weil gerade "priviligierte" Menschen sich in ihren Positionen bedroht fühlen weil sie gefühlt "teilen" müssen, da sie gerade marginalisierte Gruppen nicht Teil der Gesellschaft ansehen. Dadurch steigt Rassismus und die Angst Privilegien zu verlieren oder teilen zu müssen. Und deshalb steigt die Aufforderung, dass die "alten Zeiten" zurückkommen sollten weil sie besser wären.
Profile Image for Leselissi.
410 reviews60 followers
October 17, 2018
"Deutschland ist eine weitgehend offene Gesellschaft, und Integration gelingt zunehmend", das ist El-Mafaalanis These und in diesem Buch erklärt er genau warum.
Es ist ein echter Augenöffner!
Unkompliziert, sachlich und einleuchtend beschreibt er zunächst die Geschichte der Migration und Integration in Deutschland, angefangen bei den "Gastarbeitern" in den 50ern bis zur "Flüchtlingskriese". Was schief gelaufen ist und was sich verbessert hat, warum die Integration noch nie so gut gelungen ist wie heute und weshalb gerade deshalb auch Konflikte entstehen.
Man erkennt ziemlich schnell, dass die Lage gar nicht so düster ist, wie einem hauptsächlich durch die Medien vermittelt wird.
Nach der Lektüre dieses Buches hat man gute Munition für Diskussionen à la "Daran sind nur die Ausländer schuld" und "Was ist Deutsch?".
Lest es! Es ist echt empfehlenswert und lohnt sich sehr!
Profile Image for Harun.
15 reviews28 followers
January 13, 2019
"Mit Hoffnung ertragen Menschen die schrecklichste Not, ohne Hoffnung ertragen wir nicht mal den Wohlstand. Hoffnung ist positive Zukunft." S.233
Profile Image for Esra.
40 reviews
January 19, 2025
Hatte ursprünglich angefangen es für meine Thesis als Zusatzliteratur zu nutzen. Dann wurde es aber so gut, dass ich es komplett verschlungen habe…
Profile Image for Jan ☀️.
39 reviews15 followers
November 7, 2024


Mafaalani vertritt in seinem Buch die These, dass mehr Integration und Einbindung marginalisierter Gruppen paradoxerweise zu einem Eindruck vermeintlicher Spaltung in der Gesellschaft führt.

Für ihn ist die „Spaltung der Gesellschaft“ nichts anderes als Brüche, die entstehen, wenn unterschiedliche Wesensarten miteinander verschmelzen. Er schafft es, seinen Standpunkt präzise und dennoch in einfacher, alltäglicher Sprache darzustellen – eine Fähigkeit, die mich überrascht hat.

In den letzten Jahren haben viele vermeintliche Vertreter von Randgruppen oft nicht mehr die Sprache ihrer Zielgruppen gesprochen. Für Mafaalani bedeutet einfache Sprache jedoch nicht, einen Sachverhalt übermäßig zu vereinfachen, sondern vielmehr, ihn so komplex wie nötig und so verständlich wie möglich auszudrücken, um alle sozialen Schichten zu erreichen.

Mafaalani gelingt es zudem, durch scharfsinnige Analysen und persönliche Erfahrungen eine subjektive, migrantische Sichtweise auf den „Zusammenwachsens“-Prozess einzubringen. Besonders treffend finde ich seine Beschreibung, warum viele Migranten der ersten, zweiten und sogar dritten Generation konservative Tendenzen zeigen:

„Die Menschen verlassen das Land, in dem ihre Sprache gesprochen wird. Sie trennen sich von ihren Freunden und Verwandten und - noch entscheidender - sie verlieren ihren
Status. In ihrer Heimat waren sie jemand, am Zielort fangen
sie bei null an und erfahren kaum Anerkennung. All das ist enorm problematisch. Sprache, soziale Netzwerke und Status sind wichtige identitätsstiftende Aspekte, die durch die Migration infrage gestellt werden, was entsprechend psychischen Stress und eine Identitätskrise verursacht. Das Gefühl einer stabilen Identität ist für Menschen enorm wichtig.
Menschen müssen sich selbst wiedererkennen. Sie müssen das Gefühl haben, dieselbe Person zu sein wie gestern, wie letztes Jahr, wie vor zwanzig Jahren. Wenn so viele Elemente der personalen Identität verloren gehen, halten sich Menschen an den Elementen fest, die sie noch haben.
Migrantinnen konservieren deshalb zunächst all das, was sie bei sich tragen: Erinnerungen, Traditionen, kulturelle Eigenheiten, die Religion, das Nationalbewusstsein.
Nach der Migration beschäftigen sie sich beispielsweise mit der Geschichte des Herkunftslandes, obwohl sie sich vor der Migration dafür nicht interessiert haben. Vor der Migration schaute man vielleicht in der Türkei oder in Russland keine Nachrichten; nach der Migration, in Deutschland [...]"

