Christina Widmann's Blog, page 41
February 19, 2018
Lee Baker: Truth, Lies & Statistics
If you're comfortable with half truths and alternative facts - and even prefer them as a vehicle for profit and career enhancement - then this book will help you find lots of ways to tell untruths with your data.
A word of caution though: This book is not for you. It's written to help good, conscentious researchers spot when you're trying to pull a fast one. For every conman there has to be a good, honest man ready to point an accusing finger.
Dear Mr. Baker,
I came across your little ebook when I was looking for a different book about statistics. Yours caught my eye, and since Truth, Lies & Statistics is free, I downloaded a copy. I read it today and liked it.
You give a quick (43 pages) overview over some frequent tricks. The booklet isn't exhaustive and not meant to be. It's easy to read. You give many amusing examples. Like the correlation between Internet Explorer's market share and the U.S. murder rate.
A funny refresher on why we should never trust statistics. Recommendable. Thanks, Mr. Baker.
Yours sincerely
Christina Widmann de Fran

Truth, Lies & Statistics: How to Lie with Statistics is part one of the Bite Sized Statistics Series by Lee Baker.
Get the ebook for free or buy a paperback on Amazon.
February 18, 2018
Ruth Netzer: Kaddish to my Parents & other poems
Dear reader,
The Kaddish - I had to look it up - is a Jewish prayer. You might recognize in it pieces of the Our Father, its descendant. The Kaddish appears in several places in Jewish liturgy. When somebody dies, their closest relative must say the Kaddish at the memorial service.
In Kaddish to my Parents & other poems, Ruth Netzer writes about the death of her parents, about her feelings for each of them, her memories. Her metaphors come from her religion. Prayer is a frequent word.
On the last page, I found a list of translators. This explains why the language feels off in most of the poems. Poetry is notoriously hard to translate. The translator has to choose: Stay with the literal meaning? Imitate the rhythm and rhyme? What to do with wordgames and double meanings? Every word counts. A lot is lost in translation. Kaddish to my Parents & other poems lost everything. If there was rhythm, now there is none. If there was depth, all has turned shallow and stale. If there was harmony in the way the words sounded together, it has gone to dissonance. I couldn't connect to any of the poems in this book. I don't know how good the originals are, but the translations are empty. It might do for a bilingual study edition, for readers who know some Hebrew. Alone and like this, Kaddish to my Parents & other poems isn't worth the reading time.
Yours sincerely
Christina Widmann de Fran

Kaddish to my Parents & other poems (English edition) by Ruth Netzer
available on Amazon
If you read Hebrew, try to get your hands on the original.
February 17, 2018
Mika Waltari: Aiotko kirjailijaksi?
Luin tämän kirjan pari vuotta sitten. Silloin en tiennyt mitään kustannusmaailmasta. Nyt, kuin tiedän jotakin, muistan Aiotko kirjailijaksi? ja tunne on että onhan se kustannusmaailma muuttunut. Esimerkiksi: Waltari sanoo että jos lähetät kustantajalle käsikirjoituksen, älä liitä pitkää kirjettä. Älä selitä kirjan juonta. Älä kertaa mitä tarina tarkoita. Jos haluat että kustantaja lukee käsikirjoituksesi, älä hukkaa hänen aikaa pitkällä kirjeellä. Lyhyt viesti sopii. Nykyisin jos haluat kustantajalle lähettää käsikirjoituksen, sinun täytyy liittää kirjan tiivistelmää. Moni kustantaja ei enää hyväksyy kokonaisia käsikirjoituksia. He tahtoovat tiivistelmää ja ensimmäisiä 30 sivuja.
Mä tykkäsin tätä kirjaa. Kustannus on muuttunut, mutta kirjailijan työ on ihan sama. Waltari opettaa paljon.

Aiotko kirjailijaksi? Tuttavallista keskustelua kaikesta siita, mita nuoren kirjailijan tulee tietaa
Mika Waltari
1. painos: 1935
Uusi painos: SIDOTTU, 2005
February 16, 2018
Denkst du noch oder war's das schon?
