Sabi Lianne's Blog, page 3
December 24, 2017
Schreibkick-Special Weihnachten: Unter dem Weihnachtsbaum (und Nachtrag „Stille Straße“)
Hallo ihr lieben,
ich wünsche euch allen frohe Weihnachten und hoffe, ihr habt ein paar entspannte, erholsame Feiertage gemeinsam mit euren Liebsten.
Letzten Monat habe ich hier ganz heimlich eine kleine Pause eingelegt. Wenn auch unfreiwillig. In einem meiner Brotjobs waren wir unterbesetzt, was zeitlich ziemlich stressig war. In dem anderen hatte ich vor Weihnachten noch eine Menge zu erledigen. Ich habe meine letzten Wochen also mit arbeiten, schlafen und essen verbracht. In meiner wenigen Freizeit habe ich Cthulhuabenteuer vorbereitet und geleitet, die schon länger geplant waren, und Gilmore Girls geschaut, wenn mein Kopf weder zum einen oder anderen noch getaugt hat (Netflix sei Dank :D). Entsprechend waren meine Ideen für den Weihnachtsschreibkick sehr geprägt von dunklen Wesen, die in den Wurzeln des Christbaumes leben könnten oder Tannennadeln, die an Heiligabend die glückliche Familie durchbohren (inspiriert durch Cthulhu), sowie Dialoge am Weihnachtstisch in feinem Hause, die nur so gespickt sind von versteckter Kritik und Vorhaltungen (Gilmore Girls). Die Gilmore Girls haben sich wohl in gewisser Weise durchgesetzt … aber lest selbst.
Vorher möchte ich hier aber noch alle Teilnehmer des Schreibkicks vom November verlinken. Das Thema war „Stille Straße“ und es sind wieder wunderbare Beiträge entstanden.
Alice Japa
Frau Vro
Rina P.
Eva
Corly
Nicole
Ich hoffe, ich habe niemanden übersehen, sonst gebt mir doch bitte in den Kommentaren schnell Bescheid 
November 7, 2017
Die Gruselmeer Autoren #9: Madita Sternberg
November 1, 2017
NaNoWriMo 2017 – Tag 1
… und auch ich habe es wieder getan. Es ist NaNo und ich bin wieder dabei. Dabei habe ich eigentlich keine Zeit für sowas. Aber was solls. Auch dieses Jahr stelle ich mich also wieder der Herausforderung, 50.000 Wörter in einem Monat zu schreiben. Das hat schonmal geklappt, allerdings bisher nie wärend eines NaNoWriMos. Mal sehen, was dieses Jahr passiert. Die dicke Erkältung hatte ich schon, daran soll es 2017 also hoffentlich nicht scheitern …
Mein erster Tag ist jedoch sehr stockend verlaufen. Eigentlich hatte ich vor, den gesamten Vormittag mit Schreiben zu verbringen. Doch gestern nachmittag verkündete mir mein Mann, dass wir abends noch mit Freunden weggehen würden, um Halloween zu feiern. Das war so nicht eingeplant … trotzdem wollte ich mir die Party natürlich nicht entgehen lassen. Also gings geschminkt – natürlich nicht, ohne bei der Gelegenheit ein Bild mit unserer Gruselmeer-Anthologie zu machen – irgendwann gegen 22 Uhr los. Um 3 waren wir wieder zuhause. Normalerweise kein Problem, wenn man nicht gerade vorhat, am nächsten Tag mindestens 1667 Wörter zu schreiben.
Da ich mich heute zum Auftakt des NaNo aber auch noch mit meiner regionalen Schreibgruppe getroffen habe, sind nur 913 Worte entstanden. Am Abend war dann doch irgendwann einfach die Luft raus. Dafür hatte ich ein paar neue Ideen. Zwei Nebencharaktere wurden gestrichen und die Hintergrundstory für einen verbleibenden ausgearbeitet (und er gefällt mir jetzt seeeeehr gut!).
Ich werde euch hier unregelmäßig auf dem Laufenden halten und vielleicht hier und da mal was über mein Projekt erzählen 
Schreibkick #47: Nebelschwaden
Hallo ihr lieben,
es ist Schreibkick-Zeit! Bei mir geht es diesen Monat wieder weiter bei Miley, Hannah und Fred. Was glaubt ihr, hat Miley ihre Partynacht gut überstanden?
