Christina Widmann's Blog, page 46
December 23, 2017
José de la Rosa - Vampiro
Muy autor mío:
Tres comentarios tengo después de haber leído Su obra Vampiro. El primero y más importante: Ha Usted investigado demasiado antes de ponerse a escribir. Tanto que en vez de una novela le ha salido una tesis doctoral sobre el mito del vampirismo en Europa y Norteamérica, mal camuflada bajo una trama ténue, esparcida sobre demasiadas páginas e interrumpida por demasiada información inecesaria. Incluso hay notas a pie de página.
Lo segundo: se nota que Usted escribe en un género literario lastimosamente dominado por las traducciones desde el inglés. Se nota que Usted mismo ha leído muchas traducciones. Su propio libro, escrito en español, se lee como si fuera traducción. Están todos los errores que los traductores suelen cometer cuando tienen prisa: los tiempos verbales puestos de cualquier modo. El verbo conocer en vez de saber, ser en vez de estar, tornar en vez de volver o volverse. Otro en vez de distinto o diferente. Etcétera. Si intentase enumerar todos los gazapos que me han llamado la atención, llenaría una página. Perdonaría uno o dos, pero si aparecen tantos juntos, me molestan.
Lo tercero es una pregunta: ¿por qué utiliza Usted tanto el pretérito plusquamperfecto? Es un tiempo verbal engorroso. No es que relentice el relato, lo para en seco.
En conjunto, me parece bien que Usted se dedique ahora a las novelas románticas. No se le dan los cuentos de terror.
Atentamente
C. Widmann

Vampiro de José de la Rosa
publicado en 2009
No se edita en este momento, pero están disponibles ejemplares usados en Amazon.
Ein Leselicht, das man gerne geschenkt bekommt
Wer sucht noch schnell ein Weihnachtsgeschenk für einen Leser? Mein Vorschlag wäre dieses Leselicht. Das Ozeri Kandle II habe ich von der Firma geschenkt bekommen, im Austausch für eine Meinung auf Amazon. Bisher bin ich begeistert.
Die Klammer-Leselampe von Ozeri hat zwei Helligkeitsstufen, erhellt die ganze Seite und, wenn man das Buch nur 90° weit aufschlägt, auch die gegenüberliegende. Man braucht es also beim Lesen nicht umzuklemmen. Die Klammer selbst ist mit einem weichen Material gepolstert und hinterlässt keine Spur auf dem Buch. Klappt man es zu, schaltet sich das Kandle II automatisch aus. Wie lange die Batterie hält, kann ich noch nicht sagen. Ich habe es seit drei Lesenächten in Gebrauch.
Das Ozeri Kandle II bekommt man in einer kleinen Schachtel. Drinnen liegt die Gebrauchsanweisung (eigentlich nicht notwendig, weil man alles auf den ersten Blick versteht), zwei Ersatzbatterien, ein hübscher kleiner Beutel aus Satin-Imitat, und das Leselicht mit zwei Batterien bereits drin.
Preis: 11,26€ (plus Versand)
Amazon: hier klicken
December 9, 2017
Annemarie Musawale: In the Shadow of the Styx
Dear Annemarie Musawale,
thanks for sending In the Shadow of the Styx as a booklikes giveaway. Here's some questions and musings on your book. Answers would be appreciated.
Have you ever met somebody whose dialect made them difficult to understand? And did you notice how, with time, you understood them better and better until you hardly noticed their dialect anymore? In real life, this takes a few hours or days of conversation, depending on the dialect. In fiction, it must be faster. If a secondary character speaks dialect, you can imitate it for fun. But if a main character speaks dialect, you can only imitate it in their first few lines of speech. Maybe as long as several paragraphs. After that it becomes annoying. Please don't make a protagonist "wot" and "meself" and "nufink" at the reader for 90 pages.
Who's Marcus? He shows up suddenly on page 75 and you act like the reader should know him already. Armand, on the other hand, has disappeared without a trace. Or are those two characters one and the same, and you changed the name and backstory halfway through?
Who's Josephine and what does Jones/Hitler have to do with her? Why use Hitler at all? If he had to serve a term as gatekeeper after his death, why in Le Marais of all places? In short, wouldn't it be much easier to use a different backstory for Jones?
Who's Met Kafu and what are his mercenaries, apart from some bogeymen you needed to jump-start the plot?
When exactly did Phil and Lillian meet? In the first chapter, it looks like they got to know each other on the Evans' farm where they both work. Later, Lillian says she left her mother and brother in the UK to be with Phil. Did I miss something there?
What's the prologue meant to do? And the first scene? Why doesn't the book start where it gets interesting: the moment Phil gets sick?
Who or what is Aurelia borealis?
What does the Styx have to do with this book, other than make half an interesting title?
What kind of an ending is that?
And how come the outtakes read better than the story itself?
Yours with curiosity
C. Widmann