Liebe Frau Wendel, lieber Herr Dr. Ballier,
über Gedächtnis und das menschliche Gehirn so zu schreiben, dass es der durchschnittliche BILD-Leser versteht, ist gewiss eine Leistung. Sie halten sich von den meisten Fachbegriffen fern, schreiben einfach und verständlich. Nur ist Ihnen vor lauter Einfachheit gelegentlich die Wahrheit abhanden gekommen. Die Genauigkeit bleibt sowieso auf der Strecke. Gehen wir der Reihe nach.
Zuerst erklären Sie auf 62 Seiten die Grundlagen: wie das Gehirn funktioniert, woran man Demenz erkennt. Dass das Gehirn abbaut, wenn man es nicht benutzt. Nichts Neues, aber leicht erklärt. Auf Seite 64 beginnt das, was Sie im Untertitel versprechen: Tipps für ein fittes Gehirn. Zusammenfassen lässt sich das ganze Buch auf zwei Ratschläge:
Leben Sie gesund.Benutzen Sie Ihr Hirn.Auch nichts Neues. Und nicht mehr so gut erklärt.
Bei den Einzelheiten verhaspeln Sie sich gelegentlich. Auf Seite 125 besteht das Gehirn zu über 50 % aus Fett. Auf Seite 134 sind es über 80% Wasser. Das macht über 130 % Gehirn. Einen Satz doppelt haben Sie auf Seite 187: "Uns hingegen begleitet der Einfluss von Liebe ein Leben lang. Aber der Einfluss von Liebe begleitet uns ein Leben lang." Auf Seite 202 fehlt etwas. "Die Dopaminausschüttung bei der Schnäppchenjagd lässt uns offenbar alle" - alle was?
Die paar Fehler würde ich Ihnen beiden und Ihrem Lektor verzeihen, wenn es sonst nichts auszusetzen gäbe an Denkst du noch oder wars das schon?. Aber mich stört das Halbwissen. Auf den ersten 150 Seiten schreiben Sie in jedem dritten Satz: "Forscher haben herausgefunden," "wissenschaftliche Untersuchungen belegen," "es ist erwiesen, dass" "Studien zufolge"- wer hat es herausgefunden und untersucht und erwiesen, welche Studien, wann und wie? Erzählen Sie keine Gerüchte, geben Sie mir Quellen! Ihnen, Frau Wendel, mache ich keinen Vorwurf, aber Sie, Herr Dr. med. Ballier, müssen für Ihren Titel mindestens einmal geforscht haben. Sie wissen, dass der Absatz Material und Methoden der wichtigste Teil jeder wissenschaftlichen Arbeit ist. Sie wissen, wie man Quellen angibt. Was nicht belegt ist, ist nicht wahr.
Ich fürchte, für dieses Buch haben Sie nur Zusammenfassungen gelesen anstelle von Originaldaten, und den Abschnitt über Material und Methoden mit einem weiten Satz übersprungen. Nur so kann ich mir erklären, dass eine ihrer Unterüberschriften lautet: "Curry gegen Alzheimer". Ihnen geht es um Curcumin. Diesen Stoff findet man in der Kurkumawurzel, dem Hauptbestandteil von Curry. Und es ist richtig, dass Curcumin gut fürs Hirn ist. Das haben Versuche an Mäusen und Ratten hundertfach gezeigt. Sie schließen daraus, dass man öfters Curry essen sollte, das wäre gut fürs Gedächtnis. Da gibt es nur ein Problem. Wenn Sie oder ich heute eine Portion Curry essen, dann landet eine Menge Curcumin im Magen. Von dort kommt es in den Darm. Und von dort in die Kloschüssel. Durch die Darmwand ins Blut geht Curcumin extrem schlecht. Und das wenige, das ins Blut gelangt ist, baut die Leber sofort wieder ab. Von dem Curcumin aus einer Portion Curry hat Ihr Hirn überhaupt nichts. Es ist nicht bioverfügbar, das ist der Fachbegriff. Bei den Laborversuchen mussten die Forscher ihren Mäusen und Ratten große Mengen von Curcumin ins Blut spritzen. Das steht in den entsprechenden Studien unter Material und Methoden. Nur so gibt es einen Effekt. An Präparaten mit bioverfügbarem Curcumin, gekoppelt an Trägerstoffe oder eingeschlossen in Micellen, forscht man noch.