Nebelschwaden
Ich stapfte über die kurz geschnittenen Wiesen, die zwischen dem Strand und dem Dorf lagen. Ich lief querfeldein, denn der Trampelpfad war ohnehin nicht zu erkennen und ich hatte es aufgegeben, den richtigen Weg mit den Füßen zu ertasten. Langsam wurde es heller um mich herum, aber über den Feldern lag ein dichter Nebelteppich. Ich war todmüde und hatte keine Ahnung, warum ich es noch vor einer Stunde für eine gute Idee gehalten hatte, den Rückweg alleine anzutreten. Wir hatten die halbe Nacht geredet. Hannah, Fred und ich. Er hatte sich vor einiger Zeit verabschiedet. Sein Vater würde ihn in weniger als 5 Stunden zum Golfen abholen, hatte er gesagt. Golfen – was für ein elitärer Snobsport. Aber ihm konnte ich das verzeihen. Er hatte mir zum Schluss seine Nummer gegeben.
Hannah und ich hatten noch auf der Baumbank gesessen und ohne Unterbrechung gekichert. Sie hatte bereits begonnen, unsere Hochzeit zu planen. Dann hatte ihr Exfreund vor uns gestanden und ihr zu verstehen gegeben, dass er gerne am Strand ein wenig Spaß mit ihr haben würde. Das war nichts Neues, wenn die beiden Single waren trafen sie sich häufiger.
Und so lief ich nun alleine über dieses gottverlassene Feld. Meine Füße waren nass und ich begann langsam zu frieren. Ich war mir noch nicht mal mehr sicher, ob ich auf dem richtigen Weg war. Der weiße Dunst um mich herum erstrahlte immer heller, aber wirkliche Anhaltspunkte hatte ich nicht. Auf diesen Feldern war weit und breit einfach Nichts. Nur Wiese.
Da schälte sich vor mir eine Kontur aus dem Nebel. Hüfthoch lag auf einmal eines der Felder von Plant2.0 vor mir. Mein Blick reichte dank des Nebels nicht sonderlich weit. Es waren irgendwelche Blumen, deren gelbe Blüten zu dieser Tageszeit noch geschlossen waren.
Ich seufzte, als ich erkannte, dass ich einen ganz schönen Umweg gemacht hatte. Mein Kopf fing an zu wummern und meine Beine wurden auf einmal so schwer, dass ich mich kaum noch aufrecht halten konnte. Das war keine normale Müdigkeit. Das musste der Alkohol sein, von dem ich an diesem Abend anscheinend viel zu viel getrunken hatte. Kenn dein Limit. Der Werbeslogan fiel mir in dem Moment wieder ein. Zu spät. Ich würde morgen, also nachher, wenn ich wieder wach war, einen fürchterlichen Kater haben. Ich setzte mich ins Gras. Nur einen Augenblick …, dachte ich bei mir und schloss für einen Moment die Augen.
Ich erwachte davon, dass ich niesen musste. Benommen setzte ich mich auf. Ich war von gelben Blüten umgeben. Mist …, dachte ich. Stand hier nicht irgendwo ein Schild, dass man das Feld nicht betreten sollte? Ich hatte mit meinem Oberkörper eine kleine Schneise in das Feld gewalzt, als ich beim Einschlafen hineingefallen war.
Nocheinmal musste ich niesen. Ich wollte mir die Hand vor die Nase halten, doch als ich meine Finger sah, zuckte ich erschrocken zurück. Sie waren grün. Diese dämlichen Blumen mussten wohl abgefärbt haben. Schnell zog ich mein Handy aus der Tasche und öffnete die Kamera, um mich im Selfiemodus selbst sehen zu können. Die Sonne, die mittlerweile dicht über den Bäumen stand und die leichten Nebelschwaden, die sie noch übrig gelassen hatte, erstrahlen ließ, blendete mich. Ich musste mich ein Stück weit drehen, um auf dem Display etwas erkennen zu können. Tatsächlich, ich war irgendwie grün im Gesicht. Blassgrüne Flecken breiteten sich auf meiner Haut aus. Hoffentlich war das nicht irgendeine Art von allergischer Reaktion. Ich sah furchtbar aus. Meine Haare waren zerzaust und mein Make-up verschmiert. Schnell kämmte ich mir mit den Findern durch die Haare und versuchte, so gut es ging sie verschmierten Schminkereste abzuwischen. Dann stand ich schwankend auf. Ich konnte nur hoffen, dass alle anderen im Dorf einen ähnlichen Kater hatten wie ich und noch im Bett lagen. Bitte lieber Gott, lass mich niemanden begegnen, betete ich entgegen meiner sonstigen spirituellen Einstellung und machte mich auf den Weg nach Hause.
