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Christina Widmann's Blog, page 27

December 15, 2018

Ferdinand von Schirach: Strafe


Lieber Autor,

würde ich Sie lesen, wenn Sie über etwas anderes schrieben als über Verbrechen? Wahrscheinlich schon. Sie haben mir von allen lebenden deutschen Schriftstellern den liebsten Erzählton. Deshalb lese ich von Ihnen ein Buch nach dem anderen, seitdem ich vor Jahren Verbrechen in der Buchhandlung fand.

In Strafe schildern Sie zwölf Fälle. Wer will, kann sich dabei Gedanken machen: Wer hat Strafe verdient, wer hat sie bekommen? Und wer hat Schuld? Ihre eigene Meinung muss man, wie fast immer in Ihren Geschichten, tief zwischen den Zeilen suchen. Falls sie überhaupt geschrieben steht.
Wem nicht nach Tiefsinn zu Mute ist, der kann die zwölf Erzählungen oberflächlich lesen: Handlung, Spannung, unvorhersehbare Enden. "Die falsche Seite" ist fast ein klassischer Krimi.

Ich freue mich auf den nächsten Schirach.

Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran

Strafe von Ferdinand von Schirach

erschienen im März 2018 beim Luchterhand Literaturverlag
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.

Leseprobe kostenlos als PDF

ISBN: 978-3-630-87538-5

Erhältlich auf Amazon.de und im Buchhandel.

Der Autor im Netz: www.schirach.de

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Published on December 15, 2018 08:44

December 12, 2018

Annette Sabersky, Jörg Zittlau: Echte Wurst hat kein Gesicht

Wie Kinder wieder Spaß an gutem Essen finden


Liebe Autoren,

Ihr Buch scheint sich an die Eltern von Stadtkindern zu richten. Die einfachste Vorgehensweise - selbst anbauen - erwähnen Sie nicht. Sie schreiben zwar von Kinderseminaren auf dem Bauernhof, aber der eigene Garten kommt nicht vor in Echte Wurst hat kein Gesicht. Nicht einmal der Balkonkasten. Vielleicht glauben Sie, dass gartelnde Eltern keinen solchen Ratgeber brauchen. Aber wie macht man den Kindern die selbst angebauten Gurken schmackhaft oder den gesunden, mistgedüngten Blumenkohl? Das haben meine Eltern bei mir nie geschafft, obwohl ich von klein auf mitgarteln und mitkochen und später samstags alleine kochen durfte/musste. Ich vermeide bis heute alles Gemüse außer Spinat. Zehnmal probieren, wie Sie es empfehlen, scheint nicht immer zu wirken.

Über Lebensmittel aus dem Supermarkt erfährt man einiges in diesem Buch. Zum Beispiel, dass die angeblichen Kinderlebensmittel für Kinder gar nicht geeignet sind. Überhaupt sind Fertiggerichte zu fettig und voller Zusatzstoffe. Und der Werbung darf man kein Wort glauben. Aber wer wusste das noch nicht? "Iss nichts, was eine Fernsehwerbung hat" steht schon lange in vielen Gesundheitsbüchern.

Beim Obst und Gemüse empfehlen Sie, Bio-Qualität zu nehmen. Aber selbst dort gibt es anscheinend viel Betrug und Trickserei. Man könnte pessimistisch werden von Echte Wurst hat kein Gesicht: Alles ist voller Spritzmittel, alle Obstsorten sind laschgezüchtet, selbst das Gemüse schmeckt nach gar nichts mehr. Zum Glück haben wir selbst einen Apfelbaum.

Entweder, die Stadtmenschen von heute sind alles Fertiggericht-Aufwärmer und MacDonaldspilger und brauchen so ein Buch. Oder aber Sie sehen zu schwarz, Herr Zittlau und Frau Sabersky. Ich hoffe, das ist der Fall.

Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran


Echte Wurst hat kein Gesicht: Wie Kinder wieder Spaß an gutem Essen finden von Annette Sabersky und Dr. Jörg Zittlau

erschienen: 2014 bei Heyne.
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.

ISBN: 978-3-641-09829-2
Erhältlich auf Amazon.de.

