Christina Widmann's Blog, page 36
June 15, 2018
Rose Rosetree: Die Aura erkennen mit allen Sinnen
Lieber Leser,
an diesem Buch habe ich lange gesessen. Mit vielfältigen Übungen möchte uns die Autorin Schritt für Schritt ans Auralesen heranführen, und ich bin jeden einzelnen dieser Schritte gegangen. Obwohl ich mir von Tag zu Tag lächerlicher vorkam. Und Auren heute genausowenig lesen kann wie vor einem Jahr. Experiment fehlgeschlagen.
Falls es so etwas wie Auren überhaupt gibt. Damit fängt es an. Die Autorin verlangt diesen Vertrauensvorschuss: Man muss daran glauben, dass es Auren gibt und dass der Mensch sie lesen kann. Vielleicht war das mein Problem.
Die ersten 40 Seiten sind Theorie. Hier erklärt Rose Rosetree, was die Aura ist. Und, was es bringt, sie zu lesen. Auf den ersten Blick (oder den ersten Händedruck) sollen wir in Zukunft erkennen können, was jemanden bewegt. Dem Gemüse im Supermarkt von außen ausehen, ob es energetisch gesund ist. Und so weiter. Dann geht es los mit der ersten Übung: Auraball. Ich soll die Handflächen zusammenführen, bis ich die Aura dazwischen spüre und wie einen Teigball kneten kann. Auf die Anleitung folgt ein FAQ-Teil. Das ist gut, denn ich habe eine Frage. Und sie kommt vor: "Ich habe gar nichts gefühlt. Was habe ich falsch gemacht?" Antwort: "Wahrscheinlich haben Sie etwas erwartet."
Wie bitte? Vierzig Seiten lang schreibt mir die Autorin den Mund wässrig und verspricht mir eine wunderbare neue Welt - und dann soll ich nichts erwarten? Sie empfiehlt, die Übung öfters zu machen, in verschiedensten Situationen und zu verschiedenen Tageszeiten. Und wenn's wirklich nichts bringt - was der Fall war - dann soll ich einfach mit einer bestimmten anderen Übung weitermachen. Einverstanden.
Diese andere Übung heißt Spiegeltechnik. Ich soll mich bei gedämpftem Licht vor den Badezimmerspiegel stellen, die Augen schließen und sie mit den Handflächen bedecken. Einige Minuten lang so stehen bleiben, ruhig und tief atmen. Dann die Augen aufdecken und in den Spiegel schauen. Ganz beiläufig und ohne Erwartung (!) hinsehen. Jetzt sollte ich in der Umgebung meines Kopfes etwas sehen.
Auch diesmal erscheint meine Frage wortwörtlich in den FAQ: "Statt eine Aura zu sehen, habe ich mir Kopfschmerzen eingehandelt. Kommt das öfter vor?" Die Autorin behauptet, ich hätte wieder zu viel erwartet und mir zu viel Druck gemacht. Ganz entspannt soll ich die Übung machen. Ich war entspannt. Entspannt, aber skeptisch. Genauso wie bei allen folgenden Übungen. Ich soll an meinen Zweifeln zweifeln, schreibt Rose Rosetree. Ich zweifle lieber an dieser Autorin. Ich glaube, Rose Rosetree wird mir nicht beibringen können, Auren zu lesen und meine Hellsinne einzusetzen. Falls es sie denn gibt.
Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran

Die Aura erkennen mit allen Sinnen: Über 100 Anwendungen und Beispiele von Rose Rosetree
Original: Aura Reading Through All Your Senses, erschienen bei Woman's Intuition Worldwide.
Deutsche Übersetzung: Jochen Lehner für Heyne.
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.
Leseprobe kostenlos herunterladen
ISBN: 978-3-453-70108-3
Erhältlich als Buch und eBuch auf Amazon.de.