Diesen Monat waren dabei:
Veronika
Eva
Corly
Rina
Das Thema für den 01.12.2017 lautet: Stille Straße
Es wird dieses Jahr übrigens wieder ein Weihnachtsspecial geben!
Das Thema für den 24.12.2017 lautet: Unter dem Weihnachtsbaum
October 29, 2017
Die Gruselmeer-Autoren #8: Ich
Hallo ihr lieben,
da ich selber auch zu den Gruselmeer-Autoren gehöre, möchte ich euch natürlich ebenfalls ein bisschen was erzählen und ein paar meiner Fragen selbst beantworten.
Aber erstmal für alle, die immer noch nicht wissen, worum es geht: Hier gehts zum Buch.
Autorenvita: Sabi Lianne, geboren 1988, schreibt hauptsächlich Fantasygeschichten für Groß und Klein. Seit 2013 veröffentlicht sie Kurzgeschichten auf ihrem Blog www.sabi-writing-whatever.com. Dort informiert sie Leser regelmäßig über Neuigkeiten und bietet Hintergrundinformationen zu ihren Werken. Außerdem konnte sie bereits einige Geschichten in Anthologien unterbringen. „Nilis neue Welten“ ist ihr erster veröffentlichter Roman.
Worum geht es in meiner Kurzgeschichte „Das Amulett von Whitby“?
Steuerberater Jacob zieht aus Londin in das beschauliche Fischerdorf Whitby, um dort ein besseres Leben zu beginnen. Er sehnt sich nach idyllischer Küstenatmosphäre statt Großstadthektik. Doch dazu kommt es erstmal nicht. Denn statt gemütlichen Abenden im Pub muss er sich mit einem skurrilen Geist auseinandersetzen.
Wie bin ich auf die Idee für die Geschichte gekommen?
Während unserer Hochzeitsreise 2014 waren wir tatsächlich in Whitby. Das kleine Fischerdorf ist wunderschön und ich hatte schon damals die Idee zu der Geschichte. Aber mehr als einen Anfang habe ich damals nicht zustande gebracht. Als Tinka dann mit dem Plan für die Anthologie kam, war mir klar, dass das die Gelegenheit war, Jacob endlich mit dem Geist und seiner Familiengeschichte zu konfrontieren.
Anstatt hier viel zu schreiben möchte ich euch lieber ein paar Bilder von Whitby zeigen.

In Whitby direkt am Hafenbecken. Irgendwo hier findet der große Showdown meiner Kurzgeschichte statt 
October 24, 2017
Die Gruselmeer Autoren #7: Anki
Hallo ihr lieben,
heute habe ich ein wunderbares Interview mit Anki. Ich denke, da ihr alle das Buch inzwischen gelesen habt, wisst ihr schon, dass sie eine äußerst fähige Autorin ist. Alles Weitere, was es wichtiges über sie zu erzählen gibt, findet ihr unten. Sie berichtet über die Magie in unserer Welt und was das Schreiben mit Selbstfindung zu tun haben kann.
Für den Fall, dass jemand beim Thema „fähige Autorin“ noch nicht mitreden kann: Hier gehts zum Buch.
Autorenvita: Anki wurde am 11.10.1986 in Halle (Saale) geboren. Nach dem Abitur 2006 und einer schulischen Ausbildung zur gestaltungstechnischen Assistentin verschlug es sie nach Baden-Württemberg. Dort machte sie eine Ausbildung zur Mediengestalterin im Bereich Printmedien und arbeitete in einer Digitaldruckerei. Nach vier Jahren zog es sie jedoch wieder in ihre Heimat zurück, wo sie an der Martin-Luther-Universität Halle das Studium der Germanistik und Kunstgeschichte aufnahm. Sie hat ein Bachelor in Kunstgeschichte und hat im September 2017 ihr Masterarbeit im Bereich Denkmalpflege beendet.