Neben der Beschreibung der fünf Entwicklungsstufen von „Ich bin kein Deutscher“ bis „Ich sehe mich als Teil dieser Gesellschaft“ geht Mafaalani auf die damit verbundenen Herausforderungen ein. Er argumentiert, dass Rassismus nicht nur eine Reaktion auf fehlende Integration sei, sondern oft auch durch starke Integration ausgelöst werde:

„"Ich gehöre zu einer Generation, die in der Schule immer wieder mit einem bestimmten Teil der deutschen Geschichte konfrontiert wurde. Es ist auch eine Geschichte des größten rassistischen Exzesses überhaupt: »Endlösung der Judenfra-ge«, Holocaust, Shoa. Vielleicht fällt es mir deshalb leichter, nicht in die »Integration schwächt Rassismus«-Falle zu tap-pen. Wurden Jüdinnen und Juden systematisch ausgegrenzt und verfolgt, weil sie schlecht integriert waren? Wurde ver-sucht, sie industriell zu vernichten, weil sie schlecht Deutsch sprachen und arbeitslos waren? Natürlich nicht, im Gegen-teil: Die jüdischen Deutschen waren erfolgreich und vielfach assimiliert. Ihr zum Teil tatsächlicher Erfolg und ihr zum Teil unterstellter Erfolg wurden ihnen zum Verhängnis. Sie galten als intelligent und gut vernetzt. Man sprach gar vom
»Weltjudentum«, gegen das man zusammenhalten müsse, um gegen diese elitäre Gruppe eine Chance zu haben."



In mehreren Kapiteln stellt er seine Definition des Begriffs „Identität“ dar und erklärt, warum nicht alles „gleich gültig“ sein kann, da es sonst gleichgültig wird. Er erläutert, dass physische und mentale Grenzen für die Identitätsbildung notwendig sind und dass eine völlig offene Gesellschaft reaktionäre Tendenzen auslösen kann.

Interessant ist Mafaalanis These, dass die sogenannte Flüchtlingskrise 2015 die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe begünstigte – eine These, die jedoch ohne Daten untermauert bleibt.

Das Buch stammt aus dem Jahr 2018 und spiegelt den damaligen Zeitgeist wider – eine Zeit, die ich als „Ruhe vor dem Sturm“ bezeichnen würde. 2018 war der Aufstieg einer neuen linksliberalen Jugendbewegung zu beobachten, und Bewegungen wie „Fridays for Future“ waren in aller Munde. Die Flüchtlingskrise schien für viele „geschafft“, oder man glaubte, den Höhepunkt überwunden zu haben. Die einzige Krise war die Klimakrise. Der Rechtsruck und das Wiederaufleben autoritärer Tendenzen hatten noch nicht das heutige Ausmaß erreicht. Mafaalanis Thesen wirken im Rückblick daher etwas überholt.
Heute zeigt sich, dass Tendenzen zur gesellschaftlichen Abschottung keine Randerscheinung im vermeintlich unumkehrbaren Fortschritt sind, sondern Ausdruck des Versuchs, die alte Ordnung wiederherzustellen. Diesen Aspekt verkleinert der Autor meines Erachtens; allerdings hätte ich selbst das vermutlich vor sechs Jahren ähnlich gesehen.

Aufgrund seiner offenen Haltung neigt Mafaalani gelegentlich dazu, die Gefahr und Anziehungskraft des traditionellen Islam zu unterschätzen (beim Thema Islamismus erkennt er jedoch klar die Bedrohung für die offene Gesellschaft). Beispielsweise erscheint mir seine Ansicht, dass viele Frauen das Kopftuch als Zeichen der Integration und Emanzipation tragen oder dass es einen „islamischen Feminismus“ gibt, unlogisch. Es scheint mir schwer vorstellbar, dass eine Befreiungsbewegung sich mit den Symbolen ihrer Unterdrücker schmückt.