Erst bei den Blaubeeren beschreiben Sie einmal genau, wo die Daten herkommen. Der Abschnitt liest sich ganz anders als der Rest des Buches bis dahin. Sollte Herr Dr. Ballier hier ausnahmsweise freie Hand bekommen haben? Haben Co-Autor und Lektorat die Belege aus den vorigen Kapiteln herausgekürzt? Oder haben sich die beiden Autoren die Themen aufgeteilt? Man merkt direkt, wie sich von einem Absatz zum anderen die Handschrift ändert: von kurzen Sätzen zu längeren, von Umgangssprache zu Wissenschaftsdeutsch mit Fachbegriffen, Nominalstil und Passiv. Solche Wechsel gibt es danach noch mehrere in Denkst du noch oder war's das schon?. In den meisten Kapiteln überwiegt der Journalistenstil, von Seite 150 bis 170 herrscht das Überhochdeutsch vor. Schöner wäre ein einheitlicher Ton in der Mitte.
Sie erwähnen einen umgekehrten Zusammenhang zwischen Hirnmasse und Taillenumfang. Dick macht dumm, folgern Sie. Könnte es nicht andersherum sein: Dumm macht dick? Oder gibt es einen dritten Faktor, der beides bedingt, wie bei den Störchen und der Geburtenrate? Dass zwei Dinge gemeinsam passieren, bedeutet noch lange nicht, dass das eine die Ursache des anderen sein muss. Genauso bei dem Kapitel "Länger im Beruf, länger fit im Hirn". Da schreiben Sie, wer spät in Rente geht, bleibt länger geistig fit. Genausogut könnte es andersherum sein: Wer nicht mehr fit ist, geht eher in Rente. Oder ein dritter Faktor beeinflusst beides.
Unter "Internet macht Senioren fit" erzählen Sie, wie ein Forscherteam einige Freiwillige zwei Wochen lang täglich im Internet surfen ließ und dabei ihre Gehirnaktivität maß. Die Internet-Anfänger hatten am Anfang nur halb so viel Hirnschmalz-Aktivität wie die Internet-erfahrenen. Im Laufe der Studie glichen sich die Aktivitätsmuster an. Sie schließen daraus, dass Internetrecherchen die Hirnaktivität von Senioren erhöhen kann, und dass ältere Leute sich dem Internet nicht verschließen sollen, sondern sich damit beschäftigen. Daumen hoch, weil Sie beschreiben, wo die Daten herkommen. Daumen runter für Ihre Schlussfolgerung. Denn so, wie Sie es erzählen, maßen die Forscher nur die Hirnaktivität beim Surfen. Die wird mit der Übung besser. Ob das allerdings einen Einfluss auf die Hirngesundheit der Probanden hat, ist damit nicht gesagt. Ob Senioren, die sich jetzt im Internet auskennen, deshalb insgesamt geistig fitter geworden sind, hat diese Studie nicht gefragt und kann es nicht beantworten. Dafür müsste man testen, wie die kognitiven Leistungen der Probanden vor und nach der Studie waren, und ob sich der Durchschnitt der beiden Gruppen am Anfang überhaupt unterschied. Ein Mensch kann geistig fit sein, ohne sich im Internet auszukennen, und umgekehrt.
So geht es Kapitel für Kapitel. Die Hälfte sind Binsenweisheiten (Spazieren gehen hält gesund), die andere Hälfte sind logische Fehlschlüsse und lückenhaftes Halbwissen. Nutzlos.
Am Schluss steht der Quellenteil, vermischt mit den Literaturhinweisen, sodass ich nicht weiß, woher Sie Daten genommen haben und was Sie mir nur zu lesen empfehlen. Wahrscheinlich hätte ich diese zwei Seiten dennoch als allererstes lesen sollen. Das hätte mir die restlichen 223 erspart. Ganze 16 Bücher nennen Sie da, und alles populärer Wissenschaftsjournalismus. Ihre Studien und Daten haben Sie aus zweiter und dritter Hand. Kein Wunder also, dass ich das meiste schon irgendwo gelesen hatte. Kein Wunder auch, dass vieles Gerüchte sind. Was man oft wiederholt, wird dadurch nicht wahrer.
Ironisch finde ich, was man findet, wenn man Dr. Roland Ballier auf YouTube sucht. Da sprechen Sie in die Kamera: "Vorsicht! Wir Ärzte lassen uns nur durch wissenschaftliche Studien überzeugen." Gut, dass Sie das extra sagen. An Ihrem Buch hätte ich es nicht gemerkt.