June 11, 2018
Dan Josefsson: Der Serienkiller, der keiner war
Lieber Leser,
warum gesteht jemand einen Mord, den er nicht begangen hat? Oder 33 Morde? Sture Bergwall saß bereits in der forensischen Psychiatrie und dachte, er hätte nichts zu verlieren. Er wollte Aufmerksamkeit und Tabletten. Solange er sich Geschichten ausdachte, bekam er beides zur Belohnung. Sture Bergwall/Thomas Quick muss uns nicht wundern. Aber was ist mit den Polizisten, die ihm glaubten? Dem Staatsanwalt, der in acht Fällen Anklage erhob? Und den Gerichten, die ihn verurteilten für Morde, über die Sture Bergwall nur wusste, was in der Zeitung stand?
Dan Josefsson schildert die Lebensgeschichte von Sture Bergwall. Er interviewt dessen Psychotherapeuten, so weit sie noch leben, den Staatsanwalt, den leitenden Ermittler. Er durchforstet hunderte Seiten Vernehmungsprotokolle. Ein Puzzleteil nach dem anderen zeigt uns Josefsson, wie es dazu kam, dass ein Unschuldiger für acht Morde verurteilt wurde, von denen er keinen begangen hat. Hinter alledem steht eine Psychotherapeutin, die im offiziellen Protokoll nirgends vorkommt: Margit Norell, die Supervisorin von Bergwalls behandelnden Ärzten. Sie glaubte fest, dass verdrängte Kindheitstraumen der Grund für spätere geistige Störungen und Verbrechen wären. Sture Bergwall wurde ihr Musterpatient, der Beweis für eine unhaltbare Theorie.
Der Serienkiller, der keiner war liest sich rasant. Man erschrickt über die Kapitel, in denen Josefsson zeigt, wie leicht sich der Mensch falsche Erinnerungen einreden lässt, wenn er an den falschen Therapeuten gerät. Beruhigend dagegen, dass solche Methoden inzwischen als Scharlatanerei und Pseudowissenschaft entlarvt sind. Einen zweiten Sture Bergwall wird es wahrscheinlich nicht geben.
Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran

Der Serienkiller, der keiner war - und die Psychotherapeuten, die ihn schufen von Dan Josefsson
Originaltitel: Mannen som slutade ljuga - Berättelsen om Sture Bergwall och kvinnan som skapade Thomas Quick, erschienen 2013 bei Lind Co.
Deutsche Übersetzung: Stefan Pluschkat für btb.
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.
Leseprobe kostenlos herunterladen
ISBN:978-3-442-71566-4
Erhältlich auf Amazon.de.
June 9, 2018
Eva Rosenfelder: Die Seelenwelt der Pflanzen
Liebe Frau Rosenfelder,
gleich auf einer der ersten Seiten beziehen Sie sich auf The Secret Life of Plants, das vielgelesene Buch aus den Sechziger Jahren. Sie stellen es als wissenschaftliche Grundlagenarbeit hin. Nur sind die "unzähligen Untersuchungsreihen" aus dieser Arbeit längst als Fälschungen entlarvt. Experimente muss man wiederholen können und jedesmal ungefähr dieselben Ergebnisse bekommen. Die Experimente über Sinne und Wahrnehmung von Pflanzen haben unzählige Wissenschaftler unzählige Male wiederholt, in unzähligen verschiedenen Laboren. Das Ergebnis von wirklich unzähligen Untersuchungsreihen: nichts.
Als nächstes beschreiben Sie, dass Pflanzen das Licht um sich herum wahrnehmen und ganz zielgerichtet wachsen. Dass sie kommunizieren über chemische Signale. Ein faszinierendes Thema. Aber man braucht dazu keine Seele. Computer kommunizieren auch miteinander und können über Sensoren viele Daten aus ihrer Umgebung sammeln, um auf Situationen zu reagieren. Aber haben Roboter deshalb ein Seelenleben?
Sie bemühen den Stammbaum der Evolution und bezeichnen die Pflanzen als unsere Ureltern. Nein, wir sind nicht aus Pflanzen entstanden. Der letzte gemeinsame Vorläufer von Pflanzen und Tieren lebte vor vielen Millionen Jahren. Die heute lebenden Pflanzen sind also unsere Cousins x-tausendsten Grades, wenn man solche Wörter bemühen will.