In einem weiteren Kapitel schreibt er:

"Der Bau von schönen und repräsentativen Moscheen ist nicht etwa Ausdruck einer Abkapselung, sondern eher ein Zeichen des Teilhabens an und in der Stadtgesellschaft. Aber genau diese Teilhabe wird stärker als störend empfunden als die tatsächliche Abkapselung in
»Hinterhofmoscheen«. Auch hier ließen sich Dutzende weitere Beispiele anführen."



Dabei bezieht er sich auf die Diskussion um den Bau der Ditib-Großmoschee in Köln, die sogar vom türkischen Präsidenten Erdogan eröffnet wurde. Hier stellt er die Debatte jedoch meines Erachtens einseitig dar, möglicherweise (wenn man böse ist) aus ideologischen Gründen oder (wenn man nett ist) nobler Absicht. Er verschweigt dabei den politischen Einfluss des staatlich finanzierten politischen Islam und die Konsequenzen für die offene Gesellschaft.

Zusammenfassend ist es ein lehrreiches und informatives Buch, das jedoch gelegentlich zu einer Toleranz neigt, die manchmal auch intolerante Gruppierungen einschließt.
Profile Image for Lennart Andreotti.
11 reviews
June 19, 2025
Ein sehr provokanter und zunächst nicht ganz einleuchtender Titel, der aber eines der aktuellsten Themen unserer Zeit anspricht, welches der Autor super erörtert.
Integration und Teilhabe sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen und friedlichen Gesellschaft.

Ein Buch was jeder gelesen haben sollte!
Profile Image for Sarisafari.
40 reviews
October 29, 2021
Klare Leseempfehlung!

El-Mafaalanis Tisch-Metapher von einer offenen Gesellschaft: Zuerst saßen am Tisch stets privilegierte (alte, weiße) Männer, die über den Kuchen entschieden. Mit den Jahren rückten langsam Frauen, Menschen mit internationaler Geschichte, PoC, Ostdeutsche, Menschen mit Behinderung und LGBTQIA+ von den hinteren Reihen bzw. dem Boden auf und fanden Platz am Tisch. Wenn auch in Minderheiten und auf schlechteren Stühlen forderten sie sich erfolgreich Mitspracherecht und Kuchenstücke ein. Möglich gemacht wurden diese Teilhabe- und Zugehörigkeitsprozesse überhaupt erst durch die Bildungsexpansion im 20. Jhdt. Es wird also eng am Tisch und Fragen nach der Aktualität der Tischregeln und des Kuchenrezeptes kommen auf, das vorherrschende Essverhalten wird hinterfragt und kritisiert. Eine Personengruppe fordert schließlich ein die traditionelle Backkultur bewahrendes Leitrezept ein, eine andere will weitere Tische aufstellen, eine weitere will künstliche Grenzen erschaffen, damit zukünftig niemand neues an den Tisch herankommt. El-Mafaalani bezeichnet dies als Integrationsparadox - je diverser eine Gesellschaft wird und je mehr Integration stattfindet (d.h. soziale Ungleichheiten - von stückweise bis gänzlich - abgebaut werden), desto größer wird das Konfliktpotential.