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Published on December 12, 2018 08:15

December 10, 2018

Bernd Brucker: Der Angler hatte einen Köter ins Wasser geworfen, aber niemand biss an

Die schönsten Stilblüten von Schülern und Lehrern


Lieber Herr Brucker,

von Ihnen hatten wir schon ein Buch auf diesem Blog: Was weiß der Geier? Bedeutung & Herkunft von Redewendungen. Ich fand es ein wenig trocken. Der Köter im Wasser dagegen könnte humorvoller kaum sein. Sie haben über hundert Seiten komische Verschreiber und seltsame Schüleraussagen gesammelt. Immer wieder musste ich laut losprusten. Auch die Lehrer hätten gelegentlich besser überlegen sollen, bevor sie nachdenken.

Warnhinweis: Dieses Buch nicht unter der Schulbank lesen. Sonst kassiert der Lehrer es ein und behält es selbst.

Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran

Der Angler hatte einen Köter ins Wasser geworfen, aber niemand biss an: Die schönsten Stilblüten von Schülern und Lehrern gesammelt von Bernd Brucker

erschienen: 2014 bei Heyne
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.

Kostenlose Leseprobe

ISBN: 978-3-453-60304-2
Erhältlich auf Amazon.de.

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Published on December 10, 2018 07:23

December 7, 2018

Laura Gallego: El secreto de Xein

Guardianes de la Ciutadela II


Muy Autora mía:

El secreto de Xein comienza lento. Usted repite mucho de la trama del primer tomo, para los lectores que hayan empezado con el segundo. Usted lo hace en pluperfecto, sin arte ni gracia. Hay modos más sutiles y menos aburridos, por ejemplo el de Patrick Rothfuss. También cabe prescindir de las repeticiones: Guardianes de la Ciudatela es una serie. Conviene empezar a leer por el primer libro. Si alguien no lo hace, allá él.

Otra cosa que relentiza este segundo tomo es toda la trama con Dex, Broxnan y Oxania. Más tarde será importante, pero durante las primeras cien páginas parece que no hay más argumento que una simple complicación romántica. En el primer tomo, había peligro de muerte en todas partes. Saltaban monstruos desde los árboles. ¡Qué diferencia! Además, Axlin estaba viajando. Veíamos lugares nuevos en cada capítulo. Ahora todo ocurre en la Ciutadela.

Vuelve a haber monstruos en El secreto de Xein. Tardan en aparecer, pero al final aparecen. También aparecen preguntas. Y aparecen respuestas a las preguntas que tenía desde el primer tomo. Algunas cosas que allí parecían ilógicas resultan no serlo.

Supongo que habrá otro tomo. Tendré que leerlo para saber cómo acaba el cuento. Pero espero que el tercer tomo no comience con un resumen en pluperfecto de los primeros dos libros.

Atentamente
Christina Widmann de Fran


El secreto de Xein: Guardianes de la Ciutadela II de Laura Gallego García

publicado en 2018 por Montena
ISBN: 978-84-9043-956-2

Disponible en Amazon.es.

Página de la autora: www.lauragallego.com


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Published on December 07, 2018 14:23

December 6, 2018

Veikko Bartel: Mörderinnen

Fälle aus der Praxis eines Strafverteidigers



Lieber Herr Bartel,

man braucht einen starken Magen für Ihre Mörderinnen. Vor allem für den Fall der Sadistin. Und Sie schreiben im Vorwort, dass Sie noch untertrieben haben. Den Lesern zu zeigen, wozu Menschen fähig sind - das ist Ihnen gelungen.

Um den Vergleich mit Ferdinand von Schirach kommen wir nicht herum, bringen wir ihn also hinter uns. Beide erzählen Sie echte oder leicht abgewandelte Kriminalfälle, beide aus der Sicht und mit der Erfahrung des jahrelangen Strafverteidigers. Beide sind Sie gute Geschichtenerzähler, Sie achten auf Ihre Sprache, und beide glauben Sie trotz Allem an das Gute im Menschen. Unterschiede sehe ich zwei: Zum einen verschont Schirach seine Leser vor den grausamsten Einzelheiten, oder sucht Fälle aus, wo solche nicht vorkommen. Den Fall der Sadistin hätte er, wenn überhaupt, deutlich knapper erzählt. Zum anderen sind die Grenzen zwischen Gut und Böse bei Ihnen recht scharf gezogen, Herr Bartel, und Ihre eigene Meinung sagen Sie laut. Sie nennen eine Ihrer Mörderinnen ein Miststück. Bei Schirach klingt die Meinung des Autors leiser zwischen den Zeilen durch, und manchmal weiß man am Ende einer Erzählung nicht genau, wer nun der Gute war, und ob das Gute gesiegt hat.

