Christina Widmann's Blog, page 38
May 1, 2018
Theresa Bane: Encyclopedia of Vampire Mythology
Dear Mrs. Bane,
In your preface, you say that "knowing the “why” of the hili is what a vampirologist does. Why did the Xhosa people of that region of South Africa develop their vampire the way they did? Why does the hili look the way it does? Why is it an indiscriminate killer, attacking anyone at any time of the day or night? Why are the vampires that live due west completely different in every way? Why do they not cross into each other’s territories? I know the answers to all these questions because I have delved into the history, anthropology, psychology, sociology, and religious studies of just about every culture I could get my hands on."
If you know all these things, Mrs. Bane, then why didn't you include any of it in your Encyclopedia of Vampire Mythology? The entry for hili is eleven lines long. It describes the hili as a skull-headed bird that spreads disease. Not a word about why people believed it this way. Why did Germans believe that the Nachzehrer chews its burial shroud? Because the liquid that rises from the rotting body's mouth is slightly acidic and contains enzymes enough to make a hole in the shroud. You don't mention that, either.
Let me ask you some more whys, Mrs. Bane. Why did you write that "over 30,000 people were burned as werewolves during the Inquisition" in Greece? There never was an Inquisition in Greece. The Inquisition was a catholic institution, Greece is an orthodox country. There were very few witch hunts in Greece, if any at all. And 30,000 victims, when between 40,000 and 60,000 people in total were killed in witch hunts in all of Europe? Why didn't that number make you suspicious? Why do I have to double-check your entries, Mrs. Bane?
Another why: During your research into "the history, anthropology, psychology, sociology, and religious studies of just about every culture" you could get your hands on, why did you never open a dictionary? A latin dictionary, for example, would tell you that stryx, strix and striga are three different latinizations of the same greek word, στρίγξ. The plural of striga is strigae. (Why would you write that it's strigele?) When Stephen I of Hungary and Charlemagne issued laws against witchcraft, they used the words strigae and stryx, respectively, because these had become the latin words for witches in general. The Italian strega evolved from striga. So did the Romanian words strigoi, strigoii, strigol, strigon and all the other versions. The stories changed with time, but you can still see where the roots are. The why of the word strigoi.
Let's look at some more roots: for example the succubus. That's derived from the latin verb succubare: "to lie beneath". A succubus is "one who lies beneath". Why would you translate it as a "spirit bride"? The male version, called incubus, is "one who lies in" (the bed). In some versions of the legend, incubi and succubi are the same demonic spirits. In their female form, they will visit a man and harvest his semen. Then they will shapeshift into a male incubus, lie down with a woman and impregnate her. What a way of explaining an illegitimate child! This might be why people told the story. The Bulgarian glog, the Rumanian dhampir and all the myths about children sired by vampires show that sometimes an undead father was better than an unknown one. Why didn't you mention this, Mrs. Bane?
Why did you write separate entries for sburator and zburator when both are different spellings of the same word? The same goes for the Greek vampires. Why do you have a separate entry for each of the possible transliterations of one name? Why did you write two entries for Bluatsauger and Blut Aussauger when one word is a dialect variety of the other? Were you striving for completeness? Then this piece of information - that they are the same - would have been crucial to include. Did you think that, if two names look different in the least, they must belong to two different species of vampires? Or did you want to have more different vampire species than anyone else? Your 600 would boil down to a lot less if you eliminated the clandestine duplicates and the many entries that consist of "xxxxxx is the word for vampire in the yyyyyyy language."
In short: Why did you compile information from fourth-hand sources for your Encyclopedia? Why didn't you double-check anything against a dictionary, a history book or an original source? Why did you bloat the book with useless bits and duplicates, but leave out important and interesting facts? And why don't you answer what, to you, is the most important question of vampirology: the why?
Yours with curiosity
Christina Widmann de Fran