Durch ihre Ausbildung besitzt Anki umfangreiche Kenntnisse im Bereich Gestaltung. Auch wenn sie sich ein wenig von ihrem Ursprungsplan entfernt hat, sind ihr der Umgang mit Photoshop und Co. noch heute nützlich. Ihre Schreibfreunde beglückte sie schon mit zahlreichen Buchcovern und sie hat das Logo für das Schreibmeer-Magazin entworfen und erstellt. Natürlich schreibt sie auch. Zur Zeit arbeitet sie an zwei neuen Projekten. Nebenbei findet sie auch Zeit ein wenig zu fotografieren. All diese Themen kann die Anki beim Schreibmeer-Magazin unterbringen. Sie berichtet u.a. über das Schreiben auf Reisen, Kunstgeschichtliche Beschreibungen in Romanen und bezeichnet sich selbst liebevoll als „Medientante vom Dienst“.
Erzähl mal, Anki, worum geht es in deiner Geschichte „Klänge aus der Anderswelt“?
In meiner Geschichte geht es um ein Mädchen in einem Waisenhaus. Sie fühlt sich fehl am Platz und wird von den anderen Kindern ständig aufgezogen und geärgert. Dieses Gefühl des ‚Alleineseins‘ verstärkt sich, als ihre jüngere Schwester spurlos verschwindet. Durch diese hat sie nicht nur einen Teil ihrer Familie verloren, sondern auch das Phantastische im Leben. Und eben dies holt sie in der Halloweennacht ein. Es heißt doch: an Samhain stehen die Weltentore offen. Und meine Protagonistin erfährt dieses Phänomen am eigenen Leib, auf eine sehr wundersame Art und Weise.
Das macht auf jeden Fall neugierig. Wie bist du auf die Idee für deine #Gruselmeer-Kurzgeschichte gekommen?
Das war relativ einfach. Ich mag zwar einen angenehmen Gruselfaktor, bin aber so gar kein Typ für Horrorfilme und dergleichen. Bin da sehr zart besaitet. Für mich als Naturfreund und Fan des Mystischen war schnell klar, dass auch meine Geschichte einen sehr mystischen Touch haben soll. Ich denke das ist mir auch ganz gut gelungen. Ich wollte einfach nichts gruseliges schreiben, weil es vielleicht viele erwarten. Spätestens als ich der Musik von Oonagh lauschte und ein festes Bild im Kopf hatte, musste diese Geschichte auf geschrieben werden.
Verrätst du uns den ersten Satz deines Textes?
Natürlich!
„Kommst du nicht mit?“, fragt mich die Betreuerin zum wiederholten Mal. „Die Nachtwanderung wird sicherlich spaßig.“
Was machst du beim Schreibmeer normalerweise?
Ich bin von Anfang an dabei, bin als Autorin tätig und bin die sogenannte „Medientante vom Dienst“. Ich bin für die Gestaltungen im Schreibmeer verantwortlich. Von mir stammt das Logo vom Schreibmeer, die Cover und das Layout der Halloweenanthologie. Das Cover der Weihnachtsanthologie des letzten Jahres habe ich auch gemalt.
Was schreibst du sonst so?
Früher habe ich Fanfictions und RPGs mit einer Freundin geschrieben. Aus letzterem sind richtige Epen geworden. Vom Genre her ähneln sie der Kurzgeschichte. Ihr dürft dabei nicht an Harry Potter oder Herr der Ringe denken. In meinen Geschichten geht es eher um die Mystik und Magie unserer Welt. Es gibt so viel zwischen Himmel und Erde, das wir nicht erfassen können. Daraus können wunderbare Geschichten entstehen.
Das klingt super spannend. Hast du ein Beispiel für uns? Was verstehst du unter „Mystik und Magie unserer Welt?“
Ich kann es versuchen. Es ist immer irgendwie schwer, solche Gedanken in Worte zu fassen. Aber prinzipiell steckt in unserer Umwelt viel Magie – jetzt nicht in Bezug auf zaubern oder ähnlichem … Es geht mir viel eher darum z.B. Naturphänomenen, die an sich oft schon wundersam erscheinen, noch ein bisschen mehr Mystik und Phantastik zu geben. Als ich letztens einen Beitrag über Polarlichter gesehen habe, kam mir gleich wieder eine Idee für eine Geschichte. Natürlich gibt es für viele Phänomene eine wissenschaftliche Begründung, dass muss aber nicht heißen, dass wir selbst nicht etwas „dazuspinnen“ können. Das macht uns als Autoren doch aus. Ein Beispiel jetzt passend zu Herbst: Es gibt eine einfache biologische Begründung dafür, dass sich die Blätter um diese Zeit rot färben. Das weiß jeder. Aber warum nicht einfach mal weiter denken? Können das nicht auch kleine Kobolde sein, die sich mit ihren kleinen Farbeimern von Ast zu Ast schwingen und die Blätter bemalen. Ach das ist doch nicht möglich? – Wisst ihr das genau? Kann es nicht auch sein, dass die Menschheit im Laufe der Evolution einfach nur die Fähigkeit verloren hat, hinter diese ganzen wissenschaftlichen Schleier zu blicken? 