Welcher von beiden mir besser gefällt? Das hängt von der Stimmung ab.

Kommen wir zurück zu den Mörderinnen. In einem Interview auf Ihrer Webseite sagen Sie: "Frauen morden tödlicher. Und irgendwie begründeter. In gewisser Weise auch hinterhältiger. Die Anlässe sind viel diffiziler, ausgereifter als das bei den Männern der Fall wäre." Hatte Gina S. einen diffizilen, ausgereiften Anlass für ihr Lustverbrechen? Und was hatte die Giftmörderin Natascha G. anderes als einfache Habsucht? Diese Frau muss man bewundern: Sie schaffte es, dass fünf Männer gleichzeitig glaubten, der Vater ihres Babys zu sein. Dabei war sie nicht einmal selbst die Mutter; das Mädchen war adoptiert. Aber der sechste Mann, ihr Ehemann - den brachte die Natascha G. um, weil sie seine Lebensversicherung ausbezahlt haben wollte, bevor er die Begünstigte ändern konnte. Das ist einfach, unkompliziert. Sie malen einen Hintergrund dazu, indem Sie die Kindheit der Täterin erkunden. Aber findet man bei mönnlichen Mördern nicht genau so oft eine schlimme Kindheit?

Die Gattenmörderin Hertha F. war betrunken. So betrunken, dass jeder normale Mensch schon im Krankenhaus gelegen hätte mit dem Alkoholpegel. Wäre es der Ehemann gewesen, der in diesem Zustand zum Messer griff, dann spräche niemand von "diffizil", "ausgereift" oder "begründet". Tatsächlich treffen diese drei Wörter nur auf eine der vier Mörderinnen zu: auf Elvira, die Kindsmörderin.

Eines aber haben alle vier Frauen recht kompliziert, ausgereift und zeitweise auch erfolgreich getan: ihre Taten versteckt. Eine Leiche verflüssigen und durch die Toilette spülen; ein überlebendes Opfer dazu bringen, mit niemandem zu reden; einen Giftmord aussehen lassen wie einen Selbstmord - diese drei Täterinnen wären beinahe mit ihren Taten davongekommen, und man fragt sich, in wie vielen ähnlichen Fällen ein Mord unentdeckt geblieben ist. Die Gattenmörderin  versteckt ihr Verbrechen nicht vor dem Rest der Welt, sondern vor sich selbst. Das ist vielleicht noch schwieriger.

Ich glaube, Alexandre Dumas hatte recht mit seinem Cherchez la femme!: Wo es kompliziert wird, steckt eine Frau dahinter. Hannibal Lecter ist nur in den Büchern ein Mann, in der echten Welt hätte er Brüste. Aber die Raffinesse liegt nicht im Motiv. Sie liegt nur in der Tat selbst. Beim Planen und Ausführen, und später beim Verstecken, mögen wir Frauen gründlicher sein als manche Männer. Aber die tiefen Beweggründe sind gleich.

Ich bin gespannt, was Sie über männliche Täter zu sagen haben, Herr Bartel. Ihr zweites Buch Mörder erscheint im März nächsten Jahres. Ich habe es vorgemerkt.

Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran


Mörderinnen: Fälle aus der Praxis eines Strafverteidigers von Veikko Bartel

erschienen: 2018 beim Mosaik-Verlag
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.

Leseprobe online ansehen

ISBN: 978-3-442-39336-7
Erhältlich auf Amazon.