Die Idee für Denkst du noch oder war's das schon? war gut, aber an der Umsetzung sind Sie beide gescheitert. Ihr anderes gemeinsames Buch Lebst du noch oder stirbst du schon? will ich gar nicht mehr lesen.
Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran

Denkst du noch oder war's das schon? 100 unvergessliche Tipps für ein fittes Gehirn von Dr. med. Roland Ballier und Susanne Wendel
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.
ISBN: 978-3517086163
Nur noch gebraucht erhältlich auf Amazon.de.
February 15, 2018
Christian Thiel: Liebe ist, den Partner nicht so zu nehmen, wie er ist
Lieber Herr Thiel,
Manipulation ist so ein hässliches Wort. Umerziehen klingt noch schlimmer. Beeinflussen ist schon eher salonfähig. Aber alle drei laufen auf dasselbe hinaus: Das Verhalten des eigenen Partners ändern. Seine Gewohnheiten ändern, wenn sie uns nicht gefallen. Ihm beibringen, was er tun und lassen soll, um uns glücklich zu machen. Das klingt erst einmal schrecklich unromantisch. Noch unromantischer aber wäre es, sich die nächsten zwanzig Jahre über Kleinigkeiten aufzuregen, am anderen herumzunörgeln und sich schließlich frustriert zu trennen.
Wie man den anderen ganz ohne Nörgeln oder Kritik dazu bringt, sich - oder zumindest sein Verhalten - zu ändern, wollen Sie in diesem Buch verraten. Sie schreiben sogar, man sollte eine Agenda haben und immer schon die nächsten drei Dinge wissen, die man am Partner verändern will. Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind wie "Ich möchte, dass er den Müll rausbringt." Aufschreiben und Planen geht mir zu weit. Aber die grundsätzliche Vorgehensweise - einen Wunsch äußern, und den Partner belohnen, wenn er ihn erfüllt - werde ich bei Gelegenheit ausprobieren. Sympathie, klare Ansagen und Belohnung, das klingt vielversprechend.
An Ihre Vergleiche musste ich mich erst gewöhnen, Herr Thiel. Sie schreiben immer wieder, dass Lob und klare Ansagen die beste Methode sind, um Kinder zu erziehen, und dass sie bei Erwachsenen auch funktionieren müssen. Zwei oder dreimal erwähnen Sie, dass man Hunde mit Leckerlis dressiert. Und dass das limbische System im Gehirn aller Säugetiere ungefähr gleich funktioniert. Das stimmt, keine Frage. Aber ein Ehering ist doch kein Halsband! An der Analogie zur Kindererziehung stört mich etwas anderes. Wenn sich ein Kind daneben benimmt, dann dürfen und müssen die Eltern sagen: "Das tut man nicht." Tadel sollte selten sein und niemals verletzen, aber ganz ohne kommt man nicht aus. Den Partner jedoch, schreiben Sie, soll man nicht kritisieren. Überhaupt nicht. Auf jeden Fall eine revolutionäre Strategie. Mal sehen, wie es funktioniert. Aber gerecht sollte es schon zugehen in der Partnerschaft. Wenn ich meinen Mann ändern darf, dann darf er mich auch ändern. Deshalb gebe ich ihm Ihr Buch weiter.
Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran

Liebe ist, den Partner nicht so zu nehmen, wie er ist: Wie Sie durch Veränderungen Ihre Beziehung positiv gestalten von Christian Thiel
erschienen im Februar 2016 bei Südwest
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.
Leseprobe kostenlos herunterladen
ISBN: 978-3517093574
Erhältlich auf Amazon.de und im Buchhandel.
Mehr von und über Christian Thiel auf www.die-liebe-bleibt.de
Trailer zum Buch:
February 14, 2018
Yippie!

Endlich kann ich mit der Nouw-App Fotos hochladen. Und offline bloggen und was die Seite sonst noch an Funktionen hat.
February 13, 2018
Christian Thiel: Wieso Frauen immer Sex wollen und Männer immer Kopfschmerzen haben
Lieber Herr Thiel,
Bücher über die Liebe gibt es viele. Auch solche, die versprechen, uns Lesern zu einer langen und glücklichen Beziehung zu verhelfen. Wissenschaftlich fundierte Ratgeber zum Thema Liebe gibt es erst wenige. Wieso Frauen immer Sex wollen und Männer immer Kopfschmerzen haben ist einer der ersten.
