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Nicht von schlechten Eltern - Meine Hartz-IV-Familie

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Ein authentischer Erfahrungsbericht: eine Kindheit am Rande der Gesellschaft
Wir sind die Summe der Erfahrungen, die wir machen. Für ein Hartz IV-Kind zählen aber auch die, die es nicht macht: wie Familienurlaub, Klassenausflug, Musikunterricht oder einfach mal ein Eis essen gehen.
Für Undine Zimmer war das die Realität. In einem ganz eigenen, souveränen Ton erzähltsie davon, was das tatsächlich bedeutet: von ihren Eltern, die als "nicht integrierbar in den Arbeitsmarkt" gelten, von mitleidigen Lehrern, verständnislosen Sachbearbeitern, der Furcht bloßgestellt zu werden und dem ständigen Gefühl, nicht dazuzugehören. Jenseits aller Klischees gibt sie einen Einblick in eine Welt, über die zwar viel geredet wird, aber von der kaum wirklich jemand etwas weiß. Ein einfühlsamer und authentischer Bericht, der zeigt, dass Chancengleichheit und Klassenlosigkeit in Deutschland immer noch unerreichte Ziele sind.
»Träumen kostet Mut, wenn dir keiner Hoffnung macht. Und es bleibt immer diese Angst, dass ich trotz aller Anstrengung versagen und das Leben meiner Eltern leben werde.«
Undine Zimmer

253 pages, Hardcover

First published August 1, 2013

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About the author

Undine Zimmer

1 book5 followers
Undine Zimmer, geboren 1979, studierte in ihrer Heimatstadt Berlin Skandinavistik, Neuere Deutsche Literatur und Publizistik in Berlin. Für ihre Reportage „Meine Hartz-IV Familie“, erschienen im Zeitmagazin, war sie 2012 in der Kategorie Essay für den Henri-Nannen-Preis nominiert. 2013 erschien ihr erstes Buch im S. Fischer Verlag „Nicht von schlechten Eltern. Meine Hartz-IV Familie.“ Der Veröffentlichung folgte eine umfangreiche Resonanz in Presse, Hörfunk und Fernsehen sowie Einladungen bundesweit und nach Österreich und England. Sie war 2013 Kolumnistin der Sonntaz für die vierwöchige Rubrik „Was der Kühlschrank hergibt“. Sie arbeitet zur Zeit hauptberuflich als Arbeitsvermittlerin.

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Displaying 1 - 3 of 3 reviews
Profile Image for Klaus Ohlig.
1 review
May 19, 2017
sehr reflektierte und feinfühlige Familienbescheibung, wie gehen intelligente menschen mit Armut um,
Profile Image for Katja.
333 reviews2 followers
July 24, 2014
Ich muss sagen, ich bin nach der Lektüre des Buches etwas hin- und hergerissen.
Auf der einen Seite kann ich es verstehen, dass man über sein Leben in einer sogenannten sozialschwachen Familie berichten will, aber auf der anderen Seite muss ich sagen, dass mir etwas die Fakten gefehlt haben. Ich meine, in dem Buch fällt immer wieder der Satz "Es ist wenig Geld da.", aber es werden nie Zahlen genannt und das finde ich schade, weil man so die Relation gar nicht richtig begreifen kann. Auch bin ich mir über die Aussage des Buches nicht ganz sicher, wenn ich das mal so sagen darf. Ich meine, natürlich berichtet Undine Zimmer über ihr Leben und das ihrer Familie, aber das ist an manchen Stellen einfach widersprüchlich, wenn ich das mal so sagen darf.

Es kann aber auch sein, dass ich mit einem anderen Blickpunkt an das Buch herangehe, da ich selbst mit Hatz IV und ähnlichen Familieverhältnissen wie Undine Zimmer aufgewachsen bin (also meine Mutter war lange Zeit arbeitssuchend und meinen Erzeuger kenne ich, anders wie Undine Zimmer, nicht mal). Deswegen kann ich Geldnot verstehen, aber für mich wären viele Sachen, wie ein Abitur in Schweden oder sonstiges nie ins Blickfeld gerückt. Das macht das alles für mich etwas widersprüchlich, zumal der Wechsel nach Schweden scheinbar keine Probleme mit dem Arge hervorgerufen haben soll, was ich mir fast nicht vorstellen kann.