"Es wird also in einem fortgeschrittenen Stadium nicht mehr nur über die Benachteiligung der Benachteiligten gesprochen, sondern auch über die Privilegien der Privilegierten. Junge reden über Alte, Schwarze über das Weißsein, Frauen über mansplaining, Homosexuelle über Heteronormativität usw."
71 reviews
June 20, 2025
interesting, but a lot of yapping, three pages would have sufficed
Profile Image for Jakob Palmer.
89 reviews7 followers
June 2, 2023
Eher so 3.5.
Am Ende ist es teils nen bisschen redundant. Aber Al-Mafaalani schafft es echt immer wieder, interessante Paradoxien soziologischer und sozialer Probleme aufzuzeigen.
Sein Bericht über den Zustand der offenen Gesellschaft, damit zusammenhängende Diskurse über (nicht zu vollziehende) Schließungstendenzen und vor allem über die Differenz zwischen realen Verhältnissen und dem Empfinden, mehr Teilhabe in der neuen Gesellschaftsordnung einfordern zu können ist echt sehr spannend.
Den Teil über Migration fand ich nen bisschen schwächer, aber den Teil über Integration und die dadurch notwendigerweise steigenden Konfliktpotenziale sind gut nachvollziehbar und erhellend für die Debatten rund um Integration und identitätspolitische Konflikte.
Al-Mafaalani schreibt hier etwas angenehmer, das Buch ist aber auch lesenswert, wenn man nur das Abstract im letzten Kapitel liest, was deutlich kompakter ist. Insgesamt aber echt stark und horizonterweiternd, aber genauso nüchtern und realistisch und nicht so emotionalisiert, wie es schnell passieren kann.
Profile Image for Timon.
13 reviews
May 16, 2020
In diesem Buch blickt Al-Mafaalani aus einem positiven Blickwinkel auf das Level der heutigen, vor allem in Deutschland vorherrschenden, Integration. Hierbei betont er vor allem immer eins: "zusammenwachsen tut weh“ Diesen Wortlaut verwendet er meiner Meinung nach zwar etwas zu häufig aber so prägt er sich mit Sicherheit ein. Er beschreibt Konflikte und vor allem eine steigende Anzahl an Konflikten über unterschiedlichere Themen als Erklärung für eine immer besser werdende Integration.

Meiner Meinung nach ein lesenswertes Buch das zudem (vor allem gegen Ende) vorallem eine wichtige Aussage hat die sich nicht nur auf die Integration beziehen lässt sondern nahezu auf alles andere: Uns, nicht nur in Deutschland sondern nahezu überall auf der Welt, geht es heutzutage besser als je zuvor und die "gute alte Zeit" war fast nie besser als die jetzige. Zudem wird heutzutage oft negativ in die Zukunft und auch in die Gegenwart geblickt mit der Einstellung "alles wird schlechter". Hoffnung ist die Triebfeder für eine bessere Zukunft und wenn diese Hoffnung auf eine bessere Zukunft genährt wird, dann wird auch die Zukunft besser werden.
Profile Image for a.
15 reviews
January 1, 2023
Mit seiner These „gelungene Integration führt mehr Konflikten“ zeigt der Autor Aladin El-Mafaalani einen neue eher positive Sichtweise auf Integration, Migration und ihrer Geschichte.

Ein sehr gutes Buch, leicht und verständlich geschrieben.
Profile Image for Julia Schilling.
58 reviews
September 1, 2023
interessante Perspektive auf das Thema Integration! Das Beispiel „jeder will ein Stück vom Kuchen“ zeigt, dass Konflikte integraler Teil von Integration sind und man sie daher als etwas Positives betrachten sollte. Gibt also Hoffnung und regt zum Nachdenken über unsere Streitkultur an
Profile Image for Pia Bröker.
281 reviews12 followers
July 18, 2022
Die wichtigste Botschaft für mich: Integration führt zwangsweise zu Konflikten. Keine Konflikte bedeutet kein Kontakt zwischen verschiedenen Lebensrealitäten. Wir sollten eine Streitkultur entwickeln, damit diese Konflikte als positiv wahrgenommen werden und konstruktiv gelöst werden können. Alle Menschen verdienen einen Platz am Tisch und ein Stück vom Kuchen! Das hängt auch viel mit Privilegien zusammen: jeder Mensch wird teilen müssen, damit wir eine gerechtere und integrierte Gesellschaft erreichen.

Richtig gutes Buch. Sehr sachlich und bemüht um einfache und konkrete Sprache!

Teilweise hatte ich das Gefühl, dass Verhältnisse zu einfach dargestellt wurden. Es kann aber sein, dass die extra Quellenangaben geholfen hätten (die habe ich bisher noch nicht gelesen). Generell finde ich es klasse, wie viel extra Literatur empfohlen wird!
Profile Image for Fabian Williges.
Author 14 books10 followers
May 13, 2019
Ein wichtiges Thema und eine wirklich interessante These, der ich letztendlich auch folgen kann.

Allerdings gefällt sich der Autor zu sehr darin, immer wieder diese scheinbaren Gegensätze (... weniger ist mehr... ) als vermeintlich neue Pointe zu platzieren.