An sich klingt es schlüssig, Ihr Buch. Das Wichtigste in einer Beziehung sind Zuwendung und Verständnis, schreiben Sie, und mit diesen beiden Dingen wird die Partnerschaft wieder so wie in der ersten Phase des Verliebtseins: prickelnd, glücklich, erfüllend. Keine falsche Harmonie, auch kein Streit, sondern kleine Bitten und Verhandlungen. Das wichtigste Gespräch in einer längeren Partnerschaft beginnt für Sie mit "Schatz, wie war dein Tag?".
Zwei Ihrer Kapitel widersprechen sich, finde ich. "Den Partner kann man nicht ändern" ist Irrtum Nr. 20 im Buch. Es folgen sechs Seiten darüber, wie man dem Partner ganz allmählich, mit Lob und Belohnungen, ein anderes Verhalten anerzieht. Irrtum Nr. 24 lautet "Probleme in der Partnerschaft muss man lösen." Es gibt ewige Probleme, schreiben Sie, die man nicht lösen kann, wenn grundlegende Charaktereigenschaften zweier Partner nicht zusammenpassen. Wenn zum Beispiel der eine Ordnung liebt und der andere ein gepflegtes Chaos bevorzugt. Dann heißt es Kompromisse finden und mit den Unterschieden leben. Aber war nicht Punkt 20, dass man den Partner ändern kann? Zumindest sein Verhalten. Könnte nicht der Ordnungsmensch seinen Partner allmählich zum Aufräumen erziehen?
Aber ich will hier nicht in eine philosophische Diskussion abschweifen über den Unterschied zwischen Verhalten und Charakter. Ich wollte Ihr Buch besprechen, Herr Thiel. Es hat mir gefallen. Sie weisen auf interessante Forschungsergebnisse hin, bringen Beispiele aus Ihrer Arbeit als Paarberater, und erklären ganz konkret, wie es funktionieren kann mit der Liebe und der Sexualität. Ein optimistisches Buch, das vielen Klischees widerspricht und die Liebe dennoch ganz einfach klingen lässt. Ob Ihre Methoden funktionieren, käme auf den Versuch an. Sollte ich jemals einen Liebesroman schreiben, werde ich jedenfalls auf Ihre Thesen zurückkommen.
Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran

Wieso Frauen immer Sex wollen und Männer immer Kopfschmerzen haben - Die populärsten Irrtümer über Beziehungen und Liebe von Christian Thiel
Erschienen 2014 beim Südwest Verlag, dem ich für ein Rezensionsexemplar danke.
ISBN: 978-3517089492
Erhältlich gedruckt, als eBuch und als Hörbuch auf Amazon.de
Mehr von und über Christian Thiel auf www.die-liebe-bleibt.de.
February 12, 2018
Eine Theorie zur Evolution der Aalwanderung
Lieber Leser,
europäische Flussaale haben einen eigenartigen Lebenslauf. Sie schlüpfen in der Sargassosee. Als Larven schwimmen sie quer über den Atlantik. Gegen die Strömung steigen sie in Europa und Nordafrika die Flüsse hoch. Dort fressen sie Krebse und kleinere Fische. Sie werden erwachsen. Mit sechs bis neun Jahren machen sich die Männchen wieder auf den Weg flussabwärts. Die Weibchen warten, bis sie zwölf bis fünfzehn sind. Die erwachsenen Aale schwimmen quer durch den Atlantik, tausende von Kilometern zurück in die Sargassosee, um sich dort zu verpaaren und abzulaichen. So sieht die Aalwanderung aus:

Bild: meeresbuerger.de
Warum der Aufwand? Warum riskieren die Aale zweimal ihr Leben, als Larven und als erwachsene Tiere, und überqueren einen Ozean? Ich habe eine Theorie. Beweisen kann ich sie nicht. Ich stelle sie hier in den Raum, und wer eine Meinung hat, hinterlasse bitte einen Kommentar.