Es stimmt, dass die Pflanzen auf der Erde mehr Biomasse ausmachen als die Tiere. Deshalb wollen Sie die Pflanzen zur Krone der Schöpfung erklären. Aber haben Sie schon an Viren und Bakterien gedacht? Wie viel Masse sie genau ausmachen, kann niemand wissen. Aber was die Artenvielfalt oder gar die Individuenzahl angeht, übertreffen die Bakterien sowohl Pflanzen als auch Tiere um ein Vielfaches. Und Viren gibt es wahrscheinlich noch mehr als Bakterien. Nach welchem Kriterium vergeben wir also die Krone der Schöpfung, Frau Rosenfelder: Biomasse? Artenvielfalt? Individuenzahl? evolutionäres Alter? Wo man sucht, wird man einen Grund finden, um eine bestimmte Sorte von Lebewesen zu den Herren der Erde zu erklären.
Lesen wir einen Absatz weiter. Sie schreiben, dass Pflanzen über mehr Sinne verfügen als der Mensch, "nicht weniger als fünfzehn weitere Sinne pflanzlicher Art." Ich bin gespannt, was für Sinne das sind. Im Buch kommt leider nichts weiter dazu vor.
Es beginnt die Entdeckungsreise durch verschiedene Gärten, jeder mit seinem Seelengärtner. Diese neun Menschen gärtnern nicht nur, sie begegnen den Pflanzen und empfangen Botschaften von ihnen.
Auf Anhieb sympathisch war mir Frank Brunke. Der Landschaftsgärtner beobachtet Pflanzen in ihrem natürlichen Lebensraum. Dann gestaltet er einen Garten, wo jede so natürlich wie möglich wachsen kann. Frank Brunke fühlt sich der Schöpfung verbunden. Er begreift Pflanzen als lebendige Wesen mit Bedürfnissen und Vorlieben, und entsprechend pflanzt er sie. Aber selbst er dichtet ihnen gewisse telepathischen Fähigkeiten an.
Gisula Tscharner beschreibt, wie man eine Brennnessel "streicheln" muss, wie eine Katze, bis sie sich entspannt in die Hand nehmen lässt. Das klingt natürlich poetischer als die langweilige Wirklichkeit: dass man die Spitzen der Brennhaare abbrechen muss, bevor man die Blätter in den Mund steckt.
Einen wirklich bodenständigen Gärtner habe ich in Ihrem Buch nicht gefunden, Frau Rosenfelder. Alle dichten sie den Pflanzen telepathische Fähigkeiten an oder ein waches Bewusstsein, Erinnerungen und eigene Entscheidungen. Aber keiner von Ihnen geht diesen Weg bis zur letzten Konsequenz: Wenn Pflanzen wirklich ein Bewusstsein haben, hoch entwickelte Sinne, ein planendes und uns weit überlegenes Denken, wie Sie es immer wieder schreiben - dann dürfen wir sie weder pflanzen noch pflücken. Jede Salatschüssel wäre ein kannibalisches Massaker. Nicht einmal säen dürften wir, denn wir können nicht wissen, ob die Mutterpflanze wollte, dass ihre Samen in meinem Balkonkasten landen. Wenn Sie wirklich glauben, was Sie schreiben, Frau Rosenfelder, dann dürften Sie nur noch Obst essen, das von selbst vom Baum gefallen ist. Denn nur diese Früchte sind für den Verzehr gewachsen. Alle anderen Teile macht eine Pflanze für sich selbst.
Sie und mehrere Ihrer Seelengärtner lösen den Gewissenskonflikt, indem Sie sagen, die Pflanzen würden sich uns freiwillig geben. Uns, dem Menschen, dem größten aller Schädlinge? Warum sollten sie?
Einer Ihrer Seelengärtner, Wolf-Dieter Storl, warnt, dass "spirituell Suchende, die schon viel wissen, manchmal gerne ihre Fantasie oder Wunschvorstellung in eine solche Begegnung hineinprojizieren." Könnte es sein, dass Sie und die anderen neun Seelengärtner in Ihrem Buch genau das tun? Kann ich mich denn nicht der Natur verbunden fühlen, ohne gleich glauben zu müssen, Pflanzen könnten reden?