In the Shadow of the Styx by Annemarie Musawale is the prequel to her Child of Destiny-Series
self-published in November 2017
ISBN: 1329377621
Amazon: click here
December 3, 2017
Michael Felten: Die Inklusionsfalle
Lieber Herr Felten,
zu Ihrem Brandbrief in Buchlänge brauche ich nicht viel zu sagen. Sie haben gründlich recherchiert, vor allem im Inklusions-Vorreiterland Nordrhein-Westfalen, aber auch im Ausland, zum Beispiel in Südtirol. Sie suchen Ursachen und Wirkungen, aber vor allem suchen Sie Lösungen. Dass eine Lösung her muss, kann niemand mehr leugnen.
Was hat Ihr Buch bisher bewirkt, Herr Felten? Eine neue Diskussion darüber, wer Inklusion überhaupt braucht, leider nicht. Auch die Umsetzung hat sich noch nicht geändert. Die Inklusionsfalle haben noch zu wenig Leute gelesen. Eltern und Lehrern empfehle ich es dringend.
Hochachtungsvoll
C. Widmann

Die Inklusionsfalle - Wie eine gut gemeinte Idee unser Bildungssystem ruiniert von Michael Felten
erschienen als Buch und eBuch am 27. Februar beim Gütersloher Verlagshaus
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.
Kostenlose Leseprobe herunterladen
ISBN: 978-3579086729
Amazon: hier klicken
Fred Sellin: Notaufnahme - Alltag zwischen Leben und Tod
Lieber Herr Sellin,
dieses Buch ist mehr als interessant. Sie wollten nur zum Zuschauen in die Notaufnahme gehen, und sind zu einer Art Zivi geworden, der Betten schob und mithalf, wo er konnte. Sie stellen gute Fragen: Wie fühlt man sich, wenn ein Patient stirbt? Und wie, wenn sich die Patienten im Wartebereich drängen, und Behandlungszimmer belegt sind mit Betrunkenen, die im Krankenhaus ihren Rausch ausschlafen wollen? Beides haben Sie erlebt, und einiges mehr. Sie zeigen uns die Pfleger und Schwestern, Sie zeigen uns die Patienten. Die Ärzte weniger, aber auch die kommen vor.
Am Stil merkt man den Journalisten: Ihr Bericht liest sich flüssig, aber parteiisch. An vielen Stellen merkt man, wie Sie abwägen mussten zwischen einer guten Geschichte und der Würde der Betroffenen. Sie haben sich für die Geschichte entschieden.
Und nun? Was haben Sie mitgenommen von Ihrem ungeplanten Zivi, Herr Sellin? Planen Sie weitere Feldversuche? Sie könnten ein Altenheim besuchen, oder ein Gefängnis.
Erwartungsvoll
C. Widmann