Früher waren die Kontinente näher beieinander. Ganz früher waren sie sogar ein einziger Superkontinent, Pangäa. Was heute der Atlantik ist, hat einmal als kleines Meer angefangen. Vielleicht haben die Vorfahren unserer europäischen Aale ihre Eier in dieses kleine Mittelmeer gelegt. Im Laufe der Jahrmillionen sind ihnen Lebensraum und Laichgebiet auseinandergedriftet. Die Aale haben sich angepasst und ihren Wanderweg verlängert, Zentimeter für Zentimeter bis zu den 5.000 Kilometern, die es heute sind.
Klingt das plausibel?
February 11, 2018
Franziska Stalmann: Und morgen das Glück
Liebe Frau Stalmann,
mir gefällt dieser Buchdeckel. Er passt: Der Tod ihres Lebensgefährten Robert reißt Ninas sorgenfreies Leben in Stücke. Was darunter zum Vorschein kommt, ist kein Luxus mehr. Nina muss kämpfen. Der Stiefsohn wirft sie aus dem Haus, die sogenannten Freunde von Robert lassen sie alle im Stich. Arbeit zu finden ist schwer, wenn man die letzten zehn Jahre Hausfrau gewesen ist. Wir folgen Nina durch das erste Jahr der Trauer. Es geht bergauf und bergab zwischen Vorstellungsgesprächen, neuen Freundschaften und Familiensorgen.
Sie schreiben klar und schön, Frau Stalmann, mit genau der richtigen Menge an Details. Ihre Hauptfigur war mir sympathisch ab der zweiten Seite. Die erste Seite ist ein bisschen verkrampft, ab dann fließt das Buch. Und morgen das Glück liest sich fast von selbst. Eine aufmunternde Geschichte.
Danke, Frau Stalmann.
Mit freundlichen Grüßen
Christina Widmann de Fran

Und morgen das Glück: Roman von Franziska Stalmann
Erschienen: 2017 beim Diana-Verlag, dem ich für ein Rezensionsexemplar danke.
Leseprobe kostenlos herunterladen
ISBN: 978-3453359086
Erhältlich auf Amazon.de und im Buchhandel.
February 10, 2018
Uzi Eilam: California Triangle
A Passionate Thriller about the Mossad, FBI and Iranian Revolutionary Guards is the subtitle of this novel by Uzi Eilam, translated from Hebrew by Yael Schonfeld Abel. The latter must be responsable for the awkward English. I don't know who to blame for the monotony - always the same sentence structure. Is it the author's fault or the translator's?
The prologue takes us to an Iranian desert base, where the Revolutionary Guard tests a new missile. Chapter 1 jumps to Berkeley, California, where the passion is supposed to begin as Gideon meets his old love Nurit again. They catch up in a cafe. Gideon tells Nurit that he got married. She asks who the lucky woman is, he doesn't answer. A few lines further down, she wants to know more about Suzy. How does she suddenly know the name of Gideon's wife? He hasn't told her yet.
We follow Nurit to her home and Gideon to his work. Both reflect on their unexpected meeting and remember their relationship back in Israel. After this introspective part, Gideon interviews his research assistants as if he hadn't already hired them. A shipload of unnecessary details. I'm still waiting for some tension.
Chapter 5. We find out that Gideon's research has to do with missile defense. Somebody approaches him after a lecture, they meet in a restaurant and have several pages of smalltalk. Slow pace.
Back to Nurit, thinking about the Holocaust on page 56. There must be a law that says this word has to appear at least once in any and every book written or published in Israel. Nurit stumbles over a mysterious stranger in the campus cafeteria. She doesn't know what to make of him or their conversation.
Gideon and Nurit meet in a restaurant. There's supposed to be sparks, I guess, but I can't feel them. Then the author treats us to an orchestra rehearsal session, a nonconversation between Nurit and her husband, and another shipload of trivial details.
A quarter of the book has passed. No tension yet. We get a tasteless sex scene in lieu of a point of no return. More small talk. We reach page 100. No tension at all. And I don't want to read this any more.
I don't want to know whether Nurit and Gideon leave their boring partners and get back together. I don't want to know which of their acquaintances are secret agents and how they are trying to get their hands on Gideon's research. I'm disappointed. California Triangle is not a thriller. It's not passionate. It's boring.

California Triangle: A Passionate Thriller about the Mossad, FBI and Iranian Revolutionary Guards by Uzi Eilam
Vanity published in 2017. Thanks to Benny Carmi for the free review copy.
Get your copy on Amazon.


