Eine Theorie zur Evolution der Aalwanderung

Lieber Leser,

europäische Flussaale haben einen eigenartigen Lebenslauf. Sie schlüpfen in der Sargassosee. Als Larven schwimmen sie quer über den Atlantik. Gegen die Strömung steigen sie in Europa und Nordafrika die Flüsse hoch. Dort fressen sie Krebse und kleinere Fische. Sie werden erwachsen. Mit sechs bis neun Jahren machen sich die Männchen wieder auf den Weg flussabwärts. Die Weibchen warten, bis sie zwölf bis fünfzehn sind. Die erwachsenen Aale schwimmen quer durch den Atlantik, tausende von Kilometern zurück in die Sargassosee, um sich dort zu verpaaren und abzulaichen. So sieht die Aalwanderung aus:

Bild: meeresbuerger.de

Warum der Aufwand? Warum riskieren die Aale zweimal ihr Leben, als Larven und als erwachsene Tiere, und überqueren einen Ozean? Ich habe eine Theorie. Beweisen kann ich sie nicht. Ich stelle sie hier in den Raum, und wer eine Meinung hat, hinterlasse bitte einen Kommentar.

Früher waren die Kontinente näher beieinander. Ganz früher waren sie sogar ein einziger Superkontinent, Pangäa. Was heute der Atlantik ist, hat einmal als kleines Meer angefangen. Vielleicht haben die Vorfahren unserer europäischen Aale ihre Eier in dieses kleine Mittelmeer gelegt. Im Laufe der Jahrmillionen sind ihnen Lebensraum und Laichgebiet auseinandergedriftet. Die Aale haben sich angepasst und ihren Wanderweg verlängert, Zentimeter für Zentimeter bis zu den 5.000 Kilometern, die es heute sind.

Klingt das plausibel?

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Published on February 12, 2018 12:18
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