Notaufnahme - Alltag zwischen Leben und Tod von Fred Sellin
als eBuch erschienen 2009 bei Bertelsmann.
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.
ISBN der gebundenen Ausgabe: 978-3570007709
Amazon: hier klicken
Michael Felten: Die Inklusionsfalle
Lieber Herr Felten,
zu Ihrem Brandbrief in Buchlänge brauche ich nicht viel zu sagen. Sie haben gründlich recherchiert, vor allem im Inklusions-Vorreiterland Nordrhein-Westfalen, aber auch im Ausland, zum Beispiel in Südtirol. Sie suchen Ursachen und Wirkungen, aber vor allem suchen Sie Lösungen. Dass eine Lösung her muss, kann niemand mehr leugnen.
Was hat Ihr Buch bisher bewirkt, Herr Felten? Eine neue Diskussion darüber, wer Inklusion überhaupt braucht, leider nicht. Auch die Umsetzung hat sich noch nicht geändert. Die Inklusionsfalle haben noch zu wenig Leute gelesen. Eltern und Lehrern empfehle ich es dringend.
Hochachtungsvoll
C. Widmann

Die Inklusionsfalle - Wie eine gut gemeinte Idee unser Bildungssystem ruiniert von Michael Felten
erschienen als Buch und eBuch am 27. Februar beim Gütersloher Verlagshaus
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.
Kostenlose Leseprobe herunterladen
ISBN: 978-3579086729
Amazon: hier klicken
October 31, 2017
NaNoWriMo 2017

Einer der ersten Tipps, wenn man eine Diät anfangen oder mit dem Rauchen aufhören will, lautet: Erzähle es so vielen Leuten wie möglich. Dahinter steht keineswegs die Hoffnung, dass die anderen wertvolle Ratschläge haben könnten oder sich auch nur dafür interessieren. Es geht um Scham, eine der stärksten Motivationen überhaupt. Je mehr Leute es wissen, desto peinlicher wäre es, aufzugeben. Aus demselben Grund verkünde ich hiermit der ganzen Welt: Ich schreibe einen Roman in einem Monat. 50.000 Wörter sollen es werden, das ist ein halber Hobbit oder zwei Drittel von Harry Potter und der Stein der Weisen. Jeden Tag 1.666 Wörter, das sind gute drei Seiten. Klingt verrückt? Ist es. Zum Glück bin ich nicht allein damit. Letztes Jahr haben über 380.000 Leute weltweit teilgenommen am National Novel Writing Month, kurz: NaNoWriMo. Für mich wird es der vierte Versuch, und diesmal nehme ich es ernst. Ein Manuskript in 30 Tagen.
Macht euch keine Hoffnungen, es wird kein Bestseller. Es wird der schlechteste erste Entwurf der Welt. Aber es wird mein erstes Buch, und wenn ich es später überarbeite, kommt vielleicht etwas heraus, das man jemandem zeigen kann.
NaNoWriMo 2017