Ich habe das Gefühl, er kommt dabei nie richtig zum Punkt, geht nie wirklich tief in die Materie. Aber vielleicht muss das auch so sein bei einem populärwissenschaftlichen Buch. Insgesamt sollte man es doch mal angelesen haben.
Profile Image for Luca Ozzano.
Author 6 books10 followers
November 23, 2022
I see that there are only reviews in German for this book, so I write mine in English, although I read the Italian version.
The book was written by a German political scientist with family origins in Syria. It is not meant as a scientific work, but rather as a popular book. The main thesis it proposes is the idea that social conflict in open societies is not necessarily a bad omen, since it is the natural consequence of integration processes. According to the author, immigrants who have just arrived in a country don't usually create conflicts because they don't try to get 'a seat at the table'. On the contrary, their children and grandchildren want to be part of those who define the rules. Hence conflicts. So, the book is quite optimistic about the current situation in Europe and explicitly aims at debunking those theses - both from the conservative and the liberal side - which maintain that the situation is evolving negatively.
The work does not deserve 5 stars, in my opinion, for a couple of flaws.
First, it is written about Germany, with mostly German references and German examples, for a German public. I think the only non-German author mentioned is Huntington. I mean, you can focus on a country without being parochial.
Second, while the diagnosis is quite original and challenging, the prognosis is quite banal: to approach conflicts, we need a culture of debate.
As a whole, worth reading.
Profile Image for Michi.
553 reviews4 followers
May 19, 2024
Die Hauptthese dieses Buches (gelungene Integration führt zu mehr statt zu weniger Konflikten, weil mehr Menschen auf gleicher Augenhöhe "mit am Tisch sitzen" und über die Gesellschaft mitverhandeln können) ist so einleuchtend, dass ich mich echt gefragt habe, warum ich darauf nicht selbst gekommen bin. Der Autor untermauert diese auch mit vielen Beispielen, Statistiken, Metaphern und geschichtlichen Ausführungen, und schreibt sehr verständlich. Allerdings wirken die einzelnen Kapitel teilweise wie separate Essays mit leicht abgewandelten Fokuspunkten, d.h. wenn man das ganze Buch von Anfang bis Ende durchliest, trifft man ständig auf Wiederholungen, wodurch das Buch sehr interessant beginnt, aber später immer weniger Neues bietet.
Profile Image for Meret.
2 reviews
April 15, 2020
Das Buch zeichnet, anders als viele andere Bücher zum Thema Integration und Migration, die positive Zukunftsdarstellung aus.

"Alles ist heute besser als früher, außer einem: die Zukunft. Und an der Zukunft kann man jetzt noch was ändern." - Aladin El-Mafaalani auf Seite 235

Der Autor öffnet dem Leser dzum Thema Konflikten die Augen. Ich habe zuvor nie positive Assoziationen zu Konflikten gehabt - dies konnte Aladin El-Mafaalani nun zum Glück ändern.
Dankeschön für die Erweiterung meiner Sicht/ Meinung zum Thema Integration!

Einen "kleiner" Stern wird abgezogen, weil der Autor sich leider manchmal wiederholt.

Ingesamt ein sehr gelungenes, informative und lesenswerte Buch!
Profile Image for Nico Grüßinger.
2 reviews
September 22, 2025
Wenn ich dieses Buch mit einem Begriff beschreiben müsste, dann wäre es vermutlich „Optimismus“. Aladin El-Mafaalani beleuchtet unser aktuelles Weltgeschehen und die nationale Entwicklung von Integration aus einem Blickwinkel, der mir bis dato verborgen blieb. Er sieht die Spannungen, die Konflikte und die wachsenden politischen Extreme als Prozess & Entwicklung aufgrund eines nähere Zusammenwachsens. Sie sind somit nicht ein Ergebnis aufgrund von Spaltung sondern - ganz im Gegenteil - aufgrund von Annäherung und immer gelungenerer Integration.

Ein unfassbar wertvoller Beitrag, um all diese Themen einmal aus einem anderen Betrachtungswinkel zu sehen.