Der Autor im Netz: www.veikko-bartel.de

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Published on December 06, 2018 06:55

December 3, 2018

Leïla Slimani: Sex und Lügen

Gespräche mit Frauen aus der islamischen Welt

Lieber Leser,

Leïla Slimani verließ Marokko als Kind. Als erwachsene Frau kehrt sie zurück für eine Lesereise und trifft viele Frauen, die mit ihr über Sex sprechen wollen. Ein paar dieser Gespräche druckt sie ab in Sex und Lügen. Keine schlüpfrigen Details, nur allgemeine Gedanken der Frauen: Warum sie geheiratet haben (oder nicht); ob und warum sie Affären hatten (oder nicht); ob sie streng traditionell erzogen wurden. Wie alt sie waren beim ersten Mal. Dazwischen zitiert Slimani Zeitungen, Forscher und Politiker, erzählt von Skandalen, erklärt die marokkanische Denkweise. Nur einer kommt nicht zu Wort: der marokkanische Mann. Die Frauen dagegen dürfen ausführlich sprechen. Allerdings sagen sie alle dasselbe. Schon jetzt, fünf Minuten nachdem ich das Buch zugeschlagen habe, verschwimmen sie in meinem Kopf und werden alle zu einer einzigen. War das Slimanis Absicht? Oder hat sie, ohne es zu merken, lauter gleiche Aussagen gewählt, um ihre eigenen Argumente umso besser zu unterstreichen?

Die Wirkung ist in jedem Fall dieselbe: Ein einziges dieser Gespräche hätte gereicht. Ein ausführlicher, mehrseitiger Zeitungsartikel hätte gereicht, um das zu sagen, was Slimani auf über hundert Seiten ausdehnt. Sex und Lügen ist einerseits unvollständig, andererseits zu lang.

Notwendig ist das Buch dennoch. Leïla Slimani hat ihren Einfall nicht allzu gut umgesetzt, aber sie hat ihn umgesetzt. Sie sagt längst nicht alles, was man sagen könnte und müsste, aber sie sagt etwas.

Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran

Sex und Lügen: Gespräche mit Frauen aus der islamischen Welt von Leïla Slimani

Original: Sexe et mensonges, erschienen 2017 bei Gallimard.

Deutsche Übersetzung: Amelie Thoma für btb.
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.

Leseprobe kostenlos herunterladen

ISBN: 978-3-442-71681-4
Erhältlich auf Amazon.de.

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Published on December 03, 2018 13:06

November 27, 2018

Gonzalo, Javier, Jorge, Rafael y Alfonso Abadía: No seas pájaro de paragüero

y otras blabladurías

Muy Autores míos:

Les encuentro defectos a todos los libros. Al de Ustedes le echo en falta cien páginas. Me gustaría que fuese el doble de largo. Si, según pone en los créditos, había más de 300 blabladurías disponibles, ¿por qué eligieron tan pocas?
Es decir que el libro me ha gustado. Mucho. He aprendido un montón de frases hechas españolas y me he reído de las versiones deshechas.

Otro defecto es que ponga escuchar en lugar de oír en la contratapa. Será culpa de la editorial. ¡Espasa, qué será de ti?

Atentamente
Christina Widmann de Fran


No seas pájaro de paragüero y otras blabladurías
colección de los hermanos Abadía

publicada en 2018 por Espasa, Barcelona.

ISBN: 978-84-670-5175-9
Disponible en Amazon.es .

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Published on November 27, 2018 11:12

November 26, 2018

Iván Repila: El niño que robó el caballo de Atila

​Muy Autor mío:

No se qué etiqueta pegarle a Su libro. ¿Cuento de hadas? Tiene el tono, pero faltan las hadas. ¿Novela de supervivencia? De sobrevivir trata, de escapar del fondo del pozo. Pero no tiene el tono. En la contratapa pone: "metafórica". ¿Metáfora de qué? ¿De la lucha de clases? ¿el cuerpo y el alma? ¿el primer mundo y el tercero? ¿la condición humana? Las demás reseñas en la red no se deciden. Yo me decido a no buscarle significados más allá de lo que pone en las páginas. A no leer entre líneas.