Einer der ersten Tipps, wenn man eine Diät anfangen oder mit dem Rauchen aufhören will, lautet: Erzähle es so vielen Leuten wie möglich. Dahinter steht keineswegs die Hoffnung, dass die anderen wertvolle Ratschläge haben könnten oder sich auch nur dafür interessieren. Es geht um Scham, eine der stärksten Motivationen überhaupt. Je mehr Leute es wissen, desto peinlicher wäre es, aufzugeben. Aus demselben Grund verkünde ich hiermit der ganzen Welt: Ich schreibe einen Roman in einem Monat. 50.000 Wörter sollen es werden, das ist ein halber Hobbit oder zwei Drittel von Harry Potter und der Stein der Weisen. Jeden Tag 1.666 Wörter, das sind gute drei Seiten. Klingt verrückt? Ist es. Zum Glück bin ich nicht allein damit. Letztes Jahr haben über 380.000 Leute weltweit teilgenommen am National Novel Writing Month, kurz: NaNoWriMo. Für mich wird es der vierte Versuch, und diesmal nehme ich es ernst. Ein Manuskript in 30 Tagen.
Macht euch keine Hoffnungen, es wird kein Bestseller. Es wird der schlechteste erste Entwurf der Welt. Aber es wird mein erstes Buch, und wenn ich es später überarbeite, kommt vielleicht etwas heraus, das man jemandem zeigen kann.
Die Methode Puigdemont
Carles Puigdemont ist in Belgien und soll einen Anwalt konsultiert haben. So, wie mir diese Schlagzeile von den Nachrichten auf web.de entgegenleuchtet, sieht es aus, als hätte er die Polizei auf den Fersen und wäre nach Brüssel geflüchtet. Die Wahrheit sieht anders aus: Carles Puigdemont hat seine Propagandareise nach Belgien gründlich geplant. Gereist ist er, wie jeder Schengen-Bürger durch Europa reisen kann: ungehindert. Die spanische Polizei hat zwar genug Handhabe, um ihn zu verhaften, aber der eigene Präsident hält sie zurück.
Unterdessen hat Mariano Rajoy die katalanische Regierung offiziell abgesetzt und Neuwahlen anberaumt, für den 21. Dezember diesen Jahres. Ein schwerer Fehler, denn er gibt Puigdemont und Konsorten damit 50 Tage Zeit für ihre Propaganda. Eine Propaganda, die Früchte trägt: Die internationale Presse stellt das katalanische Volk inzwischen durchweg als unterdrückt und benachteiligt dar; man betrachtet historische Hintergründe durch die gefärbte Brille eines katalanischen Nationalmärchens; Puigdemont reist als freier Mann und gilt als Flüchtling.
Rajoy weigert sich standhaft, durchzugreifen. Er hat pro forma gehandelt und lässt den Abtrünnigen jeden möglichen Vorteil: Die wichtigsten Zeitungen, Radiosender und Fernsehkanäle von Katalonien sind fest in der Hand der Separatisten und betreiben fleißig Propaganda. Offizielle Gegendarstellungen gibt es nicht. Zur Wahl werden sich die beiden Separatistenparteien CUP und Junts pel Sí mit einer gemeinsamen Liste stellen, während die Verfassungstreuen gespalten auftreten. Wer im spanischen Wahlrecht, das Sitze nach Bezirken vergibt, gewinnen wird, ist abzusehen.
October 29, 2017
Dani Kollin & Eytan Kollin: The Unincorporated Man
Dear Brothers Kollin,
this book is one of few that have amazed me this year. You took a concept that has kept appearing in future fiction and thought it to its logic consequence: Everybody is incorporated, percentages of their income get traded on the stock market. The government, instead of collecting taxes, holds 5% of everybody. Into this setting, you send a man from our time, cryogenically preserved and finally resurrected. Justin Cord, a billionare in his own time, is incredibly rich in this future, too - and he doesn't want to sell pieces of himself to anybody. We follow his struggle to live as a free man in a society where being incorporated is not only normal, but seen as the only good and proper way a society can work.
The Unincorporated Man was your first novel, but it is a masterpiece, so good a read that I can forgive your editor's not knowing when to use "who" and when to use "whom", your failed attempt at translating "council room" into latin, and the avatar subplot not going anywhere.
Harder to ignore are some inconsistencies in the plot itself, like a couple having a bet about how many shares of himself the Chairman owns. They both have one. The woman asks the Chairman directly for this information because there's no other way to get it. Later, Justin wants to know how many shares of herself a certain acquaintance owns and buys a share, which gives him immediate access to this information.
But all this was forgotten the moment I came to the Second Trial. My favourite character in this book at that point wasn't Justin Cord anymore. Justin Cord had become a stereotype. A necessary stereotype, but not too interesting. My favourite character in this best part of the book was Manny Black. After the verdict, I found myself lowering the book, relishing the aftertaste, and noticing I had, all that chapter, been cheering for a lawyer fighting tooth and claw for a man's right to - - No, I'm not spoiling this for future readers. The exquisite irony!
The second best part of the book was the Virtual Reality Museum. A harrowing dystopia of what would happen to a society that gets so addicted to VR that it forgets the real world. You make us live it through the eyes of a helpless spectator - a haunting scene.
Thank you two for this book. Keep writing.
C. Widmann

The Unincorporaten Man by Dani Kollin & Eytan Kollin
First edition: 2009 with Tom Doherty Associates, LLC
ISBN: 978-0765358639