Profile Image for Corry.
127 reviews10 followers
September 8, 2018
El-Mafaalani stond vroeger voor de klas en noemde leerlingen met een migratie-achtergrond leerlingen met een ‘internationaal verhaal’. De anderen vonden dat zij door dat woordgebruik werden gediscrimineerd. Prompt gingen zij in hun familiegeschiedenis graven om ook een ‘internationaal verhaal’ te hebben...
Het voorval toont hoe verrassend en vernieuwend El-Mafaalani, nu verantwoordelijk voor het integratiebeleid in de Duitse deelstaat Noordrijn Westfalen, naar de multiculturele samenleving kijkt. Zijn boek biedt een zeer boeiende en vernieuwende kijk op de samenlevingen waar veel veel mensen met een ‘internationale’ geschiedenis leven.
Profile Image for Jenny.
383 reviews3 followers
January 4, 2024
Ich mochte die Ideen und Inhalte in diesem Buch sehr. Die Themen Migration und Integration wurden aus meiner Sicht sehr gut und analytisch beleuchtet. Aladin El-Mafaalani schafft es wirklich, eine neue Perspektive zu kreieren und vielfältige Probleme anzusprechen, aber auch Lösungen zu bieten.
Der Schreibstil hat mir allerdings nicht gefallen. Ich fand, dass es sich an vielen Stellen wiederholt hat und der zusätzliche Abschnitt, der in der Neuauflage eingefügt wurde, war aus meiner Sicht unnötig.
Profile Image for Tutankhamun18.
1,369 reviews26 followers
June 6, 2022
//3.5//

Interessante These: Je mehr Integriert eine Gesellschaft ist, deso mehr steigen die Erwartungen der Mitglieder der offenen Gesellschaft und deshalb folgen Konflikte. Ist in seinem neuem Buch “Wozu Rassismus?” noch prägnanter Beschrieben und Zusammengefasst. Deshalb ist dieses Buch lesewert, aber wenn man nur eins lesen viel, empfehle ich das neuere.
Profile Image for Guillermo Caballero.
14 reviews3 followers
December 31, 2022
Was bedeutet Vielfalt in Deutschland?wo findet man eine offene Gesellschaft und wie ist sie entstanden? Diese Fragen werden in diesem Buch geantwortet

Sehr gut geschriebenes Buch. Umfassende Analyse der heutigen Gesellschaft.

Punktenabzug: ab der zweiten Hälfte werden kaum neue Themen vorgestellt. Die Ideen wiederholen sich
Profile Image for Lukas Dy.
25 reviews
May 7, 2023
Starkes Buch. Habe es mir gekauft, weil ich die Hauptthese absolut abwegig und lächerlich fand. Durch eine sehr starke Argumentation zeigt der Autor jedoch auf, weshalb er mit seiner These Recht hat. Dabei schreibt El-Mafaalani stets in einem sehr angenehm zu lesenden Schreibstil. Hat bei mir insgesamt zu einem starken Umdenken geführt.
10 reviews
September 26, 2024
Sehr gutes Buch. Erklärt verständlich und einfach, das Integration ein Prozess ist, der unabdingbar ist und wir zurück kehren müssen zu einer guten und soliden Streitkultur. Man kann unterschiedlicher Meinung sein, aber es ist wichtig, diese Meinungen in einem vernünftigen und anständigen Rahmen auszutauschen.
197 reviews
May 12, 2019
Interessante Darstellung von Migration und gesellschaftl Konlikten als Zusammenwachsen, den Herausforderungen der offenen Gesellschaft und Tocquevilles Paradox. Metapher der Gesellschaft als Esstisch.
Leicht und schnell zu lesen.
Profile Image for Juliane.
12 reviews
October 27, 2020
Warum führt gelungene Integration zu mehr Konflikten? Diesen und anderen Fragen geht Aladin El-Mafaalani im Buch „Integrationsparadox“ auf den Grund. Dabei regt er den/die aufmerksame Leser/in dazu an selbstkritisch nachzudenken wohin gelungene Integration führen soll und kann.
„Die Welt ist nicht aus den Fugen geraten. Die Welt ist sich näher gekommen und zusammengewachsen. Zusammenwachsen tut weh. Insbesondere deshalb, weil sich Ordnungen beim Zusammenwachsen neu bilden müssen.“
Viel Spaß beim Lesen und Reflektieren!
Displaying 1 - 30 of 47 reviews

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