Auch wird nie gross etwas von Vermittlungsversuchen seitens der Arge erwähnt, wenn ich da überlege, wie viele ABM-Stellen und auch Bewerbungstrainings und Weiterbildungen meine Mutter machen musste, kann ich mir nicht so wirklich vorstellen, dann es bei der Mutter von Frau Zimmer anders war. Auch davon ist in dem Buch keine Rede.

Ich meine, es ist ja gut, dass gezeigt wird, das Kindern von Eltern aus sozialschwachen Familien eben nicht in diese Muster fallen müssen und dafür auch Respekt verdient haben, aber für mich ist das Buch einfach zu glatt, es zeigt vielleicht zu wenig auf oder es wurde beim Schreiben einfach "schön geschrieben", damit es passt. Vielleicht liegt das auch am Lektorat, dass es so ist, aber ich denke, dass manche Sachen in den Buch einfach vergessen wurden oder eben im Gedächtnis nicht mehr präsent waren.

Der Schreibstil von Undine Zimmer gefällt mir aber und das Buch liest sich auch gut weg, muss ich sagen. Allerdings fehlt mir - wie schon erwähnt - etwas das Unterfutter in Form von Zahlen und vielleicht wäre zur Verdeutlichung auch mal ein Antag auf Hatz IV ganz hilfreich gewesen, damit die Menschen, die damit nichts zu tun haben, mal einen Eindruck davon bekommen.

Fazit:
Ein Buch über den Rand der Gesellschaft, dass leider etwas die Zahlenrelation vermissen lässt, aber zeigt, dass es Menschen gibt, die sich auch in der Situation mit Hartz-IV nicht verstecken müssen und trotz finanziell begrenzter Mittel anständige Mitglieder der Gesellschaft aufziehen können. Meinen Respekt für den Wertgang von Undine Zimmer, aber bei dem Buch muss ich leider sagen, dass es mir etwas zu glatt und widersprüchlich erscheint.
33 reviews
October 27, 2015
Die erste Hälfte des Buchs war besser, danach war es etwas repetitiv.
Es handelt sich zwar um einen persönlichen Bericht, dennoch wäre oft ein etwas weiterer Blickwinkel zu wünschen gewesen. Ja, ökonomisch ging es der Autorin und ihren Eltern schlecht. Ja, sie stecken in einem kritikwürdigen System staatlicher "Fürsorge". Ja, ihr scheint trotz dieser Widrigkeiten ein mit Respekt zu bedenkender Austieg gelungen zu sein. Dennoch: Sie hört mit ihrer Mutter Opern, macht Ballett, spielt Klarinette und hört sich Proust-Lesungen im Kulturradio an. Hier wäre eine Differenzierung in Richtung ökonomisches Kapital - kulturelles Kapital angebracht gewesen. Ein Großteil der Kinder aus weit mehr stereotypen Hartz-IV-Familien schafft gerade den Aufstieg nicht, weil ihnen diese Art der Umgebung fehlt, nicht alleine die finanziellen Mittel. Daran scheitert es auch zumeist bei vergleichsweise ökonomisch besser gestellten Kindern aus Arbeiterfamilien, auch wenn sie teurere Klamotten tragen, Markenschokolade essen und im Reihenhaus wohnen. Solange sie mit ihren Eltern RTL II schauen, kann sich nur selten ein Interesse für Bildung und Kultur entwickeln, das dann ohnhein nicht automatisch von den Eltern als für förderungswürdig erkannt werden würde. Sozialer Aufstieg hängt m.E. viel stärker von solchen Faktoren ab; meist sind sie natürlich mit der ökonomischen Situation verknüpft - bei der Autorin aber gerade nicht!
Möchte man einen tieferen Einblick, wie Klasse in Deutschland funktioniert, sollte man daher eher das auch im Buch selbst empfohlene "Gestatten: Elite - Auf den Spuren der Mächtigen von morgen" von Julia Friedrichs lesen.

Insgesamt aber eine Leseempfehlung: schnell zu lesen, gut geschrieben, besonders schön sind die "Zusammenfassungen" am Anfang jedes Kapitels.
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