August 2012
Freitag, 17. August 2012 – Dreizehnuhrsieben, siebenundzwanzig- kommaacht. Blau und Wolken. Schon wieder kein Grund zu klagen. Obwohl …
Seit über einer Woche zurück aus der tiefsten Provence, aber immer noch nicht da. Schön, wenn es mal die Schönheiten sind, die einem in den Knochen stecken: die verzauberte Proust-Villa, in der wir vierzehn Tage lang wohnten, das Trüffel-Restaurant in Aupt, der Lac de St. Cassien, der Tag am Strand von Agay, die Badestelle unter der alten Brücke in Salernes, der Mont Ventoux, die Ardeche, der Wein.
Gestern Bahnhofsviertelnacht. Seltsam, die Touristen mit ihren grünen Bändern um die Hälse, die sich durchs Quartier führen lassen wie Besucher durch den Zoo. Vor dem Druckraum in der Elbestraße kommentiert eine junge Frau: “Die viele Leut heut mache misch ganz konfus”. Mich auch. Und dann diese grauenhafte Mahlzeit in …, ach, vergessen wir’s. Niemals schlechter asiatisch gegessen.
In die Zeitungen schaue ich noch mit zusammengekniffenen Augen. Susanne Lothar ist tot. Seeßlen fordert die Abschaffung des Feuilletons. Und dann diese Geschichte mit Steinfeld und Schirrmacher. Wie klein das ist.
Eben die Nachricht, dass die Polizei in Südafrika mehr als dreißig streikende Minenarbeiter erschossen hat. Das jedenfalls ist keine Simulation.
Todestag von Gwen Bristow.
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