October 22, 2017
Die Gruselmeer Autoren #6: Jill Noll
Hallo ihr lieben,
ich hoffe, ihr habt das Buch alle schon gelesen und seid daher nun ganz gespannt auf das Interview mit Jill Noll, um mehr über sie zu erfahren. Wenn nicht: Schämt euch! 
October 19, 2017
Die Gruselmeer Autoren #5: Tinka Beere/Marija Kraujas
Halli hallo,
heute ist es so weit: Das Gruselmeer wird veröffentlicht! Greift zu, schnappt es euch! Taucht mit uns ein in die unaussprechlichen, düsteren Grausamkeiten, die sich unter der brodelnden Oberfläche zutragen … oder so ähnlich 
October 16, 2017
Die Gruselmeer Autoren #4: Myna Kaltschnee/Mimi
Hallo meine lieben,
heute geht es weiter mit Mimi, bzw. Myna Kaltschnee. Mit ihr schleichen wir uns in eine Brandruine und finden dort um einiges mehr, als ein paar verkokelte Einrichtungsgegenstände …
Autorenvita: Mimi erblickte im „Mauerfalljahr“ 1989 in einem kleinen, schwäbischen Städtchen das Licht der Welt. Schon als Kindergartenkind liebte sie es, Geschichten zu erzählen. Sie konnte es kaum erwarten, in die Schule zu kommen und schreiben zu lernen. Während ihrer Schulzeit engagierte sie sich für verschiedene Schülerzeitungen.
Da sie schon immer eine große Liebe zu Büchern hegte, absolvierte sie mehrere Praktika in der örtlichen Stadtbücherei und entschloss sich schließlich, den Beruf der Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste in der Fachrichtung Bibliothek zu ergreifen.
Seit Mai 2015 veröffentlicht Mimi als Myna Kaltschnee Kurzgeschichten und Artikel rund ums Thema Schreiben in ihrem Blog. Sie hat einen sehr vielseitigen Geschmack und legt sie sich nicht gerne auf ein Genre fest. So schreibt sie sowohl Horror und Fantasy, als auch Science Fiction und (LGBT) Liebesgeschichten, letzteres als Emma Escamilla.
Erzähl mal Mimi, worum geht es in deiner Geschichte „Die Brandruine“?
In „Die Brandruine“ geht es um drei Teenager, zwei Jungs und ein Mädchen, die die verrückte Idee haben, nachts in eine Brandruine einzubrechen. Hätten sie allerdings geahnt, worauf sie darin stoßen, so hätten sie wohl die Finger von der Ruine gelassen. 
October 15, 2017
Die Gruselmeer Autoren #3: Katrin Scheiding
Zum Sonntag gibt es ein wunderbares Interview mit Katrin Scheiding. In ihrer Geschichte schickt sie euch auf Entdeckungstour in ein altes Haus, auf den Spuren myteriöser Vorgänge.
Autorenvita: Katrin wurde 1977 im schönen Ruhrgebiet geboren und entdeckte schon früh die Magie der Buchstaben. Nach dem Abitur studierte sie in Düsseldorf Germanistik und Medienwissenschaft (im vergangenen Jahrhundert noch auf Magister) und promovierte dort irgendwann über Theodor Fontanes Romanwerk. Jetzt lebt sie mit Mann, Kindern und Katze in einem nordhessischen Dorf.
Beruflich startete sie als Volontärin in einem Ratgeberverlag und durchlief die unterschiedlichen Stationen der Verlagswelt von der Manuskriptidee bis zum Buchdruck. Vor ein paar Jahren entschied sie sich, mit einem eigenen Lektoratsbüro den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Seitdem unterstützt sie Verlage, Indie-Autoren, Studenten und alle, die einen Text zwischen zwei Buchdeckel bekommen wollen, bei ihren Projekten (www.katrinscheiding.de) und verleiht den Manuskripten den letzten Schliff.