Hochachtungsvoll und verwundert
Christina Widmann de Fran

Die Seelenwelt der Pflanzen: Eine Entdeckungsreise von Eva Rosenfelder
erschienen: 2017 bei Kailash
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ISBN: 978-3-424-63132-6
Erhältlich auf Amazon.de.
June 8, 2018
José Antonio Pérez Rioja: Diccionario de símbolos y mitos
Muy Lector mío:
Seguimos con la simbología. El Diccionario de Pérez Rioja es del año 1962; la edición que tengo entre manos es del 1994. Contiene una curiosa mezcla de temas. La mayoría de las entradas son sobre la mitología griega antigua. Hasta la más insignificante ninfa tiene sus cinco líneas en este libro. En cuanto a la simbología, el diccionario funciona en ambas direcciones: se puede buscar castidad y aparecen los animales y las plantas que la suelen representar. O se puede buscar lirio y sale que es símbolo de la pureza, entre otras cosas. Además de los significados que tiene cada cosa en el arte occidental y en el oriental, el autor a menudo menciona a Jung y la interpretación de los sueños. Un tercer grupo de entradas versa sobre los proverbios. En la C encontramos la entrada del Cantaclaro, por ejemplo.
Las entradas más largas del Diccionario no tratan de mitos ni de símbolos sino de la literatura. La Celestina ocupa cinco columnas. El autor nombra y describe a figuras y dice que simbolizan ciertas cosas. Así consigue meter en su Diccionario de símbolos y mitos un montón de entradas que yo no buscaría en tal obra.
José Antonio Pérez Rioja era bibliotecario. ¿Anhelaba escribir una enciclopedia de la literatura mundial? Para saber más sobre los símbolos, tendré que buscar en otros libros.
Atentamente
Christina Widmann de Fran

Diccionario de símbolos y mitos de José Antonio Pérez Rioja
Primera edicion: 1962
Edición más reciente: 2008
Hay ejemplares de varios ediciones disponibles en Amazon.es.
June 7, 2018
Brain enhancers: Can they work?
Dear Reader,
A pill to boost your brainpower - science fiction or reality? Several companies will tell you: reality. SmartNootropics is one of them. Their Smart Stack nootropic capsules are supposed to boost your memory, focus and energy. Do they work? Exam period is just the right time to try it out. SmartNootropics sent me a bottle for an honest review.

The capsules arrived yesterday. I took the first this morning before my French exam. I felt like I knew all the answers - but was that because I studied the right grammar chapters, or was it because Smart Stack helped me remember everything better? We'll see how the other exams this month turn out.
Meanwhile, let's take a close look at the list of ingredients. What nootropic substances are in these capsules and what do they do?

Alpha-GPC: L-Alpha glycerylphosphorylcholine
This substance passes the blood-brain-barrier. Your nerve cells turn it into Acetylcholine, a neurotransmitter. In doses between 300 and 1,200 mg daily, it helps stroke patients recover. In experiments with rats, it helps the animals learn faster. There's no study data available about its effect on healthy people. Those 450 mg daily might or might not enhance your memory.
L-Theanine
This substance creates part of the taste of green tea. You won't notice any of that in the capsule, of course. Together with caffeine, L-Theanine can reduce stress and improve your mood. A good idea for exam period! And caffeine appears later on the list.
Acetyl-L-Carnitine
Scientific studies are inconclusive about this one. Your body usually produces the amount it needs. One proven effect of ALC supplements: They might help a little against depression.
Vitamin B6 (Pyroxidine)
This vitamin appears in fruit, vegetables and grain. If it's missing from your nutrition, brain performance will drop. Supplementing sounds like a good idea for people who don't eat their greens. But be careful: A supplement with more than 20 mg daily can increase your cancer risk on the long run, if you are male.
Vitamin B12 (Cobalamine)
Another vitamin your nerves and brain cells need. This one appears in meat, eggs, milk and dairy, fish - in short, all foods of animal origin. Vegans tend to lack Vitamin B12 if they don't take a supplement.
Zinc
This mineral can, indirectly, work as an antioxidant. It's also used to treat depression and to prevent age-dependent macula degeneration. Zinc deficiency can impair your mood and cognitive performance. Supplementing can make sense if you don't get enough zinc in your food.
