The Bridge called my back detaillierte Review
Derzeit lese ich This Bridge Called my Back- Writing by radical Women of Color – jeden Tag 10 Seiten oder ein Gedicht! Da ich meinen morgen mit Routinen strukturiere-und aufs Lesen das schreiben folgt, werde ich hier Gedanken festhalten. Vielleicht bekommt ihr ja dadurch Lust alte und neue Klassiker mitzulesen? Vorher las ich die Verschriftlichung von James Baldwin- I am not Your Negro, jeden Tag 10 Seiten, das scheint zu klappen. Ein paar Infos gibt es auf Goodreads zu This Bridge Called my Back, ich verlasse mich aber darauf, dass das Buch sich mir selbst vorstellt. Ich habe die Ausgabe von 1983, es gibt viele Vorworte die ich bereits vor einiger Zeit gelesen habe. Alle denkbaren Textformen sind im Buch vertreten, bisher kenne ich nur die englische Ausgabe.
16.11.17 Preface
Gerade geht es ja viel um die Diskussion der Rolle von Lesben in LGBTQAI /queer. Erst mit dem leidigen Blogpost der Mädchenmannschaft, welcher aus trans und/oder Schwarzer Perspektive bereits vielschichtig kritisiert wurde, dann mit dem neuen Reisser des Querverlages (Lesben raus. aha.). Nun stoße ich direkt wieder auf diese Thematik, erfrischender weiße aber ebennicht aus weißer Perspektive-juchey! Cherrie Moraga berichtet auf Seite 14 davon,wie sie von einem weiß-dominierten Lesben-treffen nachhause fährt:
I hear there are some women in this town planing a lesbian revolution. What does this mean about the boy shot in the head is what i want to know. I am a lesbian. I want a movement that helps me make some sense of the tripfrom Watertown to Roxbury, from white to Black.
Ich denke das ist der Link, der mir die ganze Zeit in den Debatten fehlte. Das beklagen, dass lesbische politische Anliegen zu leise, ungehört usw. sind schmerzt, wenn aus deiner Position in der Gesellschaft und in gequeerten Räumen weiße Lesben mit weißen cis-normativen Schönheitsprivilegien unerträglich laut sind, es ist schwer, einen Schritt zurückzutreten, aus dem Fokus der angeblichen Sichtbarkeit, wenn meine identitäten (Pan, Femme, Schwarz; Fett) bereits den Rücken in der Wand haben und nicht Sichtbar sind. Keine fertigen Gedanken hier, nur das Gefühl das ein Buch aus dem Jahr 1986 micheher mit denkt wie der weiße Feminismus 2017, denn es benennt Latina sein, es geht um Chicanas, spanischsprachige Kulturen und Klassismus.
17.11.17 Donna Kate Rushin -The Bridge Poem
Weiter ging es dann mit dem Gedicht von Donna Kate Rushin auf Seite 21 The Bridge Poem. Ich sas schnipsend daheim, weil ich jedem einzelnen Buchstaben gratulieren wollte. „Dort, wo du stehst, ist es genau richtig, wow!“ In dem zweiseitigen Gedicht geht es darum, dass mensch als Schwarze Feministin ständig der einen Community erklären muss warum eine andere Community wertzuschätzen ist, neben der eh schon ständigen Notwendigkeitkeit sich zu erklären. Sie benennt eben diese Übersetzung als „Bridge“ Brücke, die sie ungewollt darstellt.
I do more translation
than the Gawdamn U.N.
Forget it
I’m sick of it
Ich finde dieses Gedicht ja eh schon wunderbar, aus rein technischen Gesichtspunkten (uhhh meine lieblingsstruktur-lass es mich laut vorlesen!) aber außerdem auch Impulsgebend für jetzige Diskurse rund um Femmecare, also die Frage wer welche Arbeiten innerhalb von zwischenmenschlichen Beziehungen und innerhalb von Communities übernimmt.
I am sick
of having to remind you
to breathe
(…)
I must be the bridge to nowhere
Außerdem geht es in dem Gedicht auch um die Frage nach Tokenism, wie Schwarze Körper die Brücke darstellen zwischen „langweiligen weißen“ und „woken weißen“ und das weiterhin gilt: hinter jeden politisch coolen weißen Person stehen Schwarze Femmes deren Aufwand und verbrauchte Ressourcen nicht gesehen werden.