Als passionierte Leserin bloggt sie auf www.nowheremansbuecherschrank.wordpress.com über Bücher, Lesefreuden und die herrliche brotlose Kunst des Wörterschmiedens.
Beim Schreibmeer ist sie schwerpunktmäßig für die graue Theorie und das Hintergrundwissen zu schriftstellerischen Themen zuständig und macht auch trockene Themen für Autoren spannend.
Erzähl mal Katrin, worum geht es in deiner Geschichte „Am Salzmarkt“?
Im Haus am Salzmarkt gehen ungewöhnliche Dinge in einer Dachkammer vor. Gleichzeitig taucht im Dorf ein Historiker auf, der seine Nase in fremde Angelegenheiten steckt. Henriette (die Bewohnerin des Hauses) und Justus (der Historiker) stoßen auf Vorgänge, die aus einer uralten Zeit stammen …
Wie bist du auf die Idee für deine #Gruselmeer-Kurzgeschichte gekommen?
Da kamen zwei Fragen zusammen, die zu meiner Kurzgeschichte führten. Erst fragte meine Tochter, ob es nicht eine Schauergeschichte gäbe, die ihr endlich mal gefällt. Die Kindergruselgeschichten waren ihr alle zu niedlich und harmlos, die „echten“ waren dann doch zu heftig. Sie mag den Grusel nach Art von E. A. Poe oder E. T. A. Hoffmann, aber eben nicht ganz so nervenkitzelnd. Gleichzeitig suchte Tinka Beere nach Geschichten für das #Gruselmeer. Gut, sagte ich mir, gehen wir es eben an. Dummerweise wurde die Geschichte dann doch zu gruselig für Kinder, selbst für meine hartgesottene Tochter.
Verrätst du uns den ersten Satz deines Textes?
„Das Haus war groß, alt und schön.“
Was machst du beim Schreibmeer normalerweise?
Eigentlich bin ich als Autorin für das Hintergrundwissen zuständig und schreibe über die verschiedenen Literaturepochen. Außerdem plaudere ich aus Lektoratssicht aus dem Nähkästchen und gebe Tipps, um Stolperfallen beim Schreiben zu erkennen und zu vermeiden.
Literaturepochen … klingt interessant. Wie bist du zu dem Thema gekommen?
Ich habe ja Literaturwissenschaft studiert und dabei so ziemlich alle Literaturepochen seit dem Hochmittelalter berührt. Der Witz daran ist – eigentlich ja auch logisch – dass die Epochen auf irgendeine Art aufeinander aufbauen. Mal wird die Epoche verfeinert und differenziert, bis eine neue Strömung entstanden ist, mal geht es aber auch in eine völlig konträre Stilrichtung wie bei einem Pendel, das in die beiden Extreme ausschlägt. Jedenfalls haben die Literaturepochen immer etwas miteinander zu tun. Sie lernen in einer Weise voneinander.
Ich halte es für wichtig, dass sich moderne Autoren in den Literaturepochen auskennen und verorten können. Es ist mir nicht selten im Lektorat untergekommen, dass ich einen Text gelesen habe, der sauber einer bestimmten Theorie folgt – was aber beim Autor oft völlig unbewusst passiert. Ich als Lektorin kann zum Beispiel sehen: „Dieser Thriller folgt der Theorie des Kriminalromans nach Dürrenmatt“, was für den Leser ja eigentlich uninteressant ist. Für den Autor kann das aber erstens eine wichtige Inspirationsquelle sein und vor allem auch ein gutes Handwerksmittel, um Brüche und Unstimmigkeiten im Text zu erkennen und zu beseitigen. Oder auch, um bewusst Stile zu mixen. Dafür muss man die Motive allerdings kennen und einordnen. Warum nicht mal die Motivik des Jugendstils und der Romantik in Urban Fantasy oder auch Horror einbauen oder so? E. T. A. Hoffmann zum Beispiel liefert grandiose Inspirationen.
Außerdem kann man von seinen Vorfahren nur lernen, und wenn es darum geht, nicht denselben Irrtum zu begehen. Somit finde ich es wichtig, dass das entsprechende Hintergrundwissen beim Schreiben mitschwingt.
Was schreibst du sonst so?
Mehr oder weniger gar nichts. Ich mag Poetry Slams, die ich aber nur für mich schreibe und noch nie performt habe. Aber nun schwirren diverse Ideen für Gruselgeschichten in meinem Kopf herum 