Magnesium
Another mineral you should be getting from your food if you're eating right. If you're not, magnesium deficiency can cause muscle cramps. And supplements seem to increase cognitive performance in alzheimer's patients.
Guaraná (contains Caffeine)
The short-term effect of guaraná: Its caffeine will keep you awake for those long nights of studying. Each capsule of Smart Stack supplement contains the caffeine dose of about half a cup of coffee. Guaraná itself is supposed to enhance your performance. A placebo-controlled trial in 2004 showed that it makes you more alert and increases your speed in certain cognitive tasks, but it might cost you some accuracy. Small doses (75 mg of extract) seem to work better than large ones. All the studies so far had few volunteers, so there's little evidence.
Rhodiola rosea
Known as roseroot, golden root or king's crown, this yellow flower grows in cold regions. Traditional herbal medicine uses the dried leaves to alleviate fatigue and high-altitude-sickness. In Sibiria, people believe the root extract to enhance memory and focus. (They also use it against impotence.) What does science say? Not enough studies, and the few that exist are of low quality. But since traditional medicine has been using the plant for a long time, R. rosea extract might really be of some help against fatigue.
Bacopa monnieri
A little white flower that grows in tropical and subtropical climates around the globe. It's known as water hyssop, brahmi or Indian pennywort. Ayurvedic medicine uses this plant to treat cognitive and neuronal defects. What does science say? B. monnieri extract does seem to make volunteers a little faster in cognition tests.
Black pepper extract
Black pepper contains piperine, which seems to protect a little against alzheimer's. However, it doesn't change the cognitive performance of young adults.

To take or not to take?
Looking at the list of ingredients, we found three that might enhance cognitive performance in healthy adults. One protects against alzheimer's - not relevant yet for most university students. Two reduce stress and fatigue. That is relevant for university students. One ingredient helps a little against depression. Four are vitamins and minerals you usually get from your food. But if you aren't eating right because of all that studying, a supplement might be a good idea.
Will these capsules help me get better grades this exam period? We'll find out. Smart Nootropics generously sent me a month's supply. Enough to get me through my dozen subjects. I'll keep you updated.
Yours sincerely
Christina Widmann
June 4, 2018
Anne-Bärbel Köhle, Dr. Stefan Rieß: Das Dalai-Lama-Prinzip für Eltern
Liebe Frau Köhle, lieber Herr Dr. Rieß:
gestressten Eltern verschreiben Sie Verständnis, Akupressur und Achtsamkeitsübungen. Das klingt gut und schön, wenn auch wenig praxistauglich. Aber völlig verkehrt klingen die Situationen, die Sie als Beispiele bringen: ein Zweijähriger, der im Bus andere Fahrgäste belästigt, beim Anziehen davonläuft, im Restaurant nicht stillsitzen kann. Der sich steif wie ein Brett macht, wenn etwas nicht nach seinem Kopf geht. Sie stellen das als ganz normalen Alltag da. Nein, meine Dame und mein Herr, das ist nicht normal. Man sieht es an Familien aus anderen Kulturkreisen, die keine 68er-Bewegung durchgemacht haben. Die Kinder sitzen im Bus brav auf ihrem Sitz, im Restaurant essen sie mit Appetit und Tischmanieren, und ich wette, das Anziehen geht jeden Morgen ruck-zuck.
Wenn ein Zweijähriger noch nicht weiß, dass man sich außer Haus anders benimmt als daheim und dass Mama und Papa das letzte Wort haben, dann haben die Eltern ihre Rolle verfehlt und ihre Arbeit nicht gemacht. Wenn ein Kind im Restaurant zwischen den Tischen herumrennt und die Leute belästigt, dann sollten seine Erzeuger nicht zuschauen und Achtsamkeit üben, sondern einmal gründlich darüber nachdenken, was es bedeutet, Eltern zu sein.