Su novela es como los poemas. Es más: es un poema. Admite todas las interpretaciones que el lector le quiera dar. Más que un texto, es un estado anímico que Usted trata de transmitirnos. Eso lo tiene en común con la música. No hay que pensar en el significado de cada nota o de cada palabra. Hay que oír el conjunto y decir: "Me ha gustado." O: "No me ha gustado." Acaso cabe comentar por qué  haya no haya gustado.

El niño que robó el caballo de Atila me ha gustado porque desde la primera página hasta la última quería saber qué iba a pasar. Además, porque Usted domina Su idioma. Pero ¿por qué este final? ¿Por qué ningún intento de sacar vivo del pozo también al Grande? El cuento lo admite. Si el Pequeño no lo hace, es porque no quiere. ¿Por qué no quiere?

Atentamente
Christina Widmann de Fran


El niño que robó el caballo de Atila
de Iván Repila

publicado en 2013 por Libros del Silencio, Barcelona.

Nueva edición (editorial Seix Barral) disponible en Amazon.es.

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Published on November 26, 2018 06:20

November 22, 2018

Tessa Korber: Schweig wie ein Grab

Ein Bestatter-Krimi


Liebe Frau Korber,

ein Leichenbestatter, der Mordfälle aufklären muss - der Einfall gefällt mir gut. Nebenbei muss unser Bestatter-Ermittler außerdem sein Liebesleben aussortieren. Und seine Familie sorgt für Humor. Ein abwechslungsreiches Rezept.

Der Fall hat auch seinen Reiz: Viktor soll eine Nonne eingraben und gräbt auf demselben Friedhof einen ermordeten Jungen aus. Wenig später steht die Freundin des Jungen vor der Tür des Bestattungsinstituts, und die Ermittlungen gehen los.

Viktors Innenleben bekommt ein bisschen zu viel Platz für meinen Geschmack. Künstlich klingt es auch, aber das sehen andere Leser vielleicht anders. Ein objektiver Kritikpunkt: Sie wechseln manchmal mitten in einer Szene ohne Vorwarnung den Blickwinkel. Zum Beispiel da, wo Viktor mit Wolfgang telefoniert. Von einem Satz zum anderen stehen wir plötzlich auf der Autobahn und wissen nicht, wie wir da hingekommen sind oder was wir da sollen. Dann springen wir zurück zu Viktor, und wieder hin und wieder her. Warum bleiben wir nicht das ganze Buch über bei der Hauptperson? Bis auf den Abspann. Der passt gut.

Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran


Schweig wie ein Grab: Ein Bestatter-Krimi von Tessa Korber

erschienen: 2018 bei btb.
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.

Leseprobe kostenlos herunterladen

ISBN: 978-3-442-71595-4
Erhältlich auf Amazon.de.

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Published on November 22, 2018 04:40

November 21, 2018

Robert Hültner: Fluch der wilden Jahre

Türks zweiter Fall


Lieber Herr Hültner,

jeder Mensch ist mal grantig oder fad. Aber in der ersten Szene will ich eine Hauptfigur nicht so erleben. Das verdirbt die Stimmung für das ganze Buch. Außerdem ist Türks Kollege Baier diesmal für Auflockerung nicht zu haben, er hat ein Disziplinarverfahren auszuschwitzen. (Was nicht sein müsste, denn es hat mit dem Fall nichts zu tun.)

Der Fall selbst ist recht vernebelt. Türk überlegt, merkt und sieht mehr, als wir Leser erfahren. So kommt das Ende aus der Luft. Dass Türk kurz vor Schluss eine über den Schädel kassiert und wir nur hinterher von anderen Figuren erfahren, was passiert ist, schneidet die Spannung jäh ab.

Insgesamt ein mittelmäßiger Krimi. Türks erster Fall war deutlich besser. Aber Türk und Kollegen sind mir sympathisch. Bekommt die Reihe irgendwann einen dritten Band?

Hochachtungsvoll
Christina Widmann de Fran


Fluch der wilden Jahre: Türks zweiter Fall von Robert Hültner

erschienen: 2005 bei btb.
Ich danke für ein Rezensionsexemplar.

Leseprobe kostenlos herunterladen

ISBN: 978-3-442-73247-0
Erhältlich auf Amazon.de.

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Published on November 21, 2018 13:12