Encyclopedia of Vampire Mythology by Theresa Bane
published in 2010 with McFarland
ISBN: 978-0786444526.
Available on Amazon.co.uk.
April 30, 2018
Kathrin Weßling: Super, und dir?
Liebe Frau Weßling,
dieses Buch musste ich eine Weile verdauen. Zu tief trifft Marlenes Geschichte. Wir sehen sie an ihrem 31. Geburtstag, dem Tiefpunkt ihres Lebens - oder geht es danach noch weiter bergab? Szene für Szene erzählen Sie, wie Marlene dazu gekommen ist: ein Abitur, auf das sie stolz sein sollte. Ein Studium, das sie genießen sollte. Eine Arbeit, über die sie sich freuen sollte. Ein Freund, mit dem sie glücklich sein sollte. Sollte, das ist Marlenes Fluch. Für Facebook fotografiert sie das Leben, das sie führen sollte, und nur ihr Dealer weiß, wie viel Speed und Amphetamin sie braucht, um nicht zusammenzuklappen.
Süchtig und kaputt, aber Marlene sieht nicht aus wie ein Junkie. Jeder glaubt ihr, dass sie nur gerade Stress hat, nur ein bisschen Urlaub braucht. Szene für Szene hoffen wir, dass sie endlich um Hilfe ruft, dass jemand ihr heraushilft aus dem Hamsterrad. Oder dass der Urlaub endlich kommt, Marlene sich gründlich ausschläft und danach von vorne anfängt. Wunschdenken. Eine Hoffnung nach der anderen zerschlagen Sie mir, Frau Weßling. Und doch konnte ich das Buch nicht weglegen. Der Alptraum dauert 180 unentrinnbare eBuch-Seiten.
Was ist schiefgelaufen im Leben von Marlene? Was hätte sie anders machen sollen, anders machen können? Sind ihre Eltern schuld daran, dass ihre Tochter weder nein sagen noch um Hilfe bitten kann? Oder ist es unsere Gesellschaft des "Wie geht's dir? - Super, und dir?"
Nachdenklich
Ihre
Christina Widmann de Fran

Super, und dir? von Kathrin Weßling
erschienen am 6. April 2018 bei Ullstein
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.
ISBN: 978-3-8437-17649
Erhältlich auf Amazon.de.
April 28, 2018
Kazuo Ishiguro: Der begrabene Riese
Lieber Leser,
ein Neben des Vergessens liegt über England. Ein ganzes Dorf sucht ein verirrtes Mädchen, aber kaum ein paar Stunden später spricht keiner mehr von ihr. Drei Geschwister leben alleine, weil die Eltern sie vergessen haben. Die Hauptfiguren, Axl und Beatrice, wissen den Namen ihres Sohnes nicht mehr.
Kann es überhaupt eine Geschichte geben mit solchen Helden? Können sich Axl und Beatrice auf die Reise machen, um ihren Sohn zu besuchen, oder werden sie nach drei Schritten vergessen, wo sie hinwollten? Das kollektive Alzheimer-Syndrom hätte dieses Buch außergewöhnlich machen können. Aber von Seite 50 bis Seite 265 scheint der Autor es vergessen zu haben. Wo es für die Handlung wichtig ist, haben seine Figuren ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Die Kinder wissen genau, womit sie ihre Ziegen füttern müssen und warum. Axl und Beatrice erinnern sich an jeden Teil ihrer Reise, abgesehen von einem einzigen unwichtigen Gespräch. Gewisse Witwen wissen genau, was mit ihren Männern passiert ist. Axl und Beatrice mögen ihre Vergangenheit vergessen haben, aber Gawain kennt seine genau.
Auch ein paar lose Enden hat der Autor im Nebel gelassen. Wo kamen die Unholde her, die Edwin entführt haben? Woher hatten sie ein Drachenjunges? Was wurde aus dem Drachenjungen, nachdem Wistan die Unholde erschlagen hat? Und warum hört Edwin, einmal von dem kleinen Biest gebissen, plötzlich die Stimme einer anderen, uralten Drachin in seinem Kopf? Was hat es mit der Kerze auf sich? Und was mit dem begrabenen Riesen? Ein Hügel, an dem Axl und Beatrice vorbeigehen am ersten Tag der Reise - benennt man danach einen ganzen Roman?
Die Figuren von Kazuo Ishiguro sprechen nachgemacht altertümlich, salbungsvoll. Das mag passen zu dem Ritter der Tafelrunde, inzwischen verrostet mitsamt seiner Rüstung, der vor einem Zweikampf seinen letzten Willen verkündet. Aber Bauern und Bauernkinder, Krieger und Mönche, Witwen und Waschfrauen sprechen genauso in diesem Buch. Wie der Pfarrer beim Ostersegen. Die Sätze holen aus, umfassen das ganze Land und seine Bewohner, ehren das Gegenüber mit all seinen Titeln, und verkünden voller Wahrhaftigkeit - dass es regnet.
Wo keine Figuren reden, benutzt der Autor getrost moderne Sprache. Und zwar immer die gleichen, halblangen Sätze. Wo es schnell gehen muss, wird er nicht schneller. Wo es langsam geht, wartet er nicht. Kazuo Ishiguro scheint nur ein Register zu kennen: monoton.
Die Idee hinter Der begrabene Riese hat mir gefallen. Aber der Autor hat sie verschwendet. Das Vergessen, das seinen Figuren das Leben so schwer hätte machen können, zieht er nicht durch. Die Sprache liest sich erst seltsam, dann stört sie, und am Ende freut man sich, dass das Buch vorbei ist. Wäre es noch länger gewesen, hätte ich aufgehört.
Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran

Der begrabene Riese von Kazuo Ishiguro
Original: The Buried Giant, erschienen bei Faber & Faber
Deutsche Übersetzung: Barbara Schaden für Blessing
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.
Leseprobe kostenlos herunterladen
ISBN: 978-3-89667-542-2
Erhältlich auf Amazon.de.
April 27, 2018
Dimitri Verhulst: Die letzte Liebe meiner Mutter
Lieber Leser,
bei Dimitri Verhulst weiß man nie genau, was als nächstes kommt. Wird es blumig oder salbungsvoll, verschmitzt oder beinahe unverschämt? Wird es glücklich, traurig, ironisch? Irgendwie alles gleichzeitig. Dass elf Jahre ein schlechtes Alter ist, um einen Stiefvater vorgesetzt zu bekommen, wusste Jimmys Mutter wahrscheinlich. Aber bei seinem Säufer von Vater kann sie nicht bleiben. Mit dem neuen Mann findet sie endlich so etwas wie Glück. Zu dritt fahren sie in den Urlaub, in den Schwarzwald.
Es gibt viel zu Schmunzeln in diesem kurzen Roman. Sein an sich ernstes Thema - wie macht man aus Mutter, Kind und Stiefvater eine Familie? - verpackt Dimitri Verhulst in Situationskomik und herrliche Ironie. Fast eine Komödie, vor allem im Vergleich zu Die Unerwünschten. Urlaubslektüre. Dennoch, der Schluss macht nachdenklich. Weil er überrascht, und doch unvermeidlich scheint. Und weil Verhulst mit seinem lapidaren Stil immer trifft.
Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran

Die letzte Liebe meiner Mutter von Dimitri Verhulst
Original: De laatste liefde van mijn moeder, erschienen 2010 bei Uitgeverij Contact in Amsterdam.
Deutsche Übersetzung: Rainer Kersten für den Luchterhand Literaturverlag, 2011.
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.
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ISBN: 978-3-442-74524-1
Erhältlich als Taschenbuch und eBuch auf Amazon.de.
April 26, 2018
Ulla Hahn: Wir werden erwartet
Liebe Frau Hahn,
von Ihren Romanen über Hilla Palm habe ich nur diesen gelesen. Ob ich die anderen drei auch haben möchte? Vielleicht. Die Geschichte ist in sich geschlossen. Nach dem Ende bin ich zufrieden. Ich muss Hillas Leben nicht weiterverfolgen, weder in die Zukunft noch in die Vergangenheit.
Mit einem glücklichen Paar fängt es an: Hilla und Hugo erleben das Jahr 1968, besuchen Kommilitonen in frisch gegründeten WGs, fahren nach Rom statt nach Woodstock. Sie zeigen uns die 68er-Bewegung weder von innen noch von außen, sondern durch die Augen von Randfiguren. Die Deutsche Kommunistische Partei dagegen und ihren Kampf für Sozialismus in der BRD sehen wir von innen, denn Hilla ist in die DKP eingetreten. Dort bleibt sie mehrere hundert Seiten lang. Wir fahren sogar in die DDR mit ihr. Eine aufschlussreiche Reise.
Gelegentlich bilden Sie Dialekte ab. Ich musste eine Weile überlegen, was ein "Kenk" ist. Und wie Hillas Onkel Schäng wirklich heißt, weiß ich bis heute nicht. Aber Sie verwenden solche Ausdrücke sparsam und an den richtigen Stellen.
Das Ende war ein bisschen pathetisch. Und mit der Dame, die so geheimnisvoll auftaucht und verschwindet, konnte ich wenig anfangen. Vielleicht müsste ich doch die vorigen Bände lesen, um ihre beiden Szenen zu verstehen.
Wie gut Sie die Zeit und die Menschen getroffen haben, Frau Hahn, das müssen andere bewerten. Da bin ich zu jung. Aber glaubhaft klingt es, was Sie schreiben. Und vor allem: Es klingt. Und duftet und schmeckt. Wärmt manchmal, lässt manchmal frieren. Beruhigt manchmal, erschreckt manchmal. Rhein, Elbe und Alster hört man rauschen zwischen den Buchdeckeln. Und wie die Forelle klingt, wenn man sie in internationalen Gewässern schwimmen lässt, das wäre direkt einen Versuch wert.
Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran

Wir werden erwartet von Ulla Hahn
erschienen im August 2017 bei DVA
Ich danke für ein Rezensionsexemplar
ISBN: 978-3-421-04782-3
Leseprobe kostenlos herunterladen
Erhältlich als Buch, eBuch und Hörbuch auf Amazon.de.
April 21, 2018
Jeff Gunhus: Gypsy Blood
Dear Mr. Gunhus,
Thanks for the free copy of Gypsy Blood. Here's a review.
I liked the novel from the very beginning. The way you foreshadow blood and horror to create tension in an otherwise comical café scene. Then the first death. We find out there's a war going on, but don't know which side to take. Who are the good guys: the vigilantes? The gypsies? As you take us into the bone-filled catacombs of Paris, we see that there's no good in this war, only evil fighting evil. And Corbin is in too deep to get out on his own.
Your style relies on visual imagery, your horror on blood and violence. A strong recipe. You add some romance, little enough that it doesn't get in the way. The shifting viewpoints reminded me of Stephen King. But your writing is faster, more concise. All in all, a captivating 250 pages.
Yours sincerely
Christina Widmann de Fran

Gypsy Blood by Jeff Gunhus
will be published on May 1st, 2018 with Seven Guns Press.
Pre-order your copy on Amazon.com or Amazon.co.uk.
You can visit the author on www.jeffgunhus.com.
April 16, 2018
Michael Innes: ¡Hamlet, venganza!
Muy Lector mío:
hace ya varias semanas que me encontré, sobre un banquito en una calle peatonal de Barbastro, un libro. Llevaba una nota pegada a la tapa: "Si me encuentras soy todo tuyo!" Así que lo invité a venir a mi casa. Ahora que lo he leído, pronto nos tendremos que despedir. Mañana, porque hoy está lloviendo.
¿Qué tal me ha parecido? Debajo de la foto te pongo una reseña.

En el palacio de Scamnum Court se va a celebrar el cumpleaños de la lady Elizabeth Crispin. Su madre, la duquesa, ha organizado una fiesta singular: los invitados representarán el Hamlet de Shakespeare. La misma Elizabeth será Ofelia. Para el papel de Hamlet, la duquesa ha conseguido traer a un actor de teatro famoso. Y para Polonio vendrá el Lord Chanciller de Su Majestad, amigo de la familia desde hace muchos años.
Las primeras 90 páginas consisten en los prolegómenos de la gran representación: la llegada de los primeros invitados unos días antes. Ensayos. Michael Innes nos muestra Scamnum Court en todo su esplendor. De paso aprendemos algo sobre Shakespeare y el teatro de su época. Pero ya hay un matiz oscuro: varios de los invitados han recibido mensajes amenazantes. Uno de ellos reza: "¡Hamlet, venganza!"
Llega la noche que todos estaban esperando. Hasta el segundo acto, todo va bien. De repente, un disparo. El Lord Chanciller yace muerto en su sangre. ¿Una venganza? ¿O espías que andaban detrás de un papel secreto que el Lord Chanciller tenía consigo? El inspector Appleby investiga junto con Giles Gott, un jóven autor de novelas negras que fungía de director en el tan bruscamente interrumpido Hamlet de Scamnum Court.
La trama ofrece sorpresas y giros inesperados. Entre los personajes hay de todo: serios y chistosos, simpáticos y enigmáticos. En cuanto al final, es difícil de adivinar. El autor no nos da todas las pistas que Appleby y Gott tienen. Así seguimos pendientes hasta las últimas páginas. Las cuales tardan en llegar. El autor se recrea en los pormenores. El ritmo, por consecuencia, resulta lento y pausado. Cada 50 páginas algún personaje nos hace el resumen de lo ocurrido hasta allí. Repetitivo para los lectores rápidos, pero agradable para quienes lean con largas interrupciones. Creo que ¡Hamlet, venganza! no está pensado para leerlo de una sentada.
Atentamente
Christina Widmann de Fran

¡Hamlet, venganza! de Michael Innes
Original: Hamlet, Revenge!
publicado en 1937
Traducción: María Antonia Oyuela
Edición del 2014, El País Serie Negra
Disponible en Amazon.es.
April 14, 2018
Richard J. Evans: Veränderte Vergangenheiten
Lieber Leser,
Was wäre passiert, wenn Adolf Hitler im Ersten Weltkrieg gefallen wäre? Wäre alles genauso gekommen, nur mit einem anderen Diktator? Oder hätte die Weimarer Republik länger durchgehalten? Hätte es einen Zweiten Weltkrieg gegeben, und wenn ja, wie wäre er verlaufen?
Richard J. Evans entwirft keine solchen Szenarien. Er fragt sich, welchen Sinn es hat, zu fragen: "Was wäre passiert, wenn?" Wer versucht, alternative Geschichten zu schreiben, landet schnell im Reich der Spekulationen. Evans erzählt, seit wann Historiker und Romanautoren darüber spekulieren, was hätte passieren können. Was sie sich davon versprechen, und was es tatsächlich nützt oder nutzen kann. Sein Urteil: Kontrafaktische Szenarien haben höchstens Unterhaltungswert. Über die Geschichte erzählen sie uns nichts, was wir nicht schon wüssten.
Für diese lapidare Aussage braucht Evans 150 Seiten. Er führt unzählige Meinungen ins Feld: die Befürworter und Autoren kontrafaktischer Szenarien, und deren Kritiker. Viele von ihnen lässt er unkommentiert sprechen. So dauert es eine Weile, bis man merkt, worauf der Autor hinauswill. Sein eigenes Buch soll nicht unterhalten, sondern informieren und den Leser zu einer gründlich fundierten Meinung bringen.
Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran

Veränderte Vergangenheiten: Über kontrafaktisches Erzählen in der Geschichte von Richard J. Evans
erschienen 2014 bei Little Brown als Altered Pasts: Counterfactuals in History
Deutsche Übersetzung: Richard Barth für DVA.
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.
Leseprobe kostenlos herunterladen
ISBN der deutschen Ausgabe: 978-3-421-04650-5
Erhältlich auf Amazon.de.
April 12, 2018
Georges Simenon: L'Affaire Saint-Fiacre
Roman policier adapté en français facile pour Carles Milou.
Cher Lecteur,
J'ai la joie de t'annoncer que j'ai lit un livre en français sans ouvrir le dictionnaire. En français facile, je l'admets. Il y a même un glossier à la fin du livre. J'ai appris beaucoup.

L'Affaire Saint-Fiacre de Georges Simenon est un des livres autour du Commissaire Maigret. C'est "le Sherlock Holmes français". Mais dans cette histoire, Maigret ne fait pas presque rien. Pour cela, le livre m'a déçu un peu. Néanmoins je tenterai d'obtenir un autre livre de la collection de textes en français facile de Hachette.
Amicalement,
Christina Widmann de Fran

L'Affaire Saint-Fiacre de Georges Simenon, adapté en français facile pour Charles Milou
publié en 1997 par Hachette
ISBN: 978-2010016721
Disponible sour Amazon.fr
April 9, 2018
James McNeill Whistler: The Gentle Art of Making Enemies
Dear Reader,
What have I been up to this past week, you ask? I read less than usual, I must admit. But the book I finished today is well worth a blog entry. The Gentle Art of Making Enemies collects a court protocol, letters and art criticism by and about James Mc Neill Whistler. You might remember him by this painting (or what Mr. Bean did to it):

Arrangement in Black and Grey No.1, better known as Whistler's Mother, 1871
This very picture has been called "a Victorian Mona Lisa". You can read it on Wikipedia. But it seems that Whistler's contemporary critics didn't praise him that much. "Unfinished" is the mildest adjective they had for his paintings. Whistler, in turn, proposed to do away with art critics altogether. He often answered to their opinions with witty letters in major newspapers. An amusing read even for an art ignorant like me.
Since I've started to write book reviews, I sometimes get answers from the authors. I only wish some of them were more like Mr. Whistler's replies to his critics.
Yours, as always, sincerely
Christina Widmann de Fran

The Gentle Art of Making Enemies by James McNeill Whistler, first published in 1890, is available for free on Project Gutenberg.
If you prefer a paper copy, you can find several editions onAmazon.