Was Sie in Ihrem Buch beschreiben, ist Symptomdoktorei. Statt künstlich die Eltern zu entstressen, müssen wir uns wieder klar machen, was es bedeutet, Kinder zu erziehen. Es bedeutet, ihnen die Grundregeln des Zusammenlebens beizubringen. Ja, Liebe und Respekt sind wichtige Werte. Aber diese Werte müssen wir den Kindern nicht nur entgegen- sondern beibringen. Es reicht nicht, wenn wir Respekt vor unseren Kindern haben. Die Kleinen müssen Respekt vor ihren Eltern haben. Wer ihnen den nicht beibringt, der liebt kurzsichtig. Denn aus unmöglichen Kindern werden Erwachsene, die kein Mensch mag.
Hochachtungsvoll
Christina Widmann

Das Dalai-Lama-Prinzip für Eltern: Erziehen mit Liebe und Respekt von Anne-Bärbel Köhle und Dr. Stefan Rieß
erschienen: 2007 beim Mosaik-Verlag
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.
ISBN: 978-3-641-12725-1
Erhältlich auf Amazon.de.
June 1, 2018
Juan Eduardo Cirlot: Diccionario de símbolos
Muy Lector mío:
Como se entrevé en la foto de ayer, estos días me meto en la simbología. He traído de la biblioteca todo lo que tenían (menos un libro de dibujos para niños). Empecemos por el más antiguo de los cinco libros: el Diccionario de símbolos de Juan Eduardo Cirlot. La primera edición apareció en el año 1958. Desde entonces la han revisado y modernizado, pero el contenido sigue siendo el mismo.
El libro comienza con 50 páginas de introducción a la simbología en general. Luego empieza el diccionario: de Abandono hasta Zumo. Cirlot recoge, describe e interpreta los símbolos de varias culturas. También los signos de los alquimistas. Y alguna que otra opinión de Sigmund Freud. El Diccionario de Cirlot parece haberse hecho obra estándar sobre la simbología: de los demás cuatro libros que había en la biblioteca, tres lo ponen en la bibliografía. El cuarto no pone bibliografía.
¿Es ciencia la simbología? En el sentido estricto de la palabra ciencia, no. Aunque el autor quiera declararla una. Nada de lo que escribe se puede probar ni desprobar. Además, se ve obligado a partir del axioma: todo es símbolo. Cada figura talada al lado de los portales de las iglesias. Cada color en la pintura. Cada movimiento de los bailes rituales. Todo tiene significado. Nada está allí porque al artista le gustaba o porque tenía a mano el pigmento azul. Los simbólogos siempre corren peligro de exagerar. De ver el árbol de la vida en el escudo familiar, cuando Fulanito Olivar sólo quería dibujar su apellido. Quien más lejos llegó en lo de rebuscar significados fue sin duda Sigmund Freud. En cada línea recta veía símbolo fálico. Algo similar le pasa a Cirlot, pero mucho menos. A este autor le diagnostico una cuanta ceguera de especialista. En la bibliografía sólo figuran libros sobre la simbología. Al parecer, una de estas fuentes deriva la palabra carnaval de una procesión de barcos sobre ruedas (carro naval). Cualquier diccionario etimológico nos dice que carnaval viene de las palabras latinas caro, carnis (carne) y levare (quitar). Por eso en catalán se llama carnestoltes, de caro, carnis y tollere (quitar de en medio). Nada de barquitos. Y no es la única etimología popular que el Sr. Cirlot se ha creído sin más.
Tampoco parece haber leído los textos antiguos que tan a menudo pone de ejemplos. Ni en original ni en traducción. En la entrada de la Fíbula menciona el Kalevala, donde tal adorno sólo aparece de paso, si es que aparece. Pero en la entrada del Herrero tiene que rebuscar un ejemplo de la Rigveda. Si hubiera leído el Kalevala, mencionaría al herrero Ilmarinen, uno de los personajes principales de la mitología finlandesa.
En fin, que no sabemos de cuantésima mano viene la información.
Aún así, he tomado veinte páginas de apuntes. Por ejemplo los significados de los arcanas del Tarot. La simbología me está fascinando. A ver qué dicen los demás libros. Os iré contando.
Atentamente
Christina Widmann de Fran

Diccionario de símbolos de Juan Eduardo Cirlot
primera edición en 1958
edición más reciente: Siruela, 2016.