19.11.17
Introduction
In der einführung wird zunächst erklärt, dass der Impuls für das Buch entstand aus einer Intervention gegen eine weiße feministische Self Care Woche, welche anhand von rassistisch geprägtem Klassismus (das buch verwendet die Selbstbezeichnung third-world-women) Ausschlüsse produzierte. Dieser brief endete bereits mit den Worten:
We want to create a definition that expands what „feminist“ means to us.
Dies wurde dann zum leitspruch des Buches. im weiteren wird die Arbeitsweise am Buch erläutert, dieses entstand unter extrem präkarisierten Bedingungen.
we have sorely learned why so few women of color attempt this kind of project – no money to fall back on.
sie berichten davon wie sie, als herrausgeberinnen, aber eben auch die Autor*innen damit kämpften neben 3 Jobs und femmecare arbeit die Zeit zum Schreiben zu finden, also Poesie als luxusvorwurf? Nö, das wäre diesem Buch einfach mal viel zu schlicht.
Some of us do not see ourselves as writers, but pull the pen across the page anyway or speak with the power of poets.
Dieses Zitat erinnerte mich gleich an den später entstandenen Aufatz von Audre Lorde, Poetry is not a Luxury (Poesie ist kein Luxus, 2 seitig, englisch, hier nachzulesen). zu Schreiben kann eine überlebensnotwendige Strategie sein, Geschriebenes anderer hat mir schon verdammt oft das Leben gerettet!
The Roots of our Radicalism
Beginnt zunächst mit einer einseitien Texteinführung in den Abschnitt. Und während in Deutschland 2015 Leute denken die Debatte um Shadeism und Colorism erfunden zu haben, berichtet dieser alte Scmöcker davon in einem ganz eigenen Kapitel, ha! Es geht um die differenzierte Erfahrung in einem rassistischen System, jeh nachdem wieviel weiter entfernt vom weißen Schönheitsideal Mensch of Color / Schwarze Menschen kolonial eingeordnet werden. Es geht um Haarstruktur, how dark/lihtskin you are und wie sehr, oder eben nicht dies ein Hinweis darauf ist wie mensch sozialisiert wurde. Das eben auch light-skin personen in einem Schwarzen Eklternhaus großgewiorden sein können, nebst Geschwistern die Shadeism erfahren.
Es geht also um vielschichtige komplexe Verletzungen und Privilegien innerhalb von Communities. Zunächst mit einigen Gedichten, den Anfang macht Nellie Wong, chinese-us-anmerikanerin.Sie wurde innerhalb der weißen Norm und der chinesischen Schönheitsnorm als „too dark“ makiert als Kind, Das Gedicht „When I Was Growin Up“ berichtet von der Sehnsucht weiß sein zu wollen, integriert und unmakiert in Ablenung der eigenen Identität, wie sie sich danach sehnte nicht als eine der anderen gelesen zu werden, weil of asian decent nur verbunden wurde mit negativen Eigenschaften. Sie berichtet wie leute versuchten sie einzuordnen in Natonalitäten die nicht die ihren waren.
Mein Lieblingsabsatz beschäftigt ich mit Begehrenspolitiken:
When i way growing up and a white men wa
to take out, I thouht I was special,
an exotic gardenia, anxious to fit
the stereotype of a oriental chick
Mary hope lee berichtet in ihrem Gedicht „on not bein“ von dem Begehren, Dark skin sein zu wollen ,davon wie es ist Schwarz sozialisiert zu sein aber zu hell, als das dies gesehen werden würde.
Sie berichtet davon, wie es war weiß-sein zu begehren, gesagt zu bekommen „fast weiß zu sein“ und doch nie in einer weißen Gruppe einblenden zu können, ständig makiert als nicht-ganz und doch zu-sehr.
Ein Liebesgedicht an ihre dark-skin Schwestern, wie auch eine kritische Analyse dieser eigenen Sehnsucht. das gedicht endet mit einem Epilog:
The man she married/cuz he was the first to ask/her bein afraid no body else would/said he thought he was gonna hafta marry hisself white cuz/he couldn find him no colored girl was/in-teli-gent-e-nufff/ but with her bein the next best thing to white …
Zwei gedichte, die sich unfasbar erweitern und vervollständigen durch ihre Nähe im Buch. In der Einleitung artikulieren die Autorinnen den Wunsch danach, das ihr Buch rezipiert werden soll in feministischen weißen Räumen, in Unis und in andere aktivistischen Zusammenhängen. Can we please make that happen? es wäre so, so wichtig!
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Wenn ihr mögt, steigt doch ein! Ihr könnt in der Kommentarspalte auch gerne eure Gedanken zu dem Buch teilen 