Disponible en Amazon.es.
May 31, 2018
Meine neue Büchertasche
Lieber Leser,
in die meisten Uni-Bibliotheken darf man nur mit durchsichtiger Tasche hinein. In der Stadtbücherei sehen sie große Rucksäcke oder Handtaschen auch nicht gerne. Die Damen an der Ausleihe sagen zwar nichts, aber behalten einen genau im Auge. Nicht, dass heimlich ein Buch mitgeht.
Damit sich die Bibliothekarinnen keine Sorgen mehr zu machen brauchen, habe ich mir eine neue Tasche besorgt, extra für die Bücherei. Durchsichtig. Und wahnsinnig praktisch mit sieben ebenfalls durchsichtigen Außenfächern. Kemier verkauft das gute Stück als Make-Up-Tasche. Psst, bitte nicht weitersagen!
Deine
Christina Widmann de Fran
May 30, 2018
Juan Domínguez Lasierra: Aragón Legendario I y II
Muy Lector mío:
Terminemos el paseo por la mitología aragonesa con Juan Domínguez Lasierra. Encontré los dos tomos de su Aragón legendario en la biblioteca municipal.
Este autor es el mejor que sobre el tema he leído. Cuenta, en tono de periodista, multitud de sucesos. Entre las leyendas intercala divertidos párrafos sobre la historia de los lugares y de los mitos. También menciona las interpretaciones que autores modernos han dado a las leyendas. Cita cómo se burlan de los supuestos endemoniados. Y las jotas que recogen algún que otro fantasma o monstruo que acabó siendo persona de carne y hueso, o madero en el río.
El primer tomo trata del héroe Hércules, del cual dicen que construyó el Pirineo. Sigue con las piedras míticas: dólmenes, personas convertidas en montañas y el Salto de Roldán. En el tercer capítulo nos cuenta de gigantes, en el cuarto de duendes y fantasmas. El quinto capítulo versa sobre los dragones y las serpientes gigantes, sin dejar de mencionar el pez de Utebo.
El sexto capítulo lo hallamos en el segundo tomo. Aquí el autor se ocupa de los demonios y endemoniados. El séptimo capítulo lo dedica a la brujería. El octavo, más corto, cuenta de las moricas encantadas.
Y así nos enteramos de toda la mitología de Aragón, en unas 200 divertidas páginas. Para quien quiera saber más, el autor pone una amplia bibliografía. A ver si algún día la consultamos. De momento, querido lector, pasaremos a otro tema. Mañana te diré.
Atentamente
Christina Widmann de Fran

Aragón Legendario de Juan Domínguez Lasierra
Primera edición en la colección Aragón de Librería General S.A., Zaragoza, 1984 y 1986.
Una reedición moderna está disponible en Amazon.es.
May 29, 2018
Alberto Serrano Dolader: Historias fantásticas del Viejo Aragón
Muy Autor mío:
Me alegré mucho de ver otra obra Suya en la biblioteca municipal de Barbastro. El pozo de las sombras me había encantado. Así que, con mucha ilusión, me puse a leer las Historias fantásticas del Viejo Aragón. Es libro mucho más pequeño, de 100 páginas apenas. En algunas hay fotos, todas en blanco y negro. Su estilo ya era el mismo: bien documentado, en este caso con notas a pie de página.
Admito que me esperaba cuentos y leyendas en este libro. Me ha decepcionado un poco leer tanto sobre arquitectura. Pero el título lo dice: Historias. No pone "cuentos". Se trata de la historia del Monasterio de Piedra, por ejemplo, por donde dicen que pasó el Santo Grial. También, escuetamente, toda la historia de aquella copa que hoy se venera en Valencia, y que será o no será la Santa Copa de la Última Cena.
Usted nos lleva de paseo por todo el Viejo Aragón. Nos cuenta las historias de cada sitio, la verdadera y la que cuenta la gente. Un viaje ameno.
Atentamente
Christina Widmann de Fran

Historias fantásticas del Viejo Aragón de Alberto Serrano Dolader
publicado por MIRA editores en 1994
Disponible en Amazon